C-V2X: Volvo testet 5G im Auto für die Markteinführung 2021

Nicolas La Rocco
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C-V2X: Volvo testet 5G im Auto für die Markteinführung 2021
Bild: Volvo

Volvo will mit der Scalable Product Architecture 2 erstmals 5G in seinen Fahrzeugen anbieten. Die Plattform soll 2021 mit dem neuen XC90 Premiere feiern. In China finden bereits erste Tests für C-V2X mit dem dortigen Mobilfunkanbieter China Unicom statt.

Die Scalable Product Architecture (SPA) der ersten Generation kommt bei Volvo seit der 2014 erfolgten Einführung der zweiten Generation XC90 zum Einsatz. Auf der Plattform basieren auch Fahrzeuge wie der S90 und V90 sowie die kleineren Modelle S60, V60 und XC60. Der Vorgänger war die P3-Plattform aus der Ford-Partnerschaft.

Im kommenden Jahr soll die SPA2 mit der dritten Generation des XC90 eingeführt werden. Dann will Volvo erstmals 5G-Konnektivität in seinen Fahrzeugen anbieten, um unter anderem C-V2X, also Cellular Vehicle to X, über den neuen Mobilfunkstandard abzuwickeln. Mit der SPA2 soll zudem autonomes Fahren nach Level 4 Einzug halten.

C-V2X wird dafür verwendet, um beispielsweise Fahrzeuge untereinander kommunizieren zu lassen, aber auch für die Kommunikation mit der Infrastruktur wie Ampeln, Parkplätzen oder Verkehrskameras. C-V2X bindet aber auch den Menschen mit seinem Smartphone in die Vernetzung des Autos mit ein.

China Unicom und Volvo erproben 5G-V2X

In China erprobt Volvo derzeit C-V2X auf Basis von 5G mit dem lokal ansässigen Mobilfunkanbieter China Unicom. Neben China Mobile und China Telecom ist China Unicom der drittgrößte der drei Mobilfunkanbieter aus staatlicher Hand.

Volvo und China Unicom erproben die potenziellen Vorteile, die sich aus der höheren Geschwindigkeit und niedrigeren Latenz von 5G ergeben. 5G ermöglicht zudem eine deutliche Verdichtung der Teilnehmer pro Zelle, sodass mehr Fahrzeuge miteinander kommunizieren können. Die beiden Unternehmen erwarten Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit, Nachhaltigkeit, Kundenkomfort und autonomes Fahren.

Ein hohes Verkehrsaufkommen oder eine Baustelle könnten dem Fahrzeug frühzeitig mitgeteilt werden, damit die Geschwindigkeit reduziert oder eine alternative Route genommen werden kann. Das wiederum könnte die Sicherheit erhöhen und Stop-and-Go-Situationen reduzieren, was den Verbrauch und damit die Umweltbelastung verringern würde. Verkehrskameras könnten dabei helfen, freie Parkplätze zu finden, während vernetzte Ampeln längere grüne Wellen ermöglichen könnten. Bei der Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug sieht Volvo einen besseren Verkehrsfluss und ein erhöhtes Sicherheitspotenzial für das Auf- und Abfahren von der Autobahn.

China treibt 5G-Ausbau voran

C-V2X setzt eine flächendeckende Mobilfunkversorgung voraus und ist neben 5G grundsätzlich auch mit LTE möglich (LTE-V2X). Bezüglich der 5G-Verfügbarkeit in China sind zum Startschuss des neuen Standards Anfang November des letzten Jahres gleich 86.000 Mobilfunkstandorte in 50 Städten des Landes in Betrieb genommen worden. Bis Ende 2019 sollen bereits 130.000 Basisstationen errichtet worden sein. Erst vor wenigen Tagen ist die 141 km lange Strecke des Hochgeschwindigkeitszuges Guangzhou–Shenzhen–Hong Kong Express Rail Link vollständig mit 5G versorgt worden.