Sammelthread Fragen zum Autokauf (1. Beitrag beachten)

Wieso wurden eigentlich die Abgaswerte manipuliert, was denkt ihr?

- simple Kosteneinsparung, weil die Motoren nicht aufwendiger konstruiert werden müssen
- die damalige Entwicklung der Motoren stockte und um die geplante Markteinführung nicht zu gefährden, hat man sich dafür entschieden
- auf dem Papier und bei Abgastests sparsam und in Fahrtests schneller etc. -> Vorteil gegenüber der Konkurrenz in beiden Punkten
...
 
Ich denke es hat ganz einfach den Grund, dass VW entweder verplant hat den EA189 auch für die US-amerikanischen Umweltrichtlinien zu konstruieren (die hälfte an Stickoxid-Ausstoss auf der 1,6 fachen Strecke im Vergleich zu DE) oder aber wusste, dass ohne entsprechende Abgasreinigung die Richtlinien nicht eingehalten werden können. Das ist nicht weiter schlimm, nur muss dann entweder die AdBlue Einspritzung entsprechend viel Harnstoff hinzufügen bzw ein entsprechend grosser Filter eingebaut werden. Ein größerer Filter kostet aber mehr, was den Preis der eh schon teureren Diesel Fahrzeuge noch mehr in die Höhe treibt. Da der Dieselmotor in den USA einen schlechten Stand hat (die Gründe lass ich mal außen vor) und VW dort stark wachsen möchte und das Diesel Fahrzeug weiter verbreiten will, haben sie auf den teureren Filter verzichtet. Außerdem muss dieser sich von Zeit zu Zeit reinigen, was sich durch einen höheren Kraftstoffverbrauch und eine geringere abrufbare Motorleistung bemerkbar macht. In DE ist dieser große Filter nicht nötig, weil die Grenzwerte viel höher liegen. Bei der AdBlue Einspritzung (Harnstoff) ist das Problem ein ähnliches. Der AdBlue Tank ist nicht so groß, dass man von Inspektion zu Inspektion fahren kann ohne diesen aufzutanken, wenn so viel Harnstoff eingespritzt wird, dass die US-amerikanischen Grenzwerte erreicht werden. Um aber Marktanteile zu gewinnen, den Diesel weiter zu verbreiten und dem Kunden "mehr Komfort" (kein AdBlue tanken) zu bieten haben sie also die Einspritzmenge reduziert. Einen größeren Tank einbauen kostet VW auch mehr Geld und evtl sind völlig neue Konstruktionen nötig, damit der Tank noch immer in die Reserveradmulde passt.

Das klingt möglicherweise wie eine Verteidigung oder Legitimation der Machenschaften, die VW und möglicherweise noch andere Hersteller da abgezogen haben. Das soll es keineswegs sein, ich kann auch nur den Kopf schütteln und mir die Haare büschelweise ausreißen, wenn der Dobrindt vor der Presse ganz klipp und klar sagt, dass auch Fahrzeuge in Europa manipuliert wurden, die von ihm eingesetzte Untersuchungskommission aber erst seit einem oder zwei Tagen aktiv ist. Wie wollen die in der Zeit denn Tests an in Europa verkauften Autos durchführen. Also gehe ich davon aus, dass von vornherein klar war, dass bei diesen Tests manipuliert wird. Hinzu kommt, dass die deutsche Autoindustrie mit ihrer Lobby so viel Druck auf verschiedene Regierungen ausgeübt hat, weil an ihr ja ach so viele Arbeitsplätze hängen, die allesamt gefährdet sind, sollte sich etwas an Abgasvorschriften oder den Testverfahren ändern (NEFZ o.ä.). Der Nachfolger vom NEFZ wurde glaube ich sogar von der Deutschen Bundesregierung auf Druck deutscher Automobilhersteller boykottiert und entschieden, diesen erstmal nicht ab 2017 einzuführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf jeden Fall erscheinen die drohenden 18 Milliarden Dollar Strafe recht lächerlich, wenn man mal bedenkt, dass durch defekte Zündschlösser bei GM über 140 Menschen gestorben sind und die "nur" eine Strafe von 900 Millionen Dollar erhalten haben.
Aber mein verlinkter Artikel bezieht sich da ja auch drauf.
 
Die werden sich schon zu helfen wissen. Möglicherweise können die ja einen Deal wie die Deutsche Bank mit der SEC aushandeln. Summe X bezahlen und Ermittlungen werden gegen Auflagen eingestellt. Einzig zivilrechtliche Ansprüche sind davon wohl nicht betroffen. Aber derzeit kann man denke ich nur spekulieren. Mit der Zeit wird sich herausstellen welche Auswirkungen die ganze Geschichte hat.
 
Das Problem liegt halt einfach auch darin, dass ein Diesel eine absolute Drecksau ist und die Abgasnachbehandlung extrem aufwendig ist. Wenn man es richtig machen will, schwindet der Vorteil vom Diesel vom Diesel gegenüber Benziner.
 
Solange ich Diesel fahre und ne grüne Plakette habe ist es mir so egal wie viel und was da hinten raus kommt.
Da fahr ich doch lieber einen ohne Partikelfilter, der Euro4 hat. Da muss man nix auffüllen und hat keine Probleme mit zugesetztem DPF.
Die ganzen Baustellenfahrzeuge/Bagger etc. Pusten da um längen mehr raus und bei denen macht es keinen Sinn auf Benzin umzusatteln.
Natürlich, die Masse macht es, keine Frage. Aber es gibt nach wie vor tausend Stellen, an denen es m.M.n. sinniger wäre zu drehen. Mal ne Runde Abgasfilter für alle fossilen Kraftwerke auf der Welt.
Die Amis beschweren sich über zu viele Schadstoffe im Dieselabgas, zerstören aber mit Fracking und co bestimmt nicht die Umwelt. Nönö :freak:
Der Heise-Autos Artikel ist dazu nicht schlecht. Wie üblich, die Lobby machts.
 
Die USA schreiben einerseits strengste Abgasgrenzwerte bei PKW vor, kloppen an anderen Stellen aber ein Vielfaches an Schadstoffen in die Luft. Sie sind nicht umsonst der größte Umweltsünder weltweit. Gut, China ist ihnen mittlerweile ganz dicht auf den Fersen.
Hier in Europa interessiert es nur niemanden so wirklich, dass sämtliche Diesel im Alltag regelmäßig die Grenzwerte der Emissionen sprengen, Lobby und NEFZ sei Dank.

Und was Diesel an Stickoxiden übermäßig ausstoßen, machen Direkteinspritzer-Benziner mit Kohlenwasserstoffen.
 
Servus.

Thane schrieb:
Und was Diesel an Stickoxiden übermäßig ausstoßen, machen Direkteinspritzer-Benziner mit Kohlenwasserstoffen.
Hast du dazu Quellen?
Ich frage, da meines Wissens die Bz-Direkteinspritzer im Schichtladebetrieb eigentlich das selbe Problem haben, wie die Diesel, sprich Feinstaubemission und vor allem Stickoxide. Letztere Entstehen ja bei hoher Verbrennungstemperatur, die wiederum durch ein mageres Kraftstoffluftgemisch hervor gerufen wird. Letztere sorgt aber zugleich dafür, daß es eben extrem wenig bis kein HC gibt.


Grüße ~Shar~
 
Oh, dafür müsste ich mal schauen. Ich hatte das mal in einem anderen Forum gelesen, hatte jemand dort sehr plausibel erklärt.
Wobei Benziner doch eher mit oder annähernd Lambda 1 arbeiten sollten, oder ? Und bei Last dürfte durch das Anfetten bei Benzinern eher zu wenig Sauerstoff da sein und die Temperatur niedriger sein. Ich meine, das war auch die Erklärung, dass mehr Kohlenwasserstoffe entstehen beim Benziner.
 
Interessant wird was bei den anderen OEMs entdeckt wird - ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das VW die einzigen sein sollen die betrügen.
 
Ich habe mir jetzt jedenfalls erstmal VW Aktien gekauft, nach so einem Kurssturz kann es nur langfristig wieder bergauf gehen ;)

Bin jetzt übrigens ca. 600km mit meinem neuen Fiat 500 gefahren und bereue den Kauf definitiv nicht, der Kleine ist definitiv mein Auto :)
 
@Shar:
Man kann also festhalten, dass
1.) die im NEFZ gültigen NOx-Grenzwerte im WLTC 2.0 offenbar nicht unbedingt anwendbar sind,
2.) es mit strengeren Grenzwerten tendentiell besser wird,
3.) hoffentlich (/wahrscheinlich/sicher) bald strenger getestet wird und
4.) das alles schon wieder im falschen Thread steht. ;)

Grüße,
cb-leser
 
Servus.

Ich hatte es hier als Info zum Fahrzeugkauf geschrieben (gibt ja ggf. auch noch Fz.käufer, die sich für mehr als wie die Leistung interessieren). In das Thema "Fragen zur Reparatur" passt es noch weniger rein, finde ich.

cb-leser schrieb:
1.) die im NEFZ gültigen NOx-Grenzwerte im WLTC 2.0 offenbar nicht unbedingt anwendbar sind,
Dies ist meines Erachtens eine falsche Interpretation der Tabelle. Die Grenzwerte sind sehrwohl anwendbar, nur zeigt die Tabelle, daß diese Werte im Schnitt häufig nicht einmal in einem Testzyklus erreicht werden, der etwas näher an der Realität liegt als der NEFZ, von den Realbedingungen im Straßenverkehr ganz zu schweigen.
Hier ist nicht der Grenzwert oder ein anderer Testzyklus das "Problem", sondern nach wie vor der Umstand, daß die auf den aktuellen Zyklus getrimmten Fahrzeuge die Werte außerhalb des realitätsfernen NEFZ sehr oft deutlichst überschreiten.

Anbei haben die zuständigen US-Behörden zwischenzeitlich den vorgestellten WLTC abgelehnt, weil nicht ausreichend. Er soll nun nochmal überprüft und ggf. erweitert / geändert werden.


Grüße ~Shar~
 
Hi,
ich würde gerne mal eure Meinung hören:
Es geht um das erste Auto für einen 18-jährigen Schüler, ein Kleinwagen.
Der Wagen und insbesondere die Versicherung und Steuer sollten wirklich so gering sein wie möglich.
Anschaffungskosten bis ca. 4000€, möglichst nicht viel älter als 10 Jahre und im Idealfall deutlich unter 100k Kilometer. Jetzt ist ja der Klassiker der Polo, z. B. der hier.
Allerdings gibt es dann auch sowas hier. Die Vorteile: 1500€ günstiger und 300€ weniger für die Versicherung. Leider soll die Qualität nicht so toll sein.
Ein weiterer Nachteil wäre die recht geringe Motorleistung, wobei diese auch bei dem Polo nicht besonders toll ist.
Was meint ihr dazu, muss man das erstmal gesparte Geld direkt in Reparaturen investieren oder ist der Hyundai wirklich die bessere Alternative? Oder habt ihr noch ganz andere Vorschläge?
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn er günstig in der Versicherung sein soll, dann darf es eben kein Klassiker sein (je größer der Fahrzeuganteil, desto größer die Wahrscheinlichkeit das er in Unfällen mitwirkt)
andere Marken haben auch gute Modelle ;)

die recht geringe Motorleistung
der Wagen soll doch für einen Fahranfänger sein
was ist denn an knapp 70PS gering?
Es ist nicht viel, das stimmt. Ich finde es aber ausreichend, denn der Wagen wiegt ja auch nicht so viel.
Immer Leistung zum Gewicht ins Verhältnis setzen.

Er karrt ja auch keine Pferdeänhänger durch die Gegend, oder?


EDIT:
der Hyundai hat kein ESP?
generell würde ich für einen Fahranfänger direkt nach dem Führerschein noch ein Fahrsicherheitstraining schenken
sofern das kommende Auto aber kein ESP hat würde ich das zu 100% machen
es ist absolut wichtig zu wissen wie sich ein Fahrzeug, im speziellen seins, sich in dieser oder jener Situation verhält, wie man darauf reagiert und was man präventiv (besser) machen kann (korrekte Sitzposition usw.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das mit dem fehlenden ESP ist mir gar nicht aufgefallen, das ist natürlich ein Nachteil. Ich fürchte sogar, dass der Wagen dann rausfliegt, schade. Das Fahrsicherheitstraining kommt auch noch, ich bin nur noch nicht ganz 18 und darf deswegen noch nicht dran teilnehmen. Bin aber bisher gut durch das Jahr Begleitetes Fahren gekommen. Das mit den 70 PS war eher mangels Erfahrungswerten ausgesprochen, ich hab bisher fast ausschließlich einen 140 PS Schummeldiesel Sharan gefahren (der wiegt mehr, das habe ich nur halb bedacht).

Edit: Spricht denn noch was anderes gegen den Hyundai, es gibt ja auch welche mit ESP in vergleichbaren Preisregionen?
 
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ESP als K.O. Kriterium bei nem Fahrzeug mit so geringer Motorleistung? Das finde ich persönlich seltsam.
ABS ist wichtig, keine Frage. Aber wer nicht gerade Vollgas durch nasse Kurven (oder verlgeichbares) fährt braucht sich mit der Leistung/Drehmoment nur wenig Sorgen um ein regelndes ESP zu machen....
 
Der Polo muss es nicht sein, aber aufs ESP würde ich mittlerweile nicht verzichten. Das Argument mit der kleinen Motorleistung verstehe ich nicht, grade bei einem Kleinwagen mit kurzem Radstand bringt das ESP effektiv deutlich mehr Sicherheit.

Mit dem Fahrsicherheitstraining (hab selber schon mehrere mit verschiedenen Fahrzeugklassen gemacht) würde ich noch warten! Lieber erstmal ein Jahr mit dem Neuen fahren. Wenn man beim Fahrsicherheitstraining erstmal den Umgang mit dem Neuen lernt bleibt das eigentliche Ziele, das Beherrschen im Grenzbereich, auf der Strecke.
 
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