CPU-Gerüchte: Intel Lunar Lake in Testdatenbank gibt Rätsel auf
Dass die für Ende 2024 erwartete CPU-Generation Lunar Lake in Vorserie bereits lauffähig ist, hatte Intel letzten Monat auf seiner Hausmesse Innovation demonstriert. Jetzt wurde ein entsprechend bestücktes Testsystem in der Benchmark-Datenbank von SiSoftware (Sandra) entdeckt.
Wie viele Kerne sind es denn nun?
Der Eintrag spricht von einer „Intel Lunar Lake Client Platform“. Über die Anzahl der Kerne des Chips wird derweil gerätselt. Die Angabe „20c“ lässt zunächst 20 Kerne vermuten. Dagegen sprechen aber die lediglich 8 Threads, die die Software meldet. Die Verwirrung komplett machen die Angaben zum Cache: 4 × 2,5 MB und noch einmal 4 MB L2-Cache sollen es sein. Das spricht eher für vier große P-Cores mit je 2,5 MB L2-Cache und vier weitere E-Cores mit einem gemeinsamen L2-Cache von 4 MB (wie aktuell bei Raptor Lake).
Da Intels P-Cores dank Hyper-Threading zwei Threads erlauben, würden die vier Kerne schon allein acht Threads bieten. Die E-Cores, bisher ohne HT, müssten dann vier weitere Threads, zusammen also zwölf Threads ermöglichen.
Das frühe Muster erreicht laut Eintrag einen Takt von 3,91 GHz (P-Cores?) und 2,61 GHz (E-Cores?). Die Größe des L3-Cache wird mit „2 × 8 MB“ beziffert. Zusammen also 16 MB L3-Cache wären 33 Prozent mehr als bei einem Raptor Lake in der Konfiguration 4P + 4E, der nämlich nur 12 MB L3-Cache bietet.
Ein Chip für Notebooks
Das System trägt zusätzlich die Kennung „Intel LNL-M LP5 RVP1“. Das „M“ könnte für Mobile und das „LP5“ für LPDDR5-Speicher stehen. Die genannten 17 Watt Power würden ebenso zu einem Notebook-Chip passen – genau dies wird auch erwartet (siehe weiter unten).
Sofern das Tool nicht trügt, würde Intel den L2-Cache bei Lunar Lake erneut erhöhen. Raptor Lake bietet aktuell 2 MB L2-Cache pro P-Core. Bei Meteor Lake sollen es ebenfalls 2 MB sein. Lunar Lake könnte also noch einmal 25 Prozent mehr L2-Cache besitzen bei den P-Cores.
Ganz so üppig erscheint es dann beim Blick auf eine andere, künftige CPU-Generation aber wiederum nicht: Bei Arrow Lake wird Intel voraussichtlich sogar 3 MB L2-Cache pro P-Core bieten. Da Arrow Lake in der Roadmap noch vor Lunar Lake erscheint, wäre dies so gesehen sogar wieder ein Rückschritt beim L2-Cache.
Allerdings ist der Einsatzrahmen bei Lunar Lake auch begrenzt. Nach aktuellem Kenntnisstand wird Intel mit Lunar Lake wie auch mit den schon bald erscheinenden Meteor Lake vornehmlich mobile Plattformen (mit Ausnahmen) bedienen. Arrow Lake soll nächstes Jahr wiederum alle Client-Bereiche inklusive Desktop-PCs abdecken. Das wird auch für Panther Lake, frühestens im Jahr 2025, erwartet.