Alte ATA Festplatte wird nicht erkannt

Ertosh

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Guten Tag,

zunächst ist es das erste Mal, dass ich mich an Experten wende, bezüglich eines Problems. Sonst half mir immer Google und das Lesen anderer Fragesteller in Foren. Ich hoffe ihr könnt mir behilflich sein, da mir die Lösung dieses Problems am Herzen liegt.

Ich hatte als 8-jähriger einen PC von meinen Eltern erhalten. Es war letztendlich unser erster Computer im Haushalt, worauf ich natürlich, bedingt durch meine Neugierde als Kind, am meisten Zugriff hatte. Vor etwa 9 Jahren allerdings, hab ich die CPU mechanisch zerstört, da ich wissen wollte, wie so ein PC in Einzelteilen so aussieht. Und irgendwie ist es mir gelungen die PINs an der CPU zu verbiegen.

Nun zu meinem Problem: Ich habe den PC natürlich größtenteils entsorgt. Nur die Festplatte und ein TV Tuner sind noch übrig.

Da mein derzeitiger PC keinen S-ATA Anschluss hat, habe ich einen billigen ATA (oder IDE genannt) Adapter aus China gekauft. Ich habe versucht die Festplatte nach 9 Jahren Ruhestand zum Leben zu erwecken und mir die Daten anzusehen. Es ist für mich wie eine Reise in die Vergangenheit, da auch viele Bilder und sonstige Dokumente dort gespeichert sind und sogar alte Spiele.
Traurigerweise wird aber die Festplatte nicht erkannt. Beim Booten sehe ich den Namen der Festplatte, zusammen mit dem Namen meiner normalen S-ATA Festplatte, allerdings wird unter der Datenträgerverwaltung keine zweite Festplatte angezeigt.

Die Festplatte läuft, da ich Vibrationen spüre und sie auch warm wird. Natürlich könnte ein Defekt vorliegen, allerdings war sie bis zu dem letzten Gebrauch vor 9 Jahren funktionstüchtig und lag sonst in einem Karton im Schuhregal.
Was vielleicht noch interessant sein mag: Die Festplatte ist nach FAT32 formatiert.

Ich habe Null Ahnung wie ich vorzugehen hab und ob irgendwelche Einstellungen am BIOS vorzunehmen sind. Ich dachte einfach, ich schließe den Adapter an und die Festplatte wird mir auf dem Arbeitsplatz angezeigt.

Hier noch zwei Bilder zur Veranschaulichung, inwiefern die Festplatte angeschlossen ist:

https://www.pic-upload.de/view-33153405/20170511_180811.jpg.html
https://www.pic-upload.de/view-33153404/20170511_180803.jpg.html

Ich bitte um Hilfe und Sorry für den langen Roman.

Vielen Dank.
 
Bitte schaue in den Gerätemanager.
Bitte mach einen Screenshot von der Datenträgerverwaltung. Vielleicht musst du nur nach unten scrollen.

Wenn alles nix hilft: Linux Live USB Stick und dmesg -l uns zeigen.
 
Würde mal schauen ob die richtig gejumpert ist.
Bei IDE habs ja
- Master
- Slave
- Cableselect

Würde es mal auf Master versuchen.

Den SATA Port im BIOS evtl deaktiviert?
Wird die Platte im BIOS erkannt?
 
Ertosh schrieb:
Beim Booten sehe ich den Namen der Festplatte, zusammen mit dem Namen meiner normalen S-ATA Festplatte,
Hallo. Dass die HDD dort angezeigt wird, ist schon mal gut. :)
Und ja, wie die anderen schon sagen, mal im Geräte-Manager und auch in der Datenträgerverwaltung herum scrollen. Manchmal sieht man die nur nicht. Dass sie im Arbeitsplatz nicht auftaucht könnte schlicht am fehlenden Laufwerksbuchstaben liegen.
 
ja richtig auf Cableselect jumpern, aber steht vermutlich darauf. Da sie ja im Bios erkannt wird, muss das Problem bei Windows liegen. In Datenträgerverwaltung nachschauen, was da los ist.
Zusätzlich mal im Gerätemanager nachschauen ob der IDE Port da ist oder ob die Platte unter den SATA-Platten aufgelistet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten. Ich habe nun den PC mehrmals gestartet mit verschiedenen BIOS/Jumper/Kabel Einstellungen und so weiter, um zu testen, ob es irgendwie geht.

Das beste Ergebnis, das ich bisher beobachten konnte, ist folgender: PC wird gestartet mit meiner normalen Festplatte. Ich logge mich ein und erst dann stecke ich den S-ATA Kabel in meine alte Festplatte. Folglich zeigt der Gerätemanager mir 2 Festplatten an. Allerdings wird, sobald ich den S-ATA Kabel einstecke, mein Computer extrem, sehr extrem langsam. Meine normale Festplatte "rattert" dann nur alle 20-30 Sekunden ganz kurz. Unter der Datenträgerverwaltung wird außerdem immer noch nicht die zweite Festplatte angezeigt.
Ziehe ich den S-ATA Kabel aus der alten Festplatte raus, so fühlt sich das wie ein Tsunami an und meine normale Festplatte fängt direkt wieder an zu "rattern" und der PC läuft direkt wie geschmiert.

Woran liegt das? Ist das Mainboard überbelastet? Ist die alte Festplatte einfach defekt? Würde eine defekte Festplatte auch im Geräte Manager angezeigt werden?

Wenn vor dem Start des PCs beide Festplatten angeschlossen sind, hängt zudem der PC beim Starten endlos fest.
 
Einfache Ursache. Die SATA to IDE Adapter kann man vergessen. Ich brauchte so was auch mal und habe etliche probiert. Die sind allesamt für die Tonne.

Kauf Dir eine echte IDE PCI(e) Karte. Damit wirds dann auch gehen.

Als PCIe zB so eine.

https://www.amazon.de/CSL-Express-S...L854/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1494531085&sr=8-1

Als PCi zB so eine.

https://www.amazon.de/PCI-Controlle...=UTF8&qid=1494531132&sr=8-3&keywords=pci+sata

Aber natürlich kann so eine sehr alte und lange gelegende HDD auch defekt sein. So lange kann man HDDs im Grunde nicht lagern. Da sind geschmierte und bewegliche Teile drin. Die mit Ölen und Harzen geschmiert werden. Das trocknet alles aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alternativ kann man sich auch ein USB-Gehäuse holen.
 
Darlis schrieb:
Alternativ kann man sich auch ein USB-Gehäuse holen.

Dann sind die Daten aber futsch, weil der controller im Gehäuse sein eigenes Dateisystem anlegt.
Zudem wird man kaum noch ein IDE auf USB Gehäuse finden, sind ja seit vielen Jahren alles SATA auf USB bridges.
Ich habe selbst eine Dockig station, sharkoon Quickport XT, da kann man SATA HDDs reinstecken und das Dock wird per USb3.0 angeschlossen und es sind und bleiben alle Daten drauf, egal ob ich sie intern per SATA oder extern über das Dock anschließe.
Bei meinen 3,5" SATA HDDs in meinen USB3.0 Gehäusen allerdings nicht. Da ist die HDD dann immer "leer", wenn ich von Gehäuse auf direkt per SATA und umgekehrt wechsle.

Die beste Lösung, wenn du das alte Ding unbedingt zum laufen kriegen willst, ist wie BlubbsDE schon sagte, eine Waschechte PCI Karte mit IDE Anschluss.

MFG


PS: Wenn die HDD 9 Jahre irgendwo rumliegt, kann sehr gut sein, dass der Motor nicht mehr richtig funktioniert und die Platte im A ist.
 
Smartbomb schrieb:
Dann sind die Daten aber futsch, weil der controller im Gehäuse sein eigenes Dateisystem anlegt.
Sicher, dass du "Dateisystem" meinst? Habe schon Festplatten aus PCs ausgebaut, die auch mehrere Partitionen hatten. Wurde 1:1 so wiedererkannt, mit allen Daten.

Smartbomb schrieb:
Zudem wird man kaum noch ein IDE auf USB Gehäuse finden, sind ja seit vielen Jahren alles SATA auf USB bridges.
Kurz mal auf Alternate geguckt: 3 IDE-Gehäuse, keine PCI-Controller...
 
Ist mein verlinkter aus Beitrag #7 dann eine Fata Morgana?

https://www.amazon.de/PCI-Controlle...1132&sr=8-3&keywords=pci+sata&tag=comput0d-21

Aber es stimmt. IDE ist alt und da gab es nicht diese Probleme mit MBR, GPT, echte und virtuelle Blockgröße. idR laufen IDE Platten an USB Controllern problemlos. Ob Gehäuse oder Station, das ist egal.

So etwas wäre auch noch eine Alternative. Da hat man dann alles zusammen.

https://www.amazon.de/LogiLink-AU00...O660/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1494589637&sr=8-1
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Beitrag bezog sich auf Smartbombs Aussage, USB-Gehäuse wären schwerer zu bekommen als PCI-Controller, nicht dass es letztere gar nicht mehr gibt.
 
Ertosh schrieb:
Ziehe ich den S-ATA Kabel aus der alten Festplatte raus, so fühlt sich das wie ein Tsunami an und meine normale Festplatte fängt direkt wieder an zu "rattern" und der PC läuft direkt wie geschmiert.
Mit Tsunami meinst du vermutlich die Kreiselkräfte der Scheiben in der HDD. Wenn deine andere HDD anfängt zu laufen, wenn die alte wieder ab ist, könnte an Überlast ("zu viel Strom") liegen. Vielleicht zieht die alte HDD durch einen defekt mehr Strom als sie sollte, das Netzteil wird überlastet, der ganze Rechner spinnt. Hätte, könnte,...

Diese direkten und offenen PATA-zu-SATA-Adapter haben einen schlechten Ruf, ja. Recht gute Erfahrungen habe ich mit Adapter gemacht, die von PATA oder SATA auf USB gehen. Vielleicht etwas von Digitus oder Logilink. Manche können auch PATA und SATA. So kann man mehr oder weniger jede HDD zum Testen per USB an einen Rechner hängen, auch an ein Notebook. https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?&url=search-alias=aps&field-keywords=usb+ide+adapter

Bist du nur neugierig oder geht es um Datenrettung? Ich würde mir einen Rechner mit PATA-Anschluss nehmen, die alte HDD dort einzeln anschließen und ein Live-Linux starten. Das ist natürlich nicht immer möglich.
 
N'abend zusammen!

Um Wilhelm14 zu ergänzen:

1. wenn die Festplatte beim booten (im BIOS) mit ihrer richtigen Bezeichnung und Kapazität erkannt wird ist das schon mal 'ne gute Voraussetzung. Sollte dies nicht der Fall sein, würde ich einen anderen Controller benutzen. -> siehe Punkt 2

2. Ob PCI-Karte oder USB-Gehäuse...gibts alles massenweise im Internet. Ich würde ein externes Festplattengehäuse bevorzugen...gerade für Leute die gern mal Prozessoren zerstören ;-) Für die hier angedachte Benutzung reicht auch das günstigste Fabrikat...hab da noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Auch die Jumper-Einstellung der Festplatte sollte hier keine Rolle spielen (dennoch besser auf "Master" setzen). Damit ist auch das Problem einer evtl. Überlastung des Netzteils ausgeschlossen, da die USB-Gehäuse mit einem externen Steckernetzteil daherkommen.

3. Eine FAT32-Partition wird von jedem gängigen Betriebssystem erkannt. Computerverwaltung -> Datenträgerverwaltung -> wenn die Festplatte physisch angezeigt wird, kontrollieren ob ein Laufwerksbuchstabe vergeben ist ... wenn nicht, Laufwerksbuchstaben vergeben!

4. Wird die Platte (physisch, also auch im Gerätemanager) NICHT angezeigt, riecht das nach einem Defekt der Hardware. In diesem Fall helfe ich gern weiter (genaue Festplattenbezeichnung wäre hilfreich).


Gruß, Boerge

PS: die Platte niemals im laufenden Betrieb an- und abstecken...IDE-Platten sind nicht hot-plug-geeignet!!
 
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