FMS 2022

Solidigms erste Client-SSD: Die P41 Plus tritt das Erbe der Intel 670p an

Update 3 Michael Günsch
28 Kommentare
Solidigms erste Client-SSD: Die P41 Plus tritt das Erbe der Intel 670p an
Bild: Solidigm

Die Frage, ob Solidigm die von Intel übernommenen Consumer-SSDs weiterführen wird, ist jetzt positiv beantwortet. Mit der Serie P41 Plus präsentiert das Unternehmen die ersten Client-SSDs unter eigenem Namen. Bestückt mit 144-Layer-NAND bieten die M.2-SSDs mit PCIe 4.0 Speicherkapazitäten von 512 GB bis 2 TB.

Solidigm gehört zu SK Hynix

Solidigm ist das aus der Übernahme von Intels NAND- und SSD-Geschäft durch SK Hynix entstandene Unternehmen, das seit dem vergangenen Dezember als eigenständige US-Tochter des südkoreanischen Speichergiganten agiert.

In der Übergangsphase wurden zunächst nur die bestehenden SSD-Serien weiterhin mit Intel-Logo vertrieben. Dann folgten die ersten Enterprise-SSDs unter der Marke Solidigm und jetzt gibt es das erste Produkt in Eigenregie, mit dem auch der PC-Sektor bedient wird.

Die Optane-SSDs mit 3D XPoint statt NAND-Flash waren nicht Teil des Verkaufs an SK Hynix. Intel stellt die Optane-Produkte aber nun ohnehin komplett ein.

Die Solidigm P41 Plus SSD

Im verbreiteten M.2-2280-Format mit 80 mm Platinenlänge bietet die P41 Plus Modelle mit Speicherkapazitäten von 512 GB, 1 TB und 2 TB. Für den OEM-Sektor sind auch kürzere Varianten (2230, 2242) vorgesehen. Allen gemein sind ein Controller, der mit PCIe 4.0 arbeitet, sowie der 144-Layer-QLC-NAND von Intel, der auch schon die Basis beim Vorgänger Intel 670p (Test) bildete.

Mit „einer sequentiellen Lesegeschwindigkeit von bis zu 4.125 MB/s“ wird die Schnittstelle PCIe 4.0 x4 nicht annähernd ausgereizt; High-End-Modelle kommen bereits auf über 7.000 MB/s. Solidigm peilt aber auch nicht das Feld der Enthusiasten, sondern vielmehr der Alltagsanwender inklusive Spielern an und verspricht „eine außergewöhnliche Kombination aus Preis und Performance“ für die „tägliche Produktivität und das Gaming“.

Software-Suite mit Treiber

Abrunden soll das Produkt die optionale Software Solidigm Synergy, die einen eigenen NVMe-Treiber sowie Tools zur Überwachung des Laufwerkszustands mitbringt. Nach eigenen Angaben hat Solidigm „erheblich in die Speichersoftware investiert, um die bestmögliche Benutzererfahrung zu bieten“. Die Software-Suite sei optional, aber sehr zu empfehlen, heißt es weiter. Unter anderem sollen Lesezugriffe durch gezieltes Zwischenspeichern häufig genutzter Daten beschleunigt werden:

Der Speichertreiber von Solidigm ermöglicht das host-managed Caching, indem er Nutzungsmuster verfolgt, um die wichtigsten Daten zu identifizieren, die wichtigsten Elemente im Cache zu halten und schnellere Lesevorgänge zu ermöglichen, wenn das Laufwerk voll ist.

Solidigm

Letztlich fehlen aber noch ausführliche Spezifikationen und nicht zuletzt die den Äußerungen nach zumindest günstigen Preise der P41-Plus-Serie, um sich ein besseres Bild vom Client-Debüt von Solidigm zu machen. Die Redaktion hat beim Hersteller nachgefragt und wird die Antworten zu gegebener Zeit an dieser Stelle nachreichen.

Update

Inzwischen liegt der Redaktion ein Datenblatt mit weiteren Eckdaten der einzelnen Modelle vor, die folgender Tabelle zu entnehmen sind:

512 GB 1 TB 2 TB
Formfaktor M.2 2280
Schnittstelle PCIe 4.0 x4
Controller SM2269XT
NAND 144 Layer 3D QLC
DRAM nicht vorhanden (Host Memory Buffer)
Seq. Lesen (max.) 3.500 MB/s 4.125 MB/s
Seq. Schreiben (max.) 1.625 MB/s 2.950 MB/s 3.325 MB/s
4K Random Read 115K IOPS 225K IOPS 390K IOPS
4K Random Write k. A.
TBW 200 TB 400 TB 800 TB
Update

Gegenüber US-Medien wie Serve The Home hat Solidigm noch weitere Details verraten. Bestätigt ist damit, dass es sich um eine SSD ohne eigenen DRAM-Cache (DRAM-less) handelt. Stattdessen kann ein kleiner Teil des Systemspeichers als Cache abgezweigt werden (Host Memory Buffer). Als Controller dient der SM2269XT von Silicon Motion.

Solidigm Synergy Software
Solidigm Synergy Software (Bild: Solidigm (via Serve The Home))
Solidigm P41 Plus: Performance in PCMark 10 und FF XIV
Solidigm P41 Plus: Performance in PCMark 10 und FF XIV (Bild: Solidigm (via Serve The Home))

Interessant sind die Vorzüge, die durch den Einsatz der Synergy-Software versprochen werden. Das intelligente Caching soll insbesondere bei Workloads mit geringer Befehlstiefe (Queue Depth 1) Vorteile bieten. In Anwendungen wie PCMark 10 oder dem Spiel Final Fantasy XIV ist die P41 Plus laut Hersteller damit noch etwas schneller.

Zumindest in den USA werde der Marktstart für Ende August oder Anfang September anvisiert.

Update

Jetzt wurde die Redaktion von Solidigm näher über den Marktstart der P41 Plus informiert. Dieser soll in den USA am 22. August zu folgenden Preisen erfolgen:

  • 512GB : $49,99
  • 1.024GB : $89,99
  • 2.048GB : $169,99

Es ist aber unklar, ob die SSD dann auch bereits global erhältlich ist.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Solidigm unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Flash Memory Summit 2022 (2.–4. August 2022): Alle News auf der Themenseite!
  • Solidigms erste Client-SSD: Die P41 Plus tritt das Erbe der Intel 670p an
  • Penta-Level Cell: Solidigm demonstriert erste SSD mit 5 Bit pro Zelle
  • Samsung: UFS 4.0 geht in Serie und Memory-semantic SSD geplant
  • +8 weitere News