Philips Momentum 278M1R im Test: Fazit

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Frank Hüber
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Der Philips Momentum 278M1R tut sich durch UHD mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixel durch ein sehr scharfes Bild mit 163 ppi, seine guten Farben und das vierseitige Ambiglow hervor. Weitere Besonderheiten für Spieler, etwa eine Bildwiederholfrequenz von mehr als 60 Hz, FreeSync oder G-Sync, bietet er jedoch nicht.

Ambiglow im Vergleich zu Ambilight zu träge

Das Ambiglow, die Besonderheit des Monitors im Vergleich zur Konkurrenz, kann dem Erbe von Ambilight bei Fernsehern im Fall des Momentum 278M1R aber nicht in allen Aspekten gerecht werden. Die RGB-LED-Beleuchtung ist sehr hell und deutlich heller als herkömmliche RGB-Beleuchtungen anderer Display-Hersteller. Der Effekt hinter dem Monitor ist jederzeit auch für die Person vor dem Bildschirm sichtbar und erweitert das Bild optisch, wie von Ambilight gewohnt, sehr gut. Soll Ambiglow aber nicht nur eine Farbe darstellen, sondern dem Bildinhalt des Displays folgen, lässt es deutlich Federn. Denn nicht nur der Helligkeitswechsel geht mit deutlich sichtbaren Abstufungen vonstatten, sondern auch die Anpassung der Farbe ist etwas verzögert, was für Irritation sorgt. Wer hier die sehr gute Umsetzung von Ambilight bei Fernsehern kennt, wird von Ambiglow enttäuscht sein.

Ebenfalls zu träge ist das OSD, das zudem keine einheitliche Bedienung aufweist – auch hier ist die Technik selbst, nämlich der Joystick, wiederum gut umgesetzt. Der optisch gelungene Standfuß lässt Pivot vermissen, was für viele im Alltag nach dem ersten Anschließen aller Kabel aber zu verschmerzen sein dürfte.

Gute Farben bei inhomogenem Panel

Beim Display selbst ist abseits guter Farbwerte die Homogenität mit einer Abweichung von mehr als 20 Prozent nicht zufriedenstellend. Das von Philips beworbene SmartUniformity, das für ein homogenes Bild sorgen soll, ist in der Praxis keine sinnvolle Option, da Helligkeit, Farben und Kontrast zu stark leiden, ohne dass die Homogenität dadurch sehr gut wird. Zudem zeigte das Modell die Eigenheit, dass sowohl der Input- als auch der Display-Lag durch ein Aktivieren des Overdrives erhöht statt verringert wurden, wobei dennoch ein leichtes Ghosting (Faster) auftritt, das die Einstellung „Fastest“ unbenutzbar werden lässt. Zu den schnellsten Displays für PC-Spieler gehört der Philips Momentum 278M1R als UHD-Monitor mit 60 Hz unabhängig von dieser Einstellung mit einer beworbenen Reaktionszeit von 4 ms Grau zu Grau aber ohnehin nicht.

Mit einem Preis von derzeit rund 380 Euro kann der Philips Momentum 278M1R für sich verbuchen, nicht zu den teuersten Monitoren mit 27 Zoll und UHD-Auflösung zu gehören, für die problemlos auch das Doppelte ausgegeben werden kann. Alternativen ohne derart helle RGB-Beleuchtung gibt es mit IPS-Panel aber ebenso schon für rund 100 Euro weniger, sogar von Philips selbst.

ComputerBase hat den Momentum 278M1R leihweise von Philips zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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