Rocket Lake-S: Intel Core i9-11900(K) mit 3,5 bis 5,0 GHz im Umlauf

Update 2 Volker Rißka
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Rocket Lake-S: Intel Core i9-11900(K) mit 3,5 bis 5,0 GHz im Umlauf
Bild: Intel

Intels anstehende neue CPU-Serie Rocket Lake-S für den Desktop taucht vermehrt als Sample auf. Mit dabei sind auch die schnellsten Modelle, die als Core i9-11900(K) mit acht Kernen und 16 Threads antreten werden. Die Taktraten werden dabei unterhalb des Vorgängers liegen.

Direkt namentlich erwähnt wird das vermutete Flaggschiff im Benchmark von Ashes of the Singularity, der den Basistakt mit 3,5 GHz beziffert. Das wäre durchaus ein markanter Rückschritt gegenüber der aktuellen Generation Comet Lake-S: Dort werden beim Core i9-10900K zehn Kerne in der Basis mit 3,7 GHz befeuert, die Acht-Kern-Familie rund um den Core i7-10700K bietet in der Basis sogar 3,8 GHz. Da auch Rocket Lake-S maximal acht Kerne bietet, wären 3,5 GHz ein Rückschritt.

Passend dazu war bereits gestern ein Sample aufgetaucht, welches acht Kerne im Turbo mit 5 GHz ansteuert. Ausgehend von einem Basistakt, der bis zu 300 MHz geringer ist, könnte das auch hier das Flaggschiff darstellen, wobei es nicht gesichert ist, ob die Angaben schon alle weiteren Turbo-Modi sowie den Thermal Velocity Boost beinhalten. Dieser sorgt bei Comet Lake-S für bis zu 200 MHz mehr Takt, wenn er sauber implementiert wird.

Im Vorfeld gingen die Möglichkeiten des Taktverhaltens von Rocket Lake bereits weit auseinander: Während Optimisten glaubten, Intel könnte diese mit 5,5 GHz oder gar noch mehr ansteuern, wurde Realisten schnell klar, dass Comet Lake-S bereits Schwierigkeiten hat, 5,3 GHz sauber mit dem Backport zu erreichen. Denn Comet Lake-S als Erbe von Skylake war über fünf Jahre auf 14 nm optimiert worden, während Rocket Lake-S Kerne nutzt, die für 10 nm gedacht sind. Ohne Reibungsverluste scheint es dort nicht zu gehen, deshalb auch der Schritt zurück von zehn auf acht Kerne und eine sehr kleine integrierte GPU. Zu groß würde der CPU-Die am Ende für den Mainstream-Markt werden. Letzteres Szenario könnte sich nun bewahrheiten.

Die Benchmark-Ergebnisse zeigen die CPU auf Höhe mit Zen-3-Lösungen von AMD mit gleicher Anzahl an Kernen. Der AMD Ryzen 7 5800X (Test) wird deshalb wohl der Haupt-Gegenspieler, in Spielen könnte er hier und da eventuell zum Ryzen 9 5900X aufschließen. Wie üblich hängt es dabei extrem von der Auswahl der Titel ab. Zu Beginn des kommenden Jahres dürfte es Klarheit darüber geben, denn das erste Quartal wurde von Intel als offizieller Starttermin auserkoren.

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Passend dazu taucht nun auch ein CPU-Z-Screenshot auf, den Hersteller MSI publiziert hat. Dieser zeigt Taktraten von 3,4 bis 5,0 GHz bei einer TDP von 125 Watt. Diese gelten für ein Engineering Sample, minimale Abweichungen für die finale Version sind möglich, wenngleich bei Intel zuletzt eher unwahrscheinlich. Sichtbar werden auch der vergrößerte L2-Cache sowie AVX512 als Zusatzinstruktion.

Intel Rocket Lake auf MSI Z490-Board mit BAR-Support
Intel Rocket Lake auf MSI Z490-Board mit BAR-Support (Bild: MSI)
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Erneut bestimmten am Wochenende Gerüchte das Bild, die CPUs könnten doch noch höher takten. Bis zu 5,3 GHz mit Thermal Velocity Boost wären demnach möglich, ob das jedoch Wunschvorstellung oder Fakt ist, lässt sich nicht verifizieren. Parallel dazu tauchte auch erstmals ein Core i5-11400 auf, der deutlich geringere Basistaktraten bietet, was einmal mehr dafür spricht, dass Rocket Lake-S im Schnitt nicht an die Taktraten des Vorgängers herankommen könnte.

Derweil wurde erneut ein Sample auch in AotS-Benchmark hochgeladen, denn wie bereits bekannt, experimentieren Mainboard-Hersteller wie MSI ganz offen mit den Modellen. Im Benchmark zeigt die CPU knapp zehn Prozent mehr Leistung als der Vorgänger Comet Lake-S und würde sich damit auch vor AMD schieben. Wer das Duell für sich entscheidet, wird wie zuletzt bei Grafikkarten und auch CPU nur durch die Spiele-Auswahl bestimmt, wenn sich die Lösungen zu nahe und quasi gleichwertig sind.