Heimische Produkte unterstützen? OpenSUSE + KDE?

In dem Fall sehe ich es als egal an wo die Herkunft liegt. Du bist erstens sowieso kein zahlender Kunde, da es OpenSource, und für dich damit gratis ist, und zweitens sind die Entwickler Weltweit verteilt.

Hier unter Garuda Linux ist das sehr übersichtlich dargestellt.
https://garudalinux.org/about
Deutschland, Kanada, Indien, Columbien, etc....
 
Auch hier wage ich, dir nicht zuzustimmen. Open Source ist kein Synonym für kostenlos. Es ist nur so, dass das oft gleichsam angeboten wird. SuSE Linux Enterprise ist auch OS aber bei weitem nicht kostenlos.

Zweitens ist bekannt, dass der Profit oder Nutzen für ein Projekt weit jenseits reinen Geldes reicht. Nutzerdaten, Verhaltensweisen, Meta Daten und Bugreports tragen alle zur Richtung der Weiterentwicklung weiter. Und auch wenn Contributoren in aller Welt sitzen, so haben besonders die großen Projekte immer eine finanzgebende Firma (IBM, RH, SuSE GmbH/LLc etc) hinter sich oder zumindest eine eingetragene Organisation. Siehe KDE e.V. (Berlin), SuSE GmbH (Nürnberg).

Selbst wenn ich "nur" OpenSUSE benutze, (bei dem Leap binärkompatibel zu SLED ist), so ist OpenSUSE die Testwiese für SLE sowie Fedora die Testwiese für RHEL ist. Sprich, was immer die sammeln und an SuSE berichten, fließt dort ein und hilft dort weiter. Es reicht schon, zu sehen welche Pakete ich immer wieder aus welchen Repositories ziehe.

Würde ich Arch oder Debian benutzen, wäre das Telemetrie, die hier in Nürnberg nie ankäme.

Ich will jetzt nicht auf die Mitleids-Tränendrüse für unsere Firmen drücken aber Tatsache ist Tatsache, so meine Ansicht.
 
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Ist schon richtig, es geht hier aber um OpenSuse für Privatuser, und das ist kostenlos.
Das was du ansprichst ist für Firmen, und hier gehts auch vielmehr um den Support, und weniger um das OS.

Und zu zweitens, auch hier widerspreche ich nicht, aber auch hier gilt das eher weniger für heimische Produkte, da das ganze, wie du selber indirekt schreibst, international aufgestellt ist.
 
Mondgesang schrieb:
Open Source ist kein Synonym für kostenlos. Es ist nur so, dass das oft gleichsam angeboten wird. SuSE Linux Enterprise ist auch OS aber bei weitem nicht kostenlos.
Open-Source ist nicht zwangsläufig kostenlos. Man kann sogar Open-Source-Software direkt verkaufen. In all den Open-Source-Lizenzen wie GPL usw. steht nix davon, das das nicht geht.
Insofern hast Du Recht. Allerdings ist es i.d.R. die Folge der Lizenz, das die Software kostenlos ist. Denn solche Open-Source-Lizenzen garantieren dem Lizenznehmer u.a. das er die Software weiter geben darf. Die praktische und indirekte Folge ist dann, das Open-Source-Software dann in der Regel kostenlos ist.

Das bedeutet aber natürlich nicht (und da hast Du auch Recht), das kostenlos kein Synonym für Open-Source ist. Der Open-Source-Begriff umfasst ja ohnehin mehr als der Preis.

Das diese Enterprise-Linuxe kostenlos sind bezieht sich aber nicht auf den Aspekt, das sie für die Software einfach Geld nehmen können (was ja ja könnten) und sie deshalb verkaufen, sondern das sie Serviceleistungen drum herum anbieten.

Mondgesang schrieb:
Würde ich Arch oder Debian benutzen, wäre das Telemetrie, die hier in Nürnberg nie ankäme.
Ich möchte generell keine Telemetrie. Für mich ist da nicht entscheidend, ob die Telemetriedaten in "Nürnberg" oder in den USA landen, sondern ob jemand Daten erhebt oder nicht.
Ich verstehe daher auch nicht so ganz Dein Heimat-Talking-Point. Für mich ist in erster Linie interessant, ob die ein gutes/passendes Produkt liefern und die Firma/Organisation keine "Schweinereien" macht. Ob die nun in Deutschland sitzen oder sonstwo ist nachrrangig.
Mal davon abgesehen, das man vielleicht nicht kommerzielle Anbieter mit community-getriebenen Projekten wie Debian in der Diskussion vermischen sollte.
Denn kommerzielle Anbieter unterliegen in viel stärkerem Maße einen wirtschaftlichen Druck. Ich will das jetzt nicht bewerten oder so, aber es ändert halt gewisse Parameter in der Diskussion.

jenzen schrieb:
Herkunft ist relativ egal, solange es kein Closed Source OS aus vertrauensunwürdigen Ländern ist.
Was sind denn vertrauensunwürdige Länder? Ich denk mal, Du meinst Länder wie die USA die im großen Stil herumspionieren, Folterknäste unterhalten und es generell mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen.
Und in dem Zusammenhang fände ich ganz spannend, wie Du ein lauffähiges Computersystem zusammen gekriegt hast und wäre an dessen Konfiguration stark interessiert. :-)
 
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andy_m4 schrieb:
Ich möchte generell keine Telemetrie.
Vllt war Telemetrie die falsche Vokabel. Selbst wenn man klassische benutzergebundene Telemetrie auslässt, so zeigt das Repository dem Betreiber (wenn auch anonym) dass gerade Software x statt software y runtergeladen wird. Auch bei Arch. Und Debian. Und Slackware und allen anderen.

Und wenn der Maintainer der Distro sieht, dass Software x schon 35.000.000 mal runtergeladen wurde, also sehr beliebt ist, Software y aber nur 72.000 mal, dann sind das entsprechend auch Daten, die ihm was über seine Nutzerschaft sagen. Wie gesagt, wenn auch anonym.
 
Mondgesang schrieb:
so zeigt das Repository dem Betreiber (wenn auch anonym) dass gerade Software x statt software y runtergeladen wird. Auch bei Arch. Und Debian. Und Slackware und allen anderen.
Naja. Die Frage ist, ob die dann so was auswerten. Außerdem hast Du - insbesondere bei community-driven Projekten die sich keine dicken Server leisten - auch gern mal ne mirrored-Infrastruktur. Da gibts dann zwar Master-Server der dann aber gespiegelt wird, weil man natürlich nicht viel Last auf dem Hauptserver haben will. Außerdem geben die natürlich ein Prüfsummen/Signaturen raus, damit jeder überprüfen kann, ob die gespiegelten Pakete mit den originalen übereinstimmen (was i.d.R. die Paketverwaltung von sich aus für Dich prüft).
Du hast also kein zentralen Server, wo Du mal eben in die Logs gucken kannst, welche Datei wie oft runtergeladen wurde. Deswegen gibts ja Tools dafür so wie bei Debian (popularity-contest).

Mondgesang schrieb:
Und wenn der Maintainer der Distro sieht
Der Maintainer hat i.d.R. anderes zu tun als irgendwelche Downloadzahlen zu analysieren.
Insbesondere der Maintainer bei Community-Projekten kümmert sich in erster Linie um ein Package was er auch selbst nutzt. Ob das dann 10, 100 oder 1000 weitere Leute auch nutzen ist eher sekundär. Auch die Disktributionen interessieren sich nicht wirklich dafür, wieviel Leute ein Paket nutzen. Für die ist es wichtig, das es da jemand gibt, der sich darum kümmert. Und wenn der das macht, obwohl nur 3 Leute weltweit das Paket benutzen werden die ein Teufel tun das aus dem Repository rauszuwerfen.

Bei einem Distributor mit kommerziellen Background sieht das u.U. ein bisschen anders aus. Weil jedes Paket was Du drin hast und betreut werden muss stellt ein (potentiellen) Mehraufwand da. Sieht man zum Beispiel schön an Canonical/ubuntu. Die sagen zwar, das sie ihre LTS-Distribution 5 Jahre mit Sicherheitsupdates versorgen, aber das gilt halt nur für "main"-Pakete. Und da will man natürlich möglichst keine Pakete drin haben, die keiner benutzt weil man dann Aufwand und potentiellen Ärger hat mit wenig Nutzen.
Die haben also eher ein Interesse daran zu wissen, welche Pakete wie oft genutzt werden.

Kurzum: Die Situation ist da deutlich differenzierter. Und dem wird man halt nicht gerecht, wenn man von "Telemetrie geht nach Nürnberg" redet.

Mondgesang schrieb:
Vllt war Telemetrie die falsche Vokabel.
Ja. Deutlich falsch. Denn mit dem Begriff Telemetrie assoziiert man üblicherweise ja eher so was, was z.B. Microsoft treibt. Und das in einem Topf mit "Serverlogs auswerten" zu werfen ist dann doch schon etwas unglücklich. :-)
 
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Welche „Telemetrie“ wird „nach Nürnberg“ geschickt wird steht im openSUSE Wiki. Spekulation ist unnötig.
 
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andy_m4 schrieb:
Denn mit dem Begriff Telemetrie assoziiert man
Der Begriff Telemetrie besagt "Telemetrie („Fernmessung“; von altgriechisch: τῆλε tēle „fern“ und μέτρον métron „Maß, Maßstab“) ist die Übertragung von Messwerten eines am Messort". Da sind Assotiationen eigentlich egal. Muss nicht gleich was mit Amazon Werbung oder Microsoft zu tun haben. Tele fern Metrie Vermessung. Wie hier bei OpenSUSE steht, dass die die UUID Signaturen messen, die auf ihre Repositories zugreifen.

Und mit Ubuntu hast du genau ins Schwarze getroffen. Es ist kostenlos. Auch die LTS. Sogar die extended Support (10 Jahre) für eine bestimmte Auswahl von Geräten. Und dennoch ist denen daran gelegen zu schauen welche Pakete beliebt sind und welche "keinen jucken", denn wie du schon richtig gesagt hast, müssen die die bis zu 10 Jahre weiter pflegen.

Nenne man es Telemetrie, Meletretie oder Temetrelie, Tatsache bleibt, dass Distributoren an weit mehr als nur Geld interessiert sind. Etwas, das auch nicht-zahlende Benutzer liefern können. Nämlich Nutzungsverhalten. Im Beispiel Ubuntu eben Großbritannien/Canonical, im Falle Fedora geht das hoch bis nach RedHat/IBM und im Falle OpenSUSE landet das ganze unweigerlich in Nürnberg (symbolisch gesprochen), jedenfalls jedoch bei der SuSE GmbH/LLC). Wären ja auch schön dumm, solche Informationen nicht für sich zu nutzen.
 
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Mondgesang schrieb:
Wären ja auch schön dumm, solche Informationen nicht für sich zu nutzen.
Ich weiß nicht warum du spekulierst, dir steht es frei die Möglichkeiten der DSVGO zu nutzen falls du meinst es könnte deine Privatsphäre berührt werden.
 
Mondgesang schrieb:
Da sind Assotiationen eigentlich egal. Muss nicht gleich was mit Amazon Werbung oder Microsoft zu tun haben.
Naja. Es geht ja auch ein bissl darauf, was man landläufig darum versteht.
Und keiner behauptet, das es dabei um Werbung geht.
Mondgesang schrieb:
Tele fern Metrie Vermessung.
Mir ist bewusst, was der Begriff bedeutet.
Dennoch sehe ich da einen Qualitätsunterschied. Bei Microsoft oder von mir aus auch bei OpenSuSE geht es darum, das aktiv Informationen übertragen werden, die rein für die Benutzung der Software ohne Belang ist.

Wenn also die Paketverwaltung auf einen Server zugreift, um damit Packages runter zu laden, dann fallen da natürlich auch nebenbei Daten an. Aber das sind halt primär Daten, die zum funktionieren der Software notwendig sind. Und die werden üblicherweise auch nicht benutzt, um damit irgendwas anderes als den Zweck ne Datei auszuliefern zu erfüllen.
Das würde ich dann doch gerne abgrenzen von einer gezielten Telemetrie a-la Microsoft, SuSE und wie sie alle heißen.

Soviel zum Telemetriebegriff.

Und es klang bei Dir so ein bisschen so a-la "Telemetrie haben wir sowieso und wenn wir die schon haben dann lieber nach Deutschland als anders wo". Dem bin ich entgegengetreten mit, das es da noch ein bisschen mehr gibt. Unteranderem auch den Wunsch der Nutzer nach keiner Telemetrie (bzw. nur nach Opt-In).
Und außerdem, es Du so ein bisschen suggerierst, das ja eh alle Telemetrie machen, was so ja auch nicht stimmt (was ich auch dargelegt habe).
 
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SE. schrieb:
Ich weiß nicht warum du spekulierst, dir steht es frei die Möglichkeiten der DSVGO zu nutzen falls du meinst es könnte deine Privatsphäre berührt werden.
Genau das Gegenteil ist hier der Fall. Hier MÖCHTE ich ja meine ausgewählten Projekte eben mit solchen "harmlosen" Daten füttern bzw heiße diese Telemetrie gut. Nur geht der Thread eben darum WER diese Daten bekommt und da spielt die Wahl einer Distro oder eines Desktops bereits die erste Rolle.
 

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