Geduze in Firmen und Restaurants

Ist ein Thema, mit dem ich mich eigtl. nie so befasst habe, weil ich da intuitiv vorgehe und vorging.
Als ich bei nem großen Energiekonzern 2008 ne Ausbildung anfing, war klar, dass überall gesiezt wird. Bis man das "du" angeboten bekam. Die letzten Jahre wurde es dann immer lockerer. Die meisten duzen sich. Auch die Chefs werden geduzt oder bieten es direkt auch da. Ist aber von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.

Privat ist es wieder anders. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum in Banken auch im Jahr 2024 noch alle mit Anzug rumlaufen müssen. Da scheint sich das Thema von alleine zu halten. Die Leute dort sind eben auch meist spezielle Persönlichkeiten und assoziieren mit Bank ein gewissen Auftreten. Auch fühlen sich die Menschen, die in einer Bank arbeiten auch sehr stolz, dass sie in einer Bank arbeiteten. Wahrscheinlich, weil der Bänkerberuf immer hoch angesehen war und etwas war, worauf man stolz sein durfte. Tradition sozusagen.

Ich glaube die Bank und deren Kosmos ist dann immer noch was anderes, als modern geführte Unternehmen wie Apple oder Google oder auch paar deutsche DAX Konzerne, die dem nacheifern.

Im Prinzip merke ich bei mir selbst, dass ich mit dem Alter schon her darauf achte, ob man mich siezt oder duzt. Ich Grenze mich dann zu Personen, die ich auf Abstand halten will dann schon bewusst mit dem "Sie" ab. Aber das kommt echt selten vor. Die meisten Duzt man und fertig.
 
KitKat::new() schrieb:
Wer nachträglich den Beitrag editiert
Was ist falsch daran, eigene Fehler zu beseitigen? hättest du auch machen können ohne jetzt den Thread sinnlos in die Länge zuziehen...aber ich kürze es ab, du hast Recht und ich (hoffentlich) meine Ruhe...
 
Es ist nichts falsch daran, wenn aber schon darauf Bezug genommen wurde, kann man zumindest einen Hinweis hinzufügen und nicht den Thread ins Leere laufen lassen.
 
Guru-Meditation schrieb:
Was ist falsch daran, eigene Fehler zu beseitigen?
Nichts, aber wenn schon jemand auf den Fehler geantwortet hat kann man auch zu diesem stehen. Alles andere ist respektlos ;)

Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. seinen Fehler durchstreichen:
1709759735037.png


edit: Oder beim Berichtigen kurz erwähnen warum man editiert hat:
1709759775367.png
 
Zuletzt bearbeitet: (Bearbeitungsgrund hier angeben)
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Ich mags gar nicht. Bleibe auch für immer und ewig beim Sie.
 
Ich bevorzuge auch eher das Duzen, weil es einfacher ist auch mit dem Hintergrund durch den Dialekt.
Man kann vor allem auch in einer Gruppe schneller Leute ansprechen ohne darauf zu achten ob man nun per DU oder noch per Sie ist.
Denke auch es hat weniger etwas mit Respekt zu tun ob ich nun Sie oder Du sage. Da kommt es eher auf der Verhalten dem anderen Menschen gegenüber an.
Was sich aber festhalten lässt, dass vor allem Nicht Muttersprachler es deutlich einfacher haben mit dem Siezen anstatt Duzen, da ja die komplette Verb Konjugation wegfällt. Lebe in der Nähe der französischen Grenze und da ist es schon sehr auffällig wenn man mit französisch stämmigen spricht.

Und ja , bitte das Hände schütteln weglassen. Nicht nur rein wegen der Hygiene sondern auch wegen der Zeit. Immer dieses warten bis jeder die Hände geschüttelt hat einfach furchtbar :D
 
Whetstone schrieb:
Allerdings wurde ich (Gen X) so erzogen, dass man fremde Personen grundsätzlich siezt, bis die ältere einem das "Du" anbietet. Daran halte ich mich auch heute noch, das mag die jüngere Generation anders sehen.
Ich sehe das bei meinem viel jüngeren Arbeitskollegen, der den Chefkoch der Kantine penetrant duzt, obwohl dieser ihn immer mit "sie" anredet. Meine irgendwann sollte man das auch merken, dass es nicht gewünscht ist. Meine Generation empfindet saloppes duzen als unhöflich. So schätze ich es auch, wenn ich als Kunde mit "Sie" angeredet werde.

Als Generation gerade schon Y bin ich zwar auch noch mit dem Siezen der Älteren erzogen worden, aber durch Englisch, Französisch und Spanisch fand ich es schon immer sehr seltsam. Ich rede sehr viel Ältere zwar auch meistens mit "Sie" an, finde es aber auch selten dämlich, wenn mich jemand jüngeres siezt.

Prinzipiell ist es (mal wieder) eine sprachliche Komplizierung, die die deutsche Sprache so unangenehm werden lässt. Hier kann ein Komma Leben retten, das Gleiche genau das Gegensätzliche bedeuten, Großschreibung was völlig anderes bedeuten und teils die Aussprache des Wortes verändern usw.

Und ganz ehrlich: Keiner benötigt das Siezen.
 
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Inwiefern @rallyco ? Hättest du nur die Du-Form gelernt, würdest du genau was vermissen?
 
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Dämliche Frage.
Kannst du auf alles Kulturelle und Sprachliche anwenden, was man nie gelernt hat. Chinesisch hat keine ausgewiesene grammatikalische Form für Vergangenheit oder Zukunft. Heißt das jetzt, brauchen wir auch nicht? Englisch hat keine grammatikalischen Fälle, brauchen wir auch nicht. Japanisch hat kein Plural, fand ich eh immer überbewertet, Kontext ist alles, was man braucht. Also weg damit.
Wo wir schon dabei sind können wir auch gleich alles andere aus unserer Sprache wegstreichen, was unsere Sprache und Kultur ausmacht. Alles weg damit. Würden wir eh nicht vermissen, wenn wir es nicht kennen würden.
Merkste was?
 
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Interesant, da fühlt sich jemand angegriffen. Beantwortet meine Frage allerdings nicht.

In Mandarin kann man sich natürlich auch prima über die Zukunft oder Vergangenheit unterhalten. Geht also anscheinend auch so.

Und bei z.B. Joghurt gehen alle 3 Fälle. Glückwunsch.

Bei Rest kürze ich mal ab. Natürlich gibt es Dinge, die der Mensch immer wieder (neu) erfindet, also offensichtlich vermisst werden, wären sie nicht da. (Sich begrüßen bspw.)
Zudem besteht Kultur selbstverständlich nicht nur aus Sprache.

Also: Was würdest du vermissen?
 
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Kommt auf die Situation an. Und manchmal auch auf meine Laune 😅 was eben noch okay war, ist plötzlich totales nogo.

Wenn wir ein bisschen progressiver wären und nicht nur immer so tun würden, dann hätten wir statt des Genderns die Unterscheidung zwischen Du und Sie abgeschafft. Und ja, das geht, die Skandinavier haben es vorgemacht.

Mir ist das Siezen persönlich lieber, aber es wird schon immer schwieriger, den Grat zu treffen je nach Gegenüber. Inzwischen ist das wirklich mehr die Präferenz des Einzelnen als ein ehrliches Bekenntnis und dann hast identisch Zwillinge und einer besteht vehement aufs du und der andere nicht minder vehement aufs Sie. Was willst da machen außer danebentreten?

Bei uns ist es gefühlt arbiträr. Der eine so und der andere so. Und wenn man sich dann fragt: okay gibt es relevante Gründe dafür? Dann stellt man irgendwann fest: nein, das ist 100% Schnauze, kein Sinn oder Verstand, einfach nur isso.


Naja und dann sage sogar ich. Weg mit der Differenzierung. Mit der fortschreitenden Auflösung von Grenzen aller Art ist das auch nicht wirklich zu vermeiden. Außer uns gibt’s in der westlichen Welt nicht viel Du/Sie Differenzierung.
 
@H3rby ich fühle mich nicht persönlich angegriffen. Ich mag nur allgemein diese Fragestellung nach dem Format "würdest du es nicht kennen, würdest du es nicht vermissen" nicht. Das kann ganz schnell hässliche Züge annehmen (jetzt aber nicht auf dieses Thema hier bezogen).

Aber gut, du hast ja recht, deine Frage hab ich dir nicht beantwortet. Hol ich jetzt nach.

Ich bin ein großer Freund von klaren gesellschaftlichen Konventionen. Dazu gehört auch das erstmalige respektvolle Gegenüber wenn man sich kennenlernt. Im Normalfall ist das für mich das "Sie". Das hält erstmal eine gesunde Distanz, bis die Fronten einigermaßen geklärt sind und man abgeklopft hat, wie das Gegenüber drauf ist. Ich mag die deutsche Sprache dafür. Ich finde, es passt auch gut zu unserer Kultur. Klar, es gibt auch Umfelder und Gelegenheiten, wo es sich nicht anbietet. Wenn ich in eine hippe Bar gehen würde zum Beispiel (Betonung auf "würde") erwarte ich nicht, gesietzt zu werden. Bei einem Herrenausstatter oder einem Damenbekleidungsgeschäft aber schon. Aber außerhalb von solchen klaren "auf jung getrimmten" Örtlichkeiten sieze ich kategorisch alles, was Teenager-Alter hat. Ich mochte das sehr, als ich so ab 16 war, weil ich das Gefühl hatte, ernst genommen zu werden. Vielleicht ist das heute nicht mehr so, aber ich finde einfach, einige Dinge kann man einfach beibehalten.
Sowas wie im Spanischen, wo die Usted/Ustedes Form (ähnlich unserem "Sie") nach und nach weggefallen ist, stelle ich mir grausam vor.

Aber ganz ehrlich, ich kann auch die Gegenseite verstehen. Sprache ist ein lebendiges Konstrukt, ist mir durchaus bewusst, aber ich mag die Höflichkeitsform und finde sie kulturell wichtig. Wenn mich zum Beispiel in der Bank jemand duzen würde, wäre das ein Grund für mich, wieder zu gehen. Passt einfach nicht.
Auf der Gegenseite denke ich, beides hat seinen Platz, in seinem jeweiligen Umfeld.

Ich hoffe, das war dir Antwort genug. Ich hab mich, wie oben schon geschrieben, nur an der Art der Fragestellung gestört.

Edit: Irgendwie hab ich noch einen Grund vergessen: Je nach Umfeld und Person ist mir ein ungefragtes "Du" einfach zu persönlich und nah. Manchmal will ich auch einfach Distanz haben. Sprache ist ein Werkzeug, teils sogar ein sehr mächtiges. Bin mir sicher, du kennst das.
 
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