US-Bannliste: Nun auch Chinas Top-Foundry SMIC gesperrt

Volker Rißka
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US-Bannliste: Nun auch Chinas Top-Foundry SMIC gesperrt
Bild: SMIC

Die US-Handelsrestriktionen chinesischer Firmen wurde auf rund 35 Einträge erweitert, berichtet Reuter. Auch Chinas beste Foundry Semiconductor Manufacturing International Corp. (SMIC) ist nun darunter, was angesichts der Entwicklungen der letzten Wochen bereits erwartet worden war.

Es war der Ausweichplan für ansässige IT-Unternehmen, allen voran auch Huawei. Sie wollten SMICs 14-nm-Technologie nutzen, um Chips nicht nur für Smartphones, sondern vor allem auch Netzwerktechnik zu fertigen, um im 5G-Rennen weiter dabei zu sein. Da sich zwischenzeitlich diese Vorhersagen aber bereits eintrübten, soll Huawei nun gänzlich eigene Fabriken planen.

Ohne westliche Technologie lassen sich Chipfabriken aber nicht betreiben respektive erst einmal ausrüsten. Mit einem Eintrag auf der Liste ist es Zulieferern nun untersagt, diese Technologie auch den Halbleiterhersteller zu liefern und entsprechende Service-Leistungen anzubieten. Das US-Verteidigungsministerium begründet dies damit, dass der Verdacht und ein „unakzeptables Risiko“ bestehe, dass diese dann für militärische Zwecke eingesetzt werden könnten.

Auswirkungen des Handelskriegs

Seit 15. September 2020 sind strenge Regeln offiziell in Kraft getreten, die es auswärtigen Firmen untersagt, chinesische Technologieträger mit Ausrüstung und Logistik zu versorgen. Viele Hersteller haben daraufhin ihre Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern weitgehend auf Eis gelegt. Dennoch haben AMD, Intel sowie einige weitere Firmen Ausnahmegenehmigungen erhalten, gewisse Waren dennoch weiter zu verkaufen. Welche Güter genau betroffen sind, ist nicht bekannt. Ab dem kommenden Jahr sollen jedoch weitere Restriktionen greifen, sodass auch dies nur eine Momentaufnahme bleiben dürfte.

Die stärksten Auswirkungen spüren die Konzerne, die in der Weltspitze mit dabei sind. Huawei ist deshalb stets in den Medien präsent, ohne High-End-Chips aus den Fabriken von TSMC und das Software-Ökosystem von Google wird es für den Konzern stetig komplizierter, ganz oben bei Smartphones mitzuspielen. Zuletzt hat Huawei deshalb seine Tochter Honor veräußert, um dieser auf eigenen Beinen stehend die Überlebenschance zu ermöglichen. Ob dieser Plan aufgeht, werden die kommenden Monate und Jahre zeigen.