Echo Show 15 im Test: Display, Display an der Wand, mein Gesicht hast du erkannt

Update Frank Hüber
107 Kommentare
Echo Show 15 im Test: Display, Display an der Wand, mein Gesicht hast du erkannt

Amazons Echo Show 15 bringt erneut ein neues Design für das smarte Display. Als zentraler Planer an der Wand für die gesamte Familie überzeugt das 15,6-Zoll-Modell mit Personenerkennung und neuen Widgets. Für Enthusiasten sind die Möglichkeiten aber nach wie vor zu beschränkt und die Kamera ist ein Rückschritt.

Update

ComputerBase hat die Leistungsaufnahme des Echo Show 15 nach Hinweisen von Lesern mit der aktuellen Softwareversion Fire OS 7.5.5.1 (PS7551/2341) noch einmal gemessen und kann bestätigen, dass diese nun mitunter deutlich niedriger ausfällt. Statt rund 10 Watt im Standby mit ausgeschaltetem Display werden vom Echo Show 15 nur noch rund 6 Watt benötigt, auch bei aktiviertem Display halbiert sich die Leistungsaufnahme bei maximaler Helligkeit auf rund 11 Watt. Der Abschnitt zur Leistungsaufnahme des Echo Show 15 wurde im Test entsprechend angepasst.

Mit dem Echo Show 15 überführt Amazon das Smart Display in einen neuen Formfaktor. Als digitaler Bilderrahmen, der sich an der Wand befestigen lässt, soll das Modell zur digitalen Schaltzentrale in der Familie werden und mit Funktionen wie Visual ID von verschiedenen Nutzern besser eingesetzt werden können. Zusammen mit dieser Neuerung beim Formfaktor hat Amazon deshalb die Software weitreichend verändert und vor allem um Widgets ergänzt, die eine Anpassung des Startbildschirms erlauben.

Der Echo Show 15 ist seit dem 17. Februar verfügbar und kostet 249,99 Euro*. Die Lieferzeit liegt aktuell aber bereits im Mai dieses Jahres. Er kostet genauso viel wie der Echo Show 10 mit sich selbst drehendem Display (Test)*.

15,6-Zoll-Display mit 1080p für die Wand

Der Echo Show 15 setzt auf ein 15,6 Zoll großes Full-HD-Display und soll an der Wand befestigt oder mit einem separat erhältlichen Ständer verwendet werden. Im Lieferumfang befindet sich deshalb eine Wandbefestigung, in die das Gerät eingehängt wird. Eine passende Bohrschablone liefert Amazon ebenfalls mit. Ob der Echo Show 15 im Hoch- oder Querformat verwendet werden soll, kann der Nutzer entscheiden und auch jederzeit ändern. Das Display erkennt die Ausrichtung und passt nicht nur die Inhalte des Bildschirms daran an, sondern auch die Soundausgabe. Wird der Echo Show 15 hochkant betrieben, wird der Ton in Mono ausgegeben, da die Lautsprecher übereinander angeordnet sind. Ist er quer montiert, stellt er automatisch auf Stereo um.

Amazon Echo Show 15: Netzteil und Wandhalterung
Amazon Echo Show 15: Netzteil und Wandhalterung
Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15 mit Ständer
Amazon Echo Show 15 mit Ständer

Wer den Echo Show 15 nicht an der Wand befestigen möchte, kann auch einen verstellbaren Kippständer bestellen, der speziell für den Echo Show 15 entworfen wurde. Er kostet 29,99 Euro* und erlaubt die Montage im Quer- und Hochformat. Ein einfaches Drehen des Displays ermöglicht er aber nicht, der Nutzer muss sich immer für eine Position entscheiden. Die Befestigung des Echo Show 15 am Ständer erfolgt über zwei Schrauben. Alternativ lässt sich aber auch eine VESA-Halterung (100 × 100) nutzen.

Da der Echo Show 15 von der ganzen Familie genutzt werden soll, bietet sich ein zentraler Ort für die Montage oder Aufstellung an, etwa der Flur. Dabei muss aber beachtet werden, dass das Gerät immer über das mitgelieferte Netzteil betrieben werden muss und nicht über einen Akku verfügt. Das Kabel des Netzteils ist 1,5 m lang. Zudem muss der Ort so gewählt werden, dass der Proband von allen Personen gut genutzt werden kann. Er darf also weder zu hoch noch zu tief angebracht werden. Die Wahl des optimalen Standorts kann so durchaus komplex werden.

Amazon Echo Show 15: Netzteil
Amazon Echo Show 15: Netzteil
Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15

Digitaler Mittelpunkt mit Gesichtserkennung und Widgets

Der Echo Show 15 soll zum digitalen Mittelpunkt des Hauses werden, indem er Notizen für Familienmitglieder, Kalenderereignisse der Familie und Widgets auf dem Startbildschirm anzeigen kann, die an die jeweils vor dem Display stehende Person angepasst werden.

Personenerkennung mit lokaler „Visueller ID“

Hierfür bietet der Echo Show 15 eine Gesichtserkennung namens „Visuelle ID“. Nachdem eine visuelle ID über die 5-MP-Kamera erstellt wurde, erkennt Alexa die Person vor dem Gerät und zeigt eine Begrüßung sowie für diese Person gedachte Erinnerungen, Kalenderereignisse, zuletzt gespielte Musik oder Haftnotizen von anderen Bewohnern an. Möchte man einem anderen Nutzer eine Notiz hinterlassen, kann dies über den Sprachbefehl „Alexa, sende eine persönliche Notiz an [Name]“ initiiert werden. Die erscheint dann aber nicht in der Widget-Oberfläche bei den Notizen des anderen Nutzers, sondern als kleiner Umschlag im persönlichen Bereich daneben.

Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15

Die Erstellung einer visuellen ID läuft ähnlich der Einrichtung von Face ID auf einem iPhone ab: Der Nutzer muss seinen Kopf in alle vier Richtungen bewegen und der Echo Show 15 erstellt basierend darauf ein Gesichtsprofil. Die Erstellung und Nutzung der Visual ID ist optional. Alle Bilder, die hierfür verwendet werden, werden verschlüsselt und ausschließlich lokal auf dem Gerät gespeichert. Sie kann also nicht auf einem zweiten Gerät genutzt werden, sondern muss immer auf dem jeweiligen Gerät neu angelegt werden. Dies geht jederzeit auch über den Sprachbefehl „Alexa, lern mein Gesicht“. Die angelegte visuelle ID kann zudem jederzeit vollständig vom Gerät gelöscht werden.

Auch Echo Show 10 und 8 erhalten Visual ID

Technische Basis für die visuelle ID ist der neue, eigene AZ2-Neural-Edge-Prozessor von Amazon mit Quad-Core-Architektur, der eine lokale Verarbeitung von Computer-Vision-Algorithmen ermöglicht. Anders als bisher beim Echo Show 10 wird so eine individuelle Person erkannt und nicht die bloße Anwesenheit irgendeiner Person.

Obwohl Echo Show 10 und Echo Show 8 diesen AZ2 nicht besitzen, sollen auch sie in Zukunft Visual ID unterstützen. Das wirft Fragen nach den Unterschieden auf, die Amazon mit einer etwas langsameren Erkennung auf den älteren Geräten, dem maximalen Abstand zur Kamera und einer ausschließlich horizontalen Erkennung angibt. Beim Echo Show 15 funktioniert die Gesichtserkennung hingegen sowohl horizontal als auch vertikal und muss nicht neu eingerichtet werden, wenn das Display gedreht wird.

Gute Gesichtserkennung, nicht immer im Vorbeigehen

Die Gesichtserkennung auf dem Echo Show 15 funktioniert im Alltag gut, wenn man sich vor dem Gerät befindet. Stehen mehrere Personen davor, wird diejenige erkannt, die zuerst ins Blickfeld getreten ist und am eindeutigsten vor dem Gerät positioniert ist. Wer jedoch gehofft hat, dass der Echo Show 15 immer schon beim Vorbeigehen einen Blick auf personalisierte Anzeigen gewährt, könnte enttäuscht werden. Wie schnell das Modell eine Person erkennt, die nur am Gerät vorbeigeht, hängt stark von der Ausrichtung und den Lichtverhältnissen ab. Läuft die Person auf das Gerät zu, wird sie in aller Regel auch ohne Anhalten erkannt. Läuft sie nur schnell vorbei, wird sie in der Regel nicht erkannt, es sei denn, sie guckt dabei bewusst auf das Gerät – dann aber auch nicht immer.

Wird eine Person erkannt, wird auf dem rotierenden Startbildschirminhalt der Bereich „Für [Name]“ angezeigt und ein Benutzericon eingeblendet, das mit einem persönlichen Foto des jeweiligen Nutzers versehen werden kann. So lässt sich jederzeit erkennen, dass personalisierte Inhalte angezeigt werden und eine Person erkannt wurde.

Visuelle ID lässt sich austricksen

Die visuelle ID lässt sich aber mit einem Foto der anderen Person austricksen, da sie nicht wie Face ID auf mehrere verschiedene Sensoren aufbaut, sondern nur auf die Kamera. Ein großes Bild oder ein Gesichtsfoto auf einem iPad reichen aus, um die Informationen für andere Personen abzurufen. Die visuelle ID sollte also nicht als Sicherheitsmerkmal dienen und Informationen schützen, die sonst niemand sehen darf. Visuelle ID wurde von Amazon explizit nicht als Sicherheits- oder Authentifizierungsfunktion konzipiert.

Alexa-Widgets auf dem Startbildschirm

Auch die neuen Alexa-Widgets sind eine Bereicherung für den Startbildschirm des Echo Show 15. Im horizontalen Betrieb ist der rechte Bereich, im vertikalen Betrieb der untere Bereich für die Widgets reserviert. Die von den Echo Show bekannten Startbildschirm-Inhalte wie Trending-Topics, Fotos oder Fußballergebnisse werden auf dem restlichen Bereich dargestellt. Die Widget-Galerie lässt sich per Wischgeste ausklappen, wenn man mehr Widgets einrichtet, als auf einmal dargestellt werden können. Dann erscheinen auch die beiden Menüpunkte „Widget-Galerie“ und „Widgets neu anordnen“. Über letztgenannten lassen sich die Widgets per Drag and Drop neu positionieren und löschen. Über die Widget-Galerie können hingegen neue Widgets hinzugefügt werden.

Zu den Widgets, die sich hinzufügen lassen, gehören:

  • Alexa-Vorschläge
  • Einkaufsliste
  • Haftnotizen
  • Kalender und Erinnungern (groß und klein)
  • Lieblingsfotos
  • Musik und Audio (groß und klein)
  • Nachbestellen
  • Smart-Home-Favoriten
  • To-do-Liste
  • Was Kann Ich Essen
  • Wetter

Kalender und Musik lassen sich als übergroßes Widget einbinden, so dass mehr Inhalte direkt zugänglich sind. Allerdings kann immer nur ein Widget groß eingebunden werden, der Nutzer muss sich hier also entscheiden. Zudem ist es nicht möglich, die Position des großen Widgets zu ändern – sie ist immer oben im sofort sichtbaren Bereich. Wird ein Widget auf dem Bildschirm angeklickt, öffnet sich je nach Widget der entsprechende Inhalt im Großformat – etwa das Wetter oder der Kalender. Entwickler können künftig zudem eigene Widgets anbieten, die sich dann auch nutzen lassen. Sie erscheinen nach Zertifizierung dann ebenfalls in der Widget-Galerie.

Wird ein großes Widget eingebunden, das die Größe von drei kleinen Widgets einnimmt, können maximal zehn Widgets hinzugefügt werden. Diese Anzahl ändert sich allerdings auch nicht, wenn alle Widgets klein eingebunden werden. In der Ansicht bleibt dann eine Lücke zurück, die sich noch mit zwei Widgets füllen ließe. Ein und dasselbe Widget lässt sich auf Wunsch auch mehrfach hinzufügen.

Smart Home rückt etwas in den Fokus

Für Smart-Home-Nutzer lassen sich so auf dem Smart-Home-Favoriten-Widget die meistgenutzten Smart-Home-Geräte hinterlegen, die in der Alexa-App als Favoriten markiert sind, um sie schneller steuern zu können. Ein aufgeräumtes und gepflegtes Smart-Home-Menü in der Alexa-App ist somit von Vorteil – dies kann durch das Hinzufügen ein und desselben Gerätes über verschiedene Kanäle wie Zigbee-Hubs und Skills gerne mal etwas durcheinandergeraten.

Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15

Über einen integrierten Zigbee-Hub, um Smart-Home-Geräte, die auf diesen Funkstandard setzen, ohne zusätzliche Bridge direkt ansteuern und in Routinen einbinden zu können, verfügt der Echo Show 15 anders als der Echo Show 10 nicht. Er dient somit rein der Steuerung, nicht aber der Vernetzung der Smart-Home-Geräte.

Mit der Bild-in-Bild-Ansicht für Smart-Home-Kameras können die Live-Bilder vernetzter Kameras bei der Nutzung des Echo Show 15 als Overlay angezeigt werden. Die Position lässt sich verschieben, damit relevante Inhalte nicht überdeckt werden. Wird etwa ein Rezept befolgt, kann mit dem Sprachbefehl „Alexa, zeig mir die [Name der Kamera]-Kamera.“ die Bild-in-Bild-Funktion gestartet werden.

Keine der neuen Funktionen ist dabei dem Echo Show 15 exklusiv vorbehalten, über Updates sollen sie sukzessiv auch auf dem Echo Show 10 Einzug halten.

Schnelle Einrichtung über den Bildschirm

Die Einrichtung des Echo Show 15 ist schnell erledigt und folgt dem Prozess auf den anderen Smart-Displays. Nach der Eingabe des WLANs wird das Amazon-Konto verknüpft und auf Wunsch der Standort zugeordnet, um ortsgebundene Funktionen nutzen zu können. Der Echo Show 15 kann dann einem Raum im Zuhause und ihm ein individueller Name zugeordnet werden. Bevor das Gerät automatisch etwaige Updates installiert, kann im nächsten Schritt eingestellt werden, was auf dem Startbildschirm dargestellt werden soll. Im Anschluss daran können Familienprofile eingerichtet werden, bei denen sich jeweils eine Stimm-ID für die Erkennung der jeweiligen Person anhand der Stimme und eine visuelle ID für die Gesichtserkennung einrichten lässt – was aber jeweils freiwillig ist. Soll eine individuelle Ansicht auf dem Display dargestellt werden, muss aber „Erkennungen“ eingerichtet werden. Andernfalls sehen alle Nutzer auf dem Echo Show 15 immer identische Inhalte und Funktionen wie das Versenden von Haftnotizen an andere Anwender stehen nicht zur Verfügung.

Die Alexa-App wird für die Einrichtung somit gar nicht benötigt, in ihr lassen sich allerdings auch ein paar Einstellungen und Zuordnungen etwa zu Wiedergabe-Gruppen vornehmen.

Amazon Echo Show 15 in der Alexa-App

Technische Daten im Vergleich

Bevor genauer auf das Display, die Leistungsaufnahme und den Klang des neuen Echo Show 15 eingegangen wird, werden noch einmal die technischen Daten im Vergleich zu den anderen Modellen umrissen. Der wie ein überdimensioniertes Tablet wirkende Echo Show 15 misst 402 × 252 × 35 mm (B × H × T) und wiegt 2.215 g. Der mit runder Basis und aufgesetztem, drehendem Display in seiner Form deutlich abweichende Echo Show 10 der 3. Generation kommt hingegen auf 251 × 230 × 172 mm bei einem Gewicht von 2.560 g. Der aktuelle Echo Show 8 misst 200 × 136 × 99 mm bei 1.037 g.

Mit Full HD, also 1.920 × 1.080 Pixeln auf 15,6 Zoll, ist der Echo Show 15 das bisher hochauflösendste Modell, denn im Echo Show 10 nutzt Amazon ein Display mit 1.280 × 800 Pixeln bei 10,1 Zoll. Die Pixeldichte des Echo Show 15 beträgt 141 ppi, ist somit also etwas geringer als beim Echo Show 10, der auf 151 ppi kommt. Im Alltag ist die Full-HD-Auflösung des Echo Show 15 bei 15,6 Zoll kein Kritikpunkt. Schrift, Bilder und Texte sind scharf und klar.

Die von Echo-Show-Geräten bekannten Tasten hat Amazon dezent in den oberen Bereich (bei Quermontage) des schwarzen Rahmens integriert. Über zwei Tasten kann die Lautstärke angepasst werden. Eine Taste deaktiviert das Mikrofon und die Kamera, was erneut über eine LED in der Taste und einen roten Streifen am unteren Rand des Displays signalisiert wird. Auch die Kameraabdeckung ist im Echo Show 15 wieder verbaut, so dass sich die Kamera auf Wunsch nicht nur deaktivieren, sondern auch vollständig verdecken lässt. Die aktuellen Echo-Show-Modelle 10, 8 und 5 bieten ebenfalls eine solche Abdeckung.

Amazon Echo Show 15: Kameraabdeckung
Amazon Echo Show 15: Kameraabdeckung
Amazon Echo Show 15: 5-Megapixel-Kamera
Amazon Echo Show 15: 5-Megapixel-Kamera
Größe, Auflösung und Pixeldichte smarter Displays im Vergleich
Display-Größe Auflösung Pixeldichte
Amazon Echo Show 15 (1. Gen.) 15,6 Zoll 1.920 × 1.080 Pixel 141 ppi
Amazon Echo Show 10 (3. Gen.) 10 Zoll 1.280 × 800 Pixel 151 ppi
Amazon Echo Show 10 (2. Gen.) 10 Zoll 1.280 × 800 Pixel 151 ppi
Amazon Echo Show 8 8,0 Zoll 1.280 × 800 Pixel 189 ppi
Amazon Echo Show 5 5,5 Zoll 960 × 480 Pixel 195 ppi
Google Nest Hub (2. Gen.) 7 Zoll 1.024 × 600 Pixel 170 ppi
Google Nest Hub 7 Zoll 1.024 × 600 Pixel 170 ppi
Lenovo Smart Clock 4 Zoll 800 × 480 Pixel 233 ppi
Lenovo Smart Display 10 10 Zoll 1.920 × 1.200 Pixel 226 ppi
Lenovo Smart Display 8 8 Zoll 1.280 × 800 Pixel 188 ppi

Beim WLAN kommt Wi-Fi 5 (802.11a/b/g/n/ac) zum Einsatz, WiFi 6 (802.11ax) bietet der neue Echo Show 15 noch nicht. Auch auf einen Audio-Aus- oder Eingang verzichtet Amazon bei dem Modell erneut. Als Hauptprozessor dient ein Amlogic-Pop1-SoC mit acht Kernen, dem die oben genannte Amazon-AZ2-Engine für neuronale Netzwerke zur Seite steht. Das externe Netzteil des Echo Show 15 liefert maximal 30 Watt. Das Kabel ist 1,5 m lang.

Der Micro-USB-Anschluss kann beim Echo Show 15 erneut für den Anschluss eines passenden Ethernet-Adapters* genutzt werden.

Das Display unter dem Colorimeter

Das 15,6-Zoll-Display des Echo Show 15 kann die Helligkeit und die Farbtemperatur automatisch an das Umgebungslicht anpassen. In den Einstellungen kann beides auf Wunsch deaktiviert werden. Die automatische Steuerung funktioniert jedoch sehr gut und fehlerfrei. Gerade auch in dunkler Umgebung wird der Bildschirm sehr weit heruntergeregelt, um nicht zu blenden. Farben und Darstellung überzeugen.

Amazon Echo Show 15
Amazon Echo Show 15

Hell und gute Homogenität

Nachdem der Echo Show 10 der 3. Generation bei der Homogenität nicht vollends überzeugen konnte, legt der Echo Show 15 hier deutlich zu. Die maximale Helligkeitsabweichung beträgt 14 Prozent – beim Echo Show 10 sind es noch bis zu 26 Prozent.

Die Helligkeit des Displays fällt mit maximal 474 cd/m² bei vollflächig weißer Darstellung etwas dunkler aus als beim Echo Show 10, der auf maximal 504 cd/m² kommt. Im Alltag ist dies jedoch kein Problem. Die Farbtemperatur des Bildschirms beträgt ohne automatische Anpassung an das Umgebungslicht 6.670 K, was nahe an den optimalen 6.500 K ist.

Erneut sehr hoher Kontrast

Auch wenn der Echo Show 15 kein OLED-Display nutzt, ist sein Schwarzwert hervorragend. Bei höchster Helligkeit wird Schwarz vom Display nur noch mit maximal 0,113 cd/m² dargestellt – eine Halbierung im Vergleich zum Echo Show 10. Im Durchschnitt liegt der Schwarzwert bei lediglich 0,109 cd/m². Der Kontrast des Bildschirms beträgt aufgrund dieses niedrigen Schwarzwertes im Durchschnitt somit hervorragende 3.975:1.

Erneut sehr überzeugend ist die minimale Helligkeit bei vollflächiger Darstellung von Weiß. Sie liegt bei maximal 1,55 cd/m², was etwa auf dem Niveau des Echo Show 15 ist.

Auch der Echo Show 15 verfügt über den von den anderen Modellen bereits bekannten Nachtmodus, durch den der Bildschirm wahlweise anhand des Umgebungslichts oder der Uhrzeit automatisch die Helligkeit dimmt bzw. ausgeschaltet wird. Beim Echo Show 15 wird dann auf Wunsch nur noch die Uhrzeit angezeigt oder das Display vollständig ausgeschaltet. Der Bildschirm kann mit einem Sprachbefehl aber auch jederzeit manuell ausgeschaltet werden.

Bei schräger Draufsicht spiegelt das Display des neuen Echo Show 10 beispielsweise Fenster erneut stark, was bei der Platzierung unter Umständen bedacht werden sollte.

Beim Display liefert der Echo Show 15 insgesamt eine sehr überzeugende Leistung ab und ist in Verbindung mit dem Passepartout auch als digitaler Bilderrahmen ein Blickfang.

Amazon Echo Show 15

Leistungsaufnahme des Echo Show 15

Für die Messung der Leistungsaufnahme des Echo Show 15 ist die automatische Helligkeits- und Farbtemperaturanpassung deaktiviert. Die Helligkeit des Displays ist manuell auf die höchste Stufe gestellt. Die Kamera mitsamt visueller ID und die Spracherkennung sind aktiviert.

Leistungsaufnahme der Smart-Displays im Vergleich
Amazon Echo Show 15 Amazon Echo Show 10 (3. Gen.) Amazon Echo Show 10 (2. Gen.) Amazon Echo Show 8 Amazon Echo Show 5 Google Nest Hub (2. Gen.) Google Nest Hub Lenovo Smart Display 10 Zoll
Standby und Display an (100 %) 10,5–11,2 Watt 7,3–8,6 Watt 6–7 Watt 4,0–4,5 Watt 2,6–2,9 Watt 3,3 Watt 2,6 Watt 5,7 Watt
Standby und Display aus 6,2 Watt 4,2 Watt 2,5 Watt 1,4 Watt 1,1 Watt 2,2 Watt 1,5 Watt 2,7 Watt
Videowiedergabe via YouTube 11,2–13,3 Watt 8,8–12 Watt 3,6–4,6 Watt 2,2–3,0 Watt 6,5–8,5 Watt
Musikwiedergabe via Spotify 11,3–14,5 Watt 9,0–14,1 Watt 10 Watt 5,5–7,1 Watt 3,4–3,9 Watt 3,6–5,0 Watt 2,1–3,5 Watt 6,0–9,0 Watt

Die Leistungsaufnahme des Echo Show 15 liegt vor allem im Standby und bei Inaktivität aufgrund des größeren Displays über der des Echo Show 10. Im Alltag empfiehlt es sich, die automatische Abschaltung nach 10 Minuten Inaktivität und die Helligkeitsregelung des Displays zu nutzen, um Energie zu sparen. YouTube kann erneut nicht nativ wiedergegeben werden, sondern nur über den integrieren Amazon-Browser Silk.

(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.