Google Fotos: Ohne Pixel kein unbegrenzter Speicherplatz mehr

Nicolas La Rocco
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Google Fotos: Ohne Pixel kein unbegrenzter Speicherplatz mehr

Google nimmt zum 1. Juni 2021 Veränderungen an der Verwaltung des Speicherplatzes in der Cloud vor, die in erster Linie Google Fotos betreffen. Foto-Uploads in hoher Qualität werden demnach künftig auf das Speicherkontingent angerechnet. Weitere Anpassungen regeln neu, was mit den Daten eines Nutzers bei Inaktivität passiert.

Anwender von Google Fotos können bislang Fotos in hoher Qualität auf Googles Cloud-Speicher laden, ohne dass diese Daten auf das kostenlose Speicherkontingent von 15 GB oder den kostenpflichtigen Speicherplatz eines Google-One-Abos angerechnet werden. Ab dem 1. Juni 2021 wird das nicht mehr der Fall sein, da Google ab diesem Datum alle Foto-Uploads und nicht mehr nur solche in Originalqualität auf das Speicherkontingent anrechnet. Eine Ausnahme gibt es nur noch für Besitzer eines Pixel-Smartphones, deren Fotos in hoher Qualität weiterhin nicht angerechnet werden.

Google Fotos hat drei Qualitätsstufen

Google unterscheidet beim Upload von Fotos zwischen drei Qualitätsstufen. In Originalqualität werden alle Fotos und Videos mit der Auflösung gespeichert, mit der sie aufgenommen wurden. Diese Qualitätsstufe wurde von Google im Regelfall schon immer auf das Speicherkontingent angerechnet, Ausnahmen gab es 2016 nur für das erste Google Pixel und später für das Pixel 2 und Pixel 3 mit einer Frist von vier Jahren. Seit dem Pixel 3a können Pixel-Nutzer nur noch in hoher Qualität unbegrenzt Fotos und Videos hochladen.

In hoher Qualität werden die Bilder von Google komprimiert, um Speicherplatz zu sparen. Ist ein Foto größer als 16 Megapixel, wird es auf 16 Megapixel reduziert. Bei Videoaufnahmen wird die Auflösung auf Full HD reduziert, wenn die Videoauflösung vor dem Upload mehr als Full HD beträgt. Diese hohe Qualitätsstufe wurde bisher nicht auf das Speicherkontingent angerechnet, mit dem 1. Juni 2021 ändert sich das aber.

Darüber hinaus ist auch die sogenannte Express-Sicherung, die Google in manchen Regionen anbietet, von den Veränderungen betroffen. Die Express-Sicherung soll schnelle Backups über Mobilfunk sowie WLAN ermöglichen und reduziert Fotos für den Cloud-Speicher auf nur noch drei Megapixel und Videos auf 480p-Auflösung.

Veränderungen führen ebenfalls zur Neuzählung

Alle vor dem 1. Juni 2021 in hoher Qualität auf Google Fotos geladenen Bilder und Videos sind nicht von der Maßnahme betroffen. Wer also jetzt noch besonders viele Fotos oder Videos bei Google sichern möchte, kann dies noch uneingeschränkt machen. Zu beachten gilt es außerdem, dass ab dem 1. Juni 2021 auch Veränderungen an in der Cloud gelagerten Fotos dazu führen, dass Google diese zum kostenlosen 15-GB-Speicherkontingent oder dem Speicherplatz eines Google-One-Abos zählt.

Voller Speicher betrifft alle Dienste

Google Fotos greift auf einen gemeinsamen Speicherplatz von mindestens 15 GB (kostenlos) oder je nach Google-One-Abo 100 GB, 200 GB oder 2 TB zu, den sich der Dienst mit weiteren Google-Apps wie Gmail, Google Drive, Google Docs, Google Tabellen, Google Präsentationen, Google Zeichnungen, Google Formulare und Jamboard teilt. Wird der Speicherplatz mit Google Fotos überschritten, können zum einen keine neuen Fotos oder Videos mehr hochgeladen werden. Es können dann aber auch keine neuen Dateien oder Bilder mehr in Google Drive geladen werden, außerdem können Nutzer möglicherweise in Gmail keine E-Mails mehr senden und empfangen, erklärt Google. Ist der Cloud-Speicher voll, sind automatisch viele Dienste von Google davon betroffen.

Google löscht Daten nach zwei Jahren Inaktivität

Darüber hinaus nimmt Google Veränderungen vor, die neu regeln, was mit den Daten eines Nutzers bei Inaktivität passiert. Wenn ein Anwender in einem von Googles Produkten zwei Jahre lang inaktiv war, behält sich das Unternehmen vor, alle Inhalte nur für dieses eine Produkt, aber nicht weitere zu löschen. Bevor es dazu kommt, soll der Nutzer aber per E-Mail und innerhalb der Google-Produkte benachrichtigt werden. Google will Anwendern außerdem frühzeitig die Möglichkeiten geben, das Produkt aktiv zu nutzen, um ein Löschen zu vermeiden, oder um die Daten des Produkts vorher herunterzuladen. Aktiv können Nutzer am einfachsten bleiben, indem das Google-Produkt mit aktiver Internetverbindung aufgerufen wird. Automatisch aktiver Nutzer ist man zudem, wenn ein Google-One-Abo ohne ausstehende Zahlungen aktiv ist.