Leserartikel AMD Lesertest ATI 6670

DaDare

Lord of the Rabbids
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ATI 6670, doch mehr als nur Multimedia?

Vorwort:
Anfang September war ich einer der Glücklichen, die bei dem Experiment "AMD-Lesertest" ausgewählt worden sind.
Ich sollte hierbei die HIS 6670 1gb testen. Der günstigeste Preis liegt bei ca 80€.



Der Lieferumfang beinhaltet nur das Nötigste.
Zu der Verpackung und der eigentlichen Grafikkarte wird nur ein Quick-Start, eine Treiber CD und einem HIS Sticker beigelegt. Von den Anschlüssen her ist die Karte ein kleiner Exot, neben DVI und HDMI wurde ein Displayportausgang mit verbaut. Ein klassischer DVI auf VGA Adapter für ältere Monitore wäre hier noch wünschenswert gewesen.
Sehr löblich hingegen ist, dass die Grafikkarte ihren Strom ausschließlich über den PCI Express Slot bezieht; weitere Kabel zur Grafikkarte sind also nicht notwendig.

Technische Daten und Testsystem.


Die Ati 6670 kommt mit einem 1gb großen GDDR5 Vram, der Kern taktet mit 800 mhz und der Speicher effektiv mit 1000 mhz.
Die Karte bietet auch neuere Standards wie dem HDMI 1.4a Standard für Wiedergabe von 3D Medien.

ekr.png


Weitere Details sind einsehbar bei dem Test von Computerbase oder auf der Herstellerseite .

System:
CPU: Intel i5 2500k
Ram: GEIL Value PLUS 8GB Kit DDR3
Mainboard: Asus P8P67
Netzteil : be quiet! Pure Power L7 530W
Gehäuse: Termaltake Shark mit zwei be quiet! Silent Wings Pure 120mm
HDD: Samsung f1 640gb (System-Festplatte) und Samsung f4 2tb.
OS: Windows 7 Ultimate 64bit.
ATI Treiber: 11.9

Für bestimmte Szenarien wird der Multiplikator gesenkt und Kerne deaktiviert, um eine schwächere CPU zu simulieren(natürlich dann mit einem Hinweis).

Multimedia:


Lautstärke, Temperatur, Stromverbrauch

Lautstärke:
Da ich kein Schallpegelmessgerät zur Hand hatte, musste ich mich auf mein Gehör verlassen. Während man die Nvidia 570 gtx immer raus hören konnte, fällt einem die Ati 6670 nicht auf. Erst wenn man per Hand den Lüfter manuell auf 65% erhöht, bemerkt man einen leisen, dazukommenden Luftstrom.
Temperatur:
Im Idle beträgt die Temperatur ca. 40°C, unter last pendelt sie sich bei ca 70°C ein.
Verbrauch:
Ich habe in den folgenden drei Szenarien überprüfen wollen, wie hoch der Stromverbrauch wirklich ist. Gemessen wird das gesamte System.
-ein offenes Word Dokument
-Browser mit Flash/ Video
-unter Volllast*


Zum Vergleich, meine Nvidia braucht im Idle auch nur 80 Watt und unter Volllasts respektive 295 Watt.
*Die Volllast wurde mit dem Programm Prime95 und Furemark erzeugt.


Hardwarebeschleunigung:
Die Vorteile von der Hardwarebeschleunigung liegen klar auf der Hand. Man versucht mittels der GPU, die CPU Auslastung zu verringern. Je nach Notebook, bzw. Netbook Modell ist die Hardwarebeschleunigung eine zwingende Voraussetzung, um einen Film ruckel frei genießen zu können. Aber lohnt es sich in einem HTPC eine dedizierte Grafikkarte anzuschaffen?
Für diesen Test verwende ich die Software Power DVD 11 Ultra und die Bluray "Planet Erde, Disk1".

Wie man oben entnehmen kann, wird die CPU -vor allem bei schwächerem System - um ein vielfaches geringer belastet. Die allgemeine System Performance wird bei einem Kern, bzw. einem niedrig getakteten Dual Core merkbar verbessert; das System reagiert sofort und benötigt keine Gedenksekunden mehr.
Während der GPU Beschleunigung wurde die Karte hochgetaktet, jedoch war keine Auslastung messbar. Einen Temperaturanstieg von 10-12°C nimmt man für die gewonnen Performance gerne in Kauf. Der Stromverbrauch blieb unter allen Szenarien bei ca. 80 Watt.
Aufgrund des höheren Rechenaufwandes wird die Verwendung der Hardwarebeschleunigung bei 3D Inhalten empfohlen.

Anmerkung:
Das Runtertakten der CPU und die Deaktivierung der Kerne kann nicht eins zu eins auf ein anderes System übertragen werden.


Weiteres:
Der größte Vorteil in meinen Augen der ATI Karten ist das verbesserte Multimonitoring. Das Verwalten von mehr als zwei Monitoren ohne teure Zusatzhardware.
Bei der Verwendung ab einem dritten Monitor benötigt man pro weiterem Display einen aktiven Displayport Adapter. Im Catalyst Control Center kann eingestellt werden, ob die Monitore einzel anzusteuern sind oder ob dies wie ein insgesamt großer Monitor fungieren sollen.
Beim Arbeiten mit Software wie Photoshop, 3ds Max, und vielem mehr, freut man sich, dass das Hauptbild immer vollständig dargestellt wird ohne irgendwelche überlappenden Programmfenster .

Leider ist die ATI 6670 zu schwach, um ernsthaft auf drei Monitoren spielen zu können.
Apropos Spiele, kommen wir zu den Benchmarks.


Benchmarks:


Man sieht es der Karte nicht an, aber unter ihrem kleinen Kühler steckt mehr als nur eine office GPU.
Ich teste immer auf Höchsten Einstellungen auf Full HD ohne Filter (AF;AA;etc.) Die Spiele sind auf aktuellem Stand. Die Beschreibungen sind meist sehr Subjektiv geschrieben, nicht wundern. ;)
Angezeigt werden die minimalen und die maximalen Frames und der Durchschnitt. Frameverlauf ist meist vorhanden.

3D Mark11:
Jeder Anfang von einer Benchmark Reihe muss mit einem synthetischen Test beginnen.
3D Mark 11 durchläuft den Test auf der Qualitätseinstellung "Performance" eingestellt.


Dirt3:

Die legendäre Dirt-Reihe geht in die dritte Runde. Einer mit der wenigen Rennspiele, die immernoch eins drauf setzten können.


Bemerkung:
Das Spiel läuft gut und mit stabilen Frames auf "Sehr Hoch". Weiter Anpassung sind nicht nötig.


Left 4 Dead 2:
Der Zombieshooter schlecht hin. Ein Virus ist ausgebrochen. Die meisten Menschen sind tod oder mutierten zu Zombies. Zu viert muss man sich durch die Zombie Horden schlagen, um zu einem sicheren Stützpunkt zu gelangen.


Bemerkung:
Leider konnte ich nur einen Benchmark unter "sehr hoch" erstellen, da mir das Spiel auf "niedrig" immer abgestürzt ist. Auch andere Source-Engine Spiele liefen meist über 100fps ruckelfrei.


Metro 2033:
Dieser postapokalyptischer Shooter aus russischem Hause bringt uns in die Metro von Moskau. Der seit Jahren andauernde Krieg gegen die Mutanten bringt die überlebenden Menschen zum verzweifeln. Die genaue Aufgabe, die man als Spieler macht, habe ich nie verstanden.^^


Bemerkung:
Auf hoch eine einzelne Ruckelorgie. Wenn man auf DX11 und einigen Effekten verzichten kann, läuft es bei ca. 30 fps auf "mittel". Bei viel Aktion bricht die Frame-Rate -wenn auch nicht stark -ein.

Battlefield Bad Company 2:
Multiplayer Spiele zu testen & zu bewerten ist immer etwas heikel. Hier streiten sich die Gemühter, ab wie vielen Frames das Spiel gut und rund läuft. Bei Battlefield bin ich der Meinung, dass es doch mindestens 60 fps sein müssen. Aus diesem Grund gebe ich hier die Performance den Vorzug und stellte alles runter.



Bemerkung:
Die Karte ist für Battlefield BC2 ungeeignet. In den entscheidenden Sekunden, wo viel Rauch und Explosionen fabriziert werden, bricht die Grafikkarte stark ein. Ein ernsthaftes Spielen ist mit der Karte also nicht empfehlenswert.


Crysis:
Crysis 1 war 2007 das Grafikwunder schlechthin. Jeder, der das Spiel angespielt hat, kennt die Szene, wenn man frisch aus dem Wald herauskommt und den Sonnenaufgang sieht - Atemberaubend-. Zudem, was gibt es schöneres als mit einem Milliarden teuren Nanosuit auf einer Tropischen Insel mit Koreaner und Aliens gestrandet zu sein? :evillol:


Bemerkung:
Das Spiel läuft auch mittleren bis hohen Einstellungen ganz gut.


GTA4 Episodes from Liberty City:
Zu GTA 4 muss man nicht viel sagen. Fade Hauptstory(bis auf Lost and Damned) , Ruckelorgie, Probleme mit ATI Karten (zumindest bei mir), coole offene Welt.


Bemerkung:
Es ist und bleibt ein schlechter Konsolenport. Die Hauptlast trägt die CPU. Auf mittlere Details kann man es gut spielen. Mit ein bisschen Optimierung ist bestimmt noch mehr rauszuholen.


Mafia 2:
Mafia 2 ist ein kleines Meisterwerk. Die Atmosphäre, die Story, die Performance. Ein Traum bis zum offenem Ende, leider...


Bemerkung:
Das Spiel sieht super aus, und läuft zudem sehr gut. Wer vor ein paar Rucklern keine Angst hat, kann das Spiel auf mittel bis hoch spielen.

Fazit:


Im Multimedienbereich und Office Betrieb ist diese Karte deutlich unterfordert, da genügt z.B. auch eine kleinere ATI 6450 oder die Onboard GPU. Für Gelegenheitsspieler hingegen reicht die Leistung der 6670 zumeist aus, obwohl die leistungsstärkere ATI 6770 mit nur knapp 20€ Aufpreis kaum teurer ist.
Somit meine Empfehlung:
Lieber etwas mehr Geld investieren, um für die nahe Zukunft gut versorgt zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: AMD Lesertest ATI 6770

Sieht sehr schick aus, ausführlich und und klar strukturiert.
Wie viel Punkte hat die Karte dir im 3D Mark 11 gebracht?

Gruß ;)
 
AW: AMD Lesertest ATI 6770

Danke!

Um die 1800 Punkte war das Endergebnis.
Ich schaue morgen nochmal nach.
 
Der Test liest sich sehr gut, vielen Dank für deine investierte Mühe.
Super finde ich auch die Frameverläufe.
Wenn man nicht gerade FPS-Multiplayer spielt, ist die Karte ja durchaus brauchbar.

Ein kleiner Fehler der sich eingeschlichen hat:
Bei Frameverlauf von Metro ist die Legende vertauscht, sprich "niedrig" liefert weniger Frames als höher.
 
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