Geduze in Firmen und Restaurants

Whetstone schrieb:
Bei uns in der Firma gilt es seit längerem die "DU" Kultur. Jeder vom Lehrling bis zum CEO duzt sich.

.....viel jüngeren Arbeitskollegen der den Chefkoch der Kantine penetrant duzt, obwohl dieser ihn immer mit "sie" anredet.
Wie passt das zusammen? Wenn das in der Firma alle so machen nimmt sich der Chefkoch hier eine Sonderwurst raus ?
 
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Momo-CN schrieb:
Ich meine eher die USA, wo man genötigt wird den trinkgeld zu geben. Das sehe ich immer häufiger auch in Deutschland.
Zu dem "genötigt", sollte man vielleicht hinzufügen, dass es nun mal das Geld ist was die Beschäftigten dort verdienen. Als "Grundgehalt", wenn es denn überhaupt einen gibt, wird bestenfalls ein Hungerlohn bezahlt.

In Deutschland ist deshalb die Entwicklung ähnlich, auch wenn es hier einen viel höheren Mindestlohn und Sozialleistungen gibt, zumindest bei "normalen" Arbeitskräften. Da aber in der Gastro immer häufiger nur Aushilfen beschäftigt sind, sieht die Situation hier ähnlich aus.
 
@xexex

Also die Situation USA vs Deutschland im Gastro-Bereich ist überhaupt nicht vergleichbar. Der Mindestlohn dort liegt irgendwo bei 1 USD die Stunde ... die leben ausschließlich von Trinkgeld.
Eine "Tipp-Flation" haben wir in Deutschland aber nicht.

PS das der Gastro-Bereich in Deutschland mies bezahlt, sieht man an den vielen Insolvenzen ... wer keine Mitarbeiter mehr findet bei der Bezahlung, der kann den Kunden auch kein Süppchen mehr verkaufen. Es halten sich am Ende halt die Unternehmen, die ihren Mitarbeitern wirklcih etwas anbieten.
 
Es ist eine nötigung, weil alle mechanismen implementiert sind die einen "guilty" fühlen lassen sollen, wenn man kein trinkgeld gibt.

Es sollte überhaupt kein trinkgeld geben sondern gutes gunrdgehalt oder trinkgeld sollte automatisch im preis integriert sein ohne die kunden zu belästigen.

Ich zahle nur mit Karte und hier muss man tip auswählen freie prozent oder vorauswahl und manchmal kommt ein kellner und hat für mich 10% oder 20% vorausgewählt oder das vorauswahl fenster bereits offen gehabt.

Das sehe ich nicht ein und zahle dann 0 prozent trinkgeld
 
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Innerbetrieblich wird bei uns (>100 MA) auch nur der Chef gesiezt. Kollegen oder die "mittlere" Hierarchieebene zu duzen, find ich persönlich auch angenehmer. Letztere duzt widerrum aber auch den Chef, doch von denen haben die meisten auch die Funktion als Prokurist, vielleicht macht's das da auch einfacher ;)

Kunden hingegen, selbst wenn ich mit denen fachlich oder in Verantwortung sozusagen "gleichgestellt" bin, sieze ich eher. Es gibt da aber ggf. auch eine Mischform von der Anrede mit "Sie", wenn ich eine Person anspreche oder "Ihr", wenn ich beispielsweise ein Team, eine Abteilung oder die Firma ansich anspreche. Das erfolgt normalerweise auch beiderseitig. Ausnahmen gibt's eher, wenn die "Chemie passt". Ich bin kein Smalltalker und interessiere mich zum Beispiel null für die privaten Hintergründe selbst langjähriger Kunden. Ich muss denen aber auch nichts verkaufen.

Stichwort verkaufen: in der Werbung wird man inzwischen auch nur noch geduzt, selbst von Banken, obwohl die immer noch nur dein Bestes wollen ;) Ist natürlich ein Marketing- bzw. Image-Ding. Haben anscheinend Berliner Hipster-Startups erfunden und "die Großen" sind mit auf den Zug aufgesprungen, weil das so gut funktionieren schien ;)

Am besten übrigens, wir schaffen Siezen/Duzen ab und kehren zurück zu einem feudalen "Ihr/Euer". :daumen:
 
TheManneken schrieb:
Stichwort verkaufen: in der Werbung wird man inzwischen auch nur noch geduzt, selbst von Banken, obwohl die immer noch nur dein Bestes wollen ;) Ist natürlich ein Marketing- bzw. Image-Ding. Haben anscheinend Berliner Hipster-Startups erfunden und "die Großen" sind mit auf den Zug aufgesprungen, weil das so gut funktionieren schien ;)
Ich sehe auch immer mehr Produkte die einen Ansprechen oder "lustige" Namen haben. Finde des beängstigend. In Korea gibt es dutzende Anredeformen die man sich merken muss und niemand beschwerte sich. Hier kommt man nicht mit 2 zurecht.
 
_killy_ schrieb:
Also die Situation USA vs Deutschland im Gastro-Bereich ist überhaupt nicht vergleichbar. Der Mindestlohn dort liegt irgendwo bei 1 USD die Stunde ... die leben ausschließlich von Trinkgeld.
Identisch vielleicht nicht, vergleichbar durchaus, bedenke bitte dass Trinkgeld in Deutschland für Beschäftigte steuerfrei ist. Die Löhne der Mitarbeiter werden so bewusst niedrig gehalten und auf das Trinkgeld verwiesen, was natürlich nur funktioniert wenn die Kunden nicht damit knausern.

Somit ist die Situation definitiv vergleichbar, auch wenn zumindest Vollzeitbeschäftigte hier auch ohne Trinkgeld nicht hungern müssten. Mehr als das ist es dann aber auch nicht, die Gastro hat die niedrigsten Durchschnittslöhne in Deutschland.
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https://www.destatis.de/DE/Themen/A...he-Berufe/Tabellen/bruttojahresverdienst.html

Es sollte sich also niemand wundern, wenn er auch hierzulande blöd angeschaut wird, falls kein Trinkgeld gegeben wird, zumindest wenn der Gast an sich scheinbar zufrieden war. Wenn ich stundenlang auf mein Essen warten muss, weil sich die Bedienung lieber mit ihren Kollegen unterhält, gibt es auch bei mit keines.

Momo-CN schrieb:
Es sollte überhaupt kein trinkgeld geben sondern gutes gunrdgehalt oder trinkgeld sollte automatisch im preis integriert sein ohne die kunden zu belästigen.
Ein zweischneidiges Schwert im Dienstleistungsgewerbe, dann können/würden die Mitarbeiter "Dienst nach Vorschrift" machen. Das Trinkgeld ist schlichtweg ein gutes Bewertungssystem und älter als jede Sternchenbewertung.... Tue was, kriege was, wer es nicht verstanden hat, braucht sich nicht zu beschweren....
 
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Wo ist denn das Problem?
Leute, die sich längst kennen, egal ob Arbeitskollegen, Freunden, Klubmitgliedern usw. Wenn sie sich sympathisch finden, ist das völlig in Ordnung. In englischen Sprach-Ländern kennen ja gar nicht das DU.
 
M-X schrieb:
Wenn das in der Firma alle so machen nimmt sich der Chefkoch hier eine Sonderwurst raus ?
Die Kantine wird von einer externen Firma betrieben. All deren Mitarbeiter siezen uns, ausser man kennt sich näher.
 
Es kommt halt immer darauf an wo und wie..

Es sagt sich halt auch viel schneller Du "Beleidigung" als Sie "Beleidigung".

Bei der Bw z.B. wird man in der Grundausbildung grundsätzlich gesietzt später dann meist noch vom Chef, das ist auch ein Zeichen des Respekts ggü. den niedrigen Dienstgraden.

Wenn ich mit FF und RD unterwegs bin, finde ich es unmöglich geduzt werden. Wir tragen hier Uniform und Dienstkleidung und sind staatlich unterwegs, kaum einer würde einen Polizisten duzen. Ändern kann man es aber nicht.

Ebenso fand ich es als Servicetechniker unmöglich wenn man schon am Telefon einfach von irgendwelchen IT-MA oder Werkern geduzt wurde. Was anderes war es wenn man regelmäßig vor Ort war und die Leute kannte..

Als ich noch Ausbilder war, wurde es bei uns so gehandhabt das die Azubis (egal wie alt) geduzt wurden und der Ausbilder "gesiezt".

In englischen Sprach-Ländern kennen ja gar nicht das DU.

Da funktioniert das dann über den Vornamen. Das ist quasi dort das Duzen. Wenn man Distanz wahrt ist man immer Mr. Doe ansonsten John. So zumindest meine Erfahrung mit div. Kunden und Firmen.

Ansonsten kann man es ja nicht erkennen. Oder man nimmt das altenglisch und "Thou" für Du.

In Firmen ist es mir persönlich egal ob Du oder Sie. In meiner letzten war es bis auf den Gebietsleiter für Bayern alles "Du". Bei Dienstleistern dann je nach Lust Du oder Sie. Wobei ich da Leute die ich nicht gemocht habe auch gesietzt habe.

Die Kantine wird von einer externen Firma betrieben.

Da würde ich mich schon mal beschweren. Verträge laufen auch aus, oder mal ein paar aufhetzen und nicht mehr hingehen.
 
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xexex schrieb:
Ein zweischneidiges Schwert im Dienstleistungsgewerbe, dann können/würden die Mitarbeiter "Dienst nach Vorschrift" machen. Das Trinkgeld ist schlichtweg ein gutes Bewertungssystem und älter als jede Sternchenbewertung.... Tue was, kriege was, wer es nicht verstanden hat, braucht sich nicht zu beschweren....

In der Regel sind das doch eh nur kurzzeitige Aushilfsjobs oder Familienangehörige. Bei Studentinnen und Stundenten zahle ich auch gerne etwas mehr trinkgeld weil ich weiß dass die nebenbei noch lernen müssen -unbezahlt-.

Dienst nach Vorschrift kommt also nich zustande, da garnicht so eine lange betriebszugehörigkeit. ich gebe mein dönermann oder der frau an der wursttheke oder den kassierern uach kein trinkgeld, obwohl alle auch freundlich sein müssen. Dort klappt es auch.
 
brettler schrieb:
Es kommt halt immer darauf an wo und wie
Ja genau!

Wenn ich z. B. Gast in einem Cafe oder Restaurant bin, in dem ich vorher noch nie war, dann finde ich es schon etwas komisch, wenn ich mit "Na, was möchtest du trinken" angesprochen werde.

Und beruflich, Kollegen ja, Vorgesetzte erst einmal Nein, später je nach Situation.
 
Ich finde es total furchtbar, im Geschäft, Restaurants oder in der Werbung geduzt zu werden. Ist natürlich teilweise auch abhängig vom Kontext. Wenn es Werbung ist, die sich an junge Menschen richtet, okay, aber wenn mich die Bank oder die Versicherung duzt, krieg ich echt das Kotzen. Das will ich einfach nicht. Ich muss nicht mit jedem gleich dicke sein, und das Sie schafft ein wenig angenehme und auch höfliche Distanz. Gehört für mich einfach zum guten Ton, aber ich bin in vieleierlei Hinsich auch eher noch traditionell eingestellt. Ich sietze auch kategorisch alles ab Teenager-Alter
In meinem Fünf-Mann-Betrieb wird allerdings gedutzt, das finde ich in Ordnung und auch passend. Man hat ja den ganzen Tag miteinander zu tun.
 
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Bubba2k3 schrieb:
Wenn ich z. B. Gast in einem Cafe oder Restaurant bin, in dem ich vorher noch nie war, dann finde ich es schon etwas komisch, wenn ich mit "Na, was möchtest du trinken" angesprochen werde.
Grundsätzlich würde ich allerdings behaupten, dass es hierzulande kaum bis gar nicht vorkommt, aber ich denke es hängt auch davon ab wie alt man ist. Wenn es dann der Fall ist, dann sind es entsprechende "Szenelokale" oder grundsätzlich eher auf ein jüngeres Publikum ausgelegte Lokationen oder Dienstleister.

Stören tut es mich ehrlich gesagt aber nicht, es ist nur noch immer relativ ungewohnt, während ich mich im Gym oder auf der Sonnenbank eher blöd vorkomme, wenn jemand mit Sie ankommt, da fühlt man sich dann gleich doppelt alt. :)
 
Ich empfehle einfach bei solchen Situationen wenn man von der Bank oder im Beruf gedutzt wird die Hand zu geben. Ein Händedruck sagt mehr als tausend Worte und man kann viel über die Persönlichkeit erfahren. Dazu sage ich dann meist auch "Freut mich Sie kennenzulernen" so hat man direkt einen Eindruck hinterlassen durch das Handgeben als Respektperson. Viele haben heute Angst den Hand zu geben, gerade wnen man sich in "lockerer" Runde kennenlernt.
 
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Wenn ich z. B. Gast in einem Cafe oder Restaurant bin, in dem ich vorher noch nie war, dann finde ich es schon etwas komisch, wenn ich mit "Na, was möchtest du trinken"

Kommt sicher auf das Lokal an. Wenn es wirklich ein Resturant ist würde da vermutlich eher selten geduzt. In einer Bar wo junges Publikum verkehrt ist das wahrscheinlich anders.

Ich kenne es zumindest aus Bars und Kneipen nicht anders das man da geduzt wird, bzw. gibt es eine Bar bei uns die ist bis ca. 20 Uhr noch ein Resturant und stellt dann eher auf Bar um, bis dahin wird noch gesiezt.
 
xexex schrieb:
Grundsätzlich würde ich allerdings behaupten, dass es hierzulande kaum bis gar nicht vorkommt, aber ich denke es hängt auch davon ab wie alt man ist.
Es kommt natürlich nicht ständig und überall vor, aber es gab schon solche Situationen.

brettler schrieb:
Kommt sicher auf das Lokal an.
Ja, aber ich spreche in diesem Fall eher nicht von Bars, Kneipen oder der Imbissbude.
 
Bei der Vorstellungen in Geschäftsbeziehung stellt man sich ohnehin kurz mit Namen vor und Handeschütteln hasse ich abgrundtief, u.a. aus hygienischen Gründen ;)

Kommt im Starbucks nicht vor, dafür wird man neben der Wahl seines Getränks auch nach dem Vornamen gefragt, der dann am Ende falsch auf dem Becher steht. Ich sag dann "Wjatscheslaw", obwohl ich nicht so heiße und lass mich überraschen ;)

In der Bank oder beim Kunden beginnt das Gespräch zum Glück mit dem eigenen Nachnamen. Ich bin froh, wenn ich beginne mit "Hallo, Herr...", solange ich den Namen kenne oder es ein Namensschild gibt. Aber real ist das natürlich alles viel unkompliziertes als es kingt.
 
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