Rückkehr zur Kernenergie

Wie steht ihr zum Thema Kernenergie?

  • Der Atomausstieg ist falsch, es sollten stattdessen neue und sichere Kernkraftwerke gebaut werden

    Stimmen: 108 45,8%
  • Der Atomausstieg ist falsch, man sollte aber nur noch alte AKWs nutzen, keine neuen bauen

    Stimmen: 12 5,1%
  • Der Atomausstieg ist richtig, im Jahr 2022 sollte wir vollständig unabhängig davon sein

    Stimmen: 80 33,9%
  • Der Atomausstieg ist richtig, wir sollten aber bereits in diesem Jahr aus der Kernenergie aussteigen

    Stimmen: 36 15,3%

  • Umfrageteilnehmer
    236
Mein Senf:
AKWs hätten erst gar nicht gebaut werden dürfen.
Fakt ist doch, dass wenn man eine ordentliche Rechnung aufmacht, also keine staatlichen Zuschüsse, keine Subventionen, kein Abtreten der Haftung an die Allgemeinheit, keine Entsorgungslasten zugunsten des Staates - dann hätte es AKWs auch nie gegeben, komplett unrentabel.

Selbst wenn man mal die Subventionen beim Start herausrechnet, die ja bei allen Energiearten vorkommen (warum eigentlich?), selbst dann ist Atomstrom unbezahlbar.

Lässt man das Geld mal außen vor, ist Atomenergie mit großen Risiken behaftet - die größten Risiken wenn man es genau nimmt im Vergleich anderer Stromgewinnung - dann ist es auch nicht sinnvoll, solche Reaktoren in eng besiedelten Gebieten zu bauen - also D oder irgendein anderes Land in Europa.

Das Problem war wohl, dass in den frühen deutschen Jahren ein Land nur "wichtig" war, wenn man Atomkraft hatte.
Des Weiteren hatte man schlicht auch wenig Ahnung von den Gefahren der Strahlung - ich erinnere mal an die USA mit ihren tollen Aktionen wie verstrahltes Wasser als besonders gesundes Trinkwasser zu verkaufen!
Oder Atomwaffen als tolle militärische Lösung zu betrachten. Die USA hat sich ja reihenweise blamiert bei den Test mit konfiszierten japanischen Schiffen die per Atombomben zerstört werden sollten.
Davon ab, dass die A-Bombenabwürfe über Japan ein Kriegsverbrechen waren und die langläufig angeführte Entschuldigung "man hat dadurch den Krieg verkürzen können und so Leben gerettet", mittlerweile sogar von den USA als falsch bezeichnet werden.

Wie auch immer, Atomenergie ist abseits von sorgfältiger und vor allem vorsichtiger Forschung (nicht so wie die Russen in Tschernobyl mit Ihrem idiotischen Test für einen Stromausfall) inakzeptabel.

Allein schon die Problematik, dass überall wo etwas gebaut wird, es auch immer Menschen gibt, die aufgrund von eigenen materiellen Interessen die Bauvorschriften nicht befolgen und somit ein ohnehin bestehendes Risiko noch vergrößern.
 
DerOlf schrieb:
Atommüll in die Sonne schießen oder einfach ins All? Geile Idee ... bei der Deponierung im tiefen Raum könnte das ein Bumerang sein (ist es ein Komet? Nein! Es ist ein Kastor) und bei der Entsorgung in der Sonne bin ich mir nicht sicher, was für Auswirkungen dass auf die Sonne und damit das ganze System hätte ...

Ich sehe das Problem mit dem All nicht. Warum sollte das jemals wieder zurück kommen? Sonne wäre ansich kein Problem, nur viel kostenintensiver als es im All zu entsorgen.
 
Ich sehe das Problem mit dem All nicht.
Vielleicht kann ich Dir ein anderes Problem aufzeigen, derzeit verreckt in etwa jeder dritte (geschätzt) Raketenstart. Meinst Du nicht auch es wäre etwas unglücklich, wenn man den Atommüll in der Atmosphäre verteilen würde so das er dann möglicherweise über einen ganzen Kontinent wieder runter kommt!?!

Noch in den 70ern dachte man, dass es auch absolut kein Problem ist Dünnsäure in den Ozeanen zu verklappen - war wohl auch ein Irrtum!

Davon ab, früher dachte man auch, dass Raketenstarts mit mehreren Stufen kein Problem seien - heute ist der Raum um unseren Planeten zugemüllt so dass man schon sehr genau aufpassen muss, wohin man sein Fahrzeug fliegt ohne damit zu kollidieren. Auch so ein Unfall wäre denkbar - von den anderen Problemen, die man noch gar nicht absehen kann, ganz zu schweigen.

Wenn wir eins gelernt haben sollten, dann das wir die Finger von Dingen lassen sollten von denen wir keine Ahnung haben - Müll-Entsorgung im All eingeschlossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lars_SHG schrieb:
Vielleicht kann ich Dir ein anderes Problem aufzeigen, derzeit verreckt in etwa jeder dritte (geschätzt) Raketenstart. Meinst Du nicht auch es wäre etwas unglücklich, wenn man den Atommüll in der Atmosphäre verteilen würde so das er dann möglicherweise über einen ganzen Kontinent wieder runter kommt!?!

Es ging mir um die Aussage "Bumerang im Tiefenraum". Das jeder dritte Raketenstart verreckt is eine absolut absurde Aussage. Auf was für Fakten stützt du dich denn bitte ausser "ich rate mal ins blaue rein"?
 
gibts das Zeug da eh, stören ein paar Megatonnen mehr wahrscheinlich nicht,
Geringe Mengen die irgendwann mal rein gefallen sind könnte es in der Sonne durchaus geben. Aber keinesfalls große. Der Grund ist sehr simpel. Werden Atomkerne verschmolzen (nix anderes macht ne Sonne) entstehen neue schwerere, die auch wieder verschmolzen werden. Dabei herrscht ein Gleichgewicht. Die Energie der Fusion drück nach außen die Schwerkraft nach innen. Und jetzt gibts nen simplen Effekt. Bei Kernen die leichter als Eisen (FE 26) sind wird Energie abgegeben bei schwereren nicht. Ab da muss Energie zugeführt werden. Ergebnis: Eine Sonne die brennt produziert alle Elemente die leichter als Eisen sind. Befindet sich irgendwann zuviel Eisen im Kern kommt die Reaktion zum erliegen und die Sonne macht Bumm. Erst bei der folgenden Supernova werden die schwereren Elemente erzeugt. Ergo: Uran und so Zeugs entsteht in einer brennenden Sonne nur wenig. Wobei natürlich hochgerechnet auf die riesige Gesamtmasse eines Sterns vermutlich da doch das eine oder andere Tönnchen zusammen kommt. Die Mengen die wir in der Lage wären ins All zu schießen dürften da kaum eine Rolle spielen. Auch in bezug auf die Strahlung. Selbst wenn wir alle AKW's und Bomben gleichzeitig hochgehen ließen kämen wir wohl nicht auf so einen Output wie die Sonne.
Das jeder dritte Raketenstart verreckt is eine absolut absurde Aussage
Jeder dritte ist vielleicht en bissel hoch gegriffen. Aber da wären die beiden Space Shuttles, vor ein paar Woche wieder ne Satelitenrakete, und auch über die Jahre habe ich immer wieder gehört das Raketen statt ins All einfach nur in die Luft geflogen sind. Willst du also tausende Tonnen Atommüll ins All ballern, stehen die Chancen das dir ein paar der Raketen um die Ohren fliegen recht gut.
AKWs hätten erst gar nicht gebaut werden dürfen.
Fakt ist doch, dass wenn man eine ordentliche Rechnung aufmacht, ... , komplett unrentabel.
...
Wenn wir eins gelernt haben sollten, dann das wir die Finger von Dingen lassen sollten von denen wir keine Ahnung haben - Müll-Entsorgung im All eingeschlossen.
So isses leider. Die Atomtechnologie ist unrentabel und obendrein wie die Vergangenheit und Gegenwart zeigen unbeherrschbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
gaunt schrieb:
Jeder dritte ist vielleicht en bissel hoch gegriffen. Aber da wären die beiden Space Shuttles, vor ein paar Woche wieder ne Satelitenrakete, und auch über die Jahre habe ich immer wieder gehört das Raketen statt ins All einfach nur in die Luft geflogen sind. Willst du also tausende Tonnen Atommüll ins All ballern, stehen die Chancen das dir ein paar der Raketen um die Ohren fliegen recht gut.

Challanger startete ausserhalb der eigentlichen Betriebsbedingungen und Columbia zerbrach aufgrund fehlender Wartung. Das Columbia Unglück darf man aber nicht als Beispiel nehmen da die Technik des Shuttles komplett anders ist als die einer normalen Rakete.

Und von welchen Raketen hast du denn so gehört? Das letzte für unseren Fall relevante Unglück war eine Progress im Jahre 2011.

Hinzu kommt, das man jederzeit bei einer Fehlfunktion mit einem LAS die Ladung in Sicherheit bringen könnte. Selbst wenn die Rakete explodiert passiert der eigentlichen Ladung nichts.
 
Challanger startete ausserhalb der eigentlichen Betriebsbedingungen und Columbia zerbrach aufgrund fehlender Wartung
Stimmt, haben ja nur Menschen drinn gesessen. Das kann selbstverständlich bei einem Müllfrachter nicht passieren;-)
Und von welchen Raketen hast du denn so gehört?
Also mitte der 90er haben die Chinesen zwei versenkt. Wenn mich nicht alles täuscht sind damals sogar Leute von den Trümmern erschlagen worden. Und dann war da was in Brasilien. Ich glaube das Teil ist noch auf der Startrampe detoniert und hat direkt etliche Arbeiter mitgenommen. Müsste erste Hälfte der 2000er Jahre gewesen sein. SpaceX hat auch etliche Raketen verloren. Ist aber glaube ich niemand bei drauf gegangen. Das mit der Progres wie du sagst (weiß gar nicht mehr was da genau war) aber da war nochwas mit den Russen. Müsste um die Jahrtausendwende gewesen sein. Da ist ne Sojus abgehoben und direkt zurückgefallen.
Keine Ahnung ob das alles war. Gerade bei den kleineren Raketen die einfach Standard Satelliten hoch schießen landen Probleme selten in den Medien. Hier sieht man meist nur die Fälle wo Leute gestorben sind.
Aber im Prinzip langt ein einziger Fall. Lass mal einige Tonnen Hoch Radioaktives Material über ner Stadt niedergehen. Die Leute werden sich bedanken.
Selbst wenn die Rakete explodiert passiert der eigentlichen Ladung nichts.
Hat sich bisher echt bewährt;-) Muss schon was tollen sein was die Explosion von x Tonnen festem Raketen-Brennstoff überlebt und danach noch nen Absturz aus einigen km. Was soll das sein? Selbst ein simpler kleiner Datenlogger (Blackbox) im Flieger überlebt selbst den moderaten Absturz oft nicht.

Die Idee ist einfach Bullshit. Sorry, sau teuer und extrem Riskant. Und genau das ist der Grund warm niemand ernsthaft drüber nachdenkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon das zweite Mal, dass du irgend etwas zum bullshit erklärst.

Man darf aber schon eine andere Meinung haben als du?
 
BernardSheyan schrieb:
Schon das zweite Mal, dass du irgend etwas zum bullshit erklärst.

Man darf aber schon eine andere Meinung haben als du?
Die eigene Meinung sollte schon fundiert sein, sonst ist sie eventuell - ja das geht - falsch.

Wenn eine Rakete voll mit Treibstoff in 20km Höhe beladen mit Tausenden von Tonnen Atommüll explodiert ist das nicht gut, das fällt nicht wie ein Stein nach unten. Und die Wahrscheinlichkeit für eine Explosion ist nicht gering.
Außerdem gibt es praktische Probleme. Wir produzieren jährlich ca. 12.000.000 kg Atommüll und 350.000.000 bis 400.000.000 haben wir bereits produziert. Wieviel kann eine Rakete tragen?
Hier sind ein paar Zahlen (Angaben ebenfalls in kg):
Die rechte gibt es nicht, die dritte von rechts zwar ebenfalls noch nicht, aber nehmen wir sie mal. Das wären jährlich 220 Flüge nur um den jährlich anfallenden Müll in den Orbit zu bringen.
Ergänzung ()

gaunt schrieb:
Die Atomtechnologie ist unrentabel und obendrein wie die Vergangenheit und Gegenwart zeigen unbeherrschbar.
Wie definierst du unbeherrschbar? Ist Fliegen beherrschbar? Oder Autofahren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Atomkraftwerke können extreme negative lokale Effekte haben (Fukushima, usw., "End"lager),

LOKAL?

​Selbst Fokushima als Unglück, das sich in Grenzen gehalten hat, hatte negative GLOBALE Effekte.

@Müll in den Weltraum:
​-noch mehr Weltraumschrott
​-schon ohne Atommüll nicht unbedingt ein sicheres Transportmittel verfügbar
​-Atommüll an Board macht aus dem unsicheren transportmittel i.d.R. ein noch unsicheres: Die ganze Radioaktivität belastet Elektronik extrem. An Unglücksorten haben nicht einmal Roboter den Müll beseitigen können, weil sie nach kurzer Zeit außer Funktion waren. Dafür wurden freiwillige Menschen hingeschickt, die länger durchhalten als solche Roboter, aber trotzdem lebenslang (oder kurz) mit Schäden davon leben mussten/müssen.

Wie definierst du unbeherrschbar? Ist Fliegen beherrschbar? Oder Autofahren?
​das kann doch keine ernste Frage sein.
​Bei nem Autounfall sterben vlt. maximal 10 Leute. Jetzt vergleich das mal mit einer AKW Explosion.

Schon das zweite Mal, dass du irgend etwas zum bullshit erklärst.

Man darf aber schon eine andere Meinung haben als du?
​sorry, aber ich erklär das auch für Bullshit - zumindest für die nächsten paar Jahre
 
Zuletzt bearbeitet:
gaunt schrieb:
Muss schon was tollen sein was die Explosion von x Tonnen festem Raketen-Brennstoff überlebt und danach noch nen Absturz aus einigen km. Was soll das sein? Selbst ein simpler kleiner Datenlogger (Blackbox) im Flieger überlebt selbst den moderaten Absturz oft nicht.

Nochmal... du kannst jederzeit ein LAS verwenden um deine Fracht sicher von einer explodierenden Rakete weg zu bekommen. Der Grund weshalb es bei normaler Fracht nicht geschieht ist, das die Fracht versichert ist und jedes Kilo für Sicherheitssysteme auf kosten der Nutzlast geht.

Du glaubst doch nicht wirklich, das sollte eine Sojus auf dem Weg zu ISS explodieren die Astronauten sowie Kosmonauten kein Sicherheitssystem haben um dieses Ereignis zu überleben.

hallo7 schrieb:
Liste der Raketenstarts (seit 2004) http://spaceflightnow.com/tracking/launchlog.html

Nach "failed" suchen -> liefert 40 Ergebnisse... Ich zähl nicht alle Starts ab um jetzt auf einen Prozentsatz zu kommen :p

Es geht um die für unseren Fall relevanten missglückten Raketenstarts. Eine Rakete die nur Fracht transportiert hat ein anderes rating als eine für Personentransport. Und dort sieht es eben ganz anders aus mit "failed". Die letzte war im Endeffekt eine Progress was aber eine Frachtversion der Sojus darstellt. Wenn man also nur manrated Raketen beachtet merkt man das die Aussage eben in keinsterweise zutrifft.

So, jetzt nochmal eine allgemeine Aussage: ich schrieb schon früher das es nur Sinn ergeben würde wenn wir einen Spaceelevator hätten mit dem man günstig große Nutzlasten in den Orbit bekommt. Is zwar noch ein bisschen hin, aber wir können uns sicher sein das der Atommüll nicht verschwindet.

Die eigentliche Frage war ja übrigens, weshalb ein ins All geschossener Atommüll zu einem Bumerang werden könnte?
 
The Ripper schrieb:
LOKAL?
​Selbst Fokushima als Unglück, das sich in Grenzen gehalten hat, hatte negative GLOBALE Effekte.
Wie groß war die betroffene Fläche? Wie groß ist aktuell die betroffene Fläche?
... genau im Verhältnis zum Planeten (Globus .. global) ein lokales Ereignis.

The Ripper schrieb:
das kann doch keine ernste Frage sein.
​Bei nem Autounfall sterben vlt. maximal 10 Leute. Jetzt vergleich das mal mit einer AKW Explosion.
Die Frage war wie er "unbeherschbar" definiert. Also ja, ernste Frage.

Abseits davon: wieviele Todesopfer gab es bei Flugzeugabsturzen? Oder anderen mit Flugzeugen verbundenen Katastrophen z.B. am 11.09.2001. Deswegen ja die Frage nach der Definition von "unbeherschbar".
 
Wie groß ist aktuell die betroffene Fläche?
der halbe Planet in etwa....
radioaktive-wasserblase-aus-fukushima3.jpg
https://newstopaktuell.wordpress.com/2016/02/16/gesamter-pazifik-radioaktiv-verseucht/

genau im Verhältnis zum Planeten (Globus .. global) ein lokales Ereignis.
äh, nein.
 
Schon das zweite Mal, dass du irgend etwas zum bullshit erklärst.
Man darf aber schon eine andere Meinung haben als du?
Nur weil man der Meinung ist das es schöner wäre wenn Wasser bergauf flösse wird es das noch lange nicht tun. In sofern ist die Meinung Bullshit. Ebenso wie zu glauben, dass wir in absehbarer Zeit Atommüll sicher im Weltraum verschwinden lassen könnten.
Du glaubst doch nicht wirklich, das sollte eine Sojus auf dem Weg zu ISS explodieren die Astronauten sowie Kosmonauten kein Sicherheitssystem haben um dieses Ereignis zu überleben.
Frag doch mal die Toten... Nach US Präsident gillt Astronaut als einer der gefährlichste Beruf der Welt. Klappt scheinbar nicht so gut dieses Rettungssystem.
Es geht um die für unseren Fall relevanten missglückten Raketenstarts.
Und du glaubst das wenn tausende Tonnen nach oben geschossen werden müssten man nicht an der Kostenschraube dreht und jeden € oder $ dreimal umdreht? Auch wenns im Fernsehen manchmal anders wirkt: Raumfahrt ist etwas anderes als einen LKW auf ner Autobahn.
Wie definierst du unbeherrschbar? Ist Fliegen beherrschbar? Oder Autofahren?
Ja, wenn mans genau nimmt sind auch Autos und Flugzeuge unbeherrschbar. Aber:
Für mich ist "unbeherrschbar" ne klassische Riskanalysis. Also ein Quotient aus der Wahrscheinlichkeit mit der ein Ereignis eintritt und den zu erwartenden Folgen.
Fliegen ist zunächst mal unbeherrschbar, weil wir trotz aller Bemühungen immer wieder Abstürze haben. Bezogen auf die Zahl der Flüge und die zu erwartenden Folgen aber vertretbar. Gleiches gilt für das Auto.
Bei der Atomkraft haben wir aber viele Risiken die wir entweder ignorieren oder kleinreden. Einige dieser Risiken treten mit 100% Wahrscheinlichkeit auf. Z.B. Atommüll in Asse. Da muss man nicht spekulieren. Das passiert bereits heute. In Asse ham wirs gemerkt. Aber was denkst du ist mit den "Endlagern" die Russland in den 60ern und 70ern gebaut hat? Die überwacht schlicht keiner. Ergo: Das Risiko mit dem Müll tritt mit an Sicherheit grenzender ein. Hier könnte man noch Arschloch spielen und sagen: Verstrahlen wir eben eine Ecke der Welt und wohnen im Rest. Keine Ahnung ob das geht...
Zum anderen sind von gerade mal 400 AKW bereits jetzt 2 gründlich Hoch gegangen ("kleinere" Unfälle außen vor). Wer glaubt das könne in Europa nicht passieren muss wohl zu viel Plutonium genascht haben. Soviele Reaktoren (teils Schrott) wie hier rum stehen ist es keine Frage ob eins hoch geht sondern nur wann. Ukraine war dünn besiedelt und in Japan hatte die mehr Glück als Verstand das der Wind das meiste auf Meer geweht hat. Trotzdem sind die Folgen fatal. Lass mal so ein Teil mitten in Europa hoch gehen. Das trifft unter Garantie Milionen von Menschen.
Und dann der "Mega" Super Gau worüber kaum einer Spricht: Zusammenbruch der Infrastruktur welche zwingend notwendig ist um ein AKW zu sichern. Tritt der ein (und auch das Risiko ist nicht klein) fliegt nicht nur eins hoch sondern hunderte...
Es gibt also min. drei primäre Risiken, welche eine nicht ganz kleine Eintrittswahrscheinlichkeit haben. Dazu erstrecken sich die Folgen auf im Endeffekt Milliarden von Menschen. Ergo: Das Risiko ist zu groß und damit die Technologie unbeherrschbar. So zumindest sehe ich das.
 
Lumin schrieb:
Wie groß war die betroffene Fläche? Wie groß ist aktuell die betroffene Fläche?
... genau im Verhältnis zum Planeten (Globus .. global) ein lokales Ereignis.

Als Tschernobyl hochging war auch ganz Europa über Jahre betroffen. Fukushima hat sozusagen das "Glück" am Ozean zu liegen und somit das Festland halbwegs sauber zu halten.

Radioaktivität ist aber ein Hund, denn es ist die kumulierte Dosis die zählt, da es im Prinzip eine Wahrscheinlichkeit ist, mit der man erkrankt und die steigt nunmal mit einer erhöhten Exposition.

Man kann das sicherlich nicht kontrollierbar nennen, da die Auswirkungen erst in 20 Jahren messbar sein werden.
 
@Rückkehr aus dem tiefen Raum:
Kennst du die Berechnungen, die nötig waren, um die 2 Voyager-Sonden kontrolliert zu den äußeren Planeten fliegen zu lassen ... genau das ist MINIMUM, damit der Atommüll nicht schon von Jupiter oder Saturn einfach "eingefangen" wird. Und mit tiefem Raum meine ich nicht etwa die Umlaufbahn von Pluto ... tiefer Raum Beginnt für mich erst hinter der Oortschen Wolke.

Ich frage mal andersrum. Wie stellst du dir vor, das Einschwenken eines Kastorbehälters in eine asymetrische Umlaufbahn zu verhindern ... bei ca 3 Fantastillionen Gravitationsquellen, die seine Flügbahn (die das verhindern soll), beeinflussen WERDEN?
Die Oortsche Wolke ist nicht wirklich zuverlässig kartografiert, von Bahnen und diesbezüglichen Prognosen mal ganz abgesehen.
Die Folge: Niemand kann wirklich zuverlässig sagen, wo ein Kastorbehälter landen würde, nachdem er die äußeren Planeten passiert hat ... schon eine Flugbahnberechnung, die ihn ohne Komplkationen durch die Oortsche Wolke bringt, ist uns derzeit unmöglich.

Aus den Augen aus dem Sinn funktioniert im Weltall ganz einfach nicht ... und daher gibt es (auch bei den Voyager-Sonden) oder jedem anderen Objekt mit Ziel "tiefer Raum" eine Wahrscheinlichkeit, dass die doch irgendwann wiedermal bei uns vorbeischauen (vielleicht erst in tausenden von Jahren).
Eine Rückkehr eines Frachtkontainers zur Erde mag unwahrscheinlich erscheinen, und von denen, die ihn abgeschickt haben, wird das sehr sicher keiner erleben ... unmöglich ist es aber definitiv nicht.
Unser Sonnensystem ist in mindestens einem Lichtjahr Umkreis der mit Absand größte Attraktor für Körper mit Masse.
 
Zuletzt bearbeitet:
gaunt schrieb:
Nur weil man der Meinung ist das es schöner wäre wenn Wasser bergauf flösse wird es das noch lange nicht tun. In sofern ist die Meinung Bullshit. Ebenso wie zu glauben, dass wir in absehbarer Zeit Atommüll sicher im Weltraum verschwinden lassen könnten.

Frag doch mal die Toten... Nach US Präsident gillt Astronaut als einer der gefährlichste Beruf der Welt. Klappt scheinbar nicht so gut dieses Rettungssystem.

Welche Toten? Und welcher Präsident? Johnson?

Atommüll auf der Erde zu entsorgen ist übrigens unverantwortlich, rücksichtslos und menschenverachtend. Du lebst wohl auch nach dem Prinzip "nach mir die Sinnflut".
Ergänzung ()

DerOlf schrieb:
@Rückkehr aus dem tiefen Raum:
Kennst du die Berechnungen, die nötig waren, um die 2 Voyager-Sonden kontrolliert zu den äußeren Planeten fliegen zu lassen ... genau das ist MINIMUM, damit der Atommüll nicht schon von Jupiter oder Saturn einfach "eingefangen" wird. Und mit tiefem Raum meine ich nicht etwa die Umlaufbahn von Pluto ... tiefer Raum Beginnt für mich erst hinter der Oortschen Wolke.

Wir reden also über Bereiche von ~50000 Jahren. Aber das er so abgelenkt wird das er in einer Kreisbahn wieder zurück kommt ist ja wohl gleich Null. Am ehesten wird er abgelenkt und verschwindet trotzdem auf nimmerwiedersehen in den weiten des Sonnensystems.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das er so abgelenkt wird das er in einer Kreisbahn wieder zurück kommt ist ja wohl gleich Null. Am ehesten wird er abgelenkt und verschwindet trotzdem auf nimmerwiedersehen in den weiten des Sonnensystems.
nun ich bin wirklich kein Fachmann, aber die Dokus sagen immer wieder, dass aufgrund der Schwerkraft keinesfalls etwas in den weiten unseres Sonnensystems verschwindet, was die reguläre Laufbahn verlassen hat ohne zusätzlichen Antrieb.
Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren, wenn hier jemand andere Daten hat!?!

Auf was für Fakten stützt du dich denn bitte ausser "ich rate mal ins blaue rein"?
Natürlich war das geraten, habe ich ja auch geschrieben, aber bei der Anzahl der notwendigen Flüge um das Material zu verklappen, wäre auf jeden Fall auch mindestens ein Unglück (vermutlich aber mehrere) dabei.
Das letzte, mit toter Person war ja erst 2014 und Raketenstarts gibt es ja nicht mehr jeden Monat wie zu Zeiten des Space Shuttles - was ja auch nicht wirklich erfolgreich war - 2 Komplett-Verluste von 135 Starts, oder mit anderen Worten, geschätzt jeder 70 ist ein Desaster - und da war die Quote wirklich gut!
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Katastrophen_der_Raumfahrt
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Space-Shuttle-Missionen

Aber wir weichen ab, alles in allem kann man doch sagen, dass es keinen logischen Grund für Kernenergie gibt allein schon aufgrund der Kosten. Überall wo jetzt noch AKWs gebaut werden, gibt es ganz andere Interessen - und das zeigt auch schon wieder, wie gut dann gebaut wird, wenn schon die Planungen der Finanzierung so weit zurecht gebogen wurden, dass man nur die Hände über den Kopf schlagen kann.
Oder noch besser, Türkei baut in einem Erdbebengebiet - eins ist schon mal klar, von mir gibts keinen Cent direkter Hilfe, wenn das Ding hoch geht und die Politiker wieder alle sagen, damit hat ja keiner rechnen können!
Noch schlimmer in der USA - da steht ein AKW genau auf 2 tektonischen Platten - herzlichen Glückwunsch.......

Das Brisante daran: Die Spalte, die die Wissenschaftler "Shoreline-Graben" tauften, verläuft in nur 500 Meter Entfernung an einem Atomkraftwerk vorbei.
http://www.daserste.de/information/.../ein-atomkraftwerk-im-erdbebengebiet-100.html
Der Name passt ja auch schon, "Diablo Canyon" passt auch ganz gut wenn die Gegend irgendwann mal komplett verstrahlt ist.
Auch hier, die Betreiber denken nur ans Geld und solange die Politiker die Interessen derer "aus guten Gründen" durch winken, solange darf halt nichts gebaut werden. Die Korruption ist weltweit einfach zu groß für Risikotechnologie!
 
Man muss sich nur mal ansehen, wie viele KKW's am oder sogar direkt auf dem "pazifischen Feuerring" stehen (eine Zone starker vulkanischer und tektonischer Akivität entlang der Küsten des Pazifik).

Ganz Japan ist z.B. traditionelles Erdbebengebiet, das sieht man sogar in der klassisch japanischen Alltagsarchitektur ... das fällt zwar alles recht fix in sich zusammen, ist aber auch im Nu wieder aufgebaut ... so eine Architektur entwickelt sich nicht ohne Grund.
Trotzdem gibt es kaum ein anderes Land, dessen Energieversorgung so auf AKW's setzt.
Jedem Geologen sollte dabei Angst und Bange werden ...

Die Region LA-SF liegt nebenbai auch genau auf einer tektonischen Verwerfung ... und für die gilt prinzipiell, je länger nichts passiert ist, desto heftiger wirds beim nächsten mal, einfach weil Erdbeben nichts weiter sind, als die Auflösung von angesammelter Spannung, die entsteht, wenn tektonische Platten aneinander vorbeidriften.
 
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