The Machine: HPEs nächster Prototyp hat 160 TByte Arbeitsspeicher

Michael Günsch
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The Machine: HPEs nächster Prototyp hat 160 TByte Arbeitsspeicher
Bild: HPE

HPE hat den nächsten Prototyp des Großprojekts The Machine vorgestellt. Statt 4 TByte Arbeitsspeicher beim Debüt sind es nun 160 TByte. Alle 1.280 Kerne der 40 Prozessoren können gemeinsam auf den riesigen DRAM-Pool zugreifen. Memory-Driven Computing lautet das Konzept.

Beim Forschungsprojekt The Machine rückt HPE statt Prozessoren den Speicher in den Mittelpunkt und schafft die wie Treppenstufen bremsenden Speicherhierarchien ab. Ein großer und für alle Komponenten zugänglicher Universalspeicher spielt dabei die zentrale Rolle. Das Prinzip wird Memory-Driven Computing (Speicher getriebenes Rechnen) genannt. Den ersten funktionsfähigen Prototyp hatte das Unternehmen im November 2016 präsentiert.

Vorerst immer noch flüchtiger DRAM

Bei der nächsten Stufe hat HPE den Speicherpool deutlich ausgebaut. Insgesamt 160 TByte Arbeitsspeicher sind verbaut. Vorerst handelt es sich noch um flüchtigen DDR4-DRAM, doch soll dieser im weiteren Verlauf des Forschungsprojekts durch nicht-flüchtigen Speicher wie NVDIMMs oder 3D ReRAM ersetzt werden. Mittels optischer Verbindungstechnik (Photonics) und FPGA-basierten Speichercontrollern steht der Speicher in seiner Gesamtheit allen 40 Rechenknoten (Nodes) zur Verfügung.

Bei den 40 Prozessoren handelt es sich um ThunderX2 von Cavium, die laut EE Times jeweils 32 Kerne auf Basis der 64-Bit-Architektur ARMv8 besitzen. Somit verfügt das System insgesamt über 1.280 CPU-Kerne. Als Betriebssystem dient ein optimiertes Linux-Derivat.

Speicher bis in den Exabyte-Bereich und darüber skalierbar

Bei 160 TByte Arbeitsspeicher ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Auf Basis des aktuellen Prototypen geht HPE davon aus, dass die Architektur relativ „einfach“ bis in den Exabyte-Bereich (1 Million TByte) skalierbar ist. Darüber hinaus sei ein „nahezu unlimitierter Speicherpool“ von 4.096 Yottabyte (4.096 Billionen TByte) denkbar. Doch ist dies noch sehr ferne Zukunftsmusik. Wann The Machine vom Prototypen-Status in ein Produktivsystem übergehen wird, ließ HPE bisher offen.