10-nm-Prozessoren: Intel Cannon Lake im Plan, Ice Lake folgt auf dem Fuße

Volker Rißka
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10-nm-Prozessoren: Intel Cannon Lake im Plan, Ice Lake folgt auf dem Fuße
Bild: Intel

Nachdem zuletzt viele Hersteller über Fortschritte bei ihren zukünftigen Technologien und Produkten berichtet hatten, sieht sich auch Intel unter Zugzwang. Nun erklärt der x86-Riese in gleich drei Tweets offiziell, dass die 10-nm-CPU Cannon Lake im Plan liege und der Nachfolger Ice Lake bereits auf dem Fuße folge.

Intel hadert einmal mehr mit einem neuen Produktionsschritt, in einer perfekten Welt hätte es Kaby Lake gar nicht gegeben und Cannon Lake wäre längst in allen Bereichen präsent. Zwar betont der Hersteller der Prozessoren stetig den großen Vorsprung auf die Konkurrenz, doch die eigene, jetzt 10-nm-Fertigung, ist spät dran – schon wieder. Denn auch der Vorgänger 14 nm lief zu Beginn alles andere als rund, was große Folgen für das Portfolio hatte, wie bei Broadwell zu sehen war – Notebook primär, Desktop-PC nur am äußersten Rand, Jahre später dann Server.

Diese Geschichte scheint sich nun zumindest zum Teil zu wiederholen. Doch auch heute betont Intel, dass sie sich nach wie vor eine Generation voraus sehen – bei der 10-nm-Fertigung. Doch Auftragsfertiger wie TSMC sind bereits beim Tape-Out von 7-nm-Chips und in der Risk Production jener, die unter der Lupe Intels 10-nm-Technik sehr ähnlich sind.

Ende dieses Jahres sollen die ersten 10-nm-CPUs von Intel in den Markt entlassen werden, in größeren Mengen aber erst im ersten Quartal 2018 verfügbar werden. Dabei wird es sich nach bisherigem Stand aber erst einmal nur um Modelle der U/Y-Serie handeln, Cannon Lake kommt also erneut zuerst ins Notebook. Doch auch dies dauert für den Markt noch einmal zu lange, weshalb Intel erst einmal noch einen Kaby Lake Refresh ab September bringt.

Ice Lake folgt Cannon Lake in verbesserter 10-nm-Fertigung

Wie die Pläne für Cannon Lake in anderen Bereichen aussehen ist aktuell fraglich, denn vieles, was mal geplant war, wurde wieder über den Haufen geworfen. Fest steht deshalb, dass im Server-Segment Xeon kein Cannon Lake geplant ist, dieser wurde bereits im vergangenen Jahr zugunsten von Ice Lake gestrichen. Besagter Ice Lake wurde von Intel nun ebenfalls erstmals größer in der Öffentlichkeit benannt, laut Intel ist er taped in. Damit ist er in den finalen Zügen der Designphase aber noch einige Schritte von der Serienfertigung und dem zuvor benötigten Tape-Out entfernt.

Ice Lake basiere bereits auf der zweiten Generation der 10-nm-Fertigung, das Modell wird quasi der Skylake im Vergleich zum Broadwell – alles eine Stufe neuer und besser. Davon dürfte es dann auch entsprechende Ableger für andere Bereiche geben. Denn ursprünglich ist Cannon Lake ja nur der Gang in eine kleinere Fertigungsstufe der zuvor eingeführten neuen Skylake-Architektur – ohne die ganzen neuen zusätzlichen Zwischenschritte. Ice Lake wäre nach dem ursprünglichen Schema eigentlich dann wieder mit einer neuen Architektur aber gleicher Fertigung an der Reihe. Doch das klassische Tick-Tock-Modell hatte Intel im vergangenen Jahr begraben. Was genau wie und wo nun neu ist oder doch nur optimiert wurde, werden die kommenden Monate offenbaren.