News Digitales Lernen: Schlechte Ausstattung laut Schülern größtes Hindernis

mischaef

Kassettenkind
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Schüler sind am digitalen Lernen sehr interessiert, in den meisten Fällen verdirbt jedoch die schlechte Ausstattung in den Schulen die Lust daran. Das ist die Quintessenz einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom. Doch nicht nur fehlende Technik wird kritisiert, der generelle Unterricht ist für viele ebenfalls ein Problem.

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Leider schafft sich Deutschland gerade komplett selber ab.

Man verteilt das Geld an die ganze Welt, kürzt aber gerade den digitalen Ausbau komplett zusammen.

So wird man die Kurve nicht kriegen.
 
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Naja es ist halt auch die Frage, was in den Schulen denn genau digitalisiert werden sollte.
Klar, Informatikunterricht, Medienkompetenz etc sind wichtige Themen. Aber ob der Unterricht jetzt besser wird, nur weil die Schüler auf Tablets statt auf Papier schreiben? Dazu kommt natürlich auf jeden Fall die Problematik mit der fehlenden Kompetenz und/oder fehlenden Zeit beim Lehrkörper...

Aber dass 87% der Schüler ausgerechnet schlechtes WLAN ankreiden klingt für mich eher nach 'menno, ich will lieber WLAN als mein Datenvolumen für TikTok und Insta im Unterricht zu verbrauchen' :freak:
 
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Wo soll das Geld auch herkommen? Der üppige Sozialstaat muss ja weiter finanziert werden. Aber dafür gibt es ja bald Kindergrundsicherung. Die 12,5 Mrd Euro sind ja noch da. Können wir bestimmt noch beim Gesundheitssystem oder der Infrastruktur sparen.
 
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Das Problem ist nicht die Budgetierung sondern die Umsetzung. Wenn man innerhalb von 2 Jahren nur die Hälfte aus einem Milliardentopf abruft, ist das doch klar. Geld ist genug da, aber nicht genug Kompetenz das auch richtig einzusetzen.

Und mit dem Kaufen von Laptops ist es ja nicht getan. Jede Schule bräuchte eig einen eigenen Systemadmin, der die Dinger wartet, Updates aufspielt, nach einer Zeit austauscht usw.
 
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Ach das Trauerbild hatte ich schon in meiner IT Berufsschule. Bescheidene Technik, IT wurde größtenteil von Schülern auf Ehre geführt und die zugesagte Erneuerung des Gebäudes und der IT hat über 10 Jahre gedauert, wobei die IT immer noch nicht fertig :D
 
Und nicht Steuerverschwendung durch Überregulierung zu vergessen.
Ein Informatiklehrer aus dem Freundeskreis ist etwas in Aufruhr, seine Schule ist inzwischen vernünftig ausgestattet, die KollegInnen ausreichend in die Technik eingewiesen usw..
Nun plant das Land aber für die Schulen plötzlich völlig andere Dinge als bereits beschafft wurden, die recht neuen Geräte samt Software, Einarbeitung und Fortbildung würden obsolet und das Spiel beginnt von vorne.
Dazu stellt sich bei solchen Plänen dann immer die Frage wie schnell und regelmäßig diese aktualisiert werden. Übliche Lehrplanzyklen sind für die IT-Welt nach wie vor viel zu lang.
 
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Termy schrieb:
Aber ob der Unterricht jetzt besser wird, nur weil die Schüler auf Tablets statt auf Papier schreiben?

Kindern gehört der richtige Umgang mit Software und auch Hardware beigebracht. Das ist so elementar in unserem Alltag verwurzelt und wird in Zukunft eher mehr als weniger.

Leider kümmern sich die Eltern nicht immer um zusätzliche Wissensvermittlung.
 
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Es ist sowieso vollkommen hirnrissig, dass Informatik in der heutigen Zeit kein Pflichtfach (mehr) ist. Klar braucht man heute keinen Informatik-Unterricht mehr, damit die Schüler überhaupt mal mit Computern oder dem Internet in Berührung kommen, aber Medienkompetenz ist dennoch wichtiger denn je. Hier muss sich dringend etwas tun.

Was WLAN angeht deckt sich das leider auch mit meinen Beobachtungen. Ich war auf meiner Berufsoberschule Schülersprecher, damals war die Einführung von WLAN eines der großen Themen. Das Ganze kam sogar von Seiten der Schulleitung, welche dem Thema gegenüber aufgeschlossen war. Das war vor 5 Jahren. Die Schule hat immer noch kein WLAN. Uns wurde gesagt, die Hürden liegen bei der Genehmigung und dann der Ausschreibung des Ganzen, weil immer alles Europaweit ausgeschrieben werden müsse, was jeden Erneuerungsprozess extrem langsam und kompliziert macht.

Wir haben im Unterricht unsere eigenen Geräte für Mitschriften und Recherchen (letzteres dann meistens in Arbeitsgruppen) genutzt, inklusive unseres eigenen Datenvolumens. Wer das nicht konnte, der durfte den Rechner am Pult des Lehrers verwenden. Aber hey, jedes Klassenzimmer hatte einen Projektor, das ist ja voll Digital, oder?
 
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Chilisidian schrieb:
Und mit dem Kaufen von Laptops ist es ja nicht getan. Jede Schule bräuchte eig einen eigenen Systemadmin, der die Dinger wartet, Updates aufspielt, nach einer Zeit austauscht usw.
Und weil die meisten Informatiklehrer dieses Fach nur als Zweitfach unterrichten (Hauptfach ist meist Mathe oder eine andere Naturwissenschaft), fehlt ihnen ganz einfach die notwendige Zeit dafür. Man benötigt in einer Schule mindestens einen Lehrer, der das hauptberuflich macht (Informatik plus System-Admin plus Zuständigkeit für benötigte Hard- und Software).
 
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Der Mindset ist das Problem. Sehr oft werden in staatlichen Organisationen Prozesse Rund um Technik extrem verkompliziert weil es vermeintlich gegen den Datenschutz oder andere föderalistische organisatorische Complience geht. Anstatt auf gut funktionierende Standards zu gehen, macht jeder was eigenes

Erst kürzlich wurde ein seit jahren etabliertes Notenerfassungstool in München gestoppt (ohne ein Alterntivtool), weil es nicht Statuten-Konform ist . Das bedeutet, dass Noten nicht mehr herkömmlich digital erfasst werden können back to Steinzeit im Jahre 2023 ohne Not durch die Behörde entschieden...
 
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Ein Branchenverband, der Hard- und Software verkauft, findet in einer Umfrage raus, das die Hard- und Softwareausstattung unzureichend ist. Soso.

In meiner Univorlesung zum Thema Digitaler Unterricht waren völlig andere Faktoren entscheidend als die Ausstattung.
Wissen um Einsatz der Mittel zur Förderung der Effizienz.
Die Wissenschaft geht davon aus, das digitale Unterrichtsmittel anders funktionieren und andere Aufgabengebiete haben.
Wichtig ist das die Schule eine Digitalstrategie hat, welche Mittel sie wie einsetzen will und danach beschafft.

Einfache WLAN Verbindungen muss gar nicht entscheidend sein. Die Schüler wollen nur in der Pause im Internet surfen.
 
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Ach der alte Trick. Hab meinen Eltern auch erzählt wie toll man mit einem PC lernen kann, danach hab ich nur gezockt und schlechte Noten gehabt :D

Vielleicht sollte man nicht auf Politiker hören die in anderen Sphären leben, oder gar keine Kinder haben.
 
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Nuklon schrieb:
Einfache WLAN Verbindungen muss gar nicht entscheidend sein. Die Schüler wollen nur in der Pause im Internet surfen.

Im Schul-WLAN kann man ja Seiten und Apps wie Tik Tok und IG ganz einfach blocken, wenn’s darum geht.
 
Chilisidian schrieb:
Kindern gehört der richtige Umgang mit Software und auch Hardware beigebracht
Ja, ich sage ja dass Informatikunterricht wichtig wäre. Aber halt auch "richtig" und nicht einfach nur von klein auf ins Microsoft-Vendor-Lock-In erziehen.

Wobei ja selbst für die Microsoft-Grütze nicht genug Admin-Kapazität bei den Schulen vorhanden ist...
 
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Termy schrieb:
Aber ob der Unterricht jetzt besser wird, nur weil die Schüler auf Tablets statt auf Papier schreiben?
Als Lehrer kann ich ganz klar sagen: Nein, wird er nicht. Tablets machen SuS nicht intelligenter, eher im Gegenteil. Sicher bringt das alles unheimlich viele praktische Vorteile, birgt aber auch Gefahren für die Entwicklung der Kinder. Ich habe jetzt schon damit zu kämpfen, dass die in der 5-7. Klasse am Gymnasium kaum einen geraden satz formulieren können und bis in die Oberstufe hinein sich kaum um Rechtschreibung scheren. Da hilft Schreiben am Tablet eher nicht.

Grundproblem der mangelhaften Umsetzung ist meiner Ansicht nach aber die Föderalisierung bzw. insgesamt die Aufteilung der Entscheidungskompetenz. Es gibt niemanden, der mal ein Gesamtkonzept entwickelt, danach die Lehrkräfte (geschlossen) fortbildet und die nötige Technik an die Schulen bringt. An allem sind stattdessen dutzende Entscheidet betroffen und um Fortbildung muss sich jede Lehrkraft selbst bemühen, natürlich dann nur mit Schlaglichtartiken Fortbildungsthemen.

Dass aus dem Topf lange nicht genug Geld abgerufen wurde, war meiner Meinung nach beabsichtigt. Jede Schule musste erst ein Digitalkonzept erstellen, in dem beschrieben wurde, wie man mit dem Geld die Digitalisiertung an der Schule umsetzen will. Das scheitert aber nicht nur an mangelnden Fachkenntnissen sondern auch an der Unmöglichkeit, einzuschätzen, was man mit dem Geld tatsächlich erreichen kann und wann und für welchen Preis Probleme wie mangelhaftes WLAN gelöst werden.
Am Beispiel meiner Schule (winziges Gymnasium an der niederländischen Grenze im südlichen Niedersachsen): Wir schreiben seit Jahren immer wieder aus, dass eine Firma bei uns Netzwerkverkabelung und WLAN komplett überarbeiten soll, es findet sich aber niemand, u.A. deswegen:
weil immer alles Europaweit ausgeschrieben werden müsse, was jeden Erneuerungsprozess extrem langsam und kompliziert macht.
 
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RobZ- schrieb:
Ach der alte Trick. Hab meinen Eltern auch erzählt wie toll man mit einem PC lernen kann, danach hab ich nur gezockt und schlechte Noten gehabt :D

Vielleicht sollte man nicht auf Politiker hören die in anderen Sphären leben, oder gar keine Kinder haben.

Das ging vllt bei dieser Generation, wir bei unseren Kindern sollten aber wesentlich mehr Ahnung von der Materie haben und das entsprechend durchschauen.
 
Termy schrieb:
Aber ob der Unterricht jetzt besser wird, nur weil die Schüler auf Tablets statt auf Papier schreiben?
Zumal schon festgestellt wurde, daß handschriftliches Schreiben fürs Lernen besser ist.
 
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Weyoun schrieb:
Man benötigt in einer Schule mindestens einen Lehrer, der das hauptberuflich macht (Informatik plus System-Admin plus Zuständigkeit für benötigte Hard- und Software).
Bzw. heute meist ein Hauptberuflicher ITler, der kein Lehrer ist, meist dann aber für mehr als eine Institution zuständig ist.
 
Mir stellt sich primär die Frage, zu welchem Zweck man überhaupt alles digital haben möchte.
Studien ergeben, dass Schüler am leistungsstärksten sind, wenn gar keine digitalen Geräte im Schulalltag vorkommen, vor allem keine privaten.
Umgekehrt ist die Kompetenz im Umgang damit bei speziellen "Technik"-Klassen im Durchschnitt nicht höher, als bei klassisch unterrichteten Schülern.

Solche Ergebnisse sollte man erstmal hinterfragen und schlüssige Konzepte entwickeln, statt mit Geräten um sich zu schmeißen.
Kenne genug Jugendliche, die die einfachsten Sachen nicht gegooglet bekommen, obwohl die Geräte seit Jahren im Besitz sind.
 
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