Corsair One a200: Fazit

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Jan-Frederik Timm
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Im Jahr 2019 hat Corsair den zu Anfang insbesondere im Leerlauf etwas lauten Corsair One leise gemacht (Corsair One i160 im Test) und im Jahr 2020 das technisch einwandfreie Konzept dann erstmals auf AMD Ryzen portiert (Corsair One a100 im Test). Mit dem Corsair One a200 gibt es in nur 12 l Volumen jetzt mehr CPU- und GPU-Leistung als je zuvor. Doch obwohl die Verlustleistung in Spielen dabei steigt, gilt das nicht für die Lautstärke.

Die vor dem Test im Raum stehende Frage, ob das Upgrade auf GeForce RTX 3080 mit 320 Watt TDP (Test) nicht zu viel des Guten ist, kann mit Blick auf die Geräuschkulisse ab Werk also mit einem Nein beantwortet werden. Eine kleine Einschränkung gibt es aber: Mit den allein temperaturbedingt etwas geringeren CPU-Taktraten, die sich über den Wechsel auf das laute Extreme-Lüfterprofil vermeiden lassen, schöpft das System nicht das volle Potential des Ryzen 9 5900X (Test) aus. 4 Prozent Leistungsunterschied ergeben sich im CPU-Multi-Core-App-Parcours zwischen dem leisen Default- und dem lauten Extreme-Profil.

In Summe gibt es bei der Kühlung und der damit abrufbaren Leistung trotzdem nicht viel zu meckern. Der kleine und optional vermeidbare Leistungsverlust ist – insbesondere mit Blick auf die Geräuschkulisse in nur 12 l Volumen ab Werk – Kritik auf hohem Niveau.

Der Corsair One a200 im Test
Der Corsair One a200 im Test

Dass der Corsair One a200 mit seinem sauber verarbeiteten, aus dicken Alublechen gefertigten Gehäuse und dem schlichten Auftritt im außergewöhnlichen Format in Spielen auch im leisen Profil temperaturbedingt nicht gegenüber dem vergleichbaren Desktop-PC verliert, wird Spieler freuen. Im CPU-Limit ist es in diesem Fall dann allerdings der mit relativ hohen Timings bei 3.200 MHz betriebene RAM, der das System gegenüber dem GPU-Testsystem zurückfallen lässt – dessen RAM ist mit DDR4-3600 bei CL14 aber auch sehr schnell und außerhalb der offiziellen Spezifikationen konfiguriert. Im GPU-Limit erreicht der Corsair One a200 hingegen das von der Kombination aus GPU und CPU zu erwartende Niveau.

Ein echter Kritikpunkt bleibt das x-te Jahr in Folge das „Datengrab“: Eine günstige, geräuschlose und dennoch schnellere SSD würde dem System in Anbetracht der anderen verbauten Komponenten deutlich besser stehen – mit MP400 oder MP600 Core hat Corsair entsprechende Laufwerke im Angebot.

Mit 4.039,90 Euro bleibt der Corsair One a200 eine teure Investition. Nicht nur weil der Corsair One a100 noch teurer war (4.619,90 Euro) und der Markt für Komponenten, allen voran die GeForce RTX 3080, zurzeit aus den Fugen geraten ist, wirkt der Rechner im Juni 2021 aber bei Weitem nicht mehr so abgehoben wie noch ein Jahr zuvor. Günstiger geht es derzeit nicht unbedingt. Klingt verrückt, ist auch im Sommer 2021 aber immer noch so. Und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels war die getestete Konfiguration bei Corsair sogar ab Lager verfügbar.

ComputerBase hat den Corsair One a200 leihweise von Corsair unter NDA zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin. Lange Wartezeiten beim Zoll haben einen Test pünktlich zum Fall des NDAs am Ende verhindert.

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