Mercedes-Benz: E-Klasse erhält MBUX zur Modellpflege im Sommer

Nicolas La Rocco
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Mercedes-Benz: E-Klasse erhält MBUX zur Modellpflege im Sommer
Bild: Mercedes-Benz

Mercedes-Benz plant zum Sommer eine Modellpflege der E-Klasse. In deren Zuge will Daimler das Cockpit serienmäßig mit zwei 10,25 Zoll großen Bildschirmen aufwerten und das mit der A-Klasse eingeführte MBUX anbieten. Außerdem halten neue Fahrerassistenzsysteme Einzug, die unter anderem eine Rettungsgasse bilden können.

Vier Jahre nach der Markteinführung der E-Klasse der Baureihe 213 (Test) wird das Fahrzeug zum Sommer eine Modellpflege erfahren, die das Interieur und die Fahrerassistenzsysteme auf den neuesten Stand bringen wird. Geplant sind außerdem kleinere optische Veränderungen an der Karosserie, die Mercedes-Benz bei Testfahrten in Las Vegas aber mit einem futuristischen Tarnmuster noch unter Verschluss hält.

Zweimal 10,25 Zoll sind fortan Serie

Größte Veränderung im Innenraum wird der Einzug von zwei serienmäßig verbauten 10,25 Zoll großen Bildschirmen sein, die in der Mittelkonsole und anstelle des Kombiinstruments verbaut sein werden. Darauf wird mit MBUX (Mercedes-Benz User Experience) die aktuelle Version des Infotainment-Betriebssystems laufen, das 2018 erstmals in der A-Klasse anzutreffen war und seitdem auf weitere Fahrzeugklassen ausgeweitet wurde. In der E-Klasse war dieses Ausstattungsmerkmal bislang nicht verfügbar, außerdem fehlt es weiterhin in der S-Klasse. MBUX in der A-Klasse (Test) wird auf ebenfalls zwei 10,25 Zoll großen Displays mit je 1.920 × 720 Bildpunkten dargestellt. Ein 16-nm-Nvidia-Chip namens „Parker 128“ kommt für die Berechnung zum Einsatz.

MBUX unterstützt die Sprachbedienung über den Befehl „Hey Mercedes“ und erlaubt über den optionalen Interieur-Assistenten die Bedienung verschiedener MBUX- und Komfort-Funktionen durch das Erkennen von Bewegungen. Das neue Infotainmentsystem unterstützt zudem eine erweiterte Version der bereits verfügbaren Augmented-Reality-Ansicht, die Informationen wie Navigationshinweise, Ampellichter oder auch Hausnummern auf dem Media-Display der Mittelkonsole darstellt.

Neue Assistenzsysteme bilden Rettungsgasse

Bei den Fahrerassistenzsystemen wird die E-Klasse ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Eine neue Distronic nutzt LiveTraffic-Daten, um Staus oder zähflüssigen Verkehr zu erkennen und darauf zu reagieren, bevor der Fahrer selbst diese Verkehrsbehinderung wahrnimmt. Wird ein Stau erkannt und wählt der Fahrer aktiv kein anderes Verhalten, reduziert die Distronic die Geschwindigkeit vorsorglich auf 100 km/h.

Steht das Auto dann im Stau, kann der neue aktive Stau-Assistent bei vorhandenen Spurmarkierungen den Fahrer bei der Spur- und Abstandshaltung bis circa 60 km/h weitgehend und „mit hoher Verfügbarkeit“ unterstützen. Ein neuer Lenk-Assistent kann den Fahrer auf mehrspurigen Straßen beim Bilden einer Rettungsgasse unterstützen.

In puncto Sicherheit legt Mercedes-Benz auch beim erweiterten aktiven Brems-Assistenten nach, der mit Abbiegefunktion beim Abbiegen über die Fahrbahn die durch entgegenkommende Fahrzeuge potenziell entstehende Kollisionsgefahr erkennt und daraufhin bei fürs Abbiegen typischen Geschwindigkeiten das Auto abbremst.

Der Totwinkel-Assistent erhält eine Ausstiegswarnung, um das Risiko einer Kollision mit Verkehrsteilnehmern wie vorbeifahrenden Radfahrern zu reduzieren. Dabei wird durch den Assistenten auch im Stillstand der tote Winkel überwacht, um den Fahrer beim Öffnen der Tür zu warnen, wenn sich Fahrzeuge, Motorräder oder Fahrräder nähern. Das Park-Paket in Verbindung mit der 360-Grad-Kamera wiederum erhält mit „Side View“ eine neue Funktion, mit der die gesamte Fahrzeugseite überwacht werden kann, um das Rangieren bei parallel verlaufenden nahen Hindernissen wie beispielsweise Bordsteinen oder Garagenwänden zu erleichtern.

Marktstart im Sommer mit Limousine und T-Modell

Zum Sommer soll die überarbeitete E-Klasse zunächst als Limousine und T-Modell angeboten werden, bevor später die Limousine in der Langversion für China sowie das Coupé und Cabrio folgen sollen. Geplant sind unter anderem sieben Plug-in-Hybride, darunter 4MATIC-Varianten und T-Modelle, sowie neue Reihenmotoren. Preise sind bislang nicht kommuniziert worden, das aktuelle Modell startet bei rund 46.000 Euro.

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