Ist Informatik sehr trocken?

Blacky06

Newbie
Registriert
Sep. 2016
Beiträge
7
Hallo :)

Ich studiere jetzt seit diesem Semester Informatik (also seit grade mal zwei Wochen). Meine Studienwahl hat sich als sehr schwierig gestaltet, da ich viele Interessen im Bereich der Naturwissenschaften habe. Ich habe mich letztendlich für Informatik entschieden, weil ich gut in Mathe und logischem Denken bin und Technik mich schon immer begeistert hat.

Naja, jetzt studiere ich also seit zwei Wochen und ich finde die Thematik und auch das Programmieren grundsätzlich interessant, nur bin ich mir nicht sicher ob es mir auf Dauer vielleicht nicht zu langweilig wird. Ist Informatik als Beruf allgemein sehr trocken oder ist es nur in der Anfangszeit des Studiums so?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen, da ich ernsthaft überlege den Studiengang zu wechseln. Werde aber auf jeden Fall nicht direkt abbrechen, sondern erstmal das Semester abwarten, da ich es grundsätzlich schon interessant finde.

Danke :)
 
Hi,
ich studiere derzeit im 3. Semester dual WInf, also eher 50/50, jedoch habe ich im praktischen Teil 90% Informatik. Rein vom programmatischen her find ich es einfach extrem spannend was alles realisiert werden kann und was es für unfassbar viele Möglichkeiten, Templates oder Frameworks gibt.
An deiner Stelle würde ich erst einmal richtig reinkommen ins Studium und mich auch im Internet immer auf dem laufenden halten.
Wenns gar nicht geht, kannst du immer noch wechseln :)
 
Blacky06 schrieb:
Hallo :)

Naja, jetzt studiere ich also seit zwei Wochen und ich finde die Thematik und auch das Programmieren grundsätzlich interessant, nur bin ich mir nicht sicher ob es mir auf Dauer vielleicht nicht zu langweilig wird. Ist Informatik als Beruf allgemein sehr trocken oder ist es nur in der Anfangszeit des Studiums so?

Es ist am Anfang so trocken, es sind halt die Grundlagen. Allgemein finde ich hat Informatik sehr viel zu bieten - immerhin, es ist eine Querschnittsdisziplin. Du kannst Informatik im Bereich Biologie, Chemie, Physik, Finanzen etc machen. Auch Spieleentwicklung, oder wenn du es nicht technisch magst (was jetzt nicht der Fall bei dir ist) kannst du auch ins Projektmanagement, Requirementsengineering gehen - oder Tester werden. Informatik bietet SO viel, da ist glaube ich für jeden was dabei.

Also bleib am Ball, informiere dich bei der Studienberatung oder der Fachschaft bezüglich Vertiefungsmöglichkeiten und probiere dich dann aus, welche Richtung dir Spaß macht. Oh, noch etwas - mach einen Master noch hinten dran. Dort wird es dann meistens sehr praktisch und man kann sich halt gut spezialisieren (Machine Learning, AI, Game Engineering, Robotik, Bio-Informatik, Datenbanken etc.....es gibt wirklich viel)
 
Das kommt einzig und alleine auf das persönliche Interesse an. 100% vorher wissen kann man es auch nicht.
Dass ich z. B. Elektrotechnik studiert habe, war eine meiner besten Entscheidungen überhaupt. Wenn ich da im Vorfeld an Meinungen anderer interessiert gewesen wäre, hätten mir bestimmt auch viele gesagt, dass das doch bestimmt "trocken" ist. Aber wenn man merkt, dass die Studienwahl so gar richtig passt, sollte man auch den Mut haben nochmal eine Veränderung zu wagen und auf den Knick im Lebenslauf scheissen. Ich habe z. B. vor meinem Elektrotechnik-Studium zwei Semester Physik studiert und konnte mir da tatsächlich auch nicht vorstellen, das auf Dauer zu machen. Jetzt nicht wegen dem Studium an sich, sondern weil man dann doch ziemlich bald mitbekommt, was einen später so erwartet.

Aber du solltest wirklich mindestens mal das erste Semester durchziehen.

Wirklich interessant werden naturwissenschaftliche Studiengänge ja meist eh erst nach dem Grundstudium. Also wenn etwas trocken ist, dann die ersten paar Semester.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannend ist womit sich Informatik später kombinieren lässt. Wie schon geschrieben kann mit Nebenfächern und einem eventuellen Master später ein weiteres Thema hinzukommen und der Themenbereich erweitert werden. Darüber hinaus gibt es in der Informatik selbst schon so viele Themen, so das sich viel spannendes entdecken lässt. Sei es Sicherheit, KI, Simulationen, Betriebssysteme, Compiler und Sprachen und und und ... die Wahl Informatik zu studieren eröffnet dir einen so großen Bereich, dass du später eher das Problem haben wirst, aus den interessanten Möglichkeiten wählen zu müssen als das es zu trocken wird. Der Anfang ist in jedem Studium trocken, die Grundlagen müssen erst mal sitzen, aber dann wird es von Mal zu Mal spannender.
 
Danke für die Antworten :) Dass das Grundlagenstudium sehr trocken ist, ist mir bewusst und ich würde auch niemals mein Studium allein deswegen abbrechen. Zähne zusammenbeißen und durch. Ich habe Informatik ja wegen der großen Vielfalt gewählt und ich finde die Themen auch extrem spannend. Aber wie sieht das dann später im Beruf aus? Ich finde extrem wenig im Internet dazu. Sitze ich dann wirklich die ganze Zeit vor dem Rechner? Und arbeitet man auch mal unter Druck? Ich finde Druck nämlich extrem angenehm und dann arbeite ich am liebsten und auch am Besten.
Ergänzung ()

Ich habe mir auch eine Deadline von 2.Semestern gesetzt. Bis dahin versuche ich herauszufinden, ob der Beruf wirklich zu mir passt.
 
Bei mir ist es so, dass ich später sehr wahrscheinlich Consultant werde, bzw. das die Stelle nach dem dualen Studium sein wird. Dort ist es so, dass man nicht nur am Computer sitzt und programmiert, sondern auch oft zu Meetings muss, Telkos hat, Präsentationen hält oder ähnliches. Natürlich sitzt man auch am PC und beantwortet E-Mails, jedoch ist das in der Branche nun mal üblich.
Aber selbst als reiner Developer sitzt man nicht 100% der Zeit am PC und programmiert. Auch da gehören Meetings, Telefonate usw. zum Alltag.
 
Mit nem Informatik Studium kannst du dir auch bei der Stadt nen Latz als Administrator machen.
 
Blacky06 schrieb:
Sitze ich dann wirklich die ganze Zeit vor dem Rechner?

Primär ja, aber auch als Nicht-Informatiker wirst du bei einem "stink-normalen"-Bürojob auch fast alle Arbeiten am PC erledigen. Somit wäre dies für mich kein wirkliches Kriterium.
 
Blacky06 schrieb:
...Ich habe mir auch eine Deadline von 2.Semestern gesetzt. Bis dahin versuche ich herauszufinden, ob der Beruf wirklich zu mir passt.

Informatiker ist kein Beruf, den man nach 2 Semester abschätzen kann. Es ist nicht mal ein Beruf, sondern ein Studium, dass dich später für unzählige Berufe qualifiziert. Nach 2 Semestern kannst du hier nichts abschätzen, also lass diese Deadline fallen, die ist Quatsch.
 
Blacky06 schrieb:
Sitze ich dann wirklich die ganze Zeit vor dem Rechner? Und arbeitet man auch mal unter Druck?

Das kommt drauf an, wo du arbeitest und als was. Gehst du in die Richtung Robotik, dann kann dein Arbeitsplatz auch eine Werkstadt/Labor sein - klar sitzt/stehst du dann auch wieder vor dem PC, aber ohne den wird es auch schwierig seiner Arbeit nach zu gehen. Wenn du Consultant bist und bei großen Beratungsunternehmen arbeitest, kann es auch sein, dass du mal längere Zeit in einem anderen Land bist. Aber auch ohne Firma geht das. Kenne 2 die sich einen Remote Job gesucht haben und jetzt mehrere Monate eine Tour durch Europa machen. Tagsüber arbeiten Sie im Hotel/Airbnb/Coworking Space (je nachdem, wo Internet besser ist) und nach Feierabend erkunden Sie die Stadt, in der sie gerade sind. Klar sitzen sie auch wieder vor ihrem Rechner, aber halt immer wo anders....

Ich denke Druck gibt es in jedem Job, da immer alles schneller/günstiger etc. sein muss. Außerdem schätzt du meistens deine Arbeitspakete selber...du kannst dir also selber Druck machen :)
 
Ich habe Informatik studiert und hab danach Softwareentwicklung gemacht. Das ganze habe ich jetzt 4 Jahre gemacht. Irgendwie hat es mich jetzt am Ende nur noch genervt. Für die SW-Entwicklung muss man geschaffen sein. Das Gehalt fand ich nach dem Studium sehr ernüchternd. Ich kenne einige die gerade so den Hauptschulabschluss gemacht haben, jetzt Maschinenführer sind und teilweise sogar besser verdient haben als ich. Hier ist es aber auch wieder sehr Region abhängig.

Jetzt bin ich eher in Richtung Netzwerktechnik und IT-Beratung. Hier muss man aber sehr viel Plan haben. Das bekommt man im Studium nicht mit. Das geht nur mit Berufserfahrung. Aktuell verbringe ich sehr viel Zeit mich in Dinge einzuarbeiten. Das ist absolut kein 8h Job. Das muss einem wirklich Spass machen Konzepte zu entwickeln und die Hardware auszuprobieren, Probe zu installieren usw.
 
Hi Blacky06,

ich möchte mich den Leuten anschließen, die es dir empfohlen haben, unabhängig von dem Studium selber viel zu recherchieren und immer am Ball zu bleiben.
Ich kenne jemanden, der eine Ausbildung als SW-Entwickler bzw. Programmierer gemacht hatte, und hatte danach einiges gearbeitet, und am Ende bekam jemanden als Chef, der frisch von der Uni war, aus seinem Informatikstudium, und geht ja immer noch meinem Bekannten echt auf die Nerven, weil er einfach kaum was kann!
Die Studiengänge schaffen ein Fundament für die Karriere, haben oft mit dem Arbeitsalltag nix zu tun.

Mein Ratschlag: unbedingt mehrere Praktika machen, nicht nur ein Pflichtpraktikum durchziehen, sondern wirklich engagiert neben dem Studium jobben.

Studium ist nicht gleich Beruf! (Siehe meinen Beitrag unten)
Liegt es eventuell an deiner Uni, das der Studiengang so doof gestaltet ist? Oder auch an wenig engagierten Kommilitonen? Überlegt es dir, ob du dann bereits eine Alternative hast, wie ein anderer Studiengang, oder auch eine Ausbildung, wo du eine Stelle bekommen kannst.
Einfach aufgeben, ohne dass du mit was Anderem sofort anfangen kannst, finde ich nicht clever ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beiträge zusammengeführt)
Ich kenne jemanden, der eine Ausbildung als SW-Entwickler bzw. Programmierer gemacht hatte, und hatte danach einiges gearbeitet, und am Ende bekam jemanden als Chef, der frisch von der Uni war, aus seinem Informatikstudium, und geht ja immer noch meinem Bekannten echt auf die Nerven, weil er einfach kaum was kann!

Natürlich hat er weniger Erfahrung/Können im reinen Programmieren als ein ausgebildeter Programmierer. Im (Informatik, Winfo) Studium lernt man wenig Programmierung, sondern mehr Software-Projekte zu leiten. Man wird im Idealfall als leitender Angestellter ausgebildet. Ein ausgebildeter Programmierer kann zwar besser programmieren, hat aber nicht den Überblick über das Gesamtprojekt wie ein studierter Informatiker. Die Anforderungen und Themengebiete in der Ausbildung bzw. im Studium gehen da weit auseinander.

Ein studierter (Maschinenbau-)Ingenieur wird im Regelfall auch nicht an der Produktionsstraße im Werk eingesetzt um am Fließband Maschinen zusammen zu setzen. Er soll stattdessen z.B. die Produktion leiten. Dafür muss er nicht jeden Handgriff am Band kennen.
 
Also einen frisch studierten sollte man auch nicht sofort in eine leitende Position setzen, sofern noch keine praktische Erfahrung vorhanden ist. Bei uns (IT-Dienstleister mit 2000 Mann) landen die erstmal auf Juniorpositionen für die erste Zeit und ohne Personalverantwortung. Die Uni mag zwar Wissen für das Projektmanagement und auch die Leitung von Softwareprojekten liefern, aber das reicht in den meisten Fällen alleine noch nicht aus, um eine leitende Funktion zu übernehmen (bin selbst studierter Wirtschaftsinformatiker und beziehe mich hier auf meine Studieninhalte). Meine ehemaligen Kommilitonen arbeiten in der Regel selbst als reine Programmierer, Consultants oder Junior-Projektmanager.

Ansonsten stimmt es natürlich, dass ich beispielsweise eher einen Wirtschaftsinformatiker als einen AE (bei ähnlicher Berufserfahrung) in der leitenden Funktion einsetze, da der Wirtschaftsinformatiker sich besser im Projektmanagement und im wirtschaftlichen Bereich auskenne sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch Informatik studiert und muss sagen, dass die wirklich spannenden Themen für mich erst im Master dran kamen. An einer Uni war es in meinem Fall auch zum Teil sehr trocken und Mathematik-lastig. Bachelor war auch interessant, aber die richtige Motivation und Faszination kam erst im Master und damit auch autmatisch deutlich bessere Noten. Ich würde mich an deiner Stelle mal an deiner Hochschule informieren was deine Möglichkeiten im Anschluss zum Bachelor sind und was deine Ziele sein könnten. Wenn man erstmal eine Niesche gefunden, die einem wirklich Spaß macht, oder ein konkretes Ziel vor Augen hat, sieht das schon alles ganz anders aus.

Informatik ist umglaublich umfassend geworden. Es gibt sehr viele Wege die man nach dem Bachelor einschlagen kann, von Robotik über IT-Security bis hin zu künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen sind viele spannende Themen dabei - sehr viel mehr als einfach nur Software Entwirklung. Schau mal was du später im Master alles belegen kannst, dann bekommst du vielleicht auch eine Vorstellung dafür wie der Beruf nachher aussehen könnte.
 
Blacky06 schrieb:
Und arbeitet man auch mal unter Druck? Ich finde Druck nämlich extrem angenehm und dann arbeite ich am liebsten und auch am Besten.
Also Druck wirst du in so gut wie jedem Bereich haben in dem du als Informatiker einsteigen kannst!
Ich arbeite als Softwareentwickler und kann nur sagen, nach dem Release ist vor dem Release, die Deadline ist immer da...
Im Studium fand ich es auch gut ein wenig Druck zu haben und habe gerne unter Druck gearbeitet. Mittlerweile ich es aber so das ich zu sehe mich selbst ein wenig zu drosseln und Druck soweit es geht von mir fern zu halten, den sonst macht das einen einfach nur fertig. Ich komme zum Beispiel des Öfteren in einen Modus wo ich nicht mehr aufhören kann mir über ein Thema, z.B. wie behebe ich den Fehler, wie kann ich Dieses oder Jenes verbessern, Gedanken zu machen. So kommt es das sich zum auf Partys Leute mit mir sprechen ich aber in Gedanken grade bei der Methode Y in der Klasse X den Code in verschiedenen Variante durchgehe ob da nicht noch ein Fehler sein könnte. :freak:

Was man aus dem Informatik Studium macht und ob der spätere Job trocken ist bzw. einem nicht gefällt, muss jeder selbst rausfinden. Ich halte meinen Job z.B. für trocken, aber ich mache ihn einfach unglaublich gerne. Ich könnte mir z.B. nie vorstellen im Consulting zu arbeiten.
Auch würde ich niemals eine gute Benutzeroberfläche entwickeln können und es würde mir auch einen Spaß machen. Ich liebe es hingegen mir über Datenstrukturen und Schnittstellen Gedanken zu machen, weshalb ich eben als Backend Entwickler arbeite. Die Programmierung macht wenn ich es schätzen müsste auf jeden Fall weniger als 50% meiner Arbeitszeit aus!
leon_20v schrieb:
Für die SW-Entwicklung muss man geschaffen sein.
Dem kann ich nämlich einfach nur zustimmen. Grade in der Softwareentwicklung kommt du ohne eigenes Interesse daran nicht weit bzw. wirst niemals gut werden.
 
Fonce schrieb:
Grade in der Softwareentwicklung kommt du ohne eigenes Interesse daran nicht weit bzw. wirst niemals gut werden.

100%ige Zustimmung!

Informatik an sich würde ich nicht als "trocken" bezeichnen. Ist es nicht so, dass es vor allem in der Softwareentwicklung viel mehr Abwechslung gibt, als es sich ein Statistiker, Mathematiker oder Physiker je vorstellen könnte?

Ich liebe meinen Job! :D
(Ok, ich bin eigentlich Hardwareentwickler und große Softwareprojekte halten sich eher in Grenzen, aber auch die bewirken in mir eine Art Erfüllung^^)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben