Datenschutz? Was soll das sein? Man kann doch keinen Fuß mehr vor die Tür setzen, ohne angepingt oder fotographiert oder gefilmt zu werden. Und sei es meinetwegen per Satellit. Keiner weiß, wie gut die Technik tatsächlich bereits ist und wenn sie es noch nicht ist, dann ist es lediglich eine Frage der Zeit.
In den 80ern gingen die Leute gegen eine Volkszählung auf die Straße. Heute treten sie gegen einen Rabatt von 1% auf ihre Einkäufe ihren kompletten Warenkorb an ihre Einkaufsmärkte ab. "Happy Digits" und "Payback" sind nur 2 Beispiele für diesen Irrsinn.
Währenddessen krempelt Schäuble die gesetzlich fundierte Unschuldigkeitsvermutung der Bürger ohne Straftaten und Beweislast in eine "Schuldigkeitsvermutung", aus der man auch bei Schuldlosigkeit so leicht nicht mehr heraus kommt, wenn man erst einmal Datenschutztechnisch interessant geworden ist.
Immerhin die Tatsache, dass letztens ein Gesetz gegen das Verbot von "Gewaltspielen" gekippt worden ist macht wir wieder ein klein wenig Hoffnung.
Manche sollten sich halt überlegen, wieviel einem Coolness (Selbstdarstellungscharakter solcher Seiten) und Komfort (vermeintliche Sicherheit, permanente Freundesvernetzung etc.) im Vergleich zu Privatsphäre wert sind.
Währenddessen haben die Medien die Jugendkriminalität ganz neu für sich entdeckt und vorhin durfte ich mir im ZDF eine Promo einer Sendung anhören, in der behauptet wird, dass die Anzahl der Gewaltdeikte Jugendlicher von 2001 bis 2008 um 80% zugenommen habe. Auf welcher Grundlage diese Erhebung basiert, dafür war natürlich leider keine Zeit ...
Man darf gespannt sein, wohin das alles noch führt.