Meteor Lake: Die erste Intel-CPU mit integrierter VPU für KI-Aufgaben

Volker Rißka
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Meteor Lake: Die erste Intel-CPU mit integrierter VPU für KI-Aufgaben
Bild: Intel zu Hot Chips 34

Intel und Microsoft wollen AI für alle auch im heimischen PC ermöglichen. Nachdem die Zusammenarbeit bei den Hybrid-Architekturen Alder Lake und Raptor Lake mit ihren P- und E-Cores funktionierte, soll sie es in Zukunft auch beim Thema Künstliche Intelligenz.

Künstliche Intelligenz (AI) ist nicht nur das Modewort der Stunde, dahinter verstecken sich zum Teil jedoch gar nicht so komplexe Dinge, die jedoch von einer anderen und dafür angepassten Engine bearbeitet werden. Intel hat dafür VPUs (Vision Processing Unit) bereits seit Jahren im Programm, extra dafür wurde einmal Movidius gekauft – im Jahr 2016 war das bereits. Im Portfolio hat Intel hier sogar ganz aktuelle Lösungen, die Movidius 3700VC VPU wurde erst zu Beginn dieses Jahres vorgestellt.

Intel Meteor Lake besteht aus vier einzelnen Chips
Intel Meteor Lake besteht aus vier einzelnen Chips (Bild: Intel)

Die VPU wird Bestandteil in Meteor Lake

Doch mit Intel Meteor Lake geht es einen Schritt weiter: Hier wird eine VPU direkt in den Chip integriert und soll dort als „AI-Einheit“ fungieren. Dabei wird sie vermutlich einen Platz im SoC-Tile bekommen, dem mittleren und größten Chip des Multi-Chip-Packages. An der Oberseite sitzt bekanntlich die GPU, rechts ist die CPU mit sechs P- und acht-E-Kernen erkennbar, die kleinste Tile ist das I/O-Modul. Wie ein Chip der neuen Generation aussieht, hatte Intel bereits vor knapp einem Jahr dargelegt.

Dass Intel nun erneut mit Microsoft bei der Umsetzung der Möglichkeiten zusammenarbeiten wird, liegt auf der Hand. Meteor Lake wird als klassisches Consumer-Produkt zuerst für Notebooks in den Markt kommen. Das Betriebssystem der Wahl ist hier Windows 11, eine echte Alternative vor allem für neue Lösungen gibt es quasi nicht. Intel hofft hierbei anscheinend, dass die Zusammenarbeit mit Microsoft so gut klappt wie bei der Einführung des Thread Directors für Windows 11 im Rahmen des Marktstarts der Hybrid-Prozessoren vor zwei Jahren. Was zuerst etwas holprig aussah, entwickelte sich jedoch schnell zu einem soliden Produkt. Raptor Lake muss sich heute nicht verstecken, Probleme bei der Zuweisung von Aufgaben für die P- und E-Cores gibt es kaum.

Das neue Stichwort dabei ist „AI-accelerated“, wie es Intel beschreibt. Es wird also nichts direkt von Null auf Hundert gehen, sondern bestimmte Tasks werden über die VPU hardwarebeschleunigt, also beispielsweise so, wie bisher eine integrierte GPU und ein Media-De- und Encoder Aufgaben von der CPU übernehmen, die diese einfach mit Brute Force und bei hohem Energiebedarf in langer Zeit herunter ackern würde. Auch Adobe wird im Zusammenhang dessen bereits genannt:

Intel and Microsoft are enabling new AI-powered features for PC users – including new multimedia features like auto reframe and scene edit detection in Adobe Premiere Pro and more effective machine learning.

Intel

Die VPU erweitert letztlich das Feld der Hardware-Beschleunigungen und gibt zusätzliche Möglichkeiten. Mehr Details dazu wird es in den kommenden Wochen und Monaten geben, schließlich will Intel laut eigenen Aussagen im nächsten Jahr „Millionen an Meteor-Lake-Prozessoren mit ihrer AI-Einheit ausliefern“.

Auch AMD wirbt mit AI

AMD bewirbt passend zur Aussendung von Intel ihr eigenes Ryzen AI, welches mit der Ryzen-7040U-Serie bereits im Markt ist – als erste AI-Hardware-Lösung in einer CPU weltweit, wie AMD explizit klarstellen will. Auch hier wird Windows 11 ins Spiel gebracht. Neue Entwickler-Tools sollen helfen, die Features verstärkt zu nutzen.