Galaxy Tab S9 Ultra im Test: Multimedia und Kamera

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Michael Schäfer
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Große Multimedia-Fähigkeiten

Zusammen mit dem großen Bildschirm machen nicht nur Videos Spaß, auch Spiele können dank der potenten Hardware ihr volles Potential entfalten. Die knackigen Farben, der durch das OLED-Display hervorgerufene absolute Schwarzwert und das 120-Hz-Display tun ihr Übriges dabei. Videos können zudem in allen gängigen Formaten und Auflösungen abgespielt werden, Gleiches gilt für die Unterstützung von Streaming-Diensten wie Amazon Prime Video, Disney+ oder Netflix.

Für manche Situationen könnte das Display jedoch bereits zu groß sein, wenn beispielsweise abends im Bett die neueste Folge der eigenen Lieblingsserie geschaut werden will. Um das Geschehen auf dem Bildschirm gut verfolgen und überblicken zu können, bedarf es eines gewissen Abstandes, der unter Umständen das große Display obsolet macht. Der fehlende Kopfhöreranschluss muss ebenso negativ angemerkt werden – einen entsprechenden USB-C-Adapter hat der Hersteller, wie bereits beschrieben, bereits beim Vorgänger wegrationalisiert, was kein gutes Licht auf Samsung wirft. Aber auch ein Adapter kann in manchen Situationen nur eine schlechte Lösung sein: Je nach Handgröße kann der USB-Stecker dabei zwischen Daumen und Zeigefinger aufliegen, was einerseits ein bequemes Halten erschwert und andererseits dem Anschluss auf Dauer nicht sonderlich guttun dürfte.

Auch das Galaxy Tab S9 Ultra besitzt vier Atmos-zertifizierte Lautsprecher
Auch das Galaxy Tab S9 Ultra besitzt vier Atmos-zertifizierte Lautsprecher

Ein weiteres positives Bild zeigt sich bei Spielen, bei denen dem Tablet auch bei anspruchsvollen Titeln nie die Puste ausgeht. Die erneut an den Seiten angebrachten und nun rund 20 Prozent größeren Dolby-Atmos-zertifizierten Lautsprecher von AKG liefern dabei einen erstaunlichen Klang – zumindest wenn die Größe des Resonanzkörpers berücksichtigt wird. Mit größeren externen Lautsprechern können sie dagegen verständlicherweise nicht mithalten.

Die Positionierung der Lautsprecher birgt aber auch beim neuen Premiumvertreter von Samsung ihre Tücken: Wird das Tablet in der Hand gehalten, werden die unteren beiden Klanggeber beim Testkandidaten wie gehabt von den Händen verdeckt, was den Klang schnell beeinflusst und dumpf werden lässt. Eine Möglichkeit, die unteren Lautsprecher zu deaktivieren und damit zumindest einen normalen Klang zu erhalten, bietet Samsung nach wie vor nicht.

Auch das neue S9 Ultra macht Spaß – zumindest solange das große Tablet gehalten werden kann. Durch das höhere Gewicht und die Größe kann es auf Dauer für manche Hände jedoch schnell zu anstrengend werden und die Gelenke stark beanspruchen.

Eine gute Kamera für ein Tablet

Die rückseitige Hauptkamera hat Samsung im Vergleich zum Vorgänger nahezu unverändert belassen. So löst sie nach wie vor mit einer Auflösung von 13 MP auf, das Weitwinkelobjektiv wurde auf 8 MP angehoben und entspricht damit wieder dem des Galaxy Tab S7+. Ein LED-Blitzlicht gehört ebenfalls zur Ausstattung des Probanden, dessen Leuchtkraft jedoch aufgrund seiner Größe in seiner Wirkung stark eingeschränkt ist und sich mehr für das Scannen von Dokumenten als das Ausleuchten von Räumen eignet.

Die Aufnahmeeinheit kann wie gewohnt zwar nicht mit denen von guten Smartphones konkurrieren, dieser lassen sich aber, entsprechendes Licht vorausgesetzt, dennoch gute Bilder mit kräftigen Farben und scharfen Konturen entlocken. Die sowohl beim Galaxy Tab S7+ (Test) wie auch beim S8 Ultra auftretenden Verzerrungen auf den Bildern bei Nutzung des Weitwinkelobjektivs sind nach wie vor vorhanden, eine Korrektur lässt Samsung weiterhin vermissen.

Videos können erneut mit maximal 4K aufgenommen werden, die Wiederholfrequenz wird von Samsung dabei jedoch bei allen Auflösungen auf 30 Bildern die Sekunde festgesetzt.

Galaxy Tab S9 Ultra im Test – Kamera

Die Frontkamera musste beim S9 Ultra hingegen einige Funktionen einbüßen. So besteht sie nur noch aus einem Weitwinkelobjektiv mit 12 MP, die im Vorgänger zusätzlich verbaute normale 12-MP-Kamera ist nicht mehr vorhanden. Das jetzige Modul macht bei Video-Konferenzen zwar einen guten Job, sorgt aber ebenso für teils sichtbare Verzerrungen. Mit ihr werden Videos ebenfalls in bis zu 4K bei 30 fps aufgezeichnet.

Bei der Software trifft der Nutzer ebenso auf alte Bekannte: So verfügt sie über die mittlerweile obligatorische Porträt- und Panorama-Funktion sowie einen Zeitraffer. Ein Nachtmodus ist ebenfalls mit an Bord, der zwar ordentliche Bilder liefert, allerdings weit hinter der Qualität zurückbleibt, die Anwender beispielsweise von einem aktuellen Pixel-Smartphone gewohnt sind.