TSMC-Quartalszahlen: Die Gelddruckmaschine kennt vorerst keine Grenzen

Volker Rißka
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TSMC-Quartalszahlen: Die Gelddruckmaschine kennt vorerst keine Grenzen
Bild: TSMC

Die Quartalszahlen von TSMC sind einmal mehr beeindruckend, der Nettogewinn mit 7,3 Milliarden US-Dollar für die letzten 90 Tage ist es allemal. Das entspricht einem Plus von über 45 Prozent vom gleichen Quartal des letzten Jahres, in dem der Auftragsfertiger auch schon sehr gute Zahlen ablieferte.

Der Umsatz stieg binnen eines Jahres um knapp 36 Prozent auf 491 Milliarden New Taiwan Dollar, was mit dem im Quartalsbericht vermerkten Umrechnungskurs von knapp 28:1 gegenüber dem US-Dollar 17,57 Milliarden US-Dollar entspricht. Noch beeindruckender entwickelte sich der aus dem Geschäft erzielte Gewinn. Im operativen Geschäft wuchs er um fast 49 Prozent, Netto bleiben am Ende aber immerhin noch 45 Prozent Wachstum übrig, was am Ende 7,26 Milliarden US-Dollar entspricht. Damit übertrifft TSMC einmal mehr selbst hochgesteckte Erwartungen sowohl beim Umsatz, der Marge als letztlich auch beim Gewinn.

Mehr Wafer mit 7-nm-Chips für das PC-Segment

Der erhöhte Umsatz kommt unter anderem durch eine um 12,5 Prozent erhöhte Wafermenge, die TSMC im ersten Quartal dieses Jahres gegenüber dem letzten Jahr vorweisen kann. Hinzu kommt die weiterhin extreme Nachfrage, die gepaart mit den gestiegenen Preisen für die Kundschaft TSMCs Zahlen erklärt.

Im Detail wird sichtbar, wo TSMC am meisten zulegen kann: Das PC-Segment und die Automotive-Sparte. Überraschend ist aber auch, dass der Smartphone-Bereich quasi nichts verliert, traditionell bricht dieser in einem ersten Quartal für einen Chip-Hersteller ein, da die meisten Neuvorstellungen der Smartphone-Hersteller erst deutlich später im Jahr angesetzt sind. Dennoch hat es die PC-Sparte im ersten Quartal geschafft, mit 41 Prozent vom Waferumsatz knapp vor den Smartphones zu landen.

Umsatz mit Wafern nach Technologie und Markt
Umsatz mit Wafern nach Technologie und Markt (Bild: TSMC)

Ausblick: Es geht noch mehr

Auch das zweite Quartal soll ein sehr gutes werden, bis zu 18,2 Milliarden US-Dollar Umsatz werden angepeilt. Die Hersteller kaufen noch immer auf sehr hohem Niveau ein, um Versorgungssicherheit zu haben, erklärte TSMCs CEO im Conference Call. Das gesamte Jahr bleibt die Kapazität aber knapp, bestätigte C.C. Wei erneut. Für den Ausbau der Kapazität liegen einige Stolpersteine im Weg, die diverse Bereiche in der Zulieferindustrie betreffen. TSMC will dem noch offensiver begegnen, aber Prioritäten für bestimmte Kunden werden dennoch eingeräumt. Echte Probleme, die die Produktion beeinträchtigen könnten, erwartet TSMC aber nicht.

Mit den nächsten neuen Nodes N3 und N3E verlaufe alles nach Plan, Produktionsbeginn ist das zweite Halbjahr 2022 auf kleiner Flamme. Auch N2 hat TSMC weiter fest auf dem Schirm: Vor 2025 wird es in Serie hier aber nichts. Einmal mehr zeigt der Fahrplan, dass sich die zeitliche Umsetzung neuer Fertigungstechniken auch bei TSMC deutlich verlängert hat und so auch Intel eine kleine Chance hat, hier zumindest deutlich aufzuholen.