Android Q: Systemweites Dark-Theme und Desktop-Modus geplant

Nicolas La Rocco
76 Kommentare
Android Q: Systemweites Dark-Theme und Desktop-Modus geplant
Bild: XDA Developers

Weit vor der Veröffentlichung der ersten Developer Preview ist XDA Developers in den Besitz einer Vorabversion von Android Q gekommen. In der frühen Version des neuen Betriebssystems gibt es ein systemweites Dark-Theme, das viele Android-Nutzer seit Jahren von Google verlangen. Auch Hinweise auf einen Desktop-Modus gibt es.

Mit der ersten öffentlichen Vorschau auf eine neue Android-Version ist üblicherweise erst im März zu rechnen, XDA Developers hat allerdings schon jetzt Zugriff auf eine frühe Version von Googles neuem Betriebssystem, das im konkreten Fall auf einem Pixel 3 XL aufgespielt wurde. Es handelt sich um einen aktuellen Build, der mit Googles internem AOSP Master übereinstimmt und bereits die Sicherheitspatches für Februar beinhaltet.

Dark Theme lässt sich für Apps erzwingen

Auffälligste Neuerung in Android Q ist ein systemweites Dark-Theme, das alle Bereiche des Betriebssystems Schwarz oder zumindest Dunkelgrau färbt. Das kann je nach persönlicher Präferenz vor allem bei Nacht angenehmer für die Augen sein und im Falle eines OLED-Display den Energieverbrauch des Smartphones reduzieren, da für die Darstellung von Schwarz keine Pixel aktiviert werden müssen. Der Dark-Modus lässt sich in Android Q über die Display-Einstellungen aktivieren und kann wahlweise automatisch über die Tageszeit gesteuert werden. Offenbar gibt es auch ein erzwungenes Dark-Theme für verschiedene Stock-Apps des Android Open Source Projects (AOSP). Bei Apps von Drittanbietern wie Facebook soll es aber noch zu Darstellungsfehlern kommen.

Desktop-Modus funktioniert noch nicht

In den Entwickleroption von Android Q findet sich ein experimenteller Desktop-Modus, der beim Anschluss eines Displays an das Smartphone gestartet werden kann. Wahrscheinlich plant Google einen Desktop-Modus im Stile von Samsung DeX oder der Easy-Projection-Funktion von Huaweis EMUI. Bisher konnte Googles Desktop-Modus allerdings noch nicht getestet werden, da beim Anschluss eines USB-Typ-C-HDMI-Adapters keine Bildausgabe erfolgte, wie XDA Developers berichtet. Unklar ist derzeit zudem, ob das Feature potenziell auch über WLAN genutzt werden kann.

Größere Umbauarbeiten plant Google an den Berechtigungen von Apps respektive der Kontrolle dieser. In den Einstellungen des Betriebssystem gibt es nun eine noch detaillierte Übersicht der Berechtigungen jeder installierten App. Außerdem können die Rechte von Anwendungen feiner gesteuert werden, etwa ob der Zugriff auf den Standort des Nutzers ständig, niemals oder nur bei Nutzung der App erlaubt sein soll. Gerade diese Feature erinnert an iOS und wie dort nach Berechtigungen gefragt wird.

Neue Entwickleroptionen wie ein Screen-Recorder

In den Entwickleroptionen des Betriebssystems finden sich neue Einstellungen, die es unter Android P noch nicht gibt, darunter eine Option für frei in der Größe veränderbare und verschiebbare Fenster. Diese Funktion könnte in Zusammenhang mit dem geplanten Desktop-Modus stehen. Eine andere Option erlaubt den Wechsel zwischen verschiedenen Grafiktreibern, wiederum eine andere aktiviert einen integrierten Screen-Recorder, dessen Benutzungsoberfläche aber noch unfertig sei. Für Always-on-Displays gibt es in den Entwickleroptionen eine Funktion, um das Wallpaper des Homescreens für den Sperrbildschirm zu übernehmen. Dieses bisher Pixel-3-exklusive Feature scheint damit in das AOSP für alle Android-Smartphones übernommen worden zu sein.

Darüber hinaus gibt es in Android Q kleine Anpassungen wie neue Smart-Lock-Optionen, neue Filteroptionen für die Files-App sowie einen neuen Schalter in den Schnelleinstellungen, der alle Sensoren des Smartphones deaktiviert, zum Beispiel das Gyroskop oder den Beschleunigungsmesser. Mit der ersten offiziellen Vorschau von Android Q ist im Frühjahr zu rechnen, mit der Fertigstellung hingegen erst im August.