Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem

Von den Auswirkungen her wird es die Linke wohl am härstesten treffen da die kaum mehr die 5% erreichen und sich dauerhaft von der großen Bühne verabschieden könnten. Dann kann ich mir auch bei der AfD einige Wechsler vorstellen, wer die AfD nur wählt um "dagegen" zu sein sich aber eigentlich dort nicht ganz wohl fühlt hat jetzt eine neue Protestoption und beim Kernthema Migration wird sich BSW ja wohl von der Richtung her ähnlich positionieren.
Prinzipiell glaube ich, dass Frau Wagenknecht ganz gut darin ist ihr Fähnchen in die populistischen Winde zu hängen.
Dazu kommen dann bisherige Union/SPD Wähler die unzufrieden sind denen AfD Wählen aber keine Option war und die sich dann für die "gemäßigteren" Populsiten entscheiden könnten.
 
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Magellan schrieb:
Dazu kommen dann bisherige Union/SPD Wähler die unzufrieden sind denen AfD Wählen aber keine Option war und die sich dann für die "gemäßigteren" Populsiten entscheiden könnten.
Das wird man dann nach der nächsten Wahl, an der "Wählerwanderung" sehen. Aber eigentlich werden "unzufriedene (Stamm) Wähler", eher zu Nichtwähler.

Aber wenn, würde BSW eher von der SPD Leute bekommen.
 
CCIBS schrieb:
Die AfD braucht nicht zwangsweise 51 %, da sie auch in einer Koalition Regierungsverantwortung übernehmen könnte. Gegenwertig wäre auch eine Koalition mit der CDU möglich, und ich bin mir da nicht sicher, ob die Brandmauer da für die Ewigkeit hält.
Das Problem ist, das je stärker die AFD wird, es für die restlichen Parteien umso schwerer wird stabile Regierungen zu bilden.

Sieht man ja schon an der Ampel. Man stelle sich vor die Union müsste mit der SPD, Grünen und FDP eine Regierung bilden... das wird niemals funktionieren. Das wäre der absolute Stillstand. Und Stillstand ist Rückschritt. Und das würde dann die AFD noch stärker machen.
 
ZeT schrieb:
Sieht man ja schon an der Ampel. Man stelle sich vor die Union müsste mit der SPD, Grünen und FDP eine Regierung bilden... das wird niemals funktionieren.
Wenn es jemals so weit kommen sollte, dass nur so eine AfD Beteiligung verhindert werden kann, gönne ich dem Land den Untergang (und ja, die Bezeichnung ist bewusst an den Filmtitel angelehnt).
 
CCIBS schrieb:
Aber eigentlich werden "unzufriedene (Stamm) Wähler", eher zu Nichtwähler.
Man sieht doch bei jeder Auswertung der Wählerwanderung dass sowohl das eine als auch das andere passiert.

CCIBS schrieb:
Aber wenn, würde BSW eher von der SPD Leute bekommen.
Vermutlich bekommen sie von der SPD mehr Wähler, aber das schließt ja nicht aus von der Union auch welche abzuwerben, Wagenknecht fischt ja sowohl in den sozialen Themen als auch in den konservativen.
Einzig FDP und Grüne sind da thematisch derart weit entfernt, dass die Wanderung relativ irrelevant sein dürfte.

ZeT schrieb:
Sieht man ja schon an der Ampel.
Das liegt aber auch großteils daran, dass die FDP da Opposition innerhalb der Regierung betreibt weil man sich offenbar davon mehr Zuspruch der eigenen Klientel verspricht als von konstruktiver Zusammenarbeit.
Wenn man jetzt z.B. schwarz/rot/grün hätte, was ja zumindest denkbar wäre wenn es für eine Groko nicht reicht, glaube ich dass es keiner seinen Wählern so richtig vermitteln könnte nur den Verhinderer zu spielen.
Aber ja leichter wird es nicht werden.
 
Auch wenn ich eure Diskussion wichtig finde, hier gehts schon seit Tagen nicht mehr um

"Auswirkungen von "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) auf das Parteiensystem"​


..und alle machen mit :)

Ich erinnere darüber hinaus an die verschärften PuG-Regeln, INSBESONDERE was Polemik und Whataboutism angeht:
  • Diskussionen sollen fair und sachlich bleiben. Populismus und dessen Mittel sowie das Verhindern der sachlichen Diskussion durch die Nutzung manipulativer Argumentationstechniken* sind unerwünscht.
Hier wird erstmal ein Schloss drangehängt.
 
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Ich erinnere ebenfalls nochmal daran beim Thema zu bleiben. Sicher ist die Verlockung groß über die AfD oder Energiepolitik zu diskutieren. Kurze Exkursion mit Blick auf die Partei BSW ist okay, solange es im Rahmen bleibt.

Das Thema ist nun wieder offen.
 
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Als jemand aus dem linken Spektrum kann ich zu BSW nur sagen, dass der Verein vollkommen unwählbar bleibt, solange er weiterhin Putin eingeölt und mit Anlauf in den Allerwertesten kriecht.

Alle anderen Punkte verlieren damit für mich jede Bedeutung. Selbst wenn es die allerbesten und tollsten Vorhaben geben mag, den Staat auf Vordermann zu bringen und Milch und Honig für alle fließen zu lassen, würde ich dafür niemals Millionen unschuldiger Ukrainer von blutrünstigen und hasserfüllten Raschisten abschlachten lassen. Das verbietet mir meine Vorstellung von Anstand und Moral. Ist mir auch egal, wie teuer das Gas da noch werden mag. Lieber frier ich mir den Arsch ab, als die Rechnung mit Blut zu begleichen.

Edit: Wieder zu schnell geschossen, also beschäftige ich mich auch nochmal mit den Auswirkungen auf das Parteiensystem. Ich mag voll danebenliegen, aber ich rechne damit, dass die Auswirkungen überschaubar bleiben werden. Nach einem kurzen Hype rechne ich damit, dass BSW unter "Sonstige" verschwinden wird. Es wird dort gerne provoziert, was natürlich immer gut ankommt. Es ist aber nichts, was der Verein exklusiv für sich gepachtet hätte und ich erkenne keine Themen, welche über längere Zeit verfangen könnten.
 
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OdinHades schrieb:
Edit: Wieder zu schnell geschossen, also beschäftige ich mich auch nochmal mit den Auswirkungen auf das Parteiensystem. Ich mag voll danebenliegen, aber ich rechne damit, dass die Auswirkungen überschaubar bleiben werden. Nach einem kurzen Hype rechne ich damit, dass BSW unter "Sonstige" verschwinden wird. Es wird dort gerne provoziert, was natürlich immer gut ankommt. Es ist aber nichts, was der Verein exklusiv für sich gepachtet hätte und ich erkenne keine Themen, welche über längere Zeit verfangen könnten.
Dachte man bei der AFD auch. Das BSW hat durchaus das Potential zu bleiben. Da seh ich eher die Linke die Segel streichen. Die Extremisten werden wohl zum BSW abwandern und die anderen zur SPD und Grüne.

Ich hab nur etwas Angst wegen dem Hufeisenprinzip. Denn die Parteien die extrem Links und extrem Rechts sind stehen sich zum Teil näher als viele es vermuten. Die Einstellungen zur NATO, EU, Russland zB.
 
OdinHades schrieb:
Nach einem kurzen Hype rechne ich damit, dass BSW unter "Sonstige" verschwinden wird. Es wird dort gerne provoziert, was natürlich immer gut ankommt. Es ist aber nichts, was der Verein exklusiv für sich gepachtet hätte und ich erkenne keine Themen, welche über längere Zeit verfangen könnten.
Auf Bundesebene ist es wahrscheinlich noch nicht so richtig in Stein gemeißelt, aber auf jeden Fall bis zu den kommenden Landtagswahlen rechne ich schon damit, dass sie dort rein kommen und vielleicht dann auch bleiben. Die Politiker in BSW sind ja keine Noobs, wie damals bei der Piraten Partei, die damals nach einem noch viel größeren Hype, sich wirklich selbst auseinander genommen haben.

ZeT schrieb:
Da seh ich eher die Linke die Segel streichen. Die Extremisten werden wohl zum BSW abwandern und die anderen zur SPD und Grüne.
Auch da. Auf Bundesebene sieht es natürlich ganz düster für die Linke aus, aber noch nicht unbedingt in allen Bundesländer. Ich glaube da stehen die Linke gerade nicht viel schlechter da, als die FDP. Eine Partei verschwindet nicht einfach komplett, selbst wenn sie einige harte Niederlagen einfahren. Außerdem gibt es auch noch die Kommunalebene. Da habe ich jetzt keine Zahlen, aber öfters sind da dann auch kleinere Parteien vertreten. Bestes Beispiel "Freie Wähler".
 
ZeT schrieb:
Das BSW hat durchaus das Potential zu bleiben.
Ja das glaube ich auch - solange die im Gespräch bleiben und Angebote machen für den mittlerweile doch sehr relevanten Teil an Wählern die sich von den etablierten Parteien überhaupt nicht mehr abgeholt fühlen, gibt es da schon Potential.
Was natürlich schwer kalkulierbar ist ist die Abhängigkeit von der Person Sarah Wagenknecht, das verschafft jetzt erstmal viel Reichweite, könnte irgendwann aber auch zum Nachteil werden.

CCIBS schrieb:
Ich glaube da stehen die Linke gerade nicht viel schlechter da, als die FDP.
Ein wichtiger Unterschied dürfte halt sein dass die FDP so ihr eigenes, recht klares Klientel hat - das schaffen sie mal mehr mal weniger zu mobilisieren und haben am Rand so die thematische Konkurrenz zur Union, die Linke hingegen wird von BSW direkt kanibalsiert und auf der anderen Seite bleibt ja die SPD, in Kombi mit der 5% Hürde und dem geplanten Wegfall der Grundmandatsklausel könnte das wirklich fatal für die Linke werden.
 
@Magellan
Mit dem Klientel der FDP hast du da schon einen Punkt, wobei die Linke sicherlich auch diesen Klientel hat. Aber es gibt da dann wohl wirklich einen entscheidenden unterschied. Meine Aussage, dass es für die Linke auf Länderebene nicht viel schlechter aussieht, als für die FDP ging auf die Anzahl der Bundesländer aus, in welchen die beiden Parteien in den aktuellen Umfragen noch über 5% liegen.
Der Unterschied ist, bei den Linken sind es die Ostländer, bei der FDP die Westländer. Nur hat der Westen viel mehr Einwohner, als der Osten, weshalb die FDP dann auf Bundesebene besser da steht, als die Linke, obwohl sie eventuell in mehr Landtagen sitzen könnten.

Also auf Bundesebene könnte es wirklich ein dauerhaftes Aus sein (während es die FDP immer noch knapp für den Bund reicht), da besonders im Westen BSW die Linke überholte. Auf Länderebene würde ich die Linke aber noch nicht abschreiben.
 
finley schrieb:
Wie wird sich die neue Partei auf das Parteiensystem auswirken und könnt ihr auch selbst vorstellen diese Partei zu wählen?
Die deutsche Parteienlandschaft wurde durch das BSW größer, aber es ist ja nicht nur diese eine Partei neu hinzugekommen, die europaweit bei kommenden Wahlen antreten möchten, denke ich nur mal an die Werteunion, und die Freien Wähler, die es zwar schon länger gibt, aber in der Regel bislang nur örtlich begrenzt angetreten sind.

Ich kann mir nicht vorstellen, eine dieser drei Parteien zu wählen. Werteunion und Freie Wähler sind mir zu konservativ, das BSW ist mir zu linksextrem.
 
Erstaunlich finde ich den Erfolg der BSW denn er zeigt was mittels schlechter Politik für neue Parteien wie die BSW möglich ist. Leider tritt sie bei den aktuellen Wahlen auf kommualer Ebene noch nicht an.
 
Den Erfolg der sich in Wahlumfragen zeigt und ein Hinweis darauf ist das es mit einem Einzug in die drei Ostdeutschen Landtagen bereits so kurz nach der Gründung klapppen könnte.
 
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@mo schrieb:
Welcher Erfolg....?
In Umfragen gut abzuschneiden. ;):)

Einen möglichen Erfolg werden wir erst nach Wahlen sehen.

Ich traue der BSW aber durchaus zu, da ein akzeptables Ergebnis einzufahren.
 
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Froki schrieb:
In Umfragen gut abzuschneiden. ;):)
Auch wenn ich damit meine Brötchen verdiene, ist der Erfolg dann doch noch auf'm Platz,.....ääh (schau gerade Bayern: Real)......in der Urne. ;)


Froki schrieb:
Einen möglichen Erfolg werden wir erst nach Wahlen sehen.
So isses!


Froki schrieb:
Ich traue der BSW aber durchaus zu, da ein akzeptables Ergebnis einzufahren.
Hab schon zu viel neue Parteien nach der Wahl kotzen sehen, aber ja, die Chancen sind da. Zumal es ja eigentlich auch keine neue Partei ist, sondern nur eine Abspaltung.
Die Frage wird sein, inwieweit die unhomogene Wählerschaft mit den ersten Faux Pas umgehen wird, die unweigerlich kommen werden oder auch ob sich hier eine quasi "erkenntnisresistente" Stammwählerschaft ausbilden kann wie bei der AfD, was ich aber eher nicht annehme, da das BSW ja immer noch nah bei seinen Wurzeln ist, eben bei der Linken.
Ergänzung ()

Apropos die Linke!
Die hat die Tage so eine Art Strategiepapier entwickelt um wieder etwas Boden unter die Füße zu kriegen.

Daran sind zumindest 2 Dinge bemerkenswert.
Erstens, dass es die Gruppenvorsitzenden und die Parteivorsitzenden überhaupt geschafft haben ein gemeinsames Papier zu Stande zu bringen.
Zweitens, das was dort nicht drin steht. So wird die Außenpolitik nicht weiter ausgeführt und zu Migration und Integration steht da kein Wort drin.
 
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@mo schrieb:
Die hat die Tage so eine Art Strategiepapier entwickelt um wieder etwas Boden unter die Füße zu kriegen.
Du hast einen Link vergessen.
https://www.links-bewegt.de/de/arti...litikwechsel-die-weichen-richtig-stellen.html

Außenpolitik und Migration auszuklammern ist vielleicht ein guter Weg für die Partei. Die Möglichkeiten aus der Opposition heraus größeres zu bewegen sind begrenzt.
Ehrliches Engagement lokal und/oder im kleineren Maßstab ist schon auch das was sich manche Wählende (unabhängig von der Herkunft) wünschen würde ich behaupten. Sympathischer als BSW ist die Linke so allemal.
Mir fehlen zwar auch Themen, aber hey, egal.
 
sedot schrieb:
Mir fehlen zwar auch Themen, aber hey, egal.
Seh ich eher positiv als negativ. Die Linke hat zum Teil Themen postuliert die sie für mich direkt unwählbar gemacht haben. Gerade im Bereich Wissenschaft und Forschung.
 
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