Fire HD 10 (2023) im Test: Kamera und Fazit

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Michael Schäfer
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Kamera

Auch wenn die nun leicht aus dem dünneren Gehäuse herausragende Kamera zunächst etwas anderes suggeriert, hat sich bei dieser nichts verändert. Wie beim Vorgänger löst sie weiterhin mit 5 MP auf und ist qualitativ nach wie vor eher für Schnappschüsse als wirkliche Fotos zu gebrauchen – sofern die Lichtverhältnisse mitspielen. Meist wirken die Bilder verwaschen und weisen keine scharfen Konturen und eher flaue Farben auf.

Darüber hinaus hat die verbaute Aufnahmeeinheit so ihre Probleme mit Nahaufnahmen, die schnell unscharf werden können. Einen LED-Blitz gibt es weiterhin nicht. Videos werden von der Aufnahmeeinheit wie gewohnt mit bis zu 1.080p aufgezeichnet.

Amazon Fire HD 10 (2023) im Test – Kamera

Wichtig ist erneut, das Bildformat in den Einstellungen der Kamera von heic auf jpg zu ändern, wenn die Bilder unter Windows verwendet werden sollen, da Microsofts Betriebssystem das Format nicht nativ unterstützt und zusätzliche Treiber zum Anzeigen der Bilder notwendig sind.

Neuerungen gibt es dagegen bei der frontseitig verbauten Kamera, die nun ebenfalls einen 5-MP-Sensor verpasst bekommen hat. Hier gelten aber die gleichen Einschränkungen wie bei der Hauptkamera. Videochats können jetzt jedoch auch mit bis zu 1080p geführt werden.

Fazit

Amazon sorgt beim aktuellen Fire HD 10* zwar teils für einen deutlichen Leistungszuwachs, der sich auf den Alltag aber nur bedingt und auch nur in besonderen Situationen auswirkt. Im Ergebnis bleibt die Tablet-Reihe weiterhin im unteren Leistungsspektrum angesiedelt.

Das muss nicht mal negativ gesehen werden, denn die Performance des Testkandidaten ist für die alltäglichen Aufgaben mehr als ausreichend – rechenintensivere Arbeiten sollten allerdings weiterhin der potenteren Konkurrenz überlassen werden. Dass die frontseitige Kamera nun ebenfalls über einen 5-MP-Sensor und damit über eine entsprechende Auflösung verfügt, die Videocalls in 1080p ermöglicht, dürfte für den ein oder anderen trotz der eingeschränkten Qualität ebenfalls ein Fortschritt sein, für viele Nutzer eher „nice to have“.

Viele weitere Merkmale wurden wiederum 1:1 vom Vorgänger übernommen, auch das Display gehört dazu, wenn man den Messwerten der 2023er-Version traut.

Dass Amazon wiederum ohne große Not Einschaltknopf und Lautstärkeregelung vertauscht, wodurch die Hüllen des Vorgängers nicht mehr passen, lässt einen faden Beigeschmack zurück.

Amazon Fire HD 10 (2023) im Test

Als Argument gegen den Neuling und sogar für die Vorgängerversion sind die Laufzeiten zu nennen, die gegenüber der letzten Generation massiv abgenommen haben. Die von Amazon versprochene Lautzeitensteigerung kann im Test nicht nachvollzogen werden.

An oberster Stelle der Negativpunkte steht aber mit weitem Abstand die völlig überholte Software des Fire HD 10. Während Android dem Nutzer immer mehr sinnvolle Werkzeuge an die Hand gibt, steht Fire OS auf der Stelle – zuletzt wurde sogar die Bild-in-Bild-Funktion als große Neuerung erklärt.

Nicht nur die Basis bestehend aus Android 11 kann als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet werden, Gleiches gilt für die Möglichkeiten des Nutzers, das System an seine Bedürfnisse anzupassen, die vonseiten Amazons nach wie vor stark eingeschränkt werden. Da stellt der immer noch dürftig eingerichtete App-Store noch das kleinere Problem dar, weil er wie gewohnt schnell durch Googles Play Store ausgetauscht werden kann.

Als reines Medien-Tablet macht das Fire HD 10 zwar nach wie vor eine gute Figur, sobald es aber über den reinen Konsum hinausgeht, dürften sich die meisten Nutzer zu stark eingegrenzt fühlen. Lange Zeit konnten Fire-Tablets als günstige Alternative zur damals noch teureren Konkurrenz empfohlen werden. Durch allgemein gesunkene Preise und Amazons Sturheit sind diese Zeiten jedoch bereits lange vorbei.

Amazon Fire HD 10 (2023) (32 GB)
Produktgruppe Tablets, 05.02.2024
  • Display
    O
  • Leistung Produktiv
    O
  • Leistung Unterhaltung
    O
  • Laufzeit
    O
  • Verarbeitung
    O
  • gute Verarbeitung
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • nativer Kopfhöreranschluss
  • Laufzeit hat gegenüber dem Vorgänger abgenommen
  • Display ungleich ausgeleuchtet
  • Oberfläche sehr limitiert und seit langem überholt
  • kein Play Store

ComputerBase wurde das Fire HD 10 (2023) leihweise von Amazon für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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