@Laggy.NET
Ich glaube nicht, dass das iPhone 4 Design der Weisheit letzter Schluß ist, dazu hat es zu viele Nachteile. Es ist stylisch, edel, wertig, aber es ist zu kantig und zu glatt. Das sage ich als Fan des Designs. Ich glaube, dass wir nächstes Jahr eine Annäherung an das iPad sehen werden, ergo ein abgerundetes Aludesign. Apple ist beim jetzigen Design geblieben, weil man dem Tick-Tock Prinzip folgend ein reines Update des Innenlebens durchgeführt hat. Ob das beim derzeitigen Trend nach immer größeren Displays klug ist, wird sich erweisen. Ich wünsche mir zwar für die Zukunft ein größeres Display, denke aber, dass man mit 3,5" derzeit noch sehr gut fährt.Der Trend zu Displays größer 4,5" wird sich wieder abflachen, wenn die Kunden merken, dass diese Geräte nicht mehr handlich genug sind, um sie überall hin mitzunehmen und sie zu nutzen.
Ansonsten sei zur Kolummne gesagt, dass ich gerade nicht glaube, dass Apple sich technisch nicht mehr als federführend betrachtet. Ja, ein iPhone muss technisch erste Liga sein, alles andere ist bei den Preisen und dem Anspruch nicht zu rechtfertigen. Nur ist die Frage, was man als technisch führend betrachtet. Offenbar ist in Cupertino Displaygröße kein technisches Merkmal, bei dem man führend sein möchte, bei allem anderen zieht man mindestens gleich. Richtig angemerkt ist iOS 5 und dessen perfekte Anpassung etwas, womit man wuchern kann.
Apple hat mich mit seiner Benutzerführung dermaßen versaut, dass ich schon fluche, wenn ich mich in Menüs nicht mehr zurecht finde, wenn Funktionen nicht so wollen, wie sie sollen, wenn meine Musikplaylists nicht ohne Abstriche auf dem Gerät landen und ich meinen Podcast nicht mehr an der Stelle weiterhören kann, wo ich vorher am Rechner aufgehört habe.
Ich nutze weder viele Apps noch spiele ich großartig, aber was ich nutze, muss perfekt laufen: Telefon, iPod, Browser, Email, Navi, Sprachmemo, Amazon App, Evernote, Soundhound. iTunes als Medienzentrale und Backuptool ist ebenfalls unverzichtbar.
Wenn ich hingegen im Samsung Galaxy SII Thread lese, mit was für Problemen sich User dort herumschlagen, welcher Taskmanager besser ist, warum GPS so lange braucht, warum das Telefon schon nach einem halben Tag den Geist aufgibt oder wie man an das neueste ROM gelangt, muss ich staunen, wie weit Android immer noch entfernt ist. Es sei noch hinzugefügt, dass sich das SII wirklich wie Spielzeug anfühlt. Das geht bei aller Liebe einfach überhaupt nicht. Samsung konnte das schon mit seinem ersten Bada Phone deutlich besser.
Zwar sind viele Probleme irgendwie zu umschiffen, doch erinnert mich Android immer mehr an die typischen Linux Probleme. Man kann zwar alles machen, aber man muss das auch wollen und können. iOS hingegen ist wie OS X, als Einfachsystem für Anfänger abgestempelt, dabei will es schlicht nur eines: Funktionieren.
Die Enttäuschung um ein Telefon, das immer noch im selben Gehäuse daher kommt, wie letztes Jahr, erinnert denn auch an einen Treppenwitz. Das Äußere zählt eben noch immer mehr. So wünschen sich denn viele User lieber riesige Auflösungen bei 5" statt endlich ein perfekt funktionierendes System. Apples wahre Stärke liegt darin, dass sie den Kunden immer das verkaufen, von dem diese gar nicht wissen, dass sie es haben wollen. Android wird den Markt auf Jahre dominieren, doch iOS und damit das iPhone wird man nicht tot kriegen. Denn mir als Kunden ist es letztlich egal, auf welchem Gerät iOS läuft. Ich kaufe es eh. Das ist wie OS X. Wenn ich das nutzen will, muss ich einen Mac kaufen, ob mir der gefällt oder nicht.
iPhone 4S eine Enttäuschung? Ich gebe zu, eine kleine. Nächstes Jahr ein iPhone 5 im 4"-Aludesign mit gekrümmter Rückseite? Gerne.
iOS 5? Viel wichtiger, Gold wert. Das ist das eigentlich Update und Grund für mich, weiter meine gesamte Peripherie auf iOS auszurichten.