Endgame Gear XSTRM im Test: Fazit

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Michael Schäfer
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Mit dem XSTRM liefert Endgame Gear ein Mikrofon, welches in klanglichen Belangen weitestgehend überzeugen kann, aber einige deutliche konstruktionelle Schwächen aufweist.

So wird die Stimme mit all ihren Frequenzanteilen abgebildet, was sehr nahe an die berühmte „Radiostimme“ mit ihrem warmen und kräftigen Ansatz heranreicht. Dass die in der Produktbeschreibung hervorgehobene Vergoldung der Kondensatorkapsel dafür verantwortlich ist, darf jedoch bezweifelt werden. Die hohen Anteile sorgen dagegen dafür, dass die Aufnahme luftig erscheint. Diese Punkte zusammen mit dem integrierten Pop-Schutz ermöglichen es, dass sich das XSTRM für Nahaufnahmen und Podcasts, aber auch für Video-Streams, bei denen das Mikrofon etwas weiter weg von der Quelle gehalten wird, eignet.

Auf die integrierte Rauschunterdrückung sollte jedoch nach Möglichkeit verzichtet und auf Lösungen der verwendeten Audio-Software zurückgegriffen werden. Bereits die Nutzung ohne große Störgeräusche sorgt für einen hörbaren Rückgang der tiefen und hohen Frequenzen und damit für ein dünneres Klangbild. Mit wirklichen Störungen ist die Funktion heillos überfordert.

Endgame Gear XSTRM im Test

Die im Paket mitgelieferte Ausstattung kann sich sehen lassen und dürfte für erste Gehversuche im neuen Betätigungsfeld ausreichend sein, mit Spinne und Pop-Schutz sollten auch störende Klippen gut umschifft werden können. Weniger optimal gelöst ist dagegen die Halterung, die sich nur um 90° abknicken lässt und somit ohne größere Umbauten lediglich am mitgelieferten Tischfuß sowie an einem normalen Mikrofonarm nur hängend genutzt werden kann. Würde das beschriebene Gelenk dagegen einen Aktionsradius von 180° besitzen, würde es sich deutlich universeller einsetzen lassen. Das kann nur als konstruktioneller Fehler bezeichnet werden und hätte bei der Entwicklung auffallen müssen.

Einen gemischten Eindruck hinterlässt ebenso die integrierte LED-Beleuchtung: Dass sich mehrere Mikrofone gleichen Typs farblich kennzeichnen lassen, ist bei entsprechendem Szenario als Vorteil nicht von der Hand zu weisen – ein Leuchten als Regenbogen darf dagegen als völlig unnütz bezeichnet werden.

Am Ende stellt das XSTRM aber ein gutes Komplettpaket dar, welches vor allem für Einsteiger interessant sein könnte. Ist Zubehör wie Spinne, Pop-Schutz und Ähnliches bereits vorhanden, sind für den geforderten Preis sicherlich Mikrofone mit einer besseren Qualität oder Klangaufnehmer mit gleichem Ergebnis günstiger erhältlich. Auf die LED-Beleuchtung hätte Endgame Gear unter Umständen verzichten können, womit das XSTRM bei einem angepassten Preis sicherlich noch einmal interessanter geworden wäre.

ComputerBase wurde das XSTRM leihweise von Endgame Gear für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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