iPhone: Apples Modem-Entwickler wechseln zur SoC-Sparte

Nicolas La Rocco
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iPhone: Apples Modem-Entwickler wechseln zur SoC-Sparte

Unter der Führung von Apples Chip-Guru Johny Srouji arbeiten seit Januar auch die Entwickler aus Apples Modem- nun in der SoC-Sparte, die für die A-Chips verantwortlich ist, um ein eigenes LTE- und später auch 5G-Modem zu entwickeln. Ein eigenes Baseband soll Apple unabhängig von Zulieferern wie Intel oder Qualcomm machen.

Srouji arbeitet seit 2008 für Apple, nachdem er zuvor bei IBM und Intel angestellt war. Aus seiner Feder stammen Lösungen wie der A4, Apples erstes eigenes System-on-a-Chip, das zunächst im iPad und später iPhone 4 verbaut war. Seit 2015 ist Srouji Senior Vice President of Hardware Technologies und neben den klassischen SoCs auch für Produkte aus Bereichen wie Bluetooth zuständig, etwa die W-Chips der AirPods.

Srouji übernimmt Führung der Modem-Entwicklung

Seit Januar soll Srouji die Führungsposition bei der Entwicklung eines eigenes Modems übernommen haben, berichtet Reuters unter Berufung auf Quellen aus dem Unternehmen. Zuvor war Rubén Caballero für diese Sparte verantwortlich, der an Dan Riccio, Senior Vice President of Hardware Engineering, berichtet. In dieser Sparte geht es häufig um die Integration von Komponenten von Zulieferern, und somit auch Modems von Intel und Qualcomm, wobei neuere Geräte ausschließlich Intel-Basebands nutzen.

Dass Apple derzeit ausschließlich auf Modems von Intel setzt, ist ohne Zweifel auf den Rechtsstreit mit Qualcomm zurückzuführen, der zum Beispiel in Deutschland zu einem Verkaufsverbot von iPhone 7, iPhone 8 und iPhone X geführt hat. Eigentlich liegt es aber nicht in Apples Natur, sich von einem Zulieferer abhängig zu machen. Bei vielen Komponenten versucht Apple, diese von zwei Herstellern einzukaufen.

Unabhängig von Zulieferern machen

Am liebsten hätte Apple wohl ein Modem für zunächst LTE und später auch 5G aus eigener Feder, sodass lediglich noch die Fertigung ein externes Unternehmen wie Samsung oder TSMC übernehmen würde. Genau auf diesen hunderte Millionen US-Dollar pro Jahr an Entwicklung kostenden Pfad soll sich Apple mit Hilfe von Srouji nun begeben haben, berichtet Reuters. Das untermauern Stellenanzeigen für Ingenieure aus dem Großraum San Diego. Das ist kein Zufall, denn ausgerechnet dort hat der Modem-Spezialist Qualcomm seinen Firmensitz.

5G könnte 2020 in das iPhone kommen

Früheren Gerüchten zufolge soll das iPhone des Jahrgangs 2020 erstmals mit einem 5G-Modem ausgestattet sein. Ob Apple bis dahin eine eigene Lösung fertiggestellt haben wird, ist fragwürdig. Sollte Apple wieder auf Intel setzen, würde die Wahl wahrscheinlich auf das XMM 8160 fallen. Sollten die Wogen mit Qualcomm eines Tages wieder geglättet sein, könnte ein Nachfolger des Snapdragon X50 zum Einsatz kommen.