News Canonical: Ubuntu 16.10 mit neuen Paketen vor dem Release

franzerich schrieb:
Du beziehst dich nur auf diese 2 Dinge, und ich beziehe mich auch auf die anderen 50 Dinge, die du nicht erwähnst (u.a. eigene Packagemanager, eigene Softwarecenter, eigene Hardwarekonfigurationen, eigene Oberflächen-Adaptionen...). Das ist alles nur Eigenbrötlerei. Canonicals Wayland und Mir reiht sich einfach nur ein die Reihe der Eigenbrötlerei der anderer Distributionen. Also wenn du schon Canonicals Eigenbrötlerei hinterfragst, hinterfrage bitte die Eigenbrötlerei aller Linux-Distributionen, anstatt Rosinen rauszupicken.

Du haust da zwei Sachen durcheinander. Die meisten Distris haben gar nicht die Manpower um aus Eigenbrötlerei heraus das Rad und alle Einzelteile neu zu erfinden. Die meisten Distris suchen sich aus dem vorhandenen Pool von Linuxsoftware (ist ja frei und quelloffen) aus ihrer Sicht das beste heraus und stellen daraus eine Distribution zusammen. Das macht sogar Canoncial teilweise auch - aber eben mit der Dreingabe, daß sie die Fragmentation noch weiter erhöhen, in dem sie zu bewährtem eben wieder neues hinzufügen (wieder das Beispiel: zu X-Server und Wayland kommt nun auch noch MIR dazu).

Ist ja auch in Ordnung, Softwarevielfalt macht die Linuxlandschaft ja aus - aber wie ich im ersten Post schrieb, Canoncial treibt mich von *buntu weg. Wem die Neuerfindungen gefallen, kann doch bleiben. :D
 
obz245 schrieb:
Dieses Spiel von Sammlung hat es nicht nur bei Ubuntu gegeben. Und bei einigen heutigen Distributionen und gewissen Desktop Varianten ist der Mist sogar noch drin. Dafür braucht es nur mal in die Einstellungen zu schauen, ob es den Punkt "Privat" gibt.

Bei welchen Distributionen hat es das denn noch gegeben? Und bei welchen Distributionen ist das heute noch drin?
 
Ubuntu GNOME scheint mich am meisten zu reizen, empfehlenswert?
 
Wolfsrabe schrieb:
Du haust da zwei Sachen durcheinander. Die meisten Distris haben gar nicht die Manpower um aus Eigenbrötlerei heraus das Rad und alle Einzelteile neu zu erfinden. Die meisten Distris suchen sich aus dem vorhandenen Pool von Linuxsoftware (ist ja frei und quelloffen) aus ihrer Sicht das beste heraus und stellen daraus eine Distribution zusammen. Das macht sogar Canoncial teilweise auch - aber eben mit der Dreingabe, daß sie die Fragmentation noch weiter erhöhen, in dem sie zu bewährtem eben wieder neues hinzufügen (wieder das Beispiel: zu X-Server und Wayland kommt nun auch noch MIR dazu).

Ist ja auch in Ordnung, Softwarevielfalt macht die Linuxlandschaft ja aus - aber wie ich im ersten Post schrieb, Canoncial treibt mich von *buntu weg. Wem die Neuerfindungen gefallen, kann doch bleiben. :D

Ich bringe hier nichts durcheinander. Bin mir mittlerweile genau bewusst, was Linux ist, und was Linux nicht ist (auch warum behauptet wird Linux hört beim Kernel auf). Der Linux-Kernel ist der einzige Standard, den alle Distributionen gemeinsam haben. Alles was über dem Kernel ist, ist der Eigenbrötler-Dschungel (oder auch GNU/Linux genannt bzw. die Linux-Distributionen). Dort gibt es keine Gesetze, keine Standards, keine Kompromisse. Jeder darf tun und lassen was er will. Da der Displayserver (Xorg/Wayland/Mir) ebenfalls über dem Kernel ist, gilt das auch dafür. Wem die Eigenbrötlerei nicht passt, soll sich eine andere Distribution suchen oder seine eigene forken... so die Philosophie.

Du meinst, da würden die Distributionen noch weiter zerfallen - jap, das werden sie. Neben den bereits existierenden drölfzighundert Distributionen werden es dann drölfzighundert+drölfzehn. Und trotzdem ist MIR nur ein weiteres Unkraut im schon bestehenden, dichten Unkrautfeld der Distributionen. Die sind alle am Eigenbröteln. Seit Jahrzehnten. Und dort liegt das Grundproblem. Dich vertreibt eine Kleinigkeit wie MIR von Ubuntu, während ganze Unternehmen, Hardware- und Softwareentwickler seit Jahrzehnten vom Grundproblem vertrieben werden. Im jetzigen Zustand noch ein weitere Eigenbrötlerei? Spielt keine Rolle mehr. Wenn man Watschen verteilen will, dann richtig: auf Distrowatch wartet eine ganze Liste darauf.

Das Argument mit der Manpower lasse ich nicht gelten. Als ob das jemals ein Grund war, eine Distribution nicht zu forken. Anstatt dass die Leute versuchen würden eine bestehende Distribution mit einem guten Tool zu verbessern, wird oft geforkt und damit Zeit und Energie verschwendet eine komplette Distributionen zu warten, anstatt sich nur auf das Tool zu konzentrieren.
 
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1. Hat canonical versagt, mal wieder, fedora 25 steht vor der tuer mit Wayland aktiviert by default, gnome laeuft damit soweit ich das mit bekomme fast perfekt. Ubuntu schaffts nicht mal ne vorschau zu integrieren, laecherlich.

2. Canonical hat in der vergangenheit bewiesen das sie nichts gebacken kriegen stichwort upstart aber auch ihr alter softwareshop, heck die liefern aktuell nautilus version 14 dazu noch ihr userunfreundlicher bias der gescheiterte kickstarter fuer ihr komisches phone, die liste ist endlos.

Letztlich sind sie zu allererst ne Marketingfirma wie Apple die sich auch gerne mal mit fremden federn schmueckt,aber Apple liefert dann wenigstens was sie versprechen.
 
Wolfsrabe schrieb:
Canonicals Eigenbrötlerei treibt mich irgendwie weg. Es gab X und bald Wayland, aber Canoncial muß unbedingt mit MIR sein eigenes Ding drehen...

Ich probiere mich derzeit mit Manjaro.

Wer weiß ob Wayland überhaupt so gut ist. Habs mal getestet aber es lief bei mir nichtmal in der VM so gut. Gibts halt 2 Projekte, das was besser wird wird dann der Standard.

obz245 schrieb:
@DaDo80
Manjaro .. Manjaro .. Manjaro = Die dümmste Version die man zu einen Arch nehmen kann, da Manjaro ihr eigenes Süppchen macht. Wie Linux Mint gegen Ubuntu.

Wenn ein bequemliches Arch , dann bitte Apricity OS.
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Einfache Linux Version:
Wer es noch besser und einfacher möchte der sollte zu Fedora gehen.
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Ubuntu & Co:
Ubuntu oder Mint kommt mir nicht mehr auf die Platte. Man kann seine Platte Partitionieren in Container stecken und weiteres. Irgendwann lässt die Leistung nach. Schreiben, Daten kopieren wird zum Alptraum. Da gehe ich lieber auf Debian. Damit kann ich, zu Fedora, auch noch gut mit arbeiten.

Die sind aber alle zu instabil. Bleeding Edge ist niemals einfach eben wegen der frühen Versionen kommen da eher Probleme auf als so.
Machen zwar irgendwo ihr eigenes Süppchen aber Ubuntu ist breit unterstützt somit auch Linux Mint und wenn man mal länger als 2 Stunden testet fällt auch auf das die irgendwie stabiler sind und weniger Bugs haben.
Linux Mint ist finde ich die nochmals die polierte Version mit einem gnome fork drauf, Cinnamon ist das neue bessere gnome 2.
Ich hatte auch mal Manjaro fedora usw aber am meisten gefällt doch Mint. Manche Szenarien sind in den Distros mit neuerem Unterbau nicht so gut bedacht. Sehen schön aus aber was nützt das wenn ich dann doch wieder was händisch machen muss. Unter Mint geht einfach das meiste so.
Es ist nicht so das ich es nicht könnte, aber ich will es einfach nicht, ich will nicht nach einem Update basteln müssen und ich will auch nicht alles händisch machen müssen. Nein ich habe auch keine Lust mir alles einzeln zu laden und per Hand zu konfigurieren was es auch so gibt - werde wohl niemals Arch oder Gentoo User :p
Manche kritisieren das zurückhalten von Updates unter Mint - ich finde es ganz gut. Das System bleibt extrem stabil und wenn man die Updates trotzdem will bekommt man sie auch. Debian ist auch schön aber mir dann viel zu langsam so hat man einen guten Mittelweg.
Es läuft einfach so schön komfortabel out of the Box und in bezug auf Updates sogar noch schöner als Win 7. Wenn es dann doch mal hängt ist es meistens nur ein unfreier Treiber, purge und fertig :D
 
Unity 8 ist die _einzige_ Desktop-Umgebung, die auf Mir setzt, und Ubuntu ist die einzige Distribution, die Unity in den Quellen führt (experimentelle Implementierungen ausgenommen). Andere Distributionen, auch die Ubuntu-Derivate, werden Wayland passiv über die wayland-fähigen Desktop-Umgebungen unterstützen (es sei denn, sie bleiben aus verschiedenen Gründen bei X.org).

Von _Standard_ kann bei Mir zudem gar keine Rede sein, sogar Intel verweigert die Unterstützung in seinen Grafiktreibern.
 
Oh.
Hatte das dann falsch mitbekommen. Danke für den Hinweis.
Dem zu Folge - ziemlich sinnlos. Dürfte ja ne ziemliche Totgeburt werden.
 
Na mal sehen, wo sich das hin entwickelt. Momentan bleib ich aber lieber bei 16.04LTS, da läuft alles was ich brauch,Supportzeit ist auch noch reichlich da, also kauf ich mir lieber keine hausgemachten, neuen Probleme ein.
 
franzerich schrieb:
Ich bringe hier nichts durcheinander. Bin mir mittlerweile genau bewusst, was Linux ist, und was Linux nicht ist (auch warum behauptet wird Linux hört beim Kernel auf). Der Linux-Kernel ist der einzige Standard, den alle Distributionen gemeinsam haben. Alles was über dem Kernel ist, ist der Eigenbrötler-Dschungel (oder auch GNU/Linux genannt bzw. die Linux-Distributionen). Dort gibt es keine Gesetze, keine Standards, keine Kompromisse. Jeder darf tun und lassen was er will.

Das gilt auch für den Kernel. Welche große Distro verwendet standardmäßig den Upstream-Kernel?
 
Sorry, aber bei Linux krankt es an der Distributitis. Es gibt einfach zu viele Distriubtionen.
Das ist mE auch nicht im Unix KISS Sinne (keep it small and simple).

Ich würde gerne mehr kommerzielle Applikationen sehen, um irgendwann nicht mehr auf Windows alleine angewiesen zu sein und sogar auch Win 10 upgraden zu müssen. Das teure Apple mit den Schminkspiegel Systemen ist keine wirkliche Alternative. Viel zu teuer und taugt meistens auch nicht.

Welcher Hersteller kommerzieller Software soll denn bei den vielen Distributionen vernünftige Qualitätstests machen können ?

Oder seid ihr der Meinung, daß Linux auch in Zukunft weiterhin nur ein Nischendasein auf dem Desktop fristen soll ?

Ich finde man braucht ein Basis System und ein oder zwei Applikations Management Systems.
Welche GUI man dann verwendet ist reine Customization von Software.
Lässt sich sicherlich auch alles vernünftig in einem Paket Management System abbilden, anstatt für jede Kleinigkeit eine Distribution aufzumachen.
 
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bitheat schrieb:
Sorry, aber Linux ist krank ... es gibt einfach zu viele Distriubtionen, so wird es nie eine Windows Alternative.

Welcher Hersteller kommerzieller Software soll denn bei den vielen Distributionen vernünftige Qualitätstests machen können.

Oder meint ihr Linux sei nur eine Platform für freie Software ? Ich würde gerne mehr kommerzielle Applikationen sehen.

und genau da kommt flatpack/snap/whatever ins spiel - die eigentlichen Schnittstellen zum System sind in ihrer Divergenz überschaubar (soweit ich da als Programmierlaie beurteilen kann ^^), kommerzielle Software wird eh in den wenigsten Repos aufgenommen werden, man muss sich nicht um Inkompatibilitäten bzgl Libs kümmern. Solange davon nicht die grundsätzliche Repo-Philosophie geschwächt wird bin ich daher voll dafür ^^

Grundsätzlich kann die Fragmentierung dem einfachen User doch auch egal sein, solange alles läuft (was es im großen und ganzen bei den meisten Distros ja inzwischen auch out-of-the-Box tut), wer sich reinfuchsen will freut sich vielleicht sogar darüber mit dem Umstieg von z.b. Debian- auf Arch-basiert noch was dazulernen zu können und schlussendlich ist genau diese Freiheit, neues machen zu können auch ein großer Motor für Innovation. Aus Entwicklersicht ist es doch auch verständlich - wenn ich in ein Projekt meine Freizeit stecke, dann will ich da auch voll dahinterstehen können und nicht "von oben" Sachen diktiert bekommen, die mir nicht passen.
 
Zumal das mit den verschiedenen Paketformaten ja nicht aus jucks und dollerei ist, bei rpm vs deb konnte man sich sicher zeitweise die Frage stellen ob diese 2 sehr aehnliche formatte sinn machen aber die anderen formate sind doch sehr anders.

Zumal auch in der regel ein rpm fuer suse nicht in fedora laeuft, daher wuerde es auch da wenig bringen das zu vereinheitlichen.

Ich benutze dagegen z.b. nixos, das ist definitiv nicht massenkompatibel fuer desktop user, aber es bietet, riesen vorteile, neben rueckgaengig machbaren updates ist es vorallem deklerativ, das ermoeglicht reproduzoerbarkeit, wenn ich meine configuration.nix speichere und meine festplatte ab raucht oder ich ein sehr aehnliches system wieder auf ner anderen maschine will, kann och das identische system wieder herstellen lassen auf der anderen festplatte, und das geht ueber paketinstallation raus, dort sind auch die user hinterlegt configurationen fuer dienste etc.

Vorallem ist es auch nicht einfach ein script wenn ich irgendwas aendere oder entferne migrieren die tools es da hin.

Man kann btw auch nicht nur ein upgrade rueckgaengig machen man kann auch einfach einen alten stand booten.

Wenn es jetzt also nur ganz wenige distries geben duerfte gaebe es diese mit klaren vorteilen auch nicht, gleichzeitig muss es fedora's und ubuntus geben fuer einsteiger, nixos oder guixsd was aehnlich ist taugt dafuer nicht, da diese nicht ADHS kompatibel sind aber die meisten Leute genau das haben.
 
Wenn Linux zu Windows oder ähnlichen wird ist es kein Linux mehr.
Freiheit, Individualität und die Verschiedenheit macht Linux aus.
Wir Menschen hatten immer schon Systeme aus verschiedene Kulturen, Religionen, Politik, Wertvorstellungen, Wissenschaften und verschiedene Weltanschauungen.
All diese Vielfalt hat unsere Spezies in die jetzige Evolutionstufe gebracht.

Und genau so verhält sich auch Linux, durch die Freiheit und Vielfalt von Linux kann ein Teil von Linux auch ruhig mal verschwinden oder durch Neues ersetzt werden. Da Linux so vielfältig und anpassungsfähig ist, kann es nicht komplett verschwinden und es dürfen auch Experimente ggf. sogar mit Fehler mit Linux gemacht werden, was uns Menschen ausmacht.

Bei Betriebssystemen die hauptsächlich vom Geld, dem Gewinn, der Marktwirtschaft und vom Konsum abhängig sind wird meistens nur einseitig, also in eine Richtung entwickelt und das auch nur mit Vorsicht.
 
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Es geht nicht darum, daß Linux zu Windows wird. Linux muß einfach für die Industrie attraktiver gemacht werden.

Dazu gehören einfach gewisse Standards und nicht zu große Abweichungen.
Sonst ist einfach der Entwicklungs, vor allem aber der Test- und Supportaufwand zu hoch.

Und sollte jetzt jemand sagen, dann soll man halt "RedHat" oder "SuSE" oder "Whatever" als Standard nehmen, dann ist das nur ein Stückchen vom Kuchen und stellt keinen Markt dar, für den sich das wirklich lohnt.

Darum wäre ich dafür, das jemand mit entsprechendem Standing in der Szene, vielleicht Linus selber, diese Vision rüberbringt und tatsächlich mal ein Standard Unix baut und der Standard ist dann einfach mal gesetzt, irgendwann wird er sich dann auch mal durchsetzen.

Im Moment ist Linux nur ein Kernel mit viel unterschiedlichem Drumherum. Sowas wie eine Patchworkdecke, die überall anders aussieht.
 
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franzerich schrieb:
Alles was über dem Kernel ist, ist der Eigenbrötler-Dschungel (oder auch GNU/Linux genannt bzw. die Linux-Distributionen). Dort gibt es keine Gesetze, keine Standards, keine Kompromisse. Jeder darf tun und lassen was er will. Da der Displayserver (Xorg/Wayland/Mir) ebenfalls über dem Kernel ist, gilt das auch dafür. Wem die Eigenbrötlerei nicht passt, soll sich eine andere Distribution suchen oder seine eigene forken... so die Philosophie.

Dann ist der Displayserver aber ein schlechtes Beispiel. Wenn nicht Xorg über Jahrzehnte De-facto-Standard war, was dann? Das Problem der Distributionsfragmentierung lässt sich doch im Wesentlichen auf die Paketsysteme herunterbrechen. Software muss für verschiedene Distributionen mehrmals gepackt werden.

Auch der Begriff GNU/Linux steht für Linux mit einem einen klar umrissenen Teil des Userlands. Nur handelt es sich dabei größtenteils um Kommandozeilenprogramme, an denen sowieso kein Ottonormalnutzer Interesse hat.

franzerich schrieb:
Du meinst, da würden die Distributionen noch weiter zerfallen - jap, das werden sie. Neben den bereits existierenden drölfzighundert Distributionen werden es dann drölfzighundert+drölfzehn.

Dieser Distributionsdschungel von dem du redest ist größtenteils nichts anderes als eine Spielwiese für Distributionsentwickler. Die meisten Distributionen mit den ganzen exotischen Namen spielen doch überhaupt keine Rolle. Hier könnte man doch höchstens anbringen, dass die experimentierfreudigen Distributionsarchitekten ihre Neugier zügeln sollten, um sich handwerklich an gestandenen Distros zu beteiligen. Ich plädiere dafür ihnen ihren Spieltrieb zu lassen.

Man kann sich an der Vielzahl enstehender Linuxdistributionen aufreiben oder einfach 99% davon ignorieren. Die gestandenen Distributionen heißen dann Debian, Ubuntu, Red Hat, Suse und Arch (±2). Von denen gibt es dann noch beliebtere Derivate wie Mint oder Manjaro. Das ist immer noch viel aber sicher kleiner "drölfzighundert".

Zudem sollte man sich schon Fragen: Will eine neue Distro alles über den Haufen werfen, oder möchten die Entwickler ein andere Desktopenviroment in den Fokus stellen? Logisch - wenngleich das schon höher gelegenes Userland ist - hier treffen wir wieder die selben Probleme an. Aber auch hier würde ich wieder meinen: Die tonangebenden DEs sind entweder GTK oder Qt-basiert: Gnome und KDE vorneweg und dann noch ein paar leichtere alternativen wie XFCE. (Fenstermanager sind schon kein Mainstream mehr.)

franzerich schrieb:
Und trotzdem ist MIR nur ein weiteres Unkraut im schon bestehenden, dichten Unkrautfeld der Distributionen. Die sind alle am Eigenbröteln. Seit Jahrzehnten. Und dort liegt das Grundproblem.


Es gibt da z.B. einen klaren Trend: Systemd entwickelt sich derzeit zu einem Standard. Das erklärte Ziel ist es Distributionen einheitlicher zu gestalten. Die Furcht vor einer "Systemdisierung" exisitert natürlich auch - so entstehen aus Protest systemdfreie Alternativen. Nur stehen diese wieder wieder Abseits der gestandenen Distros.

franzerich schrieb:
Anstatt dass die Leute versuchen würden eine bestehende Distribution mit einem guten Tool zu verbessern, wird oft geforkt und damit Zeit und Energie verschwendet eine komplette Distributionen zu warten, anstatt sich nur auf das Tool zu konzentrieren.

Sicher sind ungebündelte Kräfte und doppelte Entwicklungen ein Problem in der Linuxwelt. Doch zum einen lässt sich das nur im begrenzten Maße lösen, denn du kannst freiwilligen Entwicklern vielleicht von anderen Philosophien überzeugen aber selten ihre Interessen ändern. Zum anderen hat das auch eine positive Seite: Die Ideen mancher dieser Rebellen sind gar nicht schlecht. Wäre z.B. nicht Arch-Linux entstanden, weil sich die Entwickler z.B. Debian angeschlossen hätten, würde mir persönlich heute definitiv etwas fehlen. ;) Zudem ist Gnome als Beispiel nicht mein Fall - hat aber durchaus seine Daseinsberechtigung.
 
@cyanmistery ich mag systemd sehr, aber es gibt noch andere Gruende ausser philosophische etwas anderes zu benutzen portability von systemd ausserhalb linux ist nicht gegeben, daher muss man quasi forken fuer Gnu hurd support, deshalb und auch weil man in Gnu/guix eh alles mit scheme configuriert macht es sinn das das initsystem auch auf scheme basiert und sich damit konfigurieren laesst.

Ist sicher ein randgruppen problem will nur sagen das es auch andere Gruende neben hate gibt was anderes zu benutzen.

Ich benutze guix nicht nixos ist ausgereifter und hat schlicht mehr pakete aber fuer meine arbeitsmaschiene brauch ich nicht viel und wuerde auch das eine oder andere paket zur not selbst schnueren, der hauptgrund warum es aber momentan fuer mich nicht in Frage kommt ist fehlender lvm support.
 
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Ich bin verwirrt, ich mach es mal ein einem Beispiel deutlich:
Ich besitze eine alte Hercules DJ console (inkl. USB-Audio 5.1) dafür gibt es einen "Treiber" für Ubuntu-systeme, kriege ich die denn auch in Arch zum laufen?

Und sind alle Linux-Derivate ohne besondere Kenntnisse auch Steam Games kompatibel, ich habe zu wenig Fachwissen und war mit meinen bescheidenen Versuchen gescheitert Manjaro mit 4.8 Kernel inkl. Steam mit einer AMD x480 Grafikkarte hin zu bekommen. Also get upt vs Pacman... usw.
 
Wenn GNU/Linux eine Firma wäre und ein Produkt zu vermarkten hätte, dann wären die vielfältigen Distributionen und Desktop-Oberflächen ein Problem. Einerseits vom Budget. Da ja viel Arbeit doppelt und dreifach entsteht.
Andererseits vom Marketing. Wie vermittelt man einem Kunden, dass er genau dieses Produkt und nicht ein anderes braucht.
Jeder Manager würde hier klare Produktlinien ziehen wollen.

Nun GNU/Linux ist weder eine Firma noch gibt es etwas zu verkaufen.
Die Mitarbeiter sprich Entwickler bekommen keine Bezahlung und keinen Auftrag von oben.
Sie finden sich in Projekten zusammen mit der Motivation etwas besser oder anders zu gestalten.
Würde man dies einschränken (aber wer sollte das machen, denn es gib auch keinen Chef) gäbe es auch keine Entwickler mehr.
(Mittlerweile ist zwar die Mehrheit der Kernelentwickler bei Firmen angestellt, aber nur deshalb weil dieses Prinzip eine enorme Eigendynamik entwickelt hat der sich die Firmen nicht entziehen können bzw. weil Linux diesen Firmen ermöglicht gegenüber Monopolisten einigermaßen unabhängig zu bleiben.)

Der andere Aspekt ist die Orientierung im Distribution- und GUI - Dschungel.
Hier sollte man zwischen zwei Aspekten unterscheiden.

Ein Aspekt ist die lebhafte Diskussion um jeden Vor- oder Nachteil, oder eine persönliche Zustimmung oder Ablehnung. Diese Diskussion ist Ausdruck der hohen Beteiligung und des Interesses.
Deshalb sollte man diese Diskussion auch nicht negativ beurteilen.

Der andere Aspekt betrifft Leute die sich neu mit GNU/Linux befassen bzw. Leute die GNU/Linux "einfach nur benutzen wollen" ohne sich damit auseinander zu setzten.
Was ist eine Distribution? Was eine GUI? Das wollen doch die meisten Menschen gar nicht wissen.
Und hier, aber nur hier, wäre es schön es gäbe "die eine wahre Linux-Distribution für alle".
Diesen scheinbaren Gegensatz kann man aber praktisch begegnen.
Ich z.B. spiele dann einfach Manjaro auf das Gerät und fertig ist.

Bleibt die Frage der Fragen:
Weshalb setzt sich Linux nicht besser auf dem Desktop durch?

Die Antwort liegt weder darin dass es keine schöne Desktop-GUI gäbe noch das es zu viele davon gibt.
Auch würde eine radikale Reduzierung der Distributionen Linux nicht beliebter machen.

Eine Antwort darauf könnte sein, dass Linux ein klein wenig zu spät kam und der Platz schon besetzt war.
Dass es keine Bereiche besetzen konnte wie Grafik-, Musik-, CAD- oder Büroanwendungen, die nur mit Linux professionell zu bewerkstelligen waren.
Ich denke, dass es mit flatpak und snap gelingt hier die Front ein wenig aufzuweichen.

Ein anderer Einfluss auf die Beliebtheit von Linux könnte von Firmen und von den öffentlichen Verwaltungen her kommen.
Aber es fehlt auf dieser Ebene noch deutlich an der Überzeugung, dass das Entwicklungsprinzip von GNU/Linux Vorteile bietet, gesellschaftlich, ökonomisch und sicherheitstechnisch.

In letzter Zeit ist ein Trend auszumachen.
Jeden Monat ca. 0,2% mehr Linuxbenutzer auf dem Desktop.
Mal sehen ob dieser Trend anhält.
 
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