Breitere Meinungsbilder, mehr Demokratie über in Petitionslinks in Nachrichten?

Venyo

Lt. Junior Grade
Registriert
Dez. 2009
Beiträge
466
Könnte man nicht ein viel besseres Bild über die Meinung von Menschen zu politischen Fragen bekommen, wenn in den Medien zu jedem Thema zwei Petitionen verlinkt werden, eine Pro und eine Contra?

Technische Probleme:
* Wie kann am besten im Fernsehen verlinkt werden? Hinweis auf Internetseite?
* Menschen ohne Internetzugang sind ausgeschlossen (ich denke da z.B. an meine Großeltern). Ggf. kann man mit dem Anruf einer Telefonnummer eine Ja / Nein -Stimme abgeben können
* Wie vermeidet man Doppel-Stimmabgaben derselben Person? Angabe einer ID wäre ein ziemliches Datenschutzrisiko meiner Meinung nach

Inhaltliche Probleme
* Es gibt oft nicht nur Pro und Contra, sondern vielfältigere Meinungen - ich denke trotzdem, dass man viele politische Fragen mit Ja oder Nein beantworten kann, z.B. "Betreuungsgeld - Ja/Nein", "Ausländermaut - Ja/Nein", "Syrische Flüchtlinge: Einzelfallprüfung - Ja/Nein"
* Wer erstellt die Petitionen? Bundestag?


Technische Umsetzung:
* www.openpetition.de finde ich vor allem deswegen interessant, weil man auch auf "Debatte" klicken kann und dort Pro- und Contra-Argumente gegenübergestellt werden und man auch die jeweiligen Argumente up- und downvoten kann
* Wahl-O-Mat - Stil: einfache Abstimmng. Dann hätte man auch nicht zwei Petitionen, eine Pro und eine Contra, sondern zum selben Thema einfach direkt die Ja- und die Nein-Stimmen. Evtl. kann man das noch mit der o.g. "Debatte" anreichern. Würde ich auch deswegen gut finden, weil das Problem bei zwei verschiedenen Petitionen sein wird, dass in der Pro-Petition weniger Contra-Argumente aufgeführt werden und für ein Meinungsbild die direkte Gegenüberstellung von Pro/Contra besser ist. Hätte auch den Vorteil, dass in einer einfachen Frage weniger einfach parteipolitisch gefärbte Argumente eingeschmuggelt werden können
* Es sollte denke ich eine vom Bundestag bereitgestellte Technik sein

Momentan ist es schwierig, sowohl für Politiker als auch für alle anderen, zu wissen, was die Wähler wirklich zu einem bestimmten Thema denken. Mit einer Erwähnung der Petition / Abstimmung in allen Medien wäre denke ich eine sehr breite Beteiligung sicher. Die Minderheit könnte evtl. auch besser mit einer Entscheidung leben, wenn sie weiß, dass sie in Frage X überstimmt wird bzw. steckt mehr Arbeit da rein, dass ihre Argumente, die der Gegenseite evtl. nicht bekannt sind, öffentlicher werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass viele Entscheidungen der letzten Jahre anders gelaufen wären, wenn in so einer Petition von 15 Millionen Menschen 80% eine deutliche Pro- oder Contra-Haltung ausgedrückt wird. Ich denke, solche Zahlen können realistisch sein, wenn es so einfach zu bedienen ist wie der Like-Button von Facebook und wirklich alle Medien bei Thema X die Abstimmung / Petition verlinken.


Bitte in Antworten hierzu keine Argumente zu echten politischen Fragen erörtern, sonst driftet der Thread ganz schnell vom eigentlichen Thema ab.

Edit: evtl. wäre es auch schön, wenn zuerst die Debatte geführt und dann erst die Abstimmung gestartet wird, das würde aber wieder die Beteiligung senken, wenn man erst mit Verzögerung abstimmen kann. Allerdings würde dann teilweise besser informiert abgestimmt werden. GGf. kann man auch den Bundestag die Debatte führen lassen (dazu ist er schließlich da) und die Pro- und Contra-Argumente aufführen lassen. Da können natürlich Argumente parteipolitisch gefärbt werden und Argumente fehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte das nicht für eine gute idee .

Der Normalbürger hat meist nur eine viel zu ungenaue Information über die genauen Gesetzesvorlagen oder Absimmungtehmen.

Ohne zu wissen worum es genau geht , und wie die Inhalte sind , macht aber eine abstimung keinen sinn .

Ausserdem befürchte ich das dann Medienwirksam für jede noch so große Dummheit stimmung gemacht wird.

Und nicht zu vergessen das vieles sich nicht einfach mit Ja oder Nein lösen lässt.

Ich bin dafür das die Entscheidungen da getroffen werden wo auch die Verantwortlichen sind , dafür hat man sie schlieslich gewählt.

Noch mehr Debatten um irgendwelche Stimmungslagen ist das letzte was wir brauchen, im gegenteil ,

es wird höchste Zeit für Entscheidungen !

Auch wenn sie nicht jeden zufriedenstellen.

gruß tomtom
 
Naja, wenn die Normalbürger zu dumm sind, müssen sie besser aufgeklärt werden. Und eine Demokratie bedeutet nunmal auch, dass es Meinungen gibt, die von der eigenen abweichen.

Es kann auch medienwirksam gegen Dummheiten Stimmung gemacht werden. Ich würde wetten, dass das bei diversen Entscheidungen gegen die Mehrheit der letzten Jahre / Jahrzehnte etwas gebracht hätte, siehe auch hier: https://www.computerbase.de/forum/t...ie-demokratisch-ist-unsere-demokratie.889331/

Klar kann man nicht alles mit Ja oder Nein beantworten, aber man kann so zu jedem Vorschlag unserer Abgeordneten eindeutig Position beziehen.

Das Ganze könnte auch förderlich sein für schnellere Entscheidungen in der Politik. In letzter Zeit wurde ja oft sehr lange gezögert, bevor von höchster Stelle mal eindeutig Position bezogen wurde; wenn überhaupt!

Es geht ja nicht darum, jeden zufrieden zustellen in der Politik, aber die Mehrheit und zusätzlich, Randgruppen und Schwache zu schützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht ja nicht darum, jeden zufrieden zustellen in der Politik, aber die Mehrheit und zusätzlich, Randgruppen und Schwache zu schützen.

Genau da hab ich meine bedenken .

Ich stelle mir nun einfach mal vor die Politiker würden bei einer Debatte per Handy sofort sehen können ,

was der Normalbürger zu jeder Meinugsäuserung denkt .

Sobald Wahlen vor der Tür stehen und viele nur noch auf die Stimmung im Volke achten ,wird nur noch Bla bla geredet und nix mehr beschlossen was dringend notwendig wäre , schon gar nicht dinge dir nur Randgruppen oder Minderheiten betreffen.

Die paar Stimmen bringen ja nix .

Es wird doch jetzt schon so viel auf die lange Bank geschoben , nur um nicht Stimmen zu verlieren.

sieht mann jetzt aktuell in der Flüchtlingspolitik .

Nur Seehofer bringt unangenehme Tehmen zur Sprache weil er als einziger in seinem Bundesland frei nach seiner Meinung schalten und walten kann .

Alle anderen warten ab bis sie gezwungenermaßen nachziehen müssen .

Keiner traut sich aus der Dekung nur um nicht Stimmen zu verlieren , und da willst du jetzt noch eine schnellere Meinungsumfrage reinbringen .

Ich sehe nur Nachteile weil es zwar gut gemeint ist , aber schlicht an der Realität scheitert .

gruß tomtom
 
tomtom 333 schrieb:
...

Nur Seehofer bringt unangenehme Tehmen zur Sprache weil er als einziger in seinem Bundesland frei nach seiner Meinung schalten und walten kann . ...

Das kann mich umbringen, zumal er Bundesgesundheitsminister war.
Deswegen schreibe ich hier vor mich hin, während ich eine Verfassungsbeschwerde vorbereite.
Inzwischen habe ich den Eindruck, mit Antikörpern noch länger leben zu können.
Aus der Uni: hier hat es bei Siemens durch Neutronenquellen Tote gegeben.
Hochradioaktive Teletherapie-Kapseln waren in klinischen Deckengeräten gegen Zehennagelmykose im Einsatz.
Das daraus resultierende Lymphom hätte mich kurz nach der erst 2006 erfolgten Diagnose gekillt.
Danach wurde mir aus dem Behandlungsbereich ein Entschädigungsgutachten angeboten.
Die hiesige Gesundheitsministerin gibt mir schriftlich zu, dass damals Strontium-, Yttrium- und Radium-
Strahlenquellen zugelassen waren. Sie stellt aber diese Deckengeräte in Abrede.
An einem Landgericht: "Sie hätten doch wissen müssen, wie gefährlich das ist."
Bei der StA: "Ich lasse mich von Ihnen nicht erpressen."

Wie sollen derartige Personen Menschenrechte herstellen, die sogar für ihre Landsleute lebensgefährlich sind?
 
Stimme tomtom 333 in seiner ersten Antwort völlig zu. Mehr hab ich noch nicht gelesen; werd ich noch nachholen, aber wsl nicht kommentieren^^ Das ist schon hauptsächlich, was ich hier sagen wollte; nur nebenbei der Rest:

Voranstellen muss man auch noch die Frage: ist es überhaupt gut, wenn alle entscheiden? Ich denke, dass viele gar nicht in der Lage sind, die richtige Entscheidung zu treffen - mal davon abgesehen, was überhaupt eine Entscheidung "richtig" oder "nicht richtig" macht. Die haben vielfach auch einfach andere Dinge im Kopf und so hat halt jeder "seins".

Eine "andere Meinung" haben kann man natürlich in dem Kontext wichtig finden, dass auch falsche Ansichten zu berücksichtigen sind. Genauso aber kann das eine Ebene höher zu berücksichtigen sein, wo entweder die einen oder die anderen sich schlicht mit ihrer "anderen" Meinung durchsetzen, "andere" Meinungen als falsch zu verwerfen.
 
Venyo schrieb:
Naja, wenn die Normalbürger zu dumm sind, müssen sie besser aufgeklärt werden.

Denkbar ungünstig und für eine Demokratie fatal: Zu viele intelligente, "aufgeklärte" Bürger können das System durch Diskussion zum Erliegen bringen und sich eher dafür entscheiden, eine sinnvollere Staatsform zu wählen. Die dann ebenfalls am Wissensstand der Bürger scheitert.

Je dümmer die Bevölkerung im Durchschnitt, umso wirkungsvoller für die jeweilige Regierungsform. Es muß stets eine (wie auch immer geartete) geringe "Elite" an der Spitze alle anderen Schafe auf ihrem Wege lenken. Es macht keinen Sinn, fünfzig Schäfer auf ein Schaf loszulassen.

Einzig wünschenswert wären derzeit intelligentere Schäfer. Nirgendwo macht sich derzeit der Fachkräftemangel so deutlich bemerkbar wie in der Politik.

Ich erinnere nur an "Brot und Spiele"...
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon klar, wir wollen keine intelligenten Menschen..
Nein, die Wahrheit ist ganz einfach: viele Menschen wollen keine Entscheider sein und vor allem haben keinen Bock, "intelligent" zu "werden". Ist auch nicht schlimm. Aber auch nicht gut. Es ist einfach nur eine naturgegebene Sache, wonach die Menschen verschiedene Präferenzen haben. Diese Menschen bilden die Gesellschaft und danach richtet sich auch die Politik.
 
Droitteur schrieb:
Es ist einfach nur eine naturgegebene Sache, wonach die Menschen verschiedene Präferenzen haben. Diese Menschen bilden die Gesellschaft und danach richtet sich auch die Politik.

Bestes Beispiel, wie "Politik" versagt. Die Bedürfnisse der Masse in die Gesetzgebung einfließen zu lassen, ist fatal; Die Masse ist dumm. Ein Mob, der die Befriedigung der primitivsten Bedürfnisse priorisiert und weder logisch noch moralisch handeln kann. Schlimmer, bildet sich aus dem Mob ein Rädelsführer heraus, der die Emotionen dieses Mobs durch geschickte Rhetorik lenken kann.

"Politik" ist gezielte Erziehung, kontrollierte Meinungsbildung und letztlich nur die Position des Rädelsführers über die eines Demagogen hinaus erweitert und auf längere Zeit ausgelegt. Sie muß zwangsläufig einen längeren Zeitraum umfassen, den jeder einzelne Bestandteil des Mobs muß über seinen kompletten Nutzungszeitraum (von der Krippe bis in den Sarg) konditioniert werden, es bedarf also auch der notwendigen Infrastruktur, um ebendiese Konditionierung sinnvoll zu automatisieren.

Die Schaffung einer "Beteiligungsplattform" jedoch würde es ermöglichen, die Störeinflüsse, denen jedes einzelne Mobelement ausgesetzt ist, auf die breite Masse auszuweiten, weiterzugeben und zu verstärken. Ist der Einzelne derzeit seinen geringen Störeinflüssen nur kurzzeitig ausgesetzt und unterliegen diese im Verhältnis deutlich denen der geschaffenen, politischen Instrumentarien, ist auch ihr Einfluss auf die Entwicklung und die Handlungen des Einzelnen recht gering. Lädt man aber nun auch die (zufälligen) Störeinflüsse aller einzelnen Mobelemente vereint auf jedes einzelne Element, so überwiegen deutlich die Störeinflüsse, und der Mob entwickelt sich nicht mehr der ursprünglichen Zielsetzung gemäß, es könnte gar sein, daß er unkontrollierbar wird.

Politik darf sich nicht nach dem Willen und den Bedürfnissen der Bürger richten, Politik muß dem Bürger Willen und Bedürfnisse schaffen, um Gemeinschaft zu erreichen und Funktionalität zu gewährleisten.
 
Sry, deine Begriffswelt lässt mich schon zu sehr zweifeln, als dass ich mich noch allzu sehr auf dich einlassen könnte. Du erscheinst mir weit zu tendenziös. Wozu du den Begriff "Politik" negativ besetzen musst, nur um ihn dann durch eine "Beteiligungsplattform" zu ersetzen, erschließt sich mir nicht, solange ich dir Sachlichkeit unterstelle. Wenn ich Letzteres aber weglasse, wird mir Ersteres klar.
 
Droitteur schrieb:
Wozu du den Begriff "Politik" negativ besetzen musst, nur um ihn dann durch eine "Beteiligungsplattform" zu ersetzen, erschließt sich mir nicht, solange ich dir Sachlichkeit unterstelle.

Weder positiv noch negativ, "Politik" ist erst einmal nur ein Wort und somit auch "bewertungsfrei". Die Tatsache, daß es sich bei "Politik" um "Manipulation" handeln muss, ist auch erst einmal wertungsfrei. Was dann (subjektiv) bewertet werden kann, ist das Ergebnis entsprechender Einzelfälle, und auch hier ist eine Schwarz/weiß-Bewertung eher hinderlich und kurzsichtig.

Ferner gebe ich zu bedenken, daß ich hier zwangsläufig komplexe Systeme rigoros vereinfachen und rhetorisch verfremden musste, um nicht den Textrahmen vollends zu sprengen. Tatsache ist, daß eine "Beteiligungsplattform" der erste Schritt zur Umkehrung der "Hierarchie" ist, ein Weg, tausende kleine Despoten hervorzubringen, die dann aber wieder in der Wirkungslosigkeit verschwinden, da sie nichts mehr bewirken können außer kleiner Grabenkämpfe untereinander.

Kein Staat der Welt kann funktionieren, der nur aus einer herrschenden Kaste besteht. Nicht tausende Einzelne dürfen das Gesamtgeschehen beeinflussen, sondern müssen durch einige Wenige so beeinflusst werden, daß sie einem gemeinsamen Ziel entgegenarbeiten bzw. alle in nahezu die gleiche Richtung ziehen. Alles andere führt unausweichlich zum Chaos.

Und somit wird auch klar, daß "Aufklärung" der Bürger stets ein Ziel und einen Rahmen haben muß und nicht universell geschehen darf, die Masse wäre sonst unlenkbar. Das aber wiederum macht eine "Beteiligungsplattform" ultimativ überflüssig, denn was bringt es (vorausgesetzt, die staatliche Bildung/Erziehung hat funktioniert), tausenden die Möglichkeit zu geben, das gemeinsame Ziel noch einmal zu bestätigen (in einer idealen Welt), außer einem Zeitverlust, der u.U. gar einmal kritisch sein kann?

Klar machen Regierungen und Politiker Fehler, aber sie deswegen gänzlich ihrer Handlungsfähigkeit berauben, indem man Joe Public ihnen gleich stellt? Fatal.

edit (humoristische Fußnote):
Schau Dir doch einmal den Berliner Flughafen an. Da hast Du die "Wirksamkeit" einer Beteiligungsplattform im Kleinen. Zu viele Leute, die mitgestaltet haben (oder mitgestalten wollten), und somit ist das Ding weder fertig, noch im Entferntesten mängelfrei. Und so etwas soll man dann auch noch auf Staatsebene ausweiten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich entnehme deinen Ausführungen einfach zu viele unterschwellige Annahmen (einfach ein Gefühl von mir :D) ; das klingt meist danach, als gäbe es eine böse Macht, die die Masse für sich in welcher Art auch immer und wozu auch immer missbraucht. Wo du schreibst, dass Politik und auch Manipulation erst mal wertfrei zu behandeln wären, hab ich das Gefühl, dass du keineswegs unvernünftig bist - was mich dann wieder glauben lässt, dass deine sonstigen Implikationen kein Versehen, sondern Absicht sind :p ^^

Ich nehme dir das nicht übel, will mich jedoch auch nicht so sehr damit befassen.
 
Droitteur schrieb:
das klingt meist danach, als gäbe es eine böse Macht, die die Masse für sich in welcher Art auch immer und wozu auch immer missbraucht.

Zu sehr deutungsbehaftet. Manipulation ist erst einmal wertfrei zu betrachten, denn sie ist es auch. Manipulation ist eine Handlung, positiv und negativ, gut und böse beziehen sich stets auf Ergebnisse und Einzelpersonen. Ein Brotmesser kann genutzt werden, um einem Hungernden ein Stück vom eigenen Sandwich abzuschneiden, hier ist die Handlung als positiv/gut zu werten. Nutzt man das Brotmesser jedoch, um jemand unbeteiligtes zu verletzen, ist dies durch einen moralischen Menschen als negativ/verwerflich zu werten. Das alleine macht jedoch das Brotmesser weder gut noch böse, es ist (wertungsfrei).

So auch mit der "Manipulation": Erziehung ist eine Form der Manipulation, wenn sie jedoch ultimativ dazu dient, einen moralischen Menschen hervorzubringen, der innerhalb seiner Gemeinschaft Werte schafft, ist dies durchaus eine "positive/gute" Manipulation.
Beeinflusse ich einen Einzelnen jedoch dergestalt, daß er mordend und marodierend durch die Straßen zieht (oder einfach nur wichtige Vorgänge stört), kann diese Manipulation als negativ angesehen werden.
In beiden Fällen jedoch ist Manipulation selber wertungsfrei, lediglich das Endergebnis lässt eine relative Bewertung der Handlung zu. Diese aber wiederum ist auch wieder abhängig vom Kontext und keineswegs ultimativ gültig. Auch der marodierende Mörder kann tatsächlich gewollt sein und zu einem "positiven" Ergebnis führen, dies ist aber auch hier wieder "im Auge des Betrachters".

In Schattierungen von Gut und Böse zu denken, schafft zwar Sicherheit und erleichtert Entscheidungen, kan aber auch jeweils dazu führen, daß man nicht weit genug sehen kann. Ich hätte zwar statt "Manipulation" auch andere Wörter nutzen können, jedoch wären diese ohne weitschweifige Erläuterungen verfremdend und wären der verkürzten, vereinfachten Darstellung nur hinderlich.
 
Ich hab nirgends gesagt, dass Manipulation etwas Gutes oder Schlechtes wäre und statt dessen dir sogar zugute gehalten, dass du es selbst deutlich machst -.-

PS: Kann schon sein, dass ich dich einfach immer wieder falsch verstehe; sry dann. Wie gesagt: nichts für ungut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kein Staat der Welt kann funktionieren, der nur aus einer herrschenden Kaste besteht. Nicht tausende Einzelne dürfen das Gesamtgeschehen beeinflussen, sondern müssen durch einige Wenige so beeinflusst werden, daß sie einem gemeinsamen Ziel entgegenarbeiten bzw. alle in nahezu die gleiche Richtung ziehen. Alles andere führt unausweichlich zum Chaos

Der Satzt hat mich beeindruckt , besser hätte ich es nicht sagen können !

Zu Seehofer möchte ich noch sagen das ich nicht ihn als Person ,

sondern nur seine unumstritene Macht in Bayern als beispiel vorgebracht habe .

Nur wegen dieser Position ist er in der Lage , Dinge auszuspechen oder zu forden wo andere sofort ihren Politischen Tod finden würden.

Und ich fürchte wir werden in den kommenden Wochen und Monaten noch viele Entscheidungen akzeptieren müssen,

die uns ganz und gar nicht gefallen werden.

Gruß tomtom
 
Ich würd dazu sagen, dass es wohl nun mal die Realität ist: Es können nicht alle entscheiden, weil nicht alle es "können". Ich will nicht direkt ausschließen, dass es in Ordnung wäre, dass jeder entscheidet (was genau auch immer das heißen mag mal beiseite gelassen), wenn alle schlau/gebildet/wasimmer genug wären.
 
Meinungsumfragen sind schwachsinnig. Frag ein Kind, ob es Cola will und du bekommst ein Ja zur Antwort. Frag es, ob es früh ins Bett will und zuvor gründlich die Zähne putzen, und du bekommst ein Nein zur Antwort (zumindest bei den allermeisten Kindern). Als Elternteil weißt du jedoch, dass es nicht unbedingt gut ist auf das Kind zu hören, da du dich intensiver mit den Folgen der Entscheidungen auseinander gesetzt hast und weniger durch eine eigenen kurzfristigen Bedürfnisse beeinflusst wirst.
Politiker sollten sich nicht durch kurzfristige Meinungsbilder leiten lassen. Wenn es zum Beispiel eine Kindesvergewaltigung gibt, steigen direkt die Umfragewerte für eine Einführung der Todesstrafe an. Wenn sich jedoch heraus stellt, dass jemand zu Unrecht hingerichtet wurde, fallen die Umfragewerte für Todesstrafen rapide ab. Was das Volk will ist durch kurzfristige Ereignisse beeinflusst.

Ferner gibt es einige Themen, bei denen aus Neid reagiert wird. Zum Beispiel Neidsteuern (Erbschafssteuer, Reichensteuer,...). Rein finanziell schaden diese Steuern dem Staat mehr, als sie nutzen (Die Erhebung der Erbschaftssteuer kostet in etwa so viel, wie sie einbringt, führt aber gleichzeitig dazu, dass Unternehmen aufgegeben werden (müssen).) Dass es diese Steuern überhaupt gibt ist der Tatsache geschuldet, dass der Mensch oft nicht rational denkt und handelt und Politiker gerne wieder gewählt werden.

Eigentlich ist sogar schon die Demokratie an sich eine falsche Staatsform, doch leider gibt es keinen altruistischen, (nahezu) allwissenden Alleinherrscher, sodass die Demokratie eher das kleinste Übel ist und nicht die optimale Lösung.
 
Das kann nicht funktionieren. Einmal wäre der Aufwand viel zu hoch. Zum anderen bei Nachrichten sollte es prinzipiell kein pro oder contra geben es sind nur Nachrichten, also ein Bericht über das was geschehen ist. Stellt sich die Frage über was konkret abgestimmt werden soll bzw. eine Meinungsäusserung des "Volkes" eingeholt wird. Selbst wenn man das macht bekommt man kein homogenes Bild der Meinungen. Einmal weil die Positionen sich selten auf ein dafür oder dagegen eindampfen lassen, zum weiten es bei weiten nicht so ist das sich jeder für jedes Thema interessiert und zu guter Letzt sich doch eh nur die Leute melden die den Drang haben sich und ihre Weltsicht zu veröffentlichen. Die grosse Mehrheit schweigt oder hat auch keine Möglichkeit zum Mitmachen. Desweiteren ist die Gefahr gegeben , wenn es wirklich zu einen massgeblichen Instrument werden würde das man solcherlei Abfragen gezielt manipulieren kann. sei es relativ einfach über die Wortwahl oder über die Auswahl der Themen.
Und ganz am Schluss darf sich die Politik nicht vor den Karren von einigen Schreiern spannen lassen. Selbst wenn es die Mehrheit der Bevölkerung wäre und es dem Gedanken der Demokratie zu wider läuft so gibt es Rechtsgüter die über der Tagespolitik stehen. Schutz von Minderheiten usw.
 
Uff, tief durchatmen.

@TwoStone: bitte such dir einen anderen Thread, in dem du philosophierst.

Zu einigen mehrfach genannten Punkten habe ich folgendes zu sagen:

1) Nicht jeder soll entscheiden dürfen - Umfragen sind keine Entscheidungen.
2) Unmündiger Bürger - was wollt ihr denn; soll ein IQ-Test eingeführt werden und wer die Mindestzahl nicht erreicht, darf nicht wählen gehen? Wahlen haben einen viel größeren Einfluss als Umfragen / Petitionen.

Sollten eurer Meinung nach auch die "repräsentativen Umfragen" abgeschafft werden?

Und jetzt muss ich leider doch mit konkreten Beispielen kommen - wer will mir denn ernsthaft erzählen, dass das dämliche Betreuungsgeld überhaupt erst eingeführt worden wäre bundesweit, wenn es eine Umfrage mit millionenfacher Beteiligung gegeben hätte, die ergeben hätte, dass 80% den Mist nicht wollen?

Edit: schaut euch doch einfach mal die Entscheidungen der letzten Zeit an, die Ihr unsinnig fandet und dann überlegt, was die Mehrheit dazu gesagt hättet. Ich kann da als Anregung den o.g. Link wiederholen:
https://www.computerbase.de/forum/t...ie-demokratisch-ist-unsere-demokratie.889331/
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht jeder soll entscheiden dürfen - Umfragen sind keine Entscheidungen.

Richtig , ich will Deine Idee auch nicht schlecht reden nur fürchte ich eben das es in die Falsche richtung geht .

Unmündiger Bürger - was wollt ihr denn; soll ein IQ-Test eingeführt werden und wer die Mindestzahl nicht erreicht, darf nicht wählen gehen?

So hatte ich es nicht gemeint , aber wer soll sich zb 50 Seiten von einem Gesetzestext anschauen und die ,

folgen von dieser und jener zusatzklausel bewerten .

Kann ja gut sein das kausel 13 einer gut , und klausel 18 der nächste schlecht findet ...... Du verstehst was ich meine .

Es würde ins unendliche führen .

Ein einfaches Ja oder Nein ist meist nicht möglich.

Sollten eurer Meinung nach auch die "repräsentativen Umfragen" abgeschafft werden?

Wenn es nach mir ginge , ja .....

Hört sich erst mal dumm an ich weiß ,

aber ich bin schon ein wenig älter und habe den kürzlich verstorbenen Kanzler Schmitt noch life erlebt .

Und er hätte viel mehr erreichen können aber leider hatte er das Pech das zu seiner Amtszeit ausgerechnet die CDU im Bundesrat die Mehrheit hatte .

Was dazu führte das man alles was die SPU im Bundestag beschloss im Bundesrat aus parteipolitischen günden blockiert wurde !

Nicht weil die Gesetze schlecht waren sondern nur um die SPD schlecht aussehen zu lassen .

Gerechterweise hat dann als Helmut Kohl ( CDU ) an die Macht kam die SPD im Bundesrat die Mehrheit errungen :D

Und es ging genau andersrum !

Wieder waren viele Jahr stillstand angesagt , nur um den Politischen Gegner Im Volk schlecht aussehen zu lassen .

Deshalb bin ich gegen Umfragen nach dem sich die Politiker richten sollen nur weil es diesen oder jenen Lobyisten grade passt .

Ich wäre überglücklich wenn keine Umfragen es wären die zu entscheidungen führen ,

sondern die klaren logischen Überlegungen der Verantwortlichen Politiken und deren Gewissen .

gruß tomtom
 
Zurück
Oben