MSI MPG Artymis 343CQR im Test: Hohe Immersion mit 1000R und 21:9 mit 165 Hz
Der MSI MPG Artymis 343CQR setzt auf eine starke Krümmung von 1000R, ein 21:9-Seitenverhältnis mit 3.440 × 1.440 Pixeln, bis zu 165 Hz, DisplayHDR 400, VA-Panel, FreeSync Premium und einen USB-C-Anschluss. In der Praxis führt dies zu einem Kontrast von 4.000:1, ordentlichen Farben und einer sehr hohen Immersion beim Spielen.
Der MPG Artymis 343CQR von MSI ist ein mit 1000R gekrümmter Gaming-Monitor mit 34 Zoll Display-Diagonale, einem Seitenverhältnis von 21:9 und UWQHD-Auflösung von 3.440 × 1.440 Pixeln. Mit einer Reaktionszeit von bis zu 165 Hz, DisplayHDR 400, VA-Panel, FreeSync Premium und einem USB-C-Anschluss sowie Ergonomiefunktionen verspricht der Bildschirm viel – nicht nur für Spieler.
Im Handel ist das Modell bislang nur zur unverbindlichen Preisempfehlung von 999 Euro bei wenigen Händlern gelistet. Im Testfeld ist der MPG Artymis 343CQR nicht der erste Monitor mit 21:9-Seitenverhältnis und UWQHD-Auflösung. Schon der Asus ROG Strix XG35VQ (Test) wies diese Eigenschaften auf, bot aber maximal 100 Hz und war mit 1800R weniger stark gekrümmt.
Technische Daten und Erfahrungen
VA-Panel mit 165 Hz und DisplayHDR 400
MSI setzt für den MPG Artymis 343CQR auf ein VA-Panel, das nach DisplayHDR 400 zertifiziert ist. Neben der Verarbeitung von HDR-Signalen bietet es somit eine garantierte punktuelle Mindesthelligkeit von 400 cd/m². MSI selbst nennt eine Maximalhelligkeit von 550 cd/m². Der Kontrast des Displays soll bei 3.000:1 liegen und somit dank in der Regel besseren Schwarzwerte der VA-Technologie typischerweise über dem Wert von 1.000:1 eines IPS-Panels. Die Reaktionszeit von 1 ms gibt MSI nicht mit Grau zu Grau, sondern nur als MPRT an. Typischerweise entspricht dies etwa einer Reaktionszeit von 4 ms Grau zu Grau. Die Blickwinkel des matten Displays liegen horizontal und vertikal bei 178 Grad. Die 10 Bit des Bildschirms kommen durch 8 Bit + FRC zustande, es handelt sich also nicht um ein VA-Panel mit nativen 10 Bit.
Die Farbraumabdeckung gibt MSI mit 92,7 Prozent DCI-P3 und 117,8 Prozent sRGB an. In dieser Hinsicht kann das Modell somit nicht mit Nano-Kristall-basierten IPS-Displays mithalten.
Die Bildwiederholrate ist zwischen 48 bis 165 Hz variabel und MSI unterstützt AMD FreeSync Premium, so dass mit AMD-Grafikkarten eine Synchronisation zwischen Bildausgabe und -wiedergabe erfolgen kann. Dank „Low Framerate Compensation“ (LFC) wird beim Unterschreiten von 48 FPS eine Vervielfältigung der Frames vorgenommen, was die Ausgabe flüssiger macht und Tearing vermeidet. Offiziell G-Sync-kompatibel ist der Monitor zwar nicht, im Test zeigten sich aber auch bei der Nutzung der variablen Bildwiederholrate mit einer Nvidia-Grafikkarte keine Auffälligkeiten.
Die 3.440 × 1.440 Bildpunkte des Artymis 343CQR sorgen dafür, dass sich je nach Eingangsquelle unterschiedliche maximale Bildwiederholfrequenzen ergeben. Während der DisplayPort und USB Typ C mit DisplayPort-Alternate-Mode jeweils die maximal möglichen 165 Hz bei voller Auflösung unterstützen, werden über HDMI lediglich bis zu 100 Hz unterstützt.
USB-C, DisplayPort, HDMI und USB
Die Videoeingänge des Displays sind ebenso wie die USB-Anschlüsse an der Rückseite nach unten weggeführt. Mangels Pivot-Funktion sind sie jedoch nicht für das häufige Wechseln etwa von Speichermedien geeignet. Bei den Videoeingängen werden neben einem DisplayPort 1.4 und dem USB-C-Eingang mit DisplayPort-Alternate-Mode zwei HDMI-2.0-Anschlüsse geboten. Für Peripherie oder Speichermedien stehen zwei USB-A-3.2-Ports (Gen. 1) zur Verfügung. Alle USB-Schnittstellen unterstützen maximal 5 Gbit/s.
Der USB-C-Port erweist sich erneut nicht als vollwertiger Hub für Notebooks, denn er lädt angeschlossene Geräte nur mit 15 Watt, was in der Regel nicht ausreicht, und überträgt keinerlei Daten über USB. Eine Maus, eine Tastatur oder ein USB-Stick an den USB-A-Schnittstellen des Monitors wird nicht mit dem über USB-C verbundenen Notebook gekoppelt. Hierfür muss zusätzlich der USB-B-Port des Bildschirms mit dem Notebook verbunden werden. MSI lässt so fast das ganze Potenzial der USB-C-Schnittstelle liegen.
Als weiterer Anschluss steht ein 3,5-mm-Kopfhörerausgang zur Verfügung. Über integrierte Lautsprecher verfügt der Monitor nicht. Am rechten Display-Rahmen ist eine kleine Headset-Aufhängung integriert, die sich ausfahren lässt.
MSI MPG Artymis 343CQR | MSI Optix MAG274QRFDE-QD | AOC Agon AG273QZ | MSI Optix MAG272CQR | LG 27GL850-B | ViewSonic XG270QG | |
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LCD-Panel | VA | IPS | TN | VA (gebogen) | IPS | |
Backlight | LED | LED (Quantum-Dots) | LED | Nano-LED | ||
Diagonale | 34 | 27 Zoll | ||||
Auflösung | 3.440 × 1.440 | 2.560 × 1.440 (165 Hz) | 2.560 × 1.440 (240 Hz) | 2.560 × 1.440 (165 Hz) | 2.560 × 1.440 (144 Hz) | 2.560 × 1.440 (144 Hz/165 Hz (OC)) |
Pixeldichte | 110 ppi | 109 ppi | ||||
HDR | DisplayHDR 400 | HDR | DisplayHDR 400 | HDR | HDR10 | – |
FreeSync/G-Sync | FreeSync Premium | FreeSync Premium Pro | FreeSync | FreeSync + G-Sync-kompatibel | G-Sync + FreeSync | |
Seitenverhältnis | 21:9 | 16:9 | ||||
Kontrast (statisch) | 3.000:1 | 1.000: 1 | 3.000:1 | 1.000:1 | ||
Helligkeit max. | 550 cd/m² | 300 cd/m² | 400 cd/m² | 300 cd/m² | 350 cd/m² | |
Farbtiefe | 10 Bit (8 Bit + FRC) | 8 Bit | 10 Bit (8 Bit + FRC) | |||
Farbraum | 92,7 % DCI-P3, 117,8 % sRGB | 97 % DCI-P3, 147 % sRGB | 126 % sRGB, 93 % Adobe RGB | 90 % DCI-P3, 100 % sRGB | 98 % DCI-P3 | |
Blickwinkel (horizontal/vertikal) | 178°/178° | 170°/160° | 178°/178° | |||
Reaktionszeit | 1 ms MPRT | 1 ms (Grau zu Grau) | 0,5 ms MPRT | 1 ms MPRT | 1 ms (Grau zu Grau) | |
Videoeingänge | 1 × Display Port 1.4, 2 × HDMI 2.0b, 1 × USB-C DP alt. | 2 × HDMI 2.0, 2 × DisplayPort 1.4 | 2 × HDMI 2.0b, DisplayPort 1.2a, USB-C | 2 × HDMI, DisplayPort 1.4 | 1 × HDMI 1.4, DisplayPort 1.2 | |
Audio | Kopfhörerausgang | Kopfhörerausgang, Audio-Eingang, 2 × 5-Watt-Lautsprecher | Kopfhörerausgang | Kopfhörerausgang, 2 × 2-Watt-Lautsprecher | ||
USB | 2 × USB 3.0 | 4 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0 | 3 × USB 3.0 | |
Ergonomie | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-30°/+30°) | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-75°/+75°), Pivot | Display neigbar (-5,5°/+21,5°), höhenverstellbar (110 mm), schwenkbar (-32°/+32°), Pivot | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (130 mm) | Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (110 mm), Pivot | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (120 mm), schwenkbar (-45°/+45°), Pivot |
Leistungsaufnahme | Betrieb: typ. 54 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: typ. 32 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: typ. 52 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: k. A.; Standby: k. A. | Betrieb: max. 65 W; Standby: 0,5 W | Betrieb: max. 65 W, typ. 60 W; Standby: 0,5 W |
Sonstiges | USB-C Power Delivery (15 W), Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, LED-Beleuchtung |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (75 × 75 mm), diverse Game-Profile, OSD-USB-Bedienelement, 2 × Headset-Halter, LED-Beleuchtung |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, Headset-Halter |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, Maus-Bungee, Headset-Halter |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile, LED-Beleuchtung, Maus-Bungee, Headset-Halter, Sichtschutzblende |
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Preis | ab 600 Euro | ab 399 Euro | Preisvergleich | Preisvergleich | Preisvergleich | ab 599 Euro |
Standfuß und Ergonomiefunktionen
Beim Standfuß setzt MSI auf einen ausladenden V-Ständer, der dem breiten Monitor einen sicheren Stand gibt. Aufgrund des Seitenverhältnisses von 21:9 ist keine Pivot-Funktion umgesetzt, auf Ergonomie muss sonst aber nicht verzichtet werden. Um übliche, aber recht knapp bemessene 100 mm kann das Display in der Höhe verstellt werden. Auch die Neigung ist mit +20 bis -5 Grad im gewohnten Rahmen. Bei der Drehung sind in jede Richtung 30 Grad möglich – aufgrund der starken Krümmung des Displays ist das im Alltag ausreichend. Die Signalkabel können durch eine Aussparung im Standfuß geführt werden, lassen sich aber nicht vollständig versteckt verlegen. Wer den Standfuß des Monitors nicht nutzen möchte, kann die von ihm belegte VESA-Halterung im Format 100 x 100 mm nutzen.
RGB-Beleuchtung via Mystic Light
An der Rückseite setzt MSI auf einen Designmix mit einer RGB-Beleuchtung, die quer die Rückseite trennt. Diese RGB-Leiste ist wiederum in sieben Felder unterteilt und lässt sich über die Software „Gaming OSD“ unter Windows anpassen. Hierzu muss der PC mit dem USB-B-Anschluss des Monitors verbunden sein. Zusätzlich ist auch das Drachenlogo von MSI mit einer RGB-Beleuchtung untermalt, die ebenfalls über die Software angepasst werden kann. In der Software kann, erneut anders als über das OSD, aus zahlreichen Effekten für die LED-Beleuchtung gewählt werden, so dass diese beispielsweise neben vorgegebenen Effekten auch an den Bildschirminhalt oder den Ton gekoppelt wird. Ohne Dunkelheit im Raum bekommt der Spieler vor dem Display davon aber erneut nur wenig mit.
UWQHD für 110 ppi bei 21:9
Mit einem Seitenverhältnis von 21:9 ist der MSI Artymis 343CQR eigentlich nicht nur für Spieler interessant, da sich auch im Office-Betrieb ein breiteres Display als nützlich erweist. Die extreme Krümmung in einem Radius von nur einem Meter lenkt den Fokus allerdings stark auf Spiele. In der Regel haben aktuelle Titel keine Probleme mehr mit dem Seitenverhältnis von 21:9. Sollte dennoch mal ein Game Auffälligkeiten zeigen, muss sich der Spieler im schlimmsten Fall aber mit schwarzen Rändern an den Bildrändern zufriedengeben.
Die UWQHD-Auflösung von 3.440 × 1.440 Pixeln und das Seitenverhältnis von 21:9 führen zu einer Pixeldichte von 110 ppi. Hiermit liegt das Display auf dem Niveau eines 27-Zoll-Exemplars mit 2.560 × 1.440 Bildpunkten (109 ppi).
Mit 1.440 Pixeln in der Höhe bietet der Monitor mehr als Full HD und ist ein weiterer Zwischenschritt zwischen WQHD (2.560 × 1.440) und UHD (3.840 × 2.160). Mit knapp 5 Millionen Pixeln sind die Anforderungen an die Grafikkarte aber deutlich geringer als bei der UHD-Auflösung mit über 8 Millionen Pixeln.
Auflösung | Seitenverhältnis | Pixelanzahl | Pixeldichte |
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3.840 × 2.160 (UHD) | 16:9 | 8,29 Mio. | 163 ppi bei 27 Zoll |
3.840 × 2.160 (UHD) | 16:9 | 8,29 Mio. | 140 ppi bei 31,5 Zoll |
3.440 × 1.440 (UWQHD) | 21:9 | 4,95 Mio. | 110 ppi bei 34 Zoll |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 16:9 | 3,67 Mio. | 109 ppi bei 27 Zoll |
2.560 × 1.440 (WQHD) | 3,67 Mio. | 93 ppi bei 31,5 Zoll | |
1.920 × 1.080 (FHD) | 2,07 Mio. | 82 ppi bei 27 Zoll | |
1.920 × 1.080 (FHD) | 2,07 Mio. | 92 ppi bei 24 Zoll |
Gutes OSD und sehr gute Bedienung
Beim On-Screen-Display (OSD) setzt MSI auch beim Artymis 343CQR auf das zuletzt bereits überzeugende Menü in Verbindung mit einer Bedienung über einen Fünf-Wege-Joystick. Er ist hinten am Bildschirm in der unteren rechten Ecke platziert, wird beim 34-Zoll-Monitor jedoch von einem zusätzlichen Ein-/Ausschalter und einer Makro-Taste über und unter dem Joystick begleitet. So lässt sich das Gerät jederzeit schnell ein- und ausschalten, ohne sich durch Menüs klicken zu müssen.
Die Bedienung über den Joystick ist erneut intuitiv und sehr gut umgesetzt. Fehleingaben und Frust durch eine umständliche Menüführung, bei der man aus Versehen wieder aus den Menüs rutscht und sich erneut durch mehrere Ebenen klicken muss, sucht man bei MSI wie gehabt vergebens. Das OSD bietet die bereits aus den letzten Tests bekannten Funktionen. Nach wie vor vertreten sind dabei spezielle Funktionen wie das Einblenden der Bildwiederholfrequenz für Spieler – abseits von Spielprofilen für Rennspiele, Shooter oder Rollenspiele.
Positiv sind auch die Bild-in-Bild- und Bild-neben-Bild-Modi des Monitors, die das Anzeigen von zwei parallelen Eingangssignalen unterschiedlicher Computer ermöglichen. Wird Bild in Bild genutzt, kann nicht nur die Größe eingestellt werden, sondern auch die Position des überlagernden Bildes.
Leistungsaufnahme im Vergleich
MSI nennt für den MPG Artymis 343CQR eine typische Leistungsaufnahme von 54 Watt. Im Test liegt sie bei maximaler Helligkeit in SDR und 165 Hz bei niedrigeren 43,1 Watt. Bei der Nutzung von HDR, FreeSync, RGB-Beleuchtung und maximaler Helligkeit werden 51 Watt erreicht. Die Leistungsaufnahme ist somit im Bereich aktueller 27-Zoll-Monitore mit WQHD-Auflösung und fällt in diesem Punkt eher positiv statt negativ auf. Der Asus ROG Strix XG35VQ mit 35 Zoll und UWQHD-Auflösung benötigt rund 65 Watt. Die Stromversorgung erfolgt über ein internes Netzteil. Störgeräusche ließen sich im Test unabhängig von der Helligkeit und der Nutzung der RGB-Beleuchtung nicht ausmachen.