Asus ExpertBook B9450FA im Test: Display, Tastatur und Touchpad

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Nicolas La Rocco
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Matt ist ein gutes Stichwort für den Bildschirm, den Asus in einer einzigen und für Geschäftskunden richtigen Ausführung anbietet: Full HD, matt und ohne Touch. Das macht der Hersteller besser als Acer beim Swift 3 (Test), das trotz des Verzichts auf Touch eine Glanzschicht besitzt. Einziger Kritikpunkt des von Asus gewählten Panels ist das Format. Das ExpertBook bleibt bei 16:9, während andere Hersteller wie Dell zu 16:10 oder Acer und Microsoft sogar zu 3:2 gegangen sind. Insbesondere Office-Dokumente profitieren von dem höheren Format. 16:9 ist hingegen mehr für Multimedia ausgelegt, da etwa Filme schmalere oder gar keine schwarzen Balken aufweisen. Auch dem ExpertBook hätte gerade mit Blick auf die Zielgruppe ein höheres Display gut gestanden.

Verschließbare Webcam für Windows Hello

Schick umgesetzt sind die sehr schmalen Display-Ränder, die links und rechts bei 4 mm und oben bei 7 mm liegen. Trotzdem hat es Asus geschafft, oben eine Webcam samt Infrarotkamera für Windows Hello zu verbauen, die in letzterem Punkt zu den besten am Markt zählt. Die Erkennung arbeitet derart schnell und auch aus größerer Entfernung, dass jedes Eintippen eines Passworts oder Auflegen des Fingers länger dauern würde. Wer diese biometrische Entsperrmethode nicht nutzen möchte, erhält im Bereich der Pfeiltasten zusätzlich einen Fingerabdrucksensor. Und wer der Kamera generell nicht vertraut, kann diese mit einem Schieberegler mechanisch verdecken – vorbildlich!

Bildschirmhelligkeit nur mittelmäßig

Das von Asus verbaute IPS-Panel ist 14 Zoll groß und arbeitet mit Full-HD-Auflösung bei 1.920 × 1.080 Pixeln. Der Hersteller wirbt mit einer Helligkeit von 300 cd/m², die im Test mit 292 cd/m² beinahe erreicht werden. Im unteren Drittel schneidet das Panel leicht oberhalb von 300 cd/m² ab, im mittleren Bereich wird die Angabe ziemlich genau erzielt und im oberen Drittel fällt die Helligkeit teils auf 90 Prozent des Maximalwertes ab. Die durchschnittliche Homogenität der Ausleuchtung liegt bei sehr guten 95 Prozent.

Diagramme
Maximale Helligkeit
    • Acer Swift 3 (Core i7-1065G7)
      452
    • Gigabyte Aero 15 OLED (Core i7-10875H)
      390
    • Asus ExpertBook B9450FA (Core i7-10510U)
      292

Dennoch hätte es in puncto Helligkeit etwas mehr in dieser Preisklasse sein dürfen. Das matte Panel sorgt zwar dafür, dass im Freien nicht die Werte des zuletzt getesteten Acer Swift 3 erreicht werden müssen, Messergebnisse oberhalb von 400 cd/m² wären aber selbst mit mattem Panel wünschenswert gewesen, um flexibler beim Einsatzort zu sein. Das ist der einzige Kritikpunkt an dem Bildschirm, der ansonsten mit hoher Farbgenauigkeit, sehr gutem Kontrast und guter Blickwinkelstabilität überzeugt.

Beleuchtete Tastatur mit Scherenmechanismus

Schweift der Blick vom Display runter zur beleuchteten Tastatur, gibt es dem ersten Anschein nach eine klassische Anordnung aus Tastatur mit Touchpad. Asus nutzt ein Layout mit knapp über 19 mm Tasten-Pitch, also Abstand vom Zentrum einer Taste zur nächsten. Das entspricht dem Abstand einer Desktop-Tastatur und sorgt für eine kurze Eingewöhnungsphase beim Wechsel zum Notebook. Die Tasten sind mit einem klassischen Scherenmechanismus ausgestattet und bieten 1,5 mm Tastenhub. Vom Schreibgefühl her bietet das ExpertBook ein typisches Chiclet-Feeling, ohne aber schwammig zu wirken. Die in der Höhe reduzierte Eingabetaste mag bei Anwendern, die das „Hacken“ blind in Richtung einer zwei Reihen hohen Taste gewohnt sind, für Unmut sorgen. Im Test wurde das eine oder andere Mal das Ziel verfehlt.

Touchpad mit verstecktem Nummernblock

Das 13 × 6,6 cm große Precision-Touchpad, das Teil der Project-Athena-Vorgaben ist, ist Asus vollends gut gelungen. Die Gleiteigenschaften waren im Test hervorragend und Fehleingaben wurden beim Tippen mit Berührung des Handballens zuverlässig vermieden. Hinsichtlich der Gesten wird alles vom Wischen mit bis zu vier Fingern über Tap bis hin zu Pinch to Zoom unterstützt, was Windows 10 zu bieten hat.

Der Clou des Touchpads ist aber der versteckte Nummernblock. Wird oben rechts auf dem Touchpad das kleine Nummernblock-Symbol etwa eine Sekunde gehalten (kurzes Antippen reicht nicht), aktivieren sich hinter dem Touchpad verbaute LEDs und bringen einen Nummernblock mit ähnlichem Layout einer Desktop-Tastatur zum Vorschein. Die Tasten der Grundrechenarten sind allerdings allesamt rechts statt um den Nummernblock verteilt angeordnet. Außerdem liegt die Eingabetaste in der Mitte unterhalb der „3“. Eine weitere Schaltfläche oben links auf dem Touchpad erlaubt das Umschalten zwischen zwei Helligkeitsstufen. Wird von dieser Taste aus in beliebige Richtung auf dem Touchpad gewischt, öffnet sich unter Windows 10 die Taschenrechner-App.