DXR mit GeForce GTX: Pascal und Turing ohne RT-Cores können jetzt Raytracing

Jan-Frederik Timm
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DXR mit GeForce GTX: Pascal und Turing ohne RT-Cores können jetzt Raytracing

Der von Nvidia zur GDC Mitte März angekündigte Treiber, der auch GeForce GTX mit Pascal und Turing Raytracing beibringt, ist als GeForce 425.31 jetzt verfügbar. Und mit neuen Tech-Demos zu Atomic Heart und Justice sowie der Freigabe der Demo Star Wars Elevator wird von Nvidia auch mehr Software zum Testen in Aussicht gestellt.

Die neuen Grafikkarten mit „RTX-Unterstützung“

Bisher beherrschen nur die GeForce-RTX-Grafikkarten mit ihren RT-Cores in den Turing-GPUs TU102, TU104 und TU106 Raytracing. Ab sofort kommen die GeForce-GTX-Modelle auf Basis der Turing-GPU TU116, die keine RT-Cores bieten, sowie die meisten GeForce GTX auf Basis von Pascal-GPUs, dazu. Konkret betrifft das folgende Grafikkarten:

  • GeForce GTX 1660 Ti (TU116 ohne RT-Cores)
  • GeForce GTX 1660 (TU116 ohne RT-Cores)
  • Titan Xp (GP102)
  • Titan X (GP102)
  • GeForce GTX 1080 Ti (GP102)
  • GeForce GTX 1080 (GP104)
  • GeForce GTX 1070 Ti (GP104)
  • GeForce GTX 1070 (GP104)
  • GeForce GTX 1060 6GB (GP106)

Ebenfalls unterstützt werden äquivalente mobile Grafikkarten. Damit fehlen aus der Generation Pascal nur die GeForce GTX 1050 (Ti) mit GP107, die GeForce GT 1030 mit GP108 und die 3-GB-Version der GeForce GTX 1060 mit GP106.

Zwei neue Tech- und die Star-Wars-Elevator-Demo

Der neue Treiber erscheint heute aber nicht allein. Neben den bereits mit Raytracing verfügbaren Spielen Battlefield V, Metro Exodus, Shadow of the Tomb Raider und der Testsequenz Port Royal aus dem 3DMark erscheinen laut Nvidia heute drei weitere Anwendungen mit Raytracing. Das ist zum Einen die Techdemo Star Wars Elevator („Reflections“), mit der der Hersteller Raytracing das erste Mal präsentiert hatte – damals noch auf vier Tesla-Grafikkarten mit Volta. Zum anderen sind das Tech-Demos auf Basis der mit Raytracing angekündigten Spiele Justice und Atomic Heart.

Die Demos standen der Presse unter NDA nicht zur Verfügung. Mit Fall des Embargos sollte der Download für Jedermann aber möglich sein.

Sieben Anwendungen können jetzt Raytracing
Sieben Anwendungen können jetzt Raytracing

Die Leistung hängt vom Titel ab

Wie schnell Raytracing auf Pascal-GPUs und den kleinen Turing-Grafikkarten läuft, hängt laut Nvidia vom Spiel beziehungsweise der RT-Integration ab. Nvidia untermauert diese Aussage mit Benchmarks aller jetzt unterstützten Grafikkarten, den Treiber selbst hat der Hersteller im Vorfeld nicht zur Verfügung gestellt. Alle Benchmarks wurden dabei in 2.560 × 1.440 (WQHD) und der maximal möglichen Raytracing-Detailstufe vorgenommen.

In den drei neuen Techdemos sowie in Metro Exodus sind den vorliegenden Testergebnissen zufolge aber auch in Full HD und mit weniger Raytracing-Details auf allen Pascal-GPUs und den beiden TU116-Grafikkarten keine spielbaren Frameraten zu erwarten. Dieselbe Aussage liefert der 3DMark. In den fünf Anwendungen liegt selbst die GeForce GTX 1080 Ti noch deutlich hinter der kleinsten GeForce-RTX-Grafikkarte, der GeForce RTX 2060, zurück und die absoluten FPS sind sehr niedrig.

Zwei von drei Spielen mit GP102 möglich

Anders sieht es hingegen in Battlefield V und Shadow of the Tomb Raider aus. In beiden Titeln kann zumindest die schnellste GeForce mit Pascal, die GeForce GTX 1080 Ti, annähernd das Leistungsniveau der GeForce RTX 2060 erreichen. Mit 30 FPS zu circa 33 FPS in Battlefield V und 34 FPS zu circa 35 FPS in Shadow of the Tomb Raider ist davon auszugehen, dass die Spiele mit einer niedrigeren Raytracing-Stufe in Full HD durchaus spielbar sind.

Benchmarks in Battlefield V
Benchmarks in Battlefield V
Benchmarks Shadow of the Tomb Raider
Benchmarks Shadow of the Tomb Raider

Werden nur die Spiele betrachtet, sind zumindest auf der größten Pascal-GPU zwei von drei bisher verfügbaren Spielen in Full HD mit Raytracing nutzbar. Für GeForce GTX 1080 und GeForce GTX 1070 sowie die beiden TU116-Grafikkarten dürfte es hingegen knapp werden. Erste Benchmarks in Full HD können hier abschließend Aufschluss geben.

Interessant ist, dass Turing ohne RT-Kerne gegenüber Pascal in allen sieben Anwendungen überproportional gut abschneidet. Die GeForce GTX 1660 Ti erreicht etwas höhere FPS als die GeForce GTX 1080 und die GeForce GTX 1660 schlägt die GeForce GTX 1070. Ohne Raytracing schlägt die GeForce GTX 1070 hingegen auch die GeForce GTX 1660 Ti noch knapp. Laut Nvidia liegt dies daran, dass Turing auch abseits der eigentliche RT-Kerne für Raytracing optimiert worden ist und entsprechende Berechnungen somit effizienter abarbeiten kann.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Nvidia unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.