Glasfaser Glasfaser in anderen Ländern

kingpin42 schrieb:
Eines der Probleme dabei wird sein, dass ein deutscher ISP die Datenraten garantieren muss.
Soweit ich mich erinnere, hat man in Deutschland eine BEREC-Vorgabe umgesetzt, die somit auch in anderen EU-Ländern umgesetzt worden sein muss.
 
Hab ich noch bei keinem anderen EU Land so umgesetzt gesehen, wie in Deutschland. Weder PIBs, noch genaue Abläufe wie man vorgehen muss, noch einen einheitlichen Speedtest wie den der Zafaco (breitbandmessung.de). Mir wäre von unserer luxemburgischen Schwestercompany auch nichts in diese Richtung bekannt.
 
Die Preise sinken weiter in Frankreich.
Der 1G sym von SFR ist von 22,99€ auf 19,99€ gesunken.
Der 5G/900M von Free ist von 24,99€ auf 23,99€ gesunken.
Auch der G2/800M von orange ist um 1€ billiger geworden.

So funktioniert Wettbewerb.
offres1206.jpg
 
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In Deutschland funktioniert der Wettbewerb aber auch in lange zuvor verlegten, bereits abbezahlten oder subventionierten Netzen nicht.
 
@robert_s Natürlich, weils keine gesetzlichen Vorgaben wie in Frankreich gibt/gab. Damit hätte man auch effektiv den Doppelausbau vermieden. War von unserer Politik nicht gewünscht.
 
Holzkopf schrieb:
Bereits 2020 gab es Gbit Tarife dort schon ab 25€ ;)Anhang anzeigen 1636345
In Frankreich hatte man aber, wie in Spanien auch, andere Vorbedingungen.
1.) es existierten bereits nahezu überall Leerrohre oder Schächte, in denen Glasfaser sehr günstig verlegt werden konnte
2.) gab es bereits sehr früh hohe staatliche Subventionen in Milliardenhöhe. Frankreich hat damit 2013 begonnen.

Hier ein passendes Zitat aus einem Artikel des Handelsblattes (Achtung, Paywall):
Der ehemalige Monopolist Telefónica begann 2008 mit dem Ausbau und musste anders als die Deutsche Telekom nicht die Straßen aufreißen, um Schächte für die Glasfaserkabel zu verlegen. Die Schächte existierten in Spanien bereits, und Telefónica konnte die neuen Glasfaserkabel dort einziehen. Das machte den Ausbau deutlich günstiger.

Goldman Sachs rechnete 2018 mit 100 bis 200 Euro pro Haus für einen Glasfaseranschluss in Spanien und 1000 Euro in Deutschland.
https://www.handelsblatt.com/techni...aserausbau-so-weit-vorne-liegen/27397952.html

Da wundert es keineswegs, das man hierzulande mehr Geld für einen Anschluss bezahlen muss, wenn schon ein Hausanschluss bedeutend teurer ist, als in Spanien.
 
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kingpin42 schrieb:
Da wundert es keineswegs, das man hierzulande mehr Geld für einen Anschluss bezahlen muss, wenn schon ein Hausanschluss bedeutend teurer ist, als in Spanien.
Das Bandbreiten Shaping begangen wird und ~40€ und mehr für ~150mbit verlangt wird wundert mich da schon.
Für die 40€ kann man auch 1Gbit oder 10Gbit geben das hat mit dem Tiefbau rein gar nichts zutun.
 
Holzkopf schrieb:
Für die 40€ kann man auch 1Gbit oder 10Gbit geben das hat mit dem Tiefbau rein gar nichts zutun.
Neben den Einrichtungskosten (Technik), den ständig erreichbaren 90% samt Anbindung ins Backbone ist halt auch der Markt ein Punkt. Warum die Bandbreite verscherbeln, wenn dafür auch mehr gezahlt wird?
 
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rezzler schrieb:
den ständig erreichbaren 90%
Genau DAS ist meiner Meinung der Schuss ins eigene Knie. Ja, ich benötige nur in Downloads mehr als 100Mbit/s. Aber wenn ich mehr benötige, dann sind bis zu 9,3Gbit/s da. Wenn das jeder so handhabt, hat die jeder wenn er sie braucht. Wenn man aber der Meinung ist, zu jeder Zeit müsse 90% der maximalen Leistung anliegen, dann können die ISP gar nichts anderes machen, als die Bandbreite zu shapen. Sie wären unter diesen Umständen ja doof, es nicht zu tun.
 
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Howdegen schrieb:
Wenn man aber der Meinung ist, zu jeder Zeit müsse 90% der maximalen Leistung anliegen, dann können die ISP gar nichts anderes machen, als die Bandbreite zu shapen. Sie wären unter diesen Umständen ja doof, es nicht zu tun.
Das stimmt so halt nicht.

  • Signifikante Abweichung: Die Geschwindigkeit muss dauerhaft oder regelmäßig unter den vertraglichen Werten liegen. Konkret bedeutet das:
    • Die maximale Geschwindigkeit wird in 90% der Messungen an mindestens zwei von drei Tagen unterschritten 2.
    • Die normalerweise verfügbare Geschwindigkeit wird in weniger als 90% aller Messungen erreicht (d. h. in über 10% der Tests nicht) 2.
  • Messmethode: Nur Ergebnisse des offiziellen BNetzA-"Breitbandmessung"-Tools (Desktop-App) sind anerkannt. Mobile Apps oder Browser-Tests gelten nicht als Nachweis .
  • Testreihe durchführen:
    • Mindestens 30 Messungen über drei Tage (z. B. 10 Tests/Tag).
    • Tests müssen per Ethernet-Kabel (nicht per WLAN) und ohne parallele Datenströme (z. B. Downloads) erfolgen 2.

Und was bei Maximal und Nominal drin steht scheint vollkommende Willkür zu sein.
Da gibt es ISPs die schreiben da alle das gleiche rein und dann wieder welche die Abstufungen machen.

Und ganz ehrlich, in Glasfaser Netzen braucht man dieses relikt nicht mehr, da ist so viel Bandbreite da wie man will.
 
Holzkopf schrieb:
Das stimmt so halt nicht.
Doch.
  1. Wann liegt eine Abweichung vor?​

    Eine erhebliche, kontinuierliche oder regelmäßig wiederkehrende Abweichung liegt vor, wenn:
    1. Nicht an mindestens zwei von drei Messtagen jeweils mindestens einmal 90 % der vertraglich vereinbarten maximalen Geschwindigkeit erreicht werden oder
Holzkopf schrieb:
Und ganz ehrlich, in Glasfaser Netzen braucht man dieses relikt nicht mehr, da ist so viel Bandbreite da wie man will.
Wie der Anbieter will.
 
Ein kleiner Lokaler ISP aus Frankreich hat neue Produkte angekündigt. Link

  • O-NET : 1 Gbps sym ; Box recyclée WiFi5 ; pas de téléphone ; pas de TV ; pas d'IPv4 publique ; 25€/mois
  • O-MAX : 2 Gbps sym ; Box WiFi7 certifié ; téléphonie fixe ; TV améliorée ; 35€/mois
  • O-TOP : 8 Gbps sym ; Box WiFi7 certifié ; téléphonie fixe ; TV améliorée ; 45€/mois
  • O-NET: 1 Gbps symmetrical; recycled WiFi5 box; no telephone; no TV; no public IPv4; €25/month
  • O-MAX: 2 Gbps symmetrical; certified WiFi7 box; landline telephone; enhanced TV; €35/month
  • O-TOP: 8 Gbps symmetrical; Certified WiFi7 box; landline; enhanced TV; €45/month

So sehen vernünftige Tarifstrukturen aus und selbst kleine Lokale ISP können es.
 
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@Holzkopf Interessant wäre, wenn man eine Kostenaufstellung pro POP hätte. Denn diese Preise sind wirklich sehr tief. Auch wenn die in DE 5.- Euro pro Tarif höher wären, wäre das absolut Top. Immerhin ist der Medianlohn in DE fast 1000.- Euro höher.
 
Holzkopf schrieb:
So sehen vernünftige Tarifstrukturen aus und selbst kleine Lokale ISP können es.
Ein "kleiner lokaler ISP" in Deutschland bietet immerhin 8,5Gbit/s symmetrisch für knapp 100€/Monat an (und damit erheblich günstiger ist als der schäbige 2/1Gbit/s Tarif der Telekom für 140€/Monat): https://www.dns-net.de/

Leider ist der so klein und lokal, dass der nicht mal meine Straße kennt...
 
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