Toshiba Memory: Apple und Broadcom werden als Interessenten gehandelt

Update Michael Günsch
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Toshiba Memory: Apple und Broadcom werden als Interessenten gehandelt
Bild: Maklay62 | CC0 1.0

Silver Lake und Broadcom sollen für Toshibas Chip-Sparte rund 2 Billionen Yen und damit den von Toshiba genannten Wert für die gesamte Sparte geboten haben. Nach aktuellem Kurs entspricht dies etwa 17,9 Mrd. US-Dollar oder 16,7 Mrd. Euro. Derweil wird nun auch Apple als Interessent gehandelt.

Neue Spieler am Tisch

Silver Lake ist eine US-amerikanische Kapitalbeteiligungsgesellschaft, die auch Anteile am Chiphersteller Broadcom (ehemals Avago) hält. Über das hohe Gebot beider Unternehmen hat Nikkei berichtet. Eine offizielle Bestätigung gibt es bisher nicht.

Ebenfalls noch mehr Gerücht als Fakt ist das Interesse vom iPhone-Giganten Apple, von dem die japanische Publikation Yomiuri Shimbun erfahren haben will. Unter den Schwergewichten der IT-Branche könnte ein regelrechtes Tauziehen entbrennen, was letztlich Potenzial für ein sehr gutes Angebot aus Sicht von Toshiba bietet.

Rund zehn potentielle Käufer

Laut Reuters gibt es derzeit circa zehn konkrete Interessenten, die ein Gebot für Toshibas Halbleitergeschäft erwägen. Erst kürzlich kam eine Meldung aus Südkorea, dass der Speicherhersteller SK Hynix zusammen mit japanischen Finanzunternehmen umgerechnet mehr als 9 Milliarden US-Dollar für die Hälfte der Sparte geboten habe. Toshiba hatte eingangs nur den Verkauf eines Anteils von bis zu 20 Prozent vorgesehen, ist inzwischen aber bereit, die Hälfte bis hin zum gesamten Geschäftszweig abzutreten.

Entscheidung im Mai oder Juni

Auch Toshibas Flash-Partner Western Digital sowie der Speicherhersteller Micron und der Auftragsfertiger Foxconn wurden als potentielle Bieter gehandelt. Eine endgültige Entscheidung wird für den Mai erwartet, noch vor der Anlegerversammlung im Juni. Erst gestern hatten die Aktionäre abgestimmt und grünes Licht für den Verkauf der Chip-Sparte gegeben, die künftig als „Toshiba Memory“ bezeichnet wird.

Toshiba ist zuletzt durch Milliardenverluste im US-Atomkraftwerk-Geschäft der nun insolventen Tochter Westinghouse in weitere finanzielle Not geraten. Die Einnahmen durch den Verkauf der begehrten NAND-Flash-Produktion sollen den Gesamtkonzern retten.

Update

Neue Informationen aus Japan sprechen auch Apple ein Kaufinteresse an Toshibas Chip-Sparte zu. Die Meldung wurde entsprechend angepasst.