Odium
Captain
- Registriert
- Okt. 2003
- Beiträge
- 3.618
So, jetzt kommt die Abrechnung an meine Englischlehrerin!
Seit der 5. Klasse in der Schule lerne ich offiziell die englische Sprache, und heute, mit Abschluß der 13. Klasse sollte ich es eigentlich auch drauf haben.
Das könnte aber auch nicht so sein...
Frei sprechen kann ich - wie die anderen in meinem Kurs - kaum noch. Nicht nur Wortwahlschwierigkeiten, auch meine Grammatikkenntnisse sind bescheiden. Die Folge: Durch Nachdenken beim sprechen gibt's Stottereien und eine Aussprache, mit der mich jeder Engländer problemlos als Norddeutscher identifizieren dürfte.
Glücklicherweise ist dem aber nicht so. Und das ist nicht der Verdienst von 8 Jahren Unterricht, sondern der Reihe nach: 1. engl. PC-Spielen 2. Internet 3. eigene Motivation (und zwar in dieser Reihenfolge).
Englisch ist die Geschäftssprache schlechthin auf den wichtigen Märkten. Im Internet sowieso schon etablierter Kommunikationsstandart. In unserer Schule einfach nur hässlich.
Meine ersten Brocken Englisch waren on/off (Videorecorder/GameBoy), Game over und so weiter. Hauptsächlich Sprachfetzen aus der Unterhaltungsbranche. Das zog sich dann weiter, als ich mich für echte PC-Systeme zu interessieren began und mehr und mehr Know-How sammelte. Das Lernen an sich war dabei weder mühselig, noch anstrengend: Ich hab's ja gar nicht bemerkt. So lernt man ja auch seine Muttersprache.
Und doch: Der Unterricht an meiner Schule hat mir das Genick gebrochen. Völlig langweilige Abhandlungen über Geographie, Geschichte und veralteter Literatur - das war der absolute Motivationskiller. Das fing an von der 10. Klasse und ging so weiter bis zum Abitur, also in die 13. (Niedersachsener machen's noch in 13 Jahren).
Ich möchte nicht behaupten, dass ich auf den Unterricht bis zur 10. Klasse hätte verzichten können, aber ab da wurde es nur noch lächerlich. Vielleicht erkennt ja jemand von euch Paralleln oder Gegensätze dazu, aber die letzten drei Jahre wurde mir nur Stoff eingetrichtert, der mir weder geholfen hat, noch irgendwie per Motivation dazu beigetragen hat, weiter Vokabeln und Grammatik zu lernen.
(Das geht jetzt etwas ins Detail)
Wer Deus Ex durchgespielt hat, weiß, wie man gute englische Synchronsprecher mit passenden deutschen Untertiteln kombinieren kann. Man hört die Sprache und hat gleich die Übersetzung. Das ganze in einer Atmosphäre, die einem gefällt und zum Weitermachen aufruft. Sprich: Das Gegenteil von dem, was die 45 Minuten in der Schule bedeuten, wo einer redet und die Schüler kurz Gelegenheit haben, selbst etwas beizutragen, in der Hoffnung, dadurch den Soll-Wert für die angestrebte mündliche Note erreicht zu haben.
Wer sich für Rollenspiele begeistern kann und schon selbst einen englischen Titel durchgespielt hat, wird sich wohl auch schon mit einem Wörterbuch vor dem Monitor wiedergefunden haben. So war es bei mir, als ich Morrowind auf Englisch in Angriff nahm. Wenn man die Story verstehen will, muss man zwangsläufig mehr verstehen als "kill him!", "go away" etc.
Und dann das Internet. Alles voller richtig interessanter Informationen... Hier gibts das umgangssprachliche Englisch im Chat (mit dem Schulenglisch war es mir unheimlich einen Engländer anzureden), umfangreiche wissenschaftliche Artikel aus Oxford oder halt die neuesten News: auf englisch.
Was ich mit diesem Thread sagen will: Zumindest mein Englischunterricht an meiner Schule war eher mau. Ich bin zwar kein Sprachengenie, aber es wird wohl jedem einleuchten, dass man eine Sprache schneller, besser und einfacher lernt, wenn es nicht primär um die Sprache geht, sondern um das drumherum, dass man behandelt. In meinem Fall war das wie oben genannt hauptsächlich trockener Stoff in den letzten Jahren: Landeskunde, Geschichte, klassische Literatur. Freie Reden gab's nie, Filme nur dann, wenn es verfilmte Geschichten eines Klassikers waren.
Ich kann nur für meine Schule sprechen, und vielleicht auch für alle jene Schulen sprechen, die eine Hochschulreife vergeben. Als Student und besonders dann als Berufsanfänger ist es einigen Branchen selbstverständlich, sich fließend mit seinem Gegenüber auf engl. zu unterhalten oder eine Bewerbung in dieser Sprache abzuhalten (das ist aber immer noch exotisch).
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass derartige Aspekte, also wirtschaftsrelevantes Englisch, irgendwie im Schulstoff vorkamen. Darf ich das erwarten? Naja, wenigstens weiß ich jetzt die engl. Bezeichnungen für allerlei Geschichtliches... oder nein, hab ich auch schon wieder alles vergessen.
Danke Frau Rinksi-Weber! Es war mir immer eine Freude, wenn ihre Doppelstunde vorbei war und ich nach Hause konnte, um wenigstens dort etwas zu lernen.
PS: Der Thread sollte nicht allzu ernst genommen werden. Wenn das jemand ähnlich sieht wie ich, ist gut, kann er sich gerne melden. WEnn nicht, auch gut, auch melden
Aber ich möchte doch klarstellen, dass der eigentliche Unterricht der endlose Stunden gefressen hat, im Endeffekt weniger eingebracht hat, als all die Freizeit am PC.
Seit der 5. Klasse in der Schule lerne ich offiziell die englische Sprache, und heute, mit Abschluß der 13. Klasse sollte ich es eigentlich auch drauf haben.
Das könnte aber auch nicht so sein...
Frei sprechen kann ich - wie die anderen in meinem Kurs - kaum noch. Nicht nur Wortwahlschwierigkeiten, auch meine Grammatikkenntnisse sind bescheiden. Die Folge: Durch Nachdenken beim sprechen gibt's Stottereien und eine Aussprache, mit der mich jeder Engländer problemlos als Norddeutscher identifizieren dürfte.
Glücklicherweise ist dem aber nicht so. Und das ist nicht der Verdienst von 8 Jahren Unterricht, sondern der Reihe nach: 1. engl. PC-Spielen 2. Internet 3. eigene Motivation (und zwar in dieser Reihenfolge).
Englisch ist die Geschäftssprache schlechthin auf den wichtigen Märkten. Im Internet sowieso schon etablierter Kommunikationsstandart. In unserer Schule einfach nur hässlich.
Meine ersten Brocken Englisch waren on/off (Videorecorder/GameBoy), Game over und so weiter. Hauptsächlich Sprachfetzen aus der Unterhaltungsbranche. Das zog sich dann weiter, als ich mich für echte PC-Systeme zu interessieren began und mehr und mehr Know-How sammelte. Das Lernen an sich war dabei weder mühselig, noch anstrengend: Ich hab's ja gar nicht bemerkt. So lernt man ja auch seine Muttersprache.
Und doch: Der Unterricht an meiner Schule hat mir das Genick gebrochen. Völlig langweilige Abhandlungen über Geographie, Geschichte und veralteter Literatur - das war der absolute Motivationskiller. Das fing an von der 10. Klasse und ging so weiter bis zum Abitur, also in die 13. (Niedersachsener machen's noch in 13 Jahren).
Ich möchte nicht behaupten, dass ich auf den Unterricht bis zur 10. Klasse hätte verzichten können, aber ab da wurde es nur noch lächerlich. Vielleicht erkennt ja jemand von euch Paralleln oder Gegensätze dazu, aber die letzten drei Jahre wurde mir nur Stoff eingetrichtert, der mir weder geholfen hat, noch irgendwie per Motivation dazu beigetragen hat, weiter Vokabeln und Grammatik zu lernen.
(Das geht jetzt etwas ins Detail)
Wer Deus Ex durchgespielt hat, weiß, wie man gute englische Synchronsprecher mit passenden deutschen Untertiteln kombinieren kann. Man hört die Sprache und hat gleich die Übersetzung. Das ganze in einer Atmosphäre, die einem gefällt und zum Weitermachen aufruft. Sprich: Das Gegenteil von dem, was die 45 Minuten in der Schule bedeuten, wo einer redet und die Schüler kurz Gelegenheit haben, selbst etwas beizutragen, in der Hoffnung, dadurch den Soll-Wert für die angestrebte mündliche Note erreicht zu haben.
Wer sich für Rollenspiele begeistern kann und schon selbst einen englischen Titel durchgespielt hat, wird sich wohl auch schon mit einem Wörterbuch vor dem Monitor wiedergefunden haben. So war es bei mir, als ich Morrowind auf Englisch in Angriff nahm. Wenn man die Story verstehen will, muss man zwangsläufig mehr verstehen als "kill him!", "go away" etc.
Und dann das Internet. Alles voller richtig interessanter Informationen... Hier gibts das umgangssprachliche Englisch im Chat (mit dem Schulenglisch war es mir unheimlich einen Engländer anzureden), umfangreiche wissenschaftliche Artikel aus Oxford oder halt die neuesten News: auf englisch.
Was ich mit diesem Thread sagen will: Zumindest mein Englischunterricht an meiner Schule war eher mau. Ich bin zwar kein Sprachengenie, aber es wird wohl jedem einleuchten, dass man eine Sprache schneller, besser und einfacher lernt, wenn es nicht primär um die Sprache geht, sondern um das drumherum, dass man behandelt. In meinem Fall war das wie oben genannt hauptsächlich trockener Stoff in den letzten Jahren: Landeskunde, Geschichte, klassische Literatur. Freie Reden gab's nie, Filme nur dann, wenn es verfilmte Geschichten eines Klassikers waren.
Ich kann nur für meine Schule sprechen, und vielleicht auch für alle jene Schulen sprechen, die eine Hochschulreife vergeben. Als Student und besonders dann als Berufsanfänger ist es einigen Branchen selbstverständlich, sich fließend mit seinem Gegenüber auf engl. zu unterhalten oder eine Bewerbung in dieser Sprache abzuhalten (das ist aber immer noch exotisch).
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass derartige Aspekte, also wirtschaftsrelevantes Englisch, irgendwie im Schulstoff vorkamen. Darf ich das erwarten? Naja, wenigstens weiß ich jetzt die engl. Bezeichnungen für allerlei Geschichtliches... oder nein, hab ich auch schon wieder alles vergessen.
Danke Frau Rinksi-Weber! Es war mir immer eine Freude, wenn ihre Doppelstunde vorbei war und ich nach Hause konnte, um wenigstens dort etwas zu lernen.
PS: Der Thread sollte nicht allzu ernst genommen werden. Wenn das jemand ähnlich sieht wie ich, ist gut, kann er sich gerne melden. WEnn nicht, auch gut, auch melden
Aber ich möchte doch klarstellen, dass der eigentliche Unterricht der endlose Stunden gefressen hat, im Endeffekt weniger eingebracht hat, als all die Freizeit am PC.
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