Valve SteamVR: Neue Basisstationen, Steam Audio und weniger Kosten

Sascha Otto
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Valve SteamVR: Neue Basisstationen, Steam Audio und weniger Kosten
Bild: Reddit User Jaroki

Mit neuen Lighthouse-Basisstationen, Steam Audio und weniger Kosten für Entwickler hat Valve zahlreiche Neuerungen für SteamVR präsentiert. Mit der Ankündigung, die neuen Basisstationen direkt und nicht erneut zusammen mit HTC zu verkaufen, sagt sich Valve ein Stück vom Partner los.

Die neuen Basisstationen sind kompakter

Dass Valve noch in diesem Jahr neue, einmotorige Lighthouse-Basisstationen veröffentlichen will, ist bereits seit Januar bekannt – zuerst darüber gesprochen wurde gar schon im letzten Jahr auf den Steam Dev Days 2016. Jetzt hat sich die neue kompaktere Basisstation allerdings erstmals auf Bildern gezeigt.

Neue Tracking Basis-Station
Neue Tracking Basis-Station (Bild: Reddit User Jaroki)

Weniger Fehleranfällig, günstigere Produktion

In den Basisstationen der HTC Vive werden die Laser, die zur Objekterkennung eingesetzt werden, noch von zwei separaten Motoren angetrieben. Einer ist für die horizontale, der andere für die vertikale Abtastung des Raumes zuständig. Durch das neue Design ist zukünftig nur noch eine Motoreinheit zum Steuern der Laser notwendig. Valve verspricht sich dadurch eine geringere Fehleranfälligkeit und einen erheblich günstigeren Produktionsprozess. Die neue Version wird zudem kleiner ausfallen als das Vorgängermodell.

Ob der Preis für Kunden fallen wird, darüber kann nur spekuliert werden. Aktuell sind die Stationen einzeln zu einem Preis von 155 Euro direkt bei HTC erhältlich. In Zukunft vertreibt sie Valve selber, Entwickler von Controllern oder Headsets für SteamVR müssen also nicht mehr zur HTC Vive und deren Tracking greifen.

SteamVR-Tracking-Lizensierung ohne versteckte Kosten

Günstiger wird in jedem Fall die Entwicklung von Produkten für das Tracking von SteamVR. Bereits im August 2016 hatte Valve die Lizensierungskosten gestrichen, jetzt fällt auch die Erfordernis einer 3.000 US-Dollar teuren Schulung weg, die Lizenznehmer zuvor am Firmensitz in Seattle absolvieren mussten. Damit kann ab sofort jeder, der Interesse an der Entwicklung eigener Inhalte hat, dem Entwicklerprogramm für die Trackingtechnologie beitreten.

Neues Steam Audio SDK mit HRTF

Entwicklern, die VR-Titel mit der Engine Unity entwickeln, steht ab sofort eine neues SDK zur Verfügung: Steam Audio. Auch das ist lizenzkostenfrei. Eine erste Demo des SDK in der Unreal Engine soll zur GDC 2017 in der kommenden Woche präsentiert werden, über eine eigene Schnittstelle in der Programmiersprache C soll es sich aber auch in andere Engines einpflegen lassen. Steam Audio verspricht wie das Audio SDK von Oculus eine präzise Positionierung von Klängen im Raum, deren Charakteristik dabei auch von der Stellung des Kopfes zur Tonquelle bestimmt wird (Head-Related Transfer Functions, HRTF).