Digital Euro: Kryptowährung der EU soll im Sommer starten

Sven Bauduin
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Digital Euro: Kryptowährung der EU soll im Sommer starten
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Noch in diesem Sommer soll die offizielle Kryptowährung der Europäischen Union (EU) an den Start gehen und sehr wahrscheinlich als „Digital Euro“ verbucht werden, das berichtet das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt. Demnach soll das Konzept der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits sehr weit fortgeschritten sein.

Der Euro kommt nicht auf eine Blockchain

Demnach habe Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, den digitalen Euro mittlerweile zur Chefsache erklärt und möchte die EU-weite Kryptowährung nach einer Prüfungsphase noch im Sommer offiziell vom Rat der EZB angeschoben wissen. Laut Informationen des Handelsblatt soll der digitale Euro den EU-Bürgern „in überschaubarem Rahmen als zusätzliches Bargeld zur Verfügung gestellt“ und „keine Revolution“ des Finanzsystems werden.

Der „Digital Euro“ soll die Alternative der EU zu Bitcoin, Ethereum & Co. darstellen
Der „Digital Euro“ soll die Alternative der EU zu Bitcoin, Ethereum & Co. darstellen (Bild: Pexels)

Aus Kreisen der Notebanken will das Handelsblatt erfahren haben, dass die Europäische Zentralbank bereits Pläne dafür habe, sich den Markennamen „Digital Euro“ schützen zu lassen und im Konzept auch bereits konkrete Pläne für den Umgang mit der Kryptowährung beschlossen hat.

Auf einer Blockchain soll die neue Kryptowährung nicht basieren, sondern sich unter Kontrolle der EZB befinden. Damit unterscheidet sich der „Digital Euro“ fundamental von echten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether.

EU-Wallet mit maximal 3.000 Euro Guthaben

Jeder EU-Bürger wird in der Lage sein, den „Digital Euro“ als zusätzliche Barmittel auf seinem EU-Wallet zu speichern. Um zu verhindern, dass das Bankensystem in der Europäischen Union durch einen zu schnellen Wechsel von Euro in den digitalen Euro unterminiert wird, soll das maximale Guthaben auf dem Wallet 3.000 Euro respektive „Digital Euro“ betragen.

Auch das Wallet selbst soll über ein Konto bei der EZB verwaltet werden und auf existierenden Systeme wie dem Giro-Netzwerk aufbauen. Für Nutzer des digitalen Euros ergeben sich nach aktuellem Stand keinerlei nennenswerten Vorteil. Der „Digital Euro“ wirft weder Zinsen ab, noch verfügt er über die Vorteile und Sicherheiten einer „echten“ dezentralisierten Kryptowährung.

Großbritannien prüft den „Britcoin“

Neben dem Inselstaat Bahamas, der mit dem Digital Bahamian Dollar, dem sogenannten „Sand Dollar“, als weltweit erstes Land überhaupt eine digitale Version seiner staatlichen Währung inklusive entsprechender Infrastruktur eingeführt hatte, prüft auch Großbritannien den „Britcoin“ als Zahlungsmittel.