SSD-Ablaufdatum

erichwla26

Ensign
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Hallo zusammen,

ich muss wieder einmal die Experten zu Rate ziehen. Ich habe eine Samsung SSD 850 EVO 500GB (ein knappes Jahr) und bin jetzt durch einen Newsletter von ABELSOFT hellhörig geworden. Ich zitiere daraus einen Passus:

Sie “stirbt”, sobald ihre Speicherzellen die maximale Anzahl an möglichen Schreib- und Lesevorgängen erreicht haben.

Es wird das Programm "SSD Fresh 2017" angeboten (EUR 10,00), das forlgendes bewirken soll:

Analysiert und optimiert die Effizienz Ihrer SSD
Reduziert unnötige Lese- und Schreibvorgänge
Die Live-Analyse zeigt, welche Prozesse besonders hungrig nach Schreibzugriffen sind

Was soll ich davon halten bzw. entspricht es der Wahrheit, dass SSD's eine begrenzte Haltbarkeit haben?

Danke und Gruß
Erich
 
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Das Tool ist unnötig wie nur was.

SSDs halten i.d.R. viel mehr aus als vom Hersteller angegeben, siehe z.B. http://techreport.com/review/27909/the-ssd-endurance-experiment-theyre-all-dead Das sind/ waren 2PB (PetaBytes). Das ist um ein vielfaches mehr als vom Hersteller angegeben. Und um das zu erreichen, musst du schon wirklich seeehr viel auf (d)eine SSD schreiben, selbst als Power-User.

Das Tool wird wahrscheinlich auch nur nach den vom Hersteller angegebenen Werten gehen und die SSD dann 'für tot erklären', was sie aber dann noch nicht ist.

Benutze die SSD so wie du auch (d)eine HDD benutzt. Da machst du dir ja auch keinen Kopf drum ob und wann sie ausfällt.
 
Es sind nicht Schreib- Lese, sonder Schreib- und Löschvorgänge und dies ist nicht neu, passiert aber erst nach viele Hundert bis Tausend TB. Zum Vergleich, die meisten Heimanwender kommen nur 2 bis 3TB pro Jahr und nur weniger über 10TB/Jahr. HDDs haben auch nur ein beschränktes Datenvolumen, welches die Hersteller in Form des Workload Ratings angeben, bei denen zählen die geschriebenen Daten auch die gelesenen dazu.

Übrigens hält nichts ewig, jedesmal wenn man den Motor seines Autos startet, bringt man ihn damit ein wenig näher an den Schrottplatz, aber dort landen die meisten nicht wegen eines defekten Motors, sondern weil die Karosserien zu sehr vergammelt sind oder sie einen Unfall hatten und die Instandsetzung sich nicht mehr lohnt.

Die SW kannst Du Dir sparen, lies die Werte mit CrystalDiskInfo aus, das ist kostenlos und Open Source oder nimm das Tool des Herstellers und bestell den Newsletter ab!
 
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Ich arbeite sehr viel mit Pinnacle 19 Ultimate und habe alle Speicherorte auf eine HDD gelegt. Was Pinnacle sonst noch mit der SSD macht, weiß ich natürlich nicht. Aber ich glaube, dass ich damit die Beanspruchung sehr reduziert habe. Die Outlook-Tätigkeiten kann ich, so glaube ich, nicht auslagern. Alle anderen Anwendungen sollten sich nicht gravierend auswirken.
 
Wozu hast Du dann eine SSD, wenn die Sachen mit denen Du viel arbeitest nicht dort drauf packst um von deren Performance zu profitieren?

Poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die SSD, ziehe aber bitte das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, also keine Scrollbalken mehr erscheinen. Bitte machen den Screenshot aus Windows und nicht mit einer Kamera vom Bildschirm und nur den von CrystalDiskInfo, mit Alt+Druck erzeugt Windows einen Screenshot des aktiven Fensters in der Zwischenablage. Dann sehen wir ja wie viele Verschleiß die NANDs schon haben und können hochrechnen wie lange es dauern würde, bis sie an der Verschleißgrenze sind, sofern Du schreibst wie lange Du die SSD schon im Betrieb hast.
 
Habe SSD's der ersten Generation am laufen mittlerweile denke ich so um die fünf Jahre alt, sind täglich im Einsatz runde 5 Rechner und täglich 14 Stunden im 2 Schicht Betrieb alles ohne Ausfall. Intel,Curcial alle ohne Probleme.

Einfach laufen lassen im normalen Betrieb wirst du nie auf die Lese und schreibleistung kommen.
 
Mir wurde von einem Spezialisten, der Profi auf dem Gebiet "Pinnacle" ist, folgendes geraten:

die ideale Aufteilung ist :

SSD: NUR Programme und System, sowie systemnahe Bereiche
HDD1: Deine Projektbezogenen DATEN ( also Videoclips, Bilder und Musik ), sowie die Projektdateien
HDD2: Renderbereich und Exportbereich, anstelle von HDD1 kann man auch die Projektdateien auf HDD2 legen.
Ich habe dafür sogar noch eine eigene HDD im Einsatz, also insgesamt 4 Laufwerke.

Eine Qualitätsverschlechterung gibt es zwar nicht, aber eine erhebliche Geschwindigkeitseinbuße, wenn
sich alles auf der SSD abspielt.
Das kann u.u. bis zum Zusammenbruch des Programmes führen.


Deshalb habe ich für diese Prozesse die SSD ausgeklinkt.
Ergänzung ()

Hier das Ergebnis der CrystalDiskInfo:
CrystalDiskinfo 7.0.5 xt64 (Test der SSD).png
 
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erwl schrieb:
Mir wurde von einem Spezialisten, der Profi auf dem Gebiet "Pinnacle" ist, folgendes geraten:
Na sehr spezialisiert scheint der nicht zu sein, denn:

erwl schrieb:
Eine Qualitätsverschlechterung gibt es zwar nicht, aber eine erhebliche Geschwindigkeitseinbuße, wenn
sich alles auf der SSD abspielt.
Das kann u.u. bis zum Zusammenbruch des Programmes führen.
Das halte ich für ein Märchen, da die SSDs immer noch schneller als HDDs sind und parallele Zugriffe sich bei HDDs zwar extrem gegenseitig ausbremsen, weil damit viele Kopfbewegungen verbunden sind, aber bei SSDs eben nicht. Das ein schnelles I/O das Programm zusammenbrechen lassen soll, kann ich mir auch kaum vorstellen.
erwl schrieb:
Deshalb habe ich für diese Prozesse die SSD ausgeklinkt.
Du musst entscheiden auf wessen Rat Du hörst, aber ist das Programm denn zusammengebrochen als noch alles auf der SSD lag? War es damals schneller oder ist es das nun, wo es auf der HDD liegt?

erwl schrieb:
Hier das Ergebnis der CrystalDiskInfo
Es wurden gerade mal 6 der 3000 spezifizierten P/E Zyklen der NAND verbraucht, bei 1382 Betriebsstunden, also pro 230 Betriebsstunden ein P/E Zyklus. Bei der Nutzung würde es also weitere 688620 Betriebsstunden, also über 78 Jahre bei Dauerbetieb erfordern um alle 3000 spezifizierten P/E Zyklen zu verbrauchen, vorher dürfte was anderen kaputt gehen, zumal die NANDs vermutlch locker das 2 bis 3 fache der spezifizierten P/E Zyklen überstehen, also locker noch 150 Jahre. Es gibt also überhaupt keinen Grund sich um deren Haltbarkeit Gedanken zu machen und wenn es vorher schneller lief als jetzt, würde ich alles wieder auf die SSD packen und dem "Spezialisten" eine Gruß bestellen, der scheint nur was vom Pferd zu erzählen, aber von Computern, vor allem von SSDs und HDDs keine Ahnung zu haben oder er hat Dich eben mal ordentlich auf den Arm nehmen wollen.
 
Ich werde mal Eure Ratschläge annehmen und alles über die SSD laufen lassen und beobachten, ob sich irgend etwas zum Negativen ändert. Nach einem Jahr werde ich dann nochmals einen Screenshot von "CrystalDiskInfo" machen und das Ergebnis posten. Ich glaube, dass das ein Zeitraum ist, nachdem man Schlüsse ziehen kann. Vielen Dank auf jeden Fall für Eure Erklärungen und Tipps :)
 
Hallo zusammen,

nach über 2 Jahren habe ich wieder die SSD getestet. Hier das neue Ergebnis:

796034


Was sagen die Experten zur Entwicklung?

Danke und Gruß
Erich
 
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Es wurden gerade 0x16 = 22 (Rohwert vom Attribut B1) P/E Zyklen verbraucht, wie der Aktuelle Wert vom Attribut B1 zeigt, sind noch 98% der spezifizierte P/E Zyklen der NANDs übrig. Wenn also in zwei Jahren gerade 2% der P/E Zyklen verbraucht wurden, dann würden diese bei der bisherigen Nutzung für 100 Jahre reichen, es gibt also keinen Grund sich darüber Sorgen zu machen.
 
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Na dann schauen wir mal, wie es in 100 Jahren aussieht 😁
:n8:
 
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Meine Samsung SSD lebt schon länger als es jemals eine Platter überlebt hat

Btw wer an so eine App glaubt
Verbrennt auch noch Hexen auf dem Scheiterhaufen
 
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@Holt (Oder auch an andere gerichtet)

Wollte keinen Extra-Thread deshalb aufmachen, aber der Titel passt zu meiner Frage.

Ich habe durch das komplette Umrüsten auf M2 SSDs in meinem Rechner noch eine SSD übrig die auch nicht mehr viel Wert ist (128GB SSD). Ich wollte jetzt die SSD als ein kleines NAS-Laufwerk an meiner Fritzbox in einem externen Gehäuse laufen lassen.

Die Frage ist jetzt: Hat die SSD auch eine Haltbarkeit was die Betriebsstunden angeht? Nehmen wir an die SSD ist nur im Idle weil ich sie kaum benutze, ist aber 24 Stunden in Betrieb. Nutzt sich die SSD ab? Bei Festplatten war das ja so weil die Technik Mechanik beinhaltete.
 
Kazuya91 schrieb:
24 Stunden in Betrieb. Nutzt sich die SSD ab?
Nein, im Prinzip ist Dauerbetrieb für SSDs kein Problem. Es gab aber schon mal Ausnahmen, nämlich die mit dem ersten Indilinx Controller, dessen Idle-GC hat offenbar die P/E Zyklen im Idle regelrecht gefressen, was mit späteren FW Versionen etwas besser wurde, aber im Vergleich zu SSDs mit anderen Controllern immer noch extrem war. Ob es noch andere derartige Ausnahmen gibt, kann man wohl erst nach einigen Jahren wissen.
 
erwl schrieb:
Hallo zusammen,

ich muss wieder einmal die Experten zu Rate ziehen. Ich habe eine Samsung SSD 850 EVO 500GB (ein knappes Jahr) und bin jetzt durch einen Newsletter von ABELSOFT hellhörig geworden. Ich zitiere daraus einen Passus:

Sie “stirbt”, sobald ihre Speicherzellen die maximale Anzahl an möglichen Schreib- und Lesevorgängen erreicht haben.

Es wird das Programm "SSD Fresh 2017" angeboten (EUR 10,00), das forlgendes bewirken soll:

Analysiert und optimiert die Effizienz Ihrer SSD
Reduziert unnötige Lese- und Schreibvorgänge
Die Live-Analyse zeigt, welche Prozesse besonders hungrig nach Schreibzugriffen sind

Was soll ich davon halten bzw. entspricht es der Wahrheit, dass SSD's eine begrenzte Haltbarkeit haben?

Danke und Gruß
Erich

Alleine das Programm installieren sind unnötige Schreibzugriffe ;-)
Besonders hungrig nach Schreibzugriffen sind Browser wie Opera und Firefox
 
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