Speicherstreit: Western Digital und Toshiba angeblich vor Einigung

Michael Günsch
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Speicherstreit: Western Digital und Toshiba angeblich vor Einigung
Bild: Meditations | CC0 1.0

Im andauernden Disput zwischen den Flash-Partnern Western Digital und Toshiba wird eine baldige Einigung erwartet. Laut Medienberichten haben die Parteien bei Verhandlungen am Mittwoch eine gemeinsame Basis geschaffen. Für die kommende Woche sei eine finale Vereinbarung geplant.

Bericht: Basis für Einigung in der nächsten Woche steht

Laut Quellen von Reuters ist Bestandteil der Einigung, dass Western Digital die Bestrebungen zum Verkaufsstopp von Toshibas Speichersparte einstellt. Im Gegenzug soll Toshiba dem Partner erlauben, ebenfalls in eine neue Produktionslinie für NAND-Flash-Speicherchips zu investieren. Ein Toshiba-Sprecher erklärte, dass das Unternehmen offen für Verhandlungen sei, dass aber noch keine finale Einigung erzielt wurde. Über Details zum Stand der Verhandlungen schweigen sich die Unternehmen noch aus.

Toshiba rechnet mit 15 Milliarden Euro

Toshiba ist durch Finanznot zum Verkauf des lukrativen Speichergeschäfts gezwungen. Die Milliardenverluste der US-Atomsparte sollen dadurch kompensiert werden. Nach diversen Bieterrunden hatte Toshiba im September ein von Bain Capital angeführtes Konsortium als Käufer auserwählt – 2 Billionen Yen (rund 15 Milliarden Euro) soll der Deal wert sein.

Verlängerung der Flash Ventures

Western Digital hatte 2016 den Hersteller SanDisk und damit auch dessen Partnerschaft mit Toshiba übernommen. In drei Joint Ventures (Flash Ventures) produzieren und entwickeln SanDisk und Toshiba gemeinsam NAND-Flash. Als Teil der geplanten Einigung sollen nun Western Digital und Toshiba die Kooperation verlängern, die sonst ab 2021 auslaufen würde.

Konkurrenz mit im Boot

Ein weiterer Konfliktpunkt ist einer der Investoren des Konsortiums: SK Hynix beteiligt sich mit 395 Milliarden Yen am Kauf der Speichersparte. SK Hynix ist allerdings selbst ein Hersteller von NAND-Flash und damit direkter Konkurrent. Western Digital versucht nun sicherzustellen, dass SK Hynix im Zuge des Verkaufs keinen Zugriff auf technisches Know-How erlangt. In diesem Punkt seien sich die Partner inzwischen näher gekommen aber noch nicht einig, so eine der Quellen. Pikant ist, dass auch Seagate als Erzrivale von Western Digital am Kauf beteiligt sein wird.

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