News Leistungsschutzrecht: Corint Media will 190 Millionen Euro von Facebook

MasterAK schrieb:
Doch. Kenne ich. Und du hast scheinbar Artikel nicht gelesen. Grundlage der Berechnung ist der geschätzte Jahresumsatz der deutschen Tochter. 11% von 5Mrd - geschätzt. Aber im Artikel war nirgendwo erwähnt, warum es nicht der volle Anteil ist. Deswegen meine Frage.
Alleine die Vorderung ist ein Witz man hat sich wohl in der Kommastelle vertan.
Wie schon im Artikel festgestellt kann ich nicht dan ganzen Deutschenumsatz ansetzen und davon 11% nehmen ohne das ich ein Produkt anbiete das wirklich zum Umsatzbeiträgt. Desweitern vertritt der Verein nur einen Teil und eben nicht alle Rechte Inhaber.
Klar ist auch das der Gewinn auch keine Absolute Kennzahl ist zur Bewertung. Desweiteren stellt sich mir die Frage warum Facebook sich nicht den erzeugten Traffig auf "die Seiten" vergütten lässt.
Den allem Anscheinnach haben die Rechteinhaber wieder mal nicht verstanden wie Geldverdient wird. Ich z.b bekomme auch keine Kostenlose Werbung für meine Produkte denn ich muss für Verlinkungen zahlen.....
 
itm schrieb:
Die halten sich nicht an geltendes Gesetz wie ich auf Nachfrage dessen was nach FB nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstößt aber nach hassmelden bereits anzeigbar ist belegen kann...)
Das ist halt die Krux an Internationalen Plattformen. Etwas was in DE Strafbar wäre, ist es aus den USA gepostet nicht.
 
Spiczek schrieb:
Meine Likes nicht falsch verstehen, zu schützen ist, was schützendswert ist. Und jeder möchte ja sein Urheberrecht bzw. seine Ideen geschützt wissen. Aber allein diese GEMA Aktionen sind ja irgendwie dasselbe. Klar, man möchte das Gut der Künstler schützen, aber die werden ja auch nur abgespeist.
Man muss zu allererst mal unterscheiden um was es geht. Künstler leben ja irgendwo auch davon dass ihre "Kunst" verbreitet wird, sprich Werbung. Wenn der Song nie im Radio läuft erreicht er weniger Menschen, und damit hat der Künstler beispielsweise auch weniger Besucher auf seinen Konzerten. Was hier halt abgeht ist man will für Werbung nix bezahlen sondern sogar noch was dran verdienen am liebsten. Klar, natürlich profitieren Radiosender beispielsweise auch selber davon indem sie Musik spielen. Die Frage ist ob sich das da nicht irgendwo ausgleicht sprich beide etwas davon haben und die Frage ist ob überhaupt noch Geld fliesen muss in die ein oder andere Richtung.

Völlig anders verhält es sich beispielsweise bei technischen Erfindungen. Der Urheber hat ja nichts davon wenn jemand anders seine Ideen nutzt. Da ist es wirklich so dass nur rein derjenige dann was davon hat der es benutzt und der Erfinder nichts davon hat.
Das ist schonmal nen krasser Unterschied wie ich finde und muss differenziert betrachtet werden.

Bei Zeitungen etc stecke ich nicht so sehr drin. Halte irgendwie mehr von der freien Presse, weniger von irgendwelchen Milliardenschweren Familien die dahinter stecken. Wobei es da ja sogar eher so ist dass Suchmaschinen aktiv Energie darein setzen dass bestimmte Dinge die nicht an die große Glocke gehangen werden sollen möglichst gar nicht oder möglichst weit hinten in ihren Suchergebnissen auftauchen.
Ist schon alles viel zu sehr politisiert. Für 90% was die sogenannte Mainstreampresse raushaut würde ich aber eh kein Geld ausgeben und kenne auch niemanden der das tut. Da verschwimmen die Grenzen zu politischem Aktivismus schon zusehens immer mehr und mehr. Erziehung statt bloses informieren.
Aber in einer Welt wo Konzerne rechnen ala "jedes kopierte Spiel ist ein verkauftes weniger" und so ne Milchmädchenrechnung aufmachen was ihren angeblichen "Verlust" betrifft wunder mich irgendwo auch gar nichts mehr.
Interesant würde ich halt finden wenn Facebook und oder Google einfach auch mal Eier zeigen würden und den "Contentinhabern" eben die Wahl lassen, entweder taucht deren Inhalt so in der Suchmaschine auf sie bekommen aber keinen Cent, oder er taucht gar nicht auf und sie bekommen auch keinen Cent.
Obendrein gibt es ja auch immer noch die Möglichkeit von einer Paywall gebrauch zu machen wenn man seinen Inhalt denn für so schützenwert hält. Aber scheint wohl so dass die zahlenden Kunden dann auch ausbleiben....Man sollte sich mal fragen wieso das so ist...
Andere Leute zahlen sogar explizit dafür dass ihr Produkt im Internet gefunden wird... Im Netz kann man eben nicht alles direkt zu Geld machen. Wenn man aber lange genug Werbung für sich gemacht hat indem man lange Zeit gratis Content rausgebracht hat dann kann man für Premium Dinge irgendwann auch Geld verlangen und ne Paywall einrichten. Patreon etc. Bei gewissen Streamern kommt ja auch recht viel Geld durch Spenden rein OHNE dass Leute dazu genötigt werden sondern rein auf freiwilliger Basis alles...

Wie sagte Stromberg eins: Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen. Hat bisschen was davon wir haben elektrischen Strom und Straßenlaternen aber die Straßenlaternenanzünder suchen jetzt händeringend noch nach einem Argument wieso man sie dennoch bezahlen muss...
 
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Rach78 schrieb:
Interesant würde ich halt finden wenn Facebook und oder Google einfach auch mal Eier zeigen würden und den "Contentinhabern" eben die Wahl lassen, entweder taucht deren Inhalt so in der Suchmaschine auf sie bekommen aber keinen Cent, oder er taucht gar nicht auf und sie bekommen auch keinen Cent.
Hatte ich in #68 auch schon angesprochen. Facebook müsste entsprechend ihre Richtlinien überarbeiten. Die können aber nicht so einfach einen Verzicht auf Teile des Leistungsschutzrechts in ihre Bedingungen aufnehmen, da ein Verzicht nicht geltende Rechtsgrundlagen ausschließen bzw. außerkraftsetzen darf.

Rach78 schrieb:
Man muss zu allererst mal unterscheiden um was es geht. Künstler leben ja irgendwo auch davon dass ihre "Kunst" verbreitet wird, sprich Werbung. Wenn der Song nie im Radio läuft erreicht er weniger Menschen, und damit hat der Künstler beispielsweise auch weniger Besucher auf seinen Konzerten.
Ja, ändert aber nichts daran. Dass die Label ihre Stellung gegenüber den Künstlern gnadenlos ausnutzen. Es sei denn man ist ein Artist der über Medien (bspw. TV, Social Media) auf sich aufmerksam gemacht hat und das Label von sich aus ein gutes Angebot unterbreitet, sodass man möglichst nicht bei der Konkurrenz unterschreibt.
Die Artisten bleiben zwar die Urheber. Die eigentlichen Lizenzrechte, aller neuen Werke, erhält aber immer das Label. Heißt, das Label erhält die gesamten Einnahmen über die Lizenzen, Tourneen, usw. und die etwas besseren Artisten können froh sein die festgelegten mindest Einnahmen (1/3 vom Ganzen) zu erhalten. Alle anderen werden nach "friss oder stirb" Manier zu einem Verzicht der 1/3 Grundlage quasi gezwungen und mit noch einem viel kleineren Anteil abgespeist.
Und auch die Lizenzrechte der vorherigen Werke beanspruchen die großen Label, obwohl diese idr. nicht die Lizenzen besitzen, sondern immer noch die Künstler selbst.
Da können Gronkh und andere Youtuber ein Lied von Singen, was denen alles, meist von dem großen US Label, zu unrecht geclaimt wird, weil die früher mal Rechte von eigenständigen Künstlern erworben haben, welche wiederrum nun bei dem Label unter Vertrag sind.
Gegenprüfung von YT kann man da in 99% der Fälle vergessen. Beim direkten Kontakt zum Label interessiert die das reichlich wenig. Da wird einem nahegelgt, wenn man seine verlorenen Einnahmen wieder haben möchte sollte man doch den Rechtsweg nutzen, welcher weitaus mehr Kosten verusacht und sich gegenüber dem potentiellen Rückerhalt der Einnahmen nicht lohnt.


Rach78 schrieb:
Völlig anders verhält es sich beispielsweise bei technischen Erfindungen. Der Urheber hat ja nichts davon wenn jemand anders seine Ideen nutzt. Da ist es wirklich so dass nur rein derjenige dann was davon hat der es benutzt und der Erfinder nichts davon hat.
Das Patentrecht ist in seiner jetzigen Art kompletter Unfug.
Das wird schon längst nicht mehr dazu genutzt um das Gedankengut des jeweiligen Erfinders zu schützen.
Viel mehr wird versucht über Industriespionage und eigenen Patentrechtlern, oder externen, spezialisierten Patentrecht-Unternehmen, die Konkurrenz mit eigenen Patenten möglichst viele Steine in den Weg zu legen, dass diese ihre Entwicklungen nicht ohne weiteres weiterführen können.
 
Bright0001 schrieb:
Wir sollten das nicht feiern, dass irgendwelche US-Unternehmen (auf die wir kaum Einfluss haben) bei uns Presseverlage de facto trockenlegen können.

Daran sind die Presseverlage aber auch selbst schuld. Beide profitieren vom anderen, aber die Verlage wollen kostenlos Werbung UND dafür bezahlt werden. Ohne solche dummen Forderungen würde Google gar nix trockenlegen wollen.

An Googles Stelle würde ich hier in Deutschland Google News komplett abschalten und auch Paywall-Links farblich markieren, damit man da nicht draufklickt und dann feststellt, dass dann ohne Abo da nichts zu sehen ist. Das wäre sogar technisch korrekt, da Google ja Inhalte verlinken will, der Anbieter dann diese Links aber auf ne Paywall umleitet - somit existiert dieser Link also nur eingeschränkt.
 
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