Gaming zu zweit in einem Raum

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Juni 2022
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Hallo.

Nachdem es schon einige Forumsdiskussionen zu diesem Thema gab, aber keine Diskussion meine Frage ordentlich beantworten konnte, muss ich hier die Frage selbst einmal spezifizieren.

Ich spiele mit meiner Freundin seit Kurzem gemeinsam gelegentlich Shooter oder andere Online Games. Wir benutzen beide ein Logitech Pro X (Logitech hat auch das Feature Sidetone). Die Schreibtische sind direkt nebeneinander, die PCs auch (das soll sich auch nicht ändern). Bei uns existiert kein Problem mit Echo, dh. wenn ich Rede ergibt sich kein Problem, dass ich mich durch ihr Headset wieder höre. Das Problem, welches ich habe ist, dass ich meine Freundin in real neben mir leise durch mein Headset durch höre, und etwa eine Sekunde später im Discord, das nunmal die Verzögerung hat, die entsteht, wenn man ein Signal quer durch das Internet schickt, nur damit es dann zwei Meter weiter rechts wieder ankommt :D

Nun die Frage, ob man dieses Problem irgendwie umgehen kann. Nur nochmal um das klarzustellen, es geht nicht um ein Echo, sondern die Verzögerung, die sich durch Discord und die Real-Life Stimme ergibt. Bei Esports Teams muss das doch auch irgendwie klappen ohne diesen Mist. Ich denke da an etwas wie ein Mischpult oder so, mit dem man die Stimme unverzögert ins Headset des anderen schleusen kann, ohne dass sie durch das halbe Internet geschickt wird.

Freue mich auf konstruktive Antworten! Nicht veränderbar sind für uns Position der Schreibtische (bei Esports Teams klappt das schließlich auch), Push-to-Talk ist keine Option (würde es btw auch nicht beheben) und Trennwände etc. stehen nicht zur Frage. Möglich wäre für uns ein externes Mikrofon (oder auch zwei), falls es das Problem tatsächlich lösen würde, oder eben ein Mischpult o.ä. um die Stimme kabelgebunden ins Headset des anderen zu schleusen, ohne das über Discord machen zu müssen. Softwarevorschläge sind natürlich, wenn zielführend, auch erwünscht

Danke schon im Voraus und Gruß,
Fabi
 
Kurz stichwortartig, was ich für eine Lösung vorschlagen würde, wenn es ums gemeinsame Spielen des gleichen Spiels geht:
  • KH, die einen Mitspieler komplett ausblenden können, gibt es nur in teuren Spezialausführungen, wie sie beispielsweise auch in Panzern zum Einsatz kommen. Normale KH sind hierfür nur Kompromisse und beseitigen insbesondere das Problem des versetzten Toneinsatzes nicht (also: Direktgeräusch Sekundenbruchteile vor Signal im KH)
  • Die beschriebene Situation ist auf der digitalen Ebene etwas tricky, weil ja die Signale des Miks zweier Personen bzw. die Signale des Spiels von zwei PCs eingespielt werden müssen. Das kann in der Praxis unterschiedliche Latenzen zur Folge haben - und auf solche sind menschliche Ohren sehr empfindlich. Deshalb ist es nicht sicher, dass das Setup mit zwei PCs über (beispielsweise) Voicemeter einwandfrei funktioniert.
  • Deshalb würde ich ein analoges Mischpult empfehlen, um auf der akustischen Ebene die Signale zu mischen.

Konkret:
Mischpult mit minimal 8 Eingängen und mindestens zwei Monitor-Wegen
  • Kanal 1 = Mik Freundin
  • Kanal 2 = Mik circumflex3105
  • Kanäle 3 und 4 = Ausgang PC Freundin
  • Kanäle 5 und 6 = Ausgang PC circumflex3105

Um nun einerseits eure Stimmen im richtigen Verhältnis für die (auswärtigen) Mitspieler zu mischen, nehmt ihr den Main-Bus (Hauptausgang).
Deine Freundin mixt sich den Monitor-Weg 1 ins richtige Verhältnis (dabei wird sie die eigene Stimme etwas leiser stellen als deine, ihr PC-Signal laut und dein PC-Signal leise - sie will ja beispielsweise das Knacken im Gebüsch in ihrer Spielsituation hören und nicht einen bellenden Hund in deiner Umgebung) und auf ihren KH ausgeben.
Du wirst umgekehrt Monitor-Weg 2 ins richtige Verhältnis mischen (analog zu oben) udn auf deinen KH ausgeben.
 
Dunno. Ich sehe hier nur eine pragmatische Lösung. Kopfhörer die Außengeräusche ausreichend abschirmen und/oder rausfiltern.
Die Latenz zu killen dürfte ziemlich aufwendig bis unmöglich sein.
 
Wir haben das selbe Problem.

Lösung: Geschlossene Headsets kaufen. Meine Frau nutzt z.B die Epos Gsp670 und sitzt neben mir. Ich muss die schon schütteln oder anschreien damit die mich bemerkt 🙂

Sie hört mich nur durchs Headset, ich mit meinem Razer Nari U. höre sie auch doppelt.. will aber das Nari ungern hergeben.

Im Lokalen Teamspeak war die Verzögerung zwar geringer aber ich höre sie trotzdem noch "real" und das ist nervig und zerstört auch die immersion irgendwie.
 
Zuletzt bearbeitet:
@doZ 2 offene Kopfhörer und man hat mehr davon ... auch von dem was "draussen" noch los ist.
 
Offene Kopfhörer sind definitiv vom Komfort her angenehmer als geschlossene. Letztere sind aber besser, wenn man nicht im selben Spiel ist ^^

Sofern man die Headsets wechseln will, ist das schon eine valide Möglichkeit.
 
zazie schrieb:
Kurz stichwortartig, was ich für eine Lösung vorschlagen würde, wenn es ums gemeinsame Spielen des gleichen Spiels geht:
  • KH, die einen Mitspieler komplett ausblenden können, gibt es nur in teuren Spezialausführungen, wie sie beispielsweise auch in Panzern zum Einsatz kommen. Normale KH sind hierfür nur Kompromisse und beseitigen insbesondere das Problem des versetzten Toneinsatzes nicht (also: Direktgeräusch Sekundenbruchteile vor Signal im KH)
  • Die beschriebene Situation ist auf der digitalen Ebene etwas tricky, weil ja die Signale des Miks zweier Personen bzw. die Signale des Spiels von zwei PCs eingespielt werden müssen. Das kann in der Praxis unterschiedliche Latenzen zur Folge haben - und auf solche sind menschliche Ohren sehr empfindlich. Deshalb ist es nicht sicher, dass das Setup mit zwei PCs über (beispielsweise) Voicemeter einwandfrei funktioniert.
  • Deshalb würde ich ein analoges Mischpult empfehlen, um auf der akustischen Ebene die Signale zu mischen.

Konkret:
Mischpult mit minimal 8 Eingängen und mindestens zwei Monitor-Wegen
  • Kanal 1 = Mik Freundin
  • Kanal 2 = Mik circumflex3105
  • Kanäle 3 und 4 = Ausgang PC Freundin
  • Kanäle 5 und 6 = Ausgang PC circumflex3105

Um nun einerseits eure Stimmen im richtigen Verhältnis für die (auswärtigen) Mitspieler zu mischen, nehmt ihr den Main-Bus (Hauptausgang).
Deine Freundin mixt sich den Monitor-Weg 1 ins richtige Verhältnis (dabei wird sie die eigene Stimme etwas leiser stellen als deine, ihr PC-Signal laut und dein PC-Signal leise - sie will ja beispielsweise das Knacken im Gebüsch in ihrer Spielsituation hören und nicht einen bellenden Hund in deiner Umgebung) und auf ihren KH ausgeben.
Du wirst umgekehrt Monitor-Weg 2 ins richtige Verhältnis mischen (analog zu oben) udn auf deinen KH ausgeben.
Hi, erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ein paar Fragen habe ich dazu noch:
1. Warum braucht jeder PC zwei Ausgänge? Ist das für den Stereo Klang?
2. Findet das mixen dann am Mischpult oder über eine Software statt?
3. Kannst du ein konkretes Mischpult empfehlen, das preiswert ist und den Anforderungen entspricht?
 
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1. Ja. Den Ton eines Spiels stereo auf dem KH zu haben, ist unerlässlich. Also zwei Kanäle und diese im Panorama links und rechts verteilen.
2. Hardware, also übers Pult (was ja nicht ausschliesst, dass 'sonst' via Software gemischt wird).
3. Es gibt mit den genannten Anforderungen mehrere 'Kandidaten':
Eine Übersicht liefert dieser halbwegs aktuelle Test . Diese Mischpulte sind aber etwas überdimensioniert für deine Zwecke. Eine Nummer kleiner wären
Behringer Xenyx X1204
Mackie 802 VLZ4
Midas DM12

Das Gerät von Mackie ist nicht nur dank der Dreh- statt Schieberegler kompakter als andere. Er bietet mit der ALT 3/4-Taste eine genial einfache Möglichkeit, um auf einem kleinen Gerät in Kombination mit dem AUX-Regler zwei Monitor-Mischungen zu erstellen, die zum einen über den Kopfhörer bzw. über den Control Room-Submix ausgegeben werden können.
 
Ich sehe da bei der Mischpultlösung ein paar Sachen die noch geklärt werden sollten.

1. So wie ich das gesehen habe, haben die bisherigen Headsets eine kombinierte Mikrofon- und Kopfhörerminiklinke. Da müsste man zumindest Adapterkabel dazukaufen um das in zwei (Mini-)Klingestecker aufzuteilen. Mit Adaptern sollte das aber gehen. (Ggf. noch Adapter 3,5mm Miniklinke auf 5,35mm Klinke).

2. Ich kenne mich mit PC-Level-Mikrofonen nicht so gut aus. Die brauchen sicher keine 48V-Phantomspeisung, aber gehen die am Mischpult direkt wie dynamische Mikros? Ich dachte mal gehört zu haben, dass die eher so eine Art 5V-Phantomspeisung oder sowas haben. Ist aber Jahrzehnte her.

3. Alle drei Mischpulte haben nur einen Kopfhörerausgang, man bräuchte also noch min. einen Kopfhörerverstärker?

4. Sound vom PC geht in den Mixer, dazu dann die Mikros. Das klappt lokal alles sehr gut, aber wie kommen die Stimmen der Mikros nun ohne PC-Sounds zurück nach Discord zu den Mitspielern im Internet? Da bräuchte man nochmal Ausgänge nur für die Mikros. Könnte man das mit den Insert-Buchsen hinbekommen, welche als Line-In an den jeweiligen PC gesteckt werden? Mit entsprechenden Adapterkabeln.

--
Ok, ich hab es jetzt nochmal genau gelesen.
Die Idee ist, ein Mix auf Aux, ein Mix auf Sub und dann nur die Mikros (kombiniert) auf Main zurück über einen PC in Discord.
Sollte der Insert-Weg auch gehen, gefällt dieser mir besser, da dann jeder sein Mikro über seinen Discord-Account schicken kann. Dann kann man leichter auch mal was anderes machen als nur gleichzeitig zusammen das selbe zu zocken + einfach Lautsprecher nutzen ohne etwas umstellen zu müssen.
--

Ist jetzt nichts unüberwindbares, aber ich denke, die Punkte sollten geklärt sein.

Einen Vorteil hat das ganze noch, man kann dann easy beide PCs über ein gemeinsames Lautsprecherpaar wiedergaben lassen, wenn man z.B. lokal was zockt, ohne Kopfhörer. Bei einem PC die Spielemusik aus und die beiden PCs etwas links/rechts mischen. Hab ich mit einem Kumpel immer bei unserer Zwei-Mann-LAN gemacht.

Ansonsten ist das Mackie schon hübsch. Ich hab ein paar Mackie-Audiointerfaces und mag die sehr gern.
Von Behringer hat bisher jedes (!) Gerät was ich getestet habe beim Ausschalten geknallt. So konstant über die Jahre müssen die absichtlich eine Schaltung einbauen, welche beim Ausschalten knallt. Anders kann ich es mir nicht erklären. EQs, Audiointerfaces, Kopfhörerverstärker. Überall BÄAM (was nicht so gut für die Hochtöner ist).
 
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