Über 100 neue Funktionen: Adobe verpasst der Creative Cloud ein umfangreiches KI-Update

Andreas Frischholz
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Über 100 neue Funktionen: Adobe verpasst der Creative Cloud ein umfangreiches KI-Update
Bild: Adobe

Adobe rüstet die Creative Cloud auf. Die neuste Version enthält über 100 neue Funktionen in Anwendungen wie Photoshop, Illustrator und Premiere Pro. Vor allem die KI-Funktionen rund um Firefly werden nochmals überarbeitet.

Eine der zentralen Neuerungen, die Adobe auf der MAX-Konferenz in Los Angeles präsentierte, ist das neue KI-Modell, das Firefly-Anwendungen erhalten. Das Adobe Firefly Image 2 Model ist ab jetzt als Beta-Version in der Adobe Firefly Webanwendung verfügbar. Es soll präziser auf Prompt-Eingaben reagieren und die Ausgabequalität steigern.

So bietet das neue Modell weitere Funktionen wie Generative Match. Damit ist es möglich, den Stil eines Bildes nachzuahmen. Bei den Eingaben orientiert sich die KI also einem Referenzbild. Vor allem für professionelle Anwender, die Inhalte in einem bestimmten Stil produzieren müssen, verspricht Adobe Vorteile.

Nachdem ein Bild generiert wurde, lässt sich auch noch anpassen, ob es eher fotorealistisch oder künstlerisch wirken soll. Zusätzlich ist bald die Funktion Photo Settings für generierte Bilder anwendbar. So lassen sich Aspekte wie Tiefenschärfe, Bewegungsunschärfe und das Sichtfeld im Nachgang anpassen.

KI-Helfer für viele Programme und Werkzeuge

In Adobes Firefly-App wurde zudem noch die Benutzererfahrung optimiert. So lassen sich nun Links zu generierten Bildern teilen, die auch Angaben zum jeweiligen Prompt enthalten. Außerdem werden die Firefly-Bilder in einer Bibliothek gespeichert, um sie einfacher über andere Creative-Cloud-Anwendungen wie Photoshop öffnen zu können.

Hinzu kommen noch diverse Updates für die Anwendungen aus der Creative Cloud. Die Liste umfasst unter anderem:

  • Adobe Illustrator: Dieser erhält eine Text-zu-Vektorgrafik-Funktion. Somit lassen sich auch editierbare Vektorgrafiken, die auch Symbole, Szenen und Muster umfassen, per Prompt-Eingabe erstellen. Zudem erhält der Illustrator noch weitere Tools wie Retype, das Texte in einem Bild in einen editierbaren Text umwandeln kann.
  • Adobe Premiere Pro: Bei der Videoschnitt-Software wird die textbasierte Bearbeitung verbessert. Diese soll künftig automatisch Füllwörter und Pausen in Dialogen erkennen und diese mit einem Schnitt entfernen.
  • Adobe After Effects: Der Roto Pinsel erhält ein KI-Update, um Objekte im Filmmaterial präziser zu identifizieren.
  • Adobe Stock: Die Stockgalerie erhält Firefly-Werkzeuge wie „Generative Erweiterungen“, um Bilder zu bearbeiten.

Einen vollständigen Überblick über die Neuerungen bietet Adobe auf der Webseite. Zudem wurden auf der MAX-Konferenz noch weitere Tools präsentiert, die sich aber in einem frühen Stadium befinden. Dazu zählt etwa das „Project Res-Up“, berichtet The Verge. Das soll in der Lage sein, die Auflösung von GIFs oder Videos mit niedriger Qualität so hoch zu skalieren, dass das Ergebnis immer noch ansehnlich ist. Erhöht wird also nicht nur die Pixelzahl, die KI-Helfer entfernt auch Unschärfe und fügt weitere Details hinzu, um das Bild an die Auflösung anzupassen. Noch befindet sich das Tool aber in einem experimentellen Status, selbst für Beta-Nutzer ist es noch nicht verfügbar.

Umkämpfter Markt der Bildgeneratoren

Verfügbar sind die ersten Firefly-Tools seit März dieses Jahres. Seitdem sollen Nutzer bereits mehr als drei Milliarden Bilder generiert haben. Allein eine Milliarde stammt aus dem letzten Monat. Im September hatte Firefly die Betaphase verlassen und wurde etwa in die Desktop-Version von Photoshop integriert.

Firefly konkurriert mit Bildgeneratoren wie Midjourney und Dall-E 3 um die Vorherrschaft im Markt. Wettbewerber bei Bildbearbeitungsdiensten wie Canva integrieren derweil ebenfalls generative KI-Tools.