Lenovo Qreator 27 im Test: Fazit

 3/3
Frank Hüber
45 Kommentare

Gute Farbwiedergabe und scharfes Bild

Der Lenovo Qreator bietet mit einer Auflösung von 3.840 × 2.160 Pixeln bei einem 27 Zoll großen Display ein scharfes Bild mit einer Pixeldichte von 163 ppi und kombiniert dies mit einem überdurchschnittlichen Kontrast und einer guten Farbwiedergabe mit umfangreicher Farbraumabdeckung. Der Bildschirm ist mit fast 450 cd/m² heller als von Lenovo beworben, denn offiziell werden nur maximal 400 und typisch 320 cd/m² erreicht. Die Homogenität des Displays könnte jedoch etwas besser sein, hier landet der Qreator 27 nur im Mittelfeld.

USB-C fürs Notebook ein Segen

Angeschlossene Notebooks können über USB-C nicht nur Bild und Daten übertragen, sondern werden auf Wunsch mit bis zu 96 Watt geladen – wobei jedoch die Maximalhelligkeit des Displays heruntergeregelt wird. Ein weiterer USB-C-Anschluss ohne Alternativmodus für DisplayPort erlaubt das Verbinden aktueller Peripherie. So kann ein Notebook mit einem Kabel mit dem Monitor und angeschlossener Peripherie verbunden und aufgeladen werden, was im Alltag sehr komfortabel ist. Eine zusätzliche Dockingstation ist in vielen Fällen überflüssig.

Auch wenn die Bildwiederholfrequenz auf 60 Hz begrenzt ist, bietet der Monitor Adaptive Sync und einen überraschend niedrigen Input- und Display-Lag. Für Spiele disqualifiziert sich der Proband somit ebenfalls nicht.

„Smart Crystal Sound“, bei dem eine Membran das ganze Display zum Lautsprecher macht, sorgt dafür, dass der Klang weniger gerichtet klingt und direkter auf den Nutzer vor dem Monitor zeigt. Berichte, der Klang würde exakt an den Stellen des Bildschirms wiedergegeben werden, an denen das Geräusch auf dem Bild auch erzeugt wird, sind jedoch falsch. Hierzu wäre eine weitreichende Verzahnung von Bild-und Audio-Daten nötig.

Das umfangreiche OSD krankt an einer umständlichen Bedienung über Tasten, wodurch es immer wieder zu Fehleingaben kommt. Beim Lenovo Qreator 27 ist man deshalb froh, wenn man passende Einstellungen gefunden hat und das OSD nicht mehr aufrufen muss.

Design vor Ergonomie beim Standfuß

Die Qi-Ladeschale im Standfuß ist im Alltag praktisch und lädt beispielsweise Smartphones kabellos mit bis zu 15 Watt. Der asymmetrische Standfuß gibt jedoch dem extravaganten Design den Vortritt vor der Ergonomie. Denn das Design führt zu umfangreichen Einschränkungen bei der Ergonomie, die den Lenovo Qreator 27 als Office-Monitor in vielen Fällen disqualifizieren. Mehr als ein Neigen nach vorne und hinten ist nicht möglich, selbst eine Höhenverstellung fehlt dem Gerät. Dass Design und Ergonomie auch Hand in Hand gehen können, hatte zuletzt der AOC U32U1 (Test) mit 32-Zoll-Display gezeigt.

Für 900 Euro kein Schnäppchen

Mit einem Preis von fast 900 Euro ist der Lenovo Qreator 27 ein teurer 27-Zoll-Monitor mit UHD-Auflösung. Entsprechende Bildschirme ohne Extras wie eine Qi-Ladeschale sind schon für unter 300 Euro erhältlich. Möchte man auf USB-C nicht verzichten, müssen mindestens 400 Euro ausgegeben werden. Auch der im Test häufiger aufgeführte Philips Momentum 278M1R ohne USB-C kostet mit rund 400 Euro deutlich weniger. Modelle mit 31,5 Zoll und UHD wie der AOC U32U1 (Test) für rund 830 Euro oder der Dell UltraSharp U3219Q (Test) für rund 850 Euro sind ebenfalls günstiger. Der Lenovo Qreator 27 ist somit kein Display, das mit einem attraktiven Preis punkten kann. Um beim Kauf dennoch in die engere Wahl zu kommen, müssen die gebotenen Funktionen und das Design deshalb sehr gut mit den Anforderungen und Ansprüchen des Käufer übereinstimmen.

ComputerBase hat den Qreator 27 leihweise von Lenovo zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.