3D XPoint: Erster Blick unter die Haube des Intel Optane DIMM

Michael Günsch
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3D XPoint: Erster Blick unter die Haube des Intel Optane DIMM
Bild: Intel

Die Website Serve The Home (STH) zeigt Bilder des neuen Intel Optane DC Persistent Memory. Der auch als Optane DIMM bekannte, nichtflüchtige Arbeitsspeicher auf Basis von 3D XPoint (3DXP) ist erstmals ohne Heatspreader zu sehen.

STH hat ein Optane-DIMM mit 128 GB Speicherkapazität unter die Lupe genommen. Hinweise auf die Herkunft in Form von Kennnummern wurden zum Schutz der nicht genannten Quelle unkenntlich gemacht, denn direkt von Intel stamme das Modul nicht.

Mehr 3DXP-Packages trotz weniger Kapazität

Äußerlich erinnert das Optane-DIMM an herkömmliche Speicherriegel mit DDR4-Bus. Unter dem aufgrund der Wärmeleitpaste schwer lösbaren Heatspreader befinden sich insgesamt elf 3DXP-Packages. STH bemerkt, dass die Intel Optane 905P M.2 NVMe SSD trotz deutlich mehr Speicherplatz von 380 GB lediglich sieben Packages aufweist. Entsprechend steckt in jedem Chip-Gehäuse des Optane-DIMM weniger 3DXP-Speicher. Die „krumme“ Anzahl von elf Packages könnte einer Speicherreserve (Overprovisioning) geschuldet sein. Der Einsatz relativ vieler kleinerer Chips könnte wiederum nötig sein, um die Speicherkanäle auszulasten.

Intel Optane Persistent Memory im DIMM-Format (Bild: Serve The Home)

DRAM-Chip von SK Hynix und LRDIMM-Buffer von Micron

Auf einer Seite befindet sich zentral der „Optane-Controller“, dessen Beschriftung von STH unkenntlich gemacht wurde. An gleicher Position auf der Rückseite sitzt ein DRAM-Chip von SK Hynix, der laut Kennung H5AN4G8NAFR-TFC ein DDR4-2133-DRAM-Chip mit 4 Gigabit (512 MByte) Speicherkapazität ist. Dass Intel beim DRAM auf SK Hynix statt den Noch-Partner Micron setzt, ist eine kleine Überraschung. Die von herkömmlichen LRDIMMs bekannten Buffer-Chips stammen wiederum von Micron.

Optane Memory noch nicht für alle verfügbar

Nach Angaben von Intel werden die Optane-DIMMs bereits an Kunden verkauft. Allerdings geschieht dies wohl vorerst an eine ausgewählte Runde im Kreis der Hyper-Scale-Systeme, wie STH anmerkt. „Normale Unternehmen“ sollen vorerst noch nicht bedient werden, heißt es weiter.

Der Einsatz des Optane-DIMM wird aber auch durch die Plattform-Kompatibilität eingeschränkt, denn voraussichtlich werden nur die Intel Xeon der Familie Cascade Lake den Optane-DIMM offiziell unterstützen. Für PC-Systeme ist der Speicher bisher nicht bestimmt.