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Display Week 2023: BOE macht Fortschritte bei echten QLED-Displays

Michael Günsch
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Display Week 2023: BOE macht Fortschritte bei echten QLED-Displays
Bild: Andreas Sebayang/Notebookcheck.com

Auch wenn Samsungs Marketing anderes vermuten lässt: Die echten QLED-Displays sind noch gar nicht marktreif. Der Hersteller BOE macht aber Fortschritte, die er auf der Display Week 2023 präsentiert. Das kleine AMQLED-Display in Smartphone-Größe liefert eine bessere Farbdarstellung als das zuvor gezeigte 55-Zoll-Modell.

Mehr blau statt grün

Wie Notebookcheck vom Besuch am BOE-Stand auf der Fachmesse berichtet, habe BOE augenscheinlich das Problem mit der geringen Haltbarkeit von blauen QLEDs besser in den Griff bekommen. Das in Los Angeles gezeigte Display mit 4,7 Zoll Diagonale demonstrierte auch blaue Farben, während diese bei der Demo eines QLED-Displays mit 55 Zoll vor zwei Jahren noch vermieden worden sei.

AMQLED-Display mit 55 Zoll und 4K UHD
AMQLED-Display mit 55 Zoll und 4K UHD (Bild: BOE)

Wie bei OLEDs ist die Farbe Blau auch bei QLEDs aufgrund der geringeren Haltbarkeit der blauen Dioden problematisch. Aus diesem Grund waren die ersten OLED-Displays auch grün. Inzwischen hat man die Lebensdauer der blauen OLEDs aber deutlich steigern können und dies scheint nun also auch bei den QLEDs besser zu klappen.

Das QLED-Demo-Display mit 4,7 Zoll soll eine Auflösung von 1.440 × 2.560 Pixeln und somit eine Bildpunktdichte von rund 625 ppi aufweisen. Der BT.2020-Farbraum werde zu 85 Prozent abgedeckt, die Helligkeit wirke aber noch gering.

Weiterhin unklar bleibt aber, wann die Technik marktreif ist und welche Produktsegmente bedient werden. Eigentlich hatte BOE nämlich erklärt, dass sich die AMQLED-Technik vornehmlich für große Displays eigne und im Druckverfahren günstig zu produzieren sei. Jetzt wird aber ein mit Fotolithografie erstelltes Mini-Display vorgeführt, was also in eine ganz andere Richtung weist.

QLED ist nicht gleich QLED

Die Abkürzung AMQLED steht für Active Matrix Quantum Dot Light Emitting Diode, die vereinfacht Quantenpunkt-Leuchtdioden genannt werden. Dabei handelt es sich um elektrolumineszierende QLEDs, die also mit Hilfe von Elektrizität selbst leuchten und als Subpixel im Verbund ein Bild darstellen, ohne ein zusätzliches Backlight zu benötigen. Hinter den verfügbaren „QLED“-Fernsehern steckt wiederum meist ein herkömmliches Flüssigkristall-Display (LCD) mit LED-Backlight und Quantum-Dot-Folie. Um die Techniken besser zu unterscheiden, spricht man beim „echten“ QLED auch von QD-LED (Quantum-dot-based LEDs).

Mit dem versierten Smartphone-Nutzern geläufigen Begriff AMOLED, der für Active Matrix Organic Light Emitting Diode steht, ist AMQLED daher nicht nur syntaktisch, sondern auch aus technischer Sicht enger verwandt. Denn auch OLEDs emittieren Licht selbst. Allerdings gelten die anorganischen QLEDs allgemein als langlebiger und auch günstiger als die organischen OLEDs und sollen auch ein größeres Farbspektrum erreichen, wie BOE vor einiger Zeit beschrieb.

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