Star Wars Battlefront 2: Rückkehr der In‑Game‑Käufe wird wahrscheinlich

Max Doll
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Star Wars Battlefront 2: Rückkehr der In‑Game‑Käufe wird wahrscheinlich

Mikrotransaktionen in Star Wars Battlefront 2 bleiben auch bei EA ein Thema: Wenige Wochen nach dem Marktstart wird der Verzicht auf Echtgeld-Käufe zumindest in der Theorie eine Option. Zugleich aber verzeichnet das Unternehmen massive Umsätze mit Ultimate-Team-Modi in Sportspielen.

Noch Ende des vergangenen Monats hatte EA-CFO Blake Jorgensen gegenüber Investoren versichert, dass die Deaktivierung von Mikrotransaktionen in Star Wars Battlefront 2 (Test) nur eine vorübergehende Maßnahme bleiben würde. Auf der NASDAQ Investor Conference hielt sich Jorgensen nun mehr Optionen offen. Vorausgegangen war der erfolglose Versuch, Spieler durch Anhebung des In-Game-Einkommens sowie günstigeren Preisen für das Freischalten von Helden zu beruhigen sowie die Aufmerksamkeit verschiedener Staaten, die dem Konzept Beutebox zunehmend kritisch gegenüberstehen.

Änderungen unwahrscheinlich

Jorgensen verwies laut einem Bericht von Glixel auf das Bemühen, „zu verstehen, was der Kunde will“ und sich diesen Wünschen anzupassen. Das Unternehmen arbeite weiter am Progressionssystem, sagte der CFO weiter. Mit der Zeit „werden wir thematisieren, wie wir die Mikrotransaktionen entweder in das Spiel bringen oder das nicht tun und in welcher Form wir sie zurückbringen“.

In einem ersten Update wurde das Einkommen der Spieler sanft angehoben. Wie bei früheren Änderungen wird die Mechanik, die nur im Kontext von Mikrotransaktionen Sinn ergibt, im Kern aber nicht angetastet. Stattdessen mildert EA lediglich Symptome. Der geringe Grad gibt keinen Hinweis auf einen grundsätzlichen Tausch des Progressionssystems oder seiner Kerngedanken. Solche kleinen Änderungen nimmt EA schon seit Ende der Beta-Phase vor; sie zielen eher darauf, sich damit Stück für Stück an eine für die meisten Nutzer hinnehmbare Grenze vorzutasten. Der vollständige Verzicht erscheint damit nur als Notlösung denkbar.

Ultimate Team besser als Free to Play

Ein weiterer Grund für diese Taktik ist der Erfolg von Ultimate-Team-Spielmodi in Sportspielen wie FIFA, Madden und UFC. Wie Jorgensen laut Games Industry auf der gleichen Veranstaltung verriet, würden etwa drei Viertel aller Spieler diese Modi nutzen, die Hälfte dieser Gruppe gebe Geld für In-Game-Käufe aus – das sind rund 37 Prozent aller Käufer des Hauptspiels. Diese Quote übertrifft selbst Free-to-Play-Spiele, die EA offenbar als Maßstab nimmt: „Aber in einer Free-to-Play-Welt ist das eine fantastische Balance“ zwischen Nutzern, die weiteres Geld ausgeben und solchen, die auf In-Game-Käufe verzichten. Anders als Free-to-Play-Spiele kosten EAs Sporttitel allerdings mindestens 60 Euro in der Anschaffung.

Dennoch würde das Unternehmen nur wenig Zeit darauf verwenden, Spieler zum Ausgeben von Geld zu bewegen, sondern sie stattdessen in das Spiel ziehen. Titel wie Battlefront 2 sind allerdings geeignet, diese Aussage zu hinterfragen; hier sind Spielelemente erst dann logisch zu erklären, wenn der In-Game-Shop als Erklärung herangezogen wird.

But at the same time, a $60 video game that people are playing three, four, five thousand hours during the year on, that's a lot of value for your money. And even if you spend some money on top of that, you're typically spending it on increasing the fun and excitement of the game.

Blake Jorgensen

Zudem wiederholte Jorgensen ein zuletzt von einem Analysten vertretenes Argument: Videospiele böten für 60 US-Dollar wesentlich mehr Gegenwert als ein Film und zwar auch dann, wenn zusätzliche Käufe getätigt würden. Diese Aussage wurde allerdings schon im vergangenen Monat unter anderem im ComputerBase-Forum für wenig valide gehalten. Weiteres Geld auszugeben würde laut Jorgensen außerdem „typischerweise den Spaß und den Reiz des Spiels steigern“. Damit wird die Einbindung von Mikrotransaktionen allerdings gut zusammengefasst: Zahlende Spieler dürfen aufgrund von geschickten Progressionsmechaniken mehr Spaß haben. Auch solche Argumentationen lassen einen vollständigen oder dauerhaften Verzicht auf die so gründlich angebahnten Zusatzkäufe in Battlefront 2 unwahrscheinlich werden.

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